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Sonntag, 9. Dezember 2018

11.Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B

11. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B, Mk.4,26-34

Das Gleichnis vom Senfkorn gehört zu mehreren Gleichnissen über das Reich Gottes. Wenn Jesus über die Kleinigkeit des Senfkornes und die Größe des Gewächses redet, meint er, dass das Reich Gottes einen kleinen Anfang hat und es mit der Zeit umfangreich und groß werden kann. Zu der Frage, was ist das Reich Gottes oder was Jesus mit dem Reich Gottes gemeint hat, 

meinten die Christen einmal, dass die Kirche das Reich Gottes sei und heute verstehen die Christen, dass das Reich Gottes größer als die Kirche sei und die Kirche Verkünder des Reiches Gottes sei, genauso wie Jesus der Verkünder des Reiches Gottes war. 

Kirche ist die Gemeinschaft, die das Reich Gottes verkündet und alle Menschen, die die Botschaft der Liebe, des Friedens, der Gerechtigkeit, der Barmherzigkeit aufnehmen und in ihrem Leben praktizieren gehören zum Reich Gottes. 

Die Kirche hatte einen kleinen Anfang und das Reich Gottes hat auch einen kleinen Anfang. 

Jesus hat vor 2000 Jahren den kleinen Anfang der Kirche und des Reiches Gottes angekündigt und die Geschichte der letzten 2000 Jahre hat bewiesen, dass die Gemeinschaft der Kirche und des Reiches Gottes sehr groß geworden sind. 

Aber in diesem Jahrhundert erleben wir, dass die Kirche als Gemeinschaft und das Reich Gottes als Zuhörer dieser Gemeinschaft und Empfänger dieser Botschaft wieder kleiner werden und wir hören aus allen Ecken, von Bischöfen, Priestern und Gemeindemitgliedern, dass die Kirche und ihre Mitglieder als Verkünder dieser Botschaft aufgrund ihres Glaubens und ihrer Botschaft der Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Wahrhaftigkeit überall auf der Welt diskriminiert werden und die Christen kaum Menschen finden, die sich noch für die wahre Botschaft des Glaubens  interessieren, obwohl in manchen Kontinenten das Interesse groß ist und viele Menschen zum Glauben kommen. 

In dieser Situation des Unmutes lädt Jesus uns ein, einen kleinen Anfang zu machen, 

indem wir wieder mehr über unser Christsein reflektieren, 

indem wir die Botschaft des Glaubens im eigenen Leben bewusster praktizieren, 

indem wir mit unseren Freunden, Bekannten, Nachbarn und Mitmenschen mit Werten des Christseins umgehen und den Mut haben zu bekennen, 

wir sind Christen, wir gehen in die Kirche, wir empfangen die Sakramente, 

wir haben einen Papst und einen Bischof. 

Kirche als Gemeinschaft und als Verkünder des Reiches Gottes hat nicht nur ihre Botschaft, Werte und Bekenntnisse, sondern ihre Art der Verkündigung,

ihre Struktur, die immer wieder erneuert wird, ob wir es wollen oder nicht. 

Wenn die Gemeinschaft groß ist, wird auch die Struktur entsprechend angepasst oder erneuert werden müssen. 

Ich lade Sie herzlich ein als einzelne Person, jeder in seiner eigenen Art und Weise die christliche Botschaft zu leben und zu verkünden und als Gemeinschaft im Rahmen der gegebenen und der gemeinsam entwickelten Strukturen einen kleinen Beitrag zu leisten. 

Wir werden sehen, wie schnell die Kirche und das Reich Gottes dann wachsen und wieder größer werden.

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