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Mittwoch, 26. Dezember 2018

Christmette 2018

Zur Christmette begrüße ich Sie sehr herzlich. An Weihnachten feiern wir die Geburt Jesu Christi. Durch innere und äußere Vorbereitungen, mit der Eucharistiefeier und gemeinschaftlichen Begegnungen und Festlichkeiten wünschen wir einander die Freude und den Frieden der Weihnacht.  Der Grund dieser Feier ist unser Glaube an Gott. Gott ist unter uns. Emmanuel. Weihnacht vermittelt die Botschaft, dass Gott erfahrbar ist, dass Gott begreiflich ist, dass Gott uns Menschen vorstellbar ist mit Namen und in Bildern. 
Gott ist Mensch geworden, Gott erscheint und offenbart sich in einem armen kleinen Kind. Ihn, Jesus in der Krippe, das neue geborene Kind in Bethlehem grüßen wir in unserer Mitte, mit Joseph und Maria und wir feiern seine Gegenwart in dieser Feier der Eucharistie. In unserer Feier schließen wir besonders die Kranken und Alten unserer Gemeinde und alle die aus bestimmten Gründen zu dieser Feier nicht kommen können.

Predigt
Weihnachtliche Festgemeinde,
Naturwissenschaftler sagen, dass Adam und Eva, die ersten Menschen in der Schöpfungsgeschichte des Alten Testamentes ca. 300.000 Jahre vor Christus in Zentralasien gelebt haben und ihre Vorväter 100. 000 Jahre zuvor aus Afrika nach Arabien, Südindien und von dort aus nach Australien eingewandert sind. Durch die Entwicklung der Menschen wurde auch der Glaube an Gott in verschiedenen Gegenden der Welt entwickelt, z. B in Ägypten, Babylonien, Indien oder Griechenland und dieser Glaube wurde durch Mythologien und Malereien weitergegeben. Der Höhepunkt dieser Entwicklung des Glaubens an Gott war der Begriff Gottes als einer, der keinen Namen hat, der nicht in Bildern vorzustellen ist, der nicht begrifflich ist. Er ist nicht anzufassen, nicht zu sehen, nicht zu hören, er ist ein Geheimnis, worüber wir absolut nichts wissen.  Dieses Verständnis Gottes als uns weit entfernter, unbekannter und unerkannter Begriff prägt heute noch mehrere Religionen.

 Aber die Botschaft der Weihnacht ist das Gegenteil. An Weihnachten feiern wir die Menschwerdung Gottes vor zweitausend Jahren. Wir erfahren Gott als ein Kind, als ein Mensch mit Fleisch und Blut, als mein Mitmensch. Diese große Wende im Gottesbegriff der Menschen feiern wir an Weihnachten. 

Weihnachtsbesuche, Weihnachtsgeschenke, Weihnachtsbeleuchtungen und Dekorationen, Begegnungen und Glückwünsche zeigen, dass wir in der Menschlichkeit und in menschlichen Worten, Taten und Gesten Gott erfahren.

Gott erscheint uns in menschlicher Gestalt: Das war für die meisten Menschen unvorstellbar und deswegen wurde diese neue Lehre sogar als Gotteslästerung bezeichnet und sogar als Grund genannt, um Jesus zu kreuzigen.

Christen glauben und verkünden, dass wir uns Gott als Kind, als Mitmensch, als Bruder und Diener vorstellen können. 

Diese Offenbarung Gottes in menschlicher Gestalt ist das Bekenntnis des Christentums. Über dieses Bekenntnis hörten wir eben im Weihnachtsevangelium, über die Suche der Herberge von Maria und Joseph, die Geburt Jesu in einem Stall, die Verkündigung der Engel an die Hirten mit der Nachricht der großen Freude an alle Völker und Loblied der Engel: „Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erde ist Friede, bei den Menschen seiner Gnade. 

Das Weihnachtslied von Joseph Mohr und Franz Gruber, „Stille Nacht heilige Nacht“, drückt diesen Begriff Gottes in menschlicher Gestallt sehr ausführlich aus. Dieses Lied aus Oberndorf bei Salzburg singen wir seit 200 Jahren bei den Weihnachtsgottesdiensten und bei vielen Weihnachtsfeiern, der Liedtext ist heute in über 320 Sprachen übersetzt. 

Diese einzigartige Lehre des Christentums über die Erfahrung Gottes in menschlicher Gestalt wird in den Evangelien und Briefen des Apostels weiter entwickelt, wenn dort gesagt wird: Gott ist Liebe. Die menschlichen Gefühle und menschlichen positiven Eigenschaften und die positive Energie der Menschen werden als Gott und als Gottes Eigenschaft bezeichnet. Aufmerksamkeit, Zuwendung, Respekt, Hilfsbereitschaft, Wahrhaftigkeit, Treue, sind mit Gotteswesen verglichen und als Gotteswesen verstanden. 

Wir dürfen stolz sein über unseren menschenfreundlichen Glauben an Gott, über unsere Erfahrung der menschlichen Gestalt Gottes und dem Vergleich des menschlichen positiven Denkens, der Taten und Gefühle mit Gottes Eigenschaft und mit Gott selbst.
Die Menschwerdung Jesu Christi und unser Glaube an diesen menschlichen Gott lernt uns Gott in unseren Mitmenschen zu sehen, in seiner Stimme, in seiner Farbe, in seinem Lächeln. Dafür haben wir jeden Tag verschiedene Gelegenheiten. Dann wird uns jeder Tag Weihnacht, an jedem Tag wird Gott in uns, in unseren Herzen geboren. Dann wird jeder Tag Weihnacht in jeder Familie, in jeder Gemeinde.

Wenn wir an Weihnachten die Menschwerdung Gottes feiern und wenn wir glauben, dass Gott Mensch geworden ist und wir ihn in menschlicher Gestalt
erfahren können, sollten wir beginnen Mensch zu werden.

Der Mensch gewordene Gott fragt uns heute, bist du Mensch geworden, bist du wirklich ein Mensch, mit menschlichen Eigenschaften der Liebe, Zuwendung, Treue, der Hilfsbereitschaft und der Bemühung zu verzeihen:

Werde Mensch. Das ist die Weihnachtsbotschaft.
Gott ist Mensch geworden, wir sollen auch Mensch werden.
Frohe Weihnachten.

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