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Samstag, 11. Januar 2014

Taufe des Herrn 2014

Taufe des Herrn
Mt. 3:13-17
Liebe Gottesdienstgemeinde!
Vor drei Wochen haben wir das Weihnachtsfest gefeiert und am vergangenen Montag das Fest der hl. Dreikönige, die den neugeborenen Jesus in der Krippe besuchen kamen. Durch den Empfang der Sternsinger haben viele Familien hier bei uns die drei Könige mit ihrer Botschaft der Geburt Jesu zuhause begrüßt. Diese drei Könige aus dem Morgenland zogen wieder nach Hause zurück. Jesus, Joseph und Maria mussten wegen König Herodes nach Ägypten fliehen. Nach seinem Tod kehrten sie wieder nach Israel zurück und ließen sich in Nazareth nieder. Mit 12 Jahren unternahm Jesus mit Maria u. Joseph eine Reise nach Jerusalem, später als ein erwachsener Mensch will Jesus von Johannes die Taufe empfangen.
Mit dem heutigen Fest der Taufe Jesu beginnen wir die drei Jahre des öffentliches Wirkens Jesu zu betrachten und ihrer zu gedenken und wollen bewusst seine Botschaft in Worten und Taten in unseren Herzen aufnehmen.
Johannes der Täufer bezeichnet sich als derjenige, der nicht wert ist, die Schuhe Jesu auszuziehen. Seine Aufgabe war die Taufe der Sünder, für die Vergebung ihrer Sünden zu spenden und sie zur Bekehrung zu bringen und dadurch für die Person und die Botschaft Jesu, Wege zu bereiten. Trotzdem kommt Jesus zu Johannes an den Jordan mit der Bitte, ihn zu taufen. Johannes wollte es nicht zulassen und sagte, dass er Jesus nicht taufen wolle, sondern er von Jesus getauft werden solle. Keiner aus der Bevölkerung am Jordan kennt Jesus, aber Johannes weiß, wer sein Verwandter Jesus ist. Aber Jesus stellt sich gleich mit den sündigen Menschen und will auf alle Fälle von Johannes getauft werden. Diese Demut und Einfachheit Jesu sich mit den einfachen, schwachen und sündigen Menschen gleich zu stellen ist für uns ein gutes Beispiel, unsere eigenen Einstellungen und Ansprüche zu bedenken und sie mit dem Vorbild Jesu zu vergleichen und einen Versuch zu wagen, die Einfachheit Jesu nachzuahmen.
Jesus hat zu Beginn seines öffentlichen Lebens mit 30 Jahren die Taufe empfangen und dann begonnen, durch Worte und Taten das Evangelium zu verkünden. Am Ende seines irdischen Lebens kurz vor seiner Himmelfahrt beauftragte er seine Jünger, in alle Welt zu gehen und die Menschen zu taufen (Mt.28; 18). D. h. die Taufe, die Jesus empfangen hat, will er allen Menschen zuteil werden lassen. Jesus will, dass alle Menschen mit Demut und Offenheit vor Gott stehen, wie er selber es getan hat, damit Gott durch seine Gnade die Menschen zu seinen Kindern macht. Als getaufte Christen und Jünger Christi haben wir den Auftrag Jesu, möglichst viele Menschen zu taufen. Immer war es in der Geschichte eine schwierige Aufgabe. Viele Christen mussten wegen ihrer missionarischen Tätigkeit ihr Leben verlieren. Trotzdem gibt es heute hunderte Millionen Menschen auf der Welt, die die Taufe empfangen haben und Christen geworden sind und viele Eltern die ihre Kinder bewusst taufen lassen und ebenso nichtgetaufte Erwachsene die sich für die christliche Taufe entscheiden.
Die Frage, warum wir die Kinder taufen lassen wollen und warum wir erwachsene Nichtgetaufte motivieren, die Taufe zu empfangen, können uns die Ereignisse bei der Taufe Jesu erklären. Bei der Taufe Jesu kam der Heilige Geist auf Jesus wie eine Taube herab und die Stimme aus dem Himmel sagte, dass Jesus der geliebte Sohn Gottes sei, an dem Gott Gefallen gefunden habe. ( Mt. 3:18). Später, auf dem Berg Tabor bei der Verklärung Jesu in Anwesenheit von seinen drei Jüngern, wiederholte diese Stimme Gottes das gleiche: Jesus sei der geliebte Sohn Gottes. Bei der Kreuzigung Jesu sagte der Hauptmann unter dem Kreuz ebenso, dass Jesus der Sohn Gottes sei. Zu Beginn des Johannesevangeliums lesen wir im Prolog, dass alle die Jesus aufnehmen, Gott die Macht gibt, Kinder Gottes zu sein. Das bedeutet, dass wir als getaufte Christen, Jesus als Sohn Gottes anerkennen und ihn anbeten und wir alle, wie Jesus, Söhne und Töchter Gottes sind.
Die Taufe macht uns zu Söhnen und Töchtern Gottes. Die Tauferinnerungsfeier und das Fest der Taufe Jesu erinnern uns an unsere eigene Taufe und macht uns bewusst, dass wir uns freuen dürfen für diese Würde, Kinder Gottes zu sein und Gott dafür danken wollen. Die Taufkerze erinnert uns, dass wir Christus als Licht der Welt anerkennen und wir uns von diesem Licht erleuchten lassen wollen. In der Tauffeier entzündet der Vater des Kindes die Taufkerze an der Osterkerze und dann spricht der Priester folgende Worte: „Ihnen wir dieses Licht anvertraut. Christus, das Licht der Welt hat ihr Kind erleuchtet. Es soll als Kind des Lichtes leben.“
Die Salbung mit Chrisam ist ein wichtiger Ritus bei der Taufe. Chrisam ist das Öl, das der Bischof in seiner Kirche in der Karwoche in einem feierlichen Gottesdienst weiht und in jede Pfarrei mitgibt, für die Salbung bei der Taufe, für die Firmung und für die Krankensalbung. Bei der Priester- und Bischofsweihe werden auch die Kandidaten damit gesalbt. Die Salbung ist ein Zeichen dafür, dass die Gesalbten auserwählt sind. Das Wort Christus bedeutet: der Gesalbte. Jesus ist der Auserwählte Gottes, der Sohn Gottes. Salbung ist auch ein Zeichen für die Machtübertragung. In Ägypten salbte der Pharao seine Minister als Zeichen der Machtübertragung. Durch die Taufe und die Salbung mit Chrisam werden wir auserwählt als Kinder Gottes und uns wird die Macht Gottes übertragen. So wurden Könige, Priester und die Propheten im Alten Testament gesalbt, Jesus ist König, Priester und Prophet und wir als seine getauften Kinder Gottes nehmen durch die Salbung bei der Taufe an diesen drei Aufgaben Christi teil.
Am Fest der Taufe Jesu können wir Gott danken
für die Gnade, die wir durch die Taufe empfangen haben,
für die Würde Kinder Gottes zu sein, die wir jeden Tag erfahren können
und für die Kraft Gottes, die wir durch seine Gnade empfangen haben. Amen.