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Sonntag, 9. Dezember 2018

16.Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B

16. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B, Mk. 6, 30-44
Predigt
Zwei Sätze aus dem heutigen Evangelium haben mich sehr angesprochen.
Der erste Satz beinhaltet die Worte Jesus an seine Jünger, die lauten: „Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind und ruht ein wenig aus. „

Es steht dort, dass Jesus und seine Jünger keine Zeit bekamen, sogar um essen zu können. So viele Menschen kamen zu ihnen und sehr viel Zeit mussten sie für die Menschen verbringen. Die Aufgaben von Jesus und seinen Jüngern waren wahrscheinlich anders als wir heute mit unserem Beruf und Privatleben vorfinden und zu erledigen haben, egal welche Tätigkeit wir ausüben und in welcher familiären Situation wir leben. Wer ehrlich und treu mit Verantwortungsbewusstsein und Freude seine Aufgaben erfüllt, hat immer genug zu tun und ist beschäftigt ohne Langeweile. Manchmal haben wir das Gefühl, dass die Arbeit und die Anstrengung an körperliche Grenzen stoßen und wir eine Auszeit brauchen. Dann ist der einzige Weg radikal abzuschalten und auszuruhen, damit wir wieder mit neuer Kraft zu den Aufgaben kommen.  Jammern ist keine Lösung für alle Arten von negativem Stress und unerledigter Arbeit, sondern nach Alternativen zu suchen und einmal konsequent abzuschalten, um in Ruhe wieder Kraft schöpfen zu können. Dazu gehört neben dem Ausruhen und Nachdenken auch das Gebet und viel Gottvertrauen. Urlaub und Ferien sind für viele Menschen wie eine Oase, wo es Zeit gibt zum Nachdenken und Kraft schöpfen, wofür wir nicht unbedingt wegfahren müssen, sondern jeder für sich als einzelne Person oder als Familie eine passende Art finden kann. In den kommenden Wochen wünsche ich uns allen gute erholsame Stunden und Tage, Zeit für sich und Zeit mit Gott und einen Neuanfang mit viel positiver Energie und neuer Motivation.

Der zweite Satz aus dem heutigen Evangelium sind die Worte Jesu, die er über die Menschen die ihn suchten sagte: „sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ Jesus bezeichnet sich als Hirt und die Menschen die ihn brauchen und die er betreut bezeichnet Jesus als Schafe. Diese Bezeichnung wurde in der Geschichte des Christentums auch an die Apostel und ihre Nachfolger, die heute Bischöfe sind und auch für die Priester, die seine Gemeinden leiten und betreuen gegeben und die Christen wurde als Schafe bezeichnet. 

Wenn wir diesen Hintergrund nicht genau wissen, könnten die Christen denken, wir wollen keine Schafe sein, die nichts zu sagen haben und wir sind auch gleichwertig; vor Gott sollen alle gleich sein. Wenn wir aber verschiedene Eigenschaften von Schafen betrachten, können wir uns überzeugen, dass die Bezeichnung für Christen sehr passend ist. Ich möchte nur eine Eigenschaft von Schafen nennen: Schafe mögen Gemeinschaft und sie bewegen sich in Gemeinschaft. Die Gemeinschaft der Schafe braucht eine Führung, wie jede Gemeinschaft, was wir bei einer Schafherde deutlich sehen und erleben können.
Das Wort Kirche bedeutet Gemeinschaft und wir nennen uns als das Volk Gottes. Daher stammt diese Bezeichnung über Christen als Gemeinschaft die eine gute Führung braucht und die Versuchung von der Gemeinschaft weg zu gehen oder das Miteinander nicht zu pflegen werden oft nur Schaden bringen.

Diese Bezeichnung über die Kirche als Gemeinschaft, die zusammenhält, passt in unsere heutige Situation der Kirche sehr gut, auch zu unserem Pfarrverband. Z.B. heute wird in unserer St. Annakirche das Patrozinium gefeiert. Dort kommen überwiegend andere Christen zu den Gottesdiensten als hier. Genauso ist es in unserer zweiten Pfarrkirche. Trotzdem verstehen wir uns mit allen drei Kirchen und den jeweiligen Gottesdiensten und Veranstaltungen an drei Orten als eine Gemeinschaft, wo jeder immer willkommen ist und Jeder an jedem Ort sich gleich wohlfühlen kann. Inzwischen konnte ich erfahren, dass es viele Mitglieder in unserem Pfarrverband gibt, die sich in jeder Pfarrei gleich wohlfühlen und den Pfarrverband als eine starke, lebendige Glaubensgemeinschaft und als Volk Gottes erleben.  

Jesus ist der gute Hirt. Er führt uns in die Weite. Wie der Psalm 18 sagt: “Herr führe uns in die Weite.“


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