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Sonntag, 17. Januar 2016

2. Sonntag im Jahreskreis/ Lesejahr C

Begrüßung
Wenn wir uns zur Eucharistiefeier versammeln, glauben wir fest, dass wir von Gott und seiner Kirche eingeladen sind. In jeder solchen Feier erleben wir ein Fest mit geistlicher Nahrung mit Wort und Brot, das uns bewegen kann, unser Leben aus der Erfahrung des Gottesdienstes her gestalten zu können.
Da wir dazu die Gnade und den Segen Gottes benötigen, bitten wir um sein Erbarmen.

Predigt
Hochzeit zu Kana/ Lesejahr C:
Joh 2,1-11 
Liebe Gemeinde
Jedes Mal wenn ich mit Brautpaaren rede und sie für ihre Trauung durch Gespräche und Vorbereitungen begleite, spüre ich, wie wichtig es für die Brautpaare und manchmal auch für ihre engen Angehörigen ist, dass in der Hochzeitsfeier alles gut funktioniert und nichts schief geht. Wenn sie ihre Zusammengehörigkeit mit Angehörigen und Freunden feiern, wollen sie durch eine schöne und perfekte Feier zeigen, wie gut und schön sie zusammen passen.

Einmal habe ich aber in den letzten 25 Jahren erlebt, dass das Brautpaar die Ringe vergessen hatte und einmal, dass die Braut 40 Minuten zu spät in die Kirche kam. Beide Male konnte ich erleben, wie peinlich die Situation für die Betroffenen war, obwohl alle versuchten, gelassen mit der Situation umzugehen. Die Hochzeit ist eine der wichtigsten Feiern im Leben eines Menschen, das wissen alle anwesenden Verheirateten, diese Feier möchte man besonders, einmalig und unvergesslich schön gestalten. Damit alles ausgezeichnet ablaufen kann, wie Ort der Trauung und der Feier, die Erstellung der Gästeliste, die Wahl der Kleidung und Blumen, das Gespräch mit dem Pfarrer über die Gottesdienstgestaltung, die Auswahl von Musik und Schmuck, von Dekoration und der Tischgedecke, von Menü- und Getränkeauswahl und noch Vieles mehr, dafür planen die Paare eine Hochzeit frühzeitig und freuen sich darauf. 

Nach einer langen und gründlichen Vorbereitung, wenn dann z. B. das Essen verdorben wäre oder der Wein wie Essig schmecken würde, wäre es für das Ehepaar und seine Eltern sehr peinlich: Besonders, wenn wie damals in der Wohngegend Jesu und in einigen Kulturen auch heute noch, eine Hochzeitsfeier mehrere Tage andauert und die Gäste zum Teil im Haus wohnen oder manchmal in Palästina oder anderswo hunderte Gäste eingeladen sind.

Bei der Hochzeit zu Kana ist der Wein ausgegangen. Entweder hat der Gastgeber die Trinkkultur seiner Gäste schlecht eingeschätzt oder es sind mehr Gäste gekommen, als er erwartete. Jesus verwandelte auf einmal sechshundert Liter Wasser zu Wein erster Qualität. Ohne zu fragen, wie viel man noch braucht oder warum so eine peinliche Situation zu Stande kam, gab Jesus durch sein erstes Wunder so viel Wein, dass mindestens 1000 Personen zwei Tage lang trinken konnten. Bestimmt gab es nicht tausend Weintrinker zu dieser Feier, die vielen Kinder unter den Gästen haben keinen Wein getrunken und ich bin der Meinung, dass der Gastgeber so viel Wein nicht gebraucht hat, da 600 Liter Wein eine sehr große Menge ist. Mir gibt dieses Weinwunder die Botschaft, dass die Großzügigkeit Jesu keine Grenzen hat. Mit dieser grenzenlosen Großzügigkeit Gottes verantwortungsvoll umzugehen, müssen wir, besonders in der heutigen Zeit und der heutigen Gesellschaft, wo alles verfügbar zu sein scheint, muss man eine gewisse Deziplin haben.
Dafür ist die Geschichte des heutigen Evangeliums ein gutes Beispiel. Auch wenn durch das Wunder Jesu jede Menge Wein zur Verfügung stand, sollte Jeder nur so viel trinken, wie er vertragen konnte.
Wenn die Menschen durch die Großzügigkeit Gottes viel geschenkt bekommen, kann es passieren, dass sie damit verantwortungslos umgehen und sie dadurch in große Probleme geraten.

Wenn wir die verschiedenen Wundertaten Jesu betrachten, erleben wir, dass die Wundertaten Jesu Zeichen seiner göttlichen Vollmacht und Autorität und Offenbarung der Herrlichkeit Gottes sind. Genauso war das Weinwunder in Kana. Dort wurde durch die Verwandlung von Wasser in Wein die Herrlichkeit Gottes geoffenbart. In der Eucharistie glauben wir an die Verwandlung von Brot und Wein in die göttliche Gegenwart, in der wir die Herrlichkeit Gottes erfahren. Die Wundertaten Jesu sind auch die Offenbarung der Barmherzigkeit Gottes und der Barmherzigkeit Jesu. Da wir dieses Jahr das Heilige Jahr der Barmherzigkeit feiern, können wir einmal bewusst die Wundertaten Jesu betrachten und dabei lernen, wie barmherzig und liebevoll Jesus gegenüber seinen Mitmenschen war. Die Kranken heilen oder den Hungernden Brot zu geben gehörten zu den Hauptaktivitäten Jesu, in denen er sich barmherzig gezeigt hat.

In diesem Weinwunder Jesu während der Hochzeit  zu Kana, rettete er die Gastgeber aus einer unangenehmen Situation in einer unvorstellbar großzügigen Art. Es bedeutet, dass Jesus nicht nur in einer Situation der großen Katastrophen Wunder wirkte, wie unheilbare Kranke zu heilen oder in Hungersnot Brot zu vermehren, sondern auch bei alltäglichen Anlässen und Ereignissen, wie zum Beispiel für das gute Gelingen eines schönen Festes mit einem Wunder beigetragen hat.

Wie bei der Hochzeit zu Kana wünsche ich uns heute eine schöne und würdige Eucharistiefeier und anschließend eine schöne Festfeier mit gemütlichem Beisammensein im kleinen oder großen Kreis.



Mittwoch, 13. Januar 2016

Fest der Taufe Jesu

Begrüßung
Mit dem Fest Taufe des Herrn geht die Weihnachtszeit zu Ende und es beginnt die Zeit im Jahreskreis. In der Weihnachtszeit werden wir in der Liturgie an verschiedene Ereignisse und Themen der Geburt und der Kindheit Jesus erinnert und versuchen sie zu verstehen. Im liturgischen Jahreskreis stehen die Botschaft Jesu und das Wirken Jesu im Mittelpunkt. Die Weihnachtszeit haben wir mit viel Freude und Feierlichkeiten begangen. Den Jahreskreis wollen wir mit Erfüllung von verschiedenen Aufgaben des Alltages und Taten der Liebe leben. Das Weihwasser erinnert uns an die Taufe. Zu Beginn des Gottesdienstes am Fest der Taufe Jesu wollen wir uns an unsere Taufe erinnern und um Vergebung der Sünden bitten.
 
Predigt
Aus dem heutigen Evangelium können wir wissen, was die Taufe Jesu im Jordan, von der Taufe des Alten Testamentes für die Vergebung der Sünden mit einem Sündenbekenntnis unterscheidet.
 
Die Texte des heutigen Evangeliums zeigen auch, wodurch sich die christliche Taufe von der alttestamentlichen Taufe unterscheidet.
 
Das Herabkommen des Heiligen Geistes und die Worte über Jesus, dass er der geliebte Sohn Gottes sei, an dem Gott Gefallen gefunden hat, unterscheiden die Taufe Jesu und die christliche Taufe von der Taufe des Alten Testamentes oder der Taufe der Essener, der Gemeinschaft Qumran, der Hindus oder der Sicks.
Sich in einem Fluss taufen zu lassen oder sich eintauchen und taufen zu lassen für körperliche und seelische Reinigung und die Vergebung der Sünden, das gab es in der vorchristlichen Zeit unter den Juden, in der Gemeinschaft der Essener, der Qumraner Gemeinschaft, der Hindus oder Sicks. Viele religiöse Gemeinschaften außerhalb des Christentums feiern heute noch solche Taufen. Der Prophet Elischa befahl dem aussätzigen Naman, 7 Mal im Fluss Jordan unter zu tauchen für seine Reinigung, damit er gesund werde.
 
Die Taufe in verschiedenen Religionen und Kulturen und die Taufe im Alten und im Neuen Testament möchte ich in ihrem Zusammenhang in den ritualen Ähnlichkeiten und im sinngemäßen Zusammenhang verstehen.
Die christliche Taufe verstehe ich als eine Weiterentwicklung der Taufe der Juden und der anderen Völker. 
Dadurch, dass die Christen durch die Taufe zu Kindern Gottes werden und die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, zählt die christliche Taufe als etwas besonderes, ohne alle bisherigen Bedeutungen und Sinn verlieren zu wollen.
 
Die christliche Taufe wird mit der missionarischen Botschaft der Verkündigung Jesu verbunden, wenn die Täuflinge im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft werden, womit Jesus vor seiner Himmelfahrt seine Jünger beauftragte. Der Auftrag lautete, viele Menschen zu taufen und sie zu seinen Jüngern zu machen und die Botschaft des Evangeliums zu verbreiten. Es gibt auch christliche Gemeinschaften, die ihre neuen Mitglieder im Namen Jesu taufen, aber die meisten Kirchen taufen im Namen des dreifaltigen Gottes.
 
Wenn wir die Geschichte der Tauffeier im Christentum und in anderen Religionen betrachten, können wir feststellen, dass Reinigung und die Beziehung mit Gott ein wichtiges Thema der Taufe ist. Es gibt eine enge Verbindung zwischen Reinigung und Gesundheit, Reinigung und seelischer Reinheit, Reinigung und Sündenvergebung, Reinigung, Umkehr und Beziehung mit Gott.

Jesus wurde im Jordan von Johannes getauft, der Heilige Geist kam herab und Gott hat ihn als seinen geliebten Sohn kundgetan, weil Jesus in seiner Beziehung mit Gott so innig war, dass er und Gott der Vater, ein Wesen sein kann.

Am Fest der Taufe des Herrn können wir als getaufte Christen unsere Taufe genau so wie die Taufe des Johannes oder der Essener, der Qumran Gemeinschaften oder der Hindus als Taufe für die Vergebung der Sünde und als Zeichen der Umkehr verstehen. Gleichzeitig ist unsere christliche Taufe viel mehr als eine Taufe für die Vergebung der Sünden, die wir Christen häufig empfangen dürfen. Unsere christliche Taufe, die wir nur einmal im Leben empfangen dürfen, ist die Erhebung unseres Status als Kinder Gottes und der Empfang der Kraft des Heiligen Geistes. Die Tauferinnerungen im Gottesdienst oder die Tauferneuerung in der Osternacht oder das Fest Taufe des Herrn können uns helfen, bewusster als Kinder Gottes zu leben und täglich die Kraft des Heiligen Geistes zu empfangen.
 
 

Dienstag, 5. Januar 2016

Jahresschlußgottesdienst 2015

Jahresschlussgottesdienst
Am Ende des Jahres 2015 haben wir uns versammelt. Wir verabschieden vom 2015 und begrüßen das Jahr 2016. Wir danken Gott für alle guten Ereignisse und Erfahrungen, Erfolge und alle guten Taten des Jahres 2015 und bereuen uns für alles was uns nicht gelungen ist. Wir bitten um Gottes Gnade und um seine Verzeihung. Das neue Jahr wollen wir als das Jahr der Barmherzigkeit begrüßen. Wir wollen im neuen Jahr die Barmherzigkeit Gottes und der Menschen selber erleben. Wir wollen auch die Barmherzigkeit Gottes unseren Mitmenschen durch Wort und Tat zeigen. Gottes Barmherzigkeit wird in uns und durch uns Gestalt finden, wenn wir dazu bereit sind. In all unseren Denken und Tun brauchen wir die Nähe und die Kraft Gottes. Darum bitten wir im Gottesdienst. Nun machen wir einen klienen Rückblick auf das Jahr 2015.



Predigt
Jedes Jahr erlebe ich den Jahresschlußgottesdienst als motivierendes und hoffnungsweckendes Moment des Jahres. Am Ende des Jahres versuchen wir das vergangene Jahr mit einem Rückblick und mit Bitte um Gottessegen zu verabschieden.

Wenn wir jedes Jahr das vergangene Jahr betrachten, erleben wir dass wir jedes Jahr den Jahresschluss mit großem Dankbarkeit begehen können. Manche schlechte Erfahrungen  oder Schicksale im Jahr, die unerwartete deprimierende Ereignisse, die einige Menschen durchstehen mussten, könnten wir auch mit Dankbarkeit zurückblicken, weil Gott uns dadurch nicht untergehen lies. Die Kraft des heiligen Geistes, die in uns durch die heilige Taufe wirksam ist -so ist der Glaube der Christen- hilft uns in allen Situationen des Lebens zufrieden zu blieben und letztendlich in Hoffnung, Glaube und Liebe Halt finden.

Zum Jahresschluss haben wir im Evangelium den Johannesprolog gehört, den, wir bereits am ersten Weihnachtsfeiertag hörten. Der Johannesprolog wurde nicht nur als Weihnachtsevangelium betrachtet, sondern als Schlussevangelium und deswegen wurde der Johannesprolog im Mittelalter nach jedem Gottesdienst von Priester leise gelesen. Deswegen finden wir in alten Kirchen auf dem Altar neben dem Messritus auch den Johannesprolog auf einem Tafel gestellt. Der Johannesprolog als Schlussevangelium, den der Priester früher jeden Tag mindestens einmal gelesen hat, passt zum Ende des Jahres und dem Beginn des neuen Jahres. Über den Anfang, Über die Erlösung und über unser Ziel hören wir im Johannesprolog.

Heuet möchte ich den Begriff Herrlichkeit besonders betrachten. Im Verse 14 hörten wir : „Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seien Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.“

Es gibt verschiedene häbräische Wörter in der Bibel, die mit dem deutschen Wort Herrlichkeit übersetzt wurden. Herrlichkeit ist in anderen Worten Pracht, Schönheit, Ehre, Ansehen, Ausstrahlung oder Würde. Der Evangelist Johannes bezeugt, dass er und seine Kollegen die Pracht, Würde, Ehre oder Ansehen des einzigen Sohnes vom Vater, von Jesus Christus gesehen und erfahren haben. Diese Bezeugung Johannes ist auch eine Einladung an die Nachfolger und Nachkommen Jesu, die selbe Herrlichkeit zu erleben.

Der Begriff Herrlichkeit wird mehrmals in Johannesevangelium in unterschiedlichen Anlässen verwendet.  Als Jesus in Kana durch die Verwandlung des Wassers als Wein sein erstes Zeichen zeigte, schreibt der Evangelist, dass Jesus seine Herrlichkeit offenbarte und seine Jünger glaubten an ihn. „ (Jn. 1:11) D.h. in Zeichen und Worten Jesu können wir seine Herrlichkeit sehen und die Erfahrung seiner Herrlichkeit wird uns in eine einzigarte Erfahrung und Entscheidung führen. 

Als Martha Jesus sagte, dass es der vierte Tag nach dem Tod Lazarus sei und er aber schon rieche, entgegnete Jesus mit den Worten: „“Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen.“ (11.40). Dieses Ereignis der Auferweckung Lazarus bezeugt, dass der Glaube führt zur Erfahrung der Herrlichkeit Gottes und diese Herrlichkeit erfährt Mann in unterschiedlichen Zeichen. Die verschiedene Wundertaten Jesu bezeugte die Herrlichkeit Jesus und vom Vater. Alle Menschen die an Jesus glaubten, konnten die Herrlichkeit Gottes erfahren und sie wurden seine Jünger.

In 17. Kapitel des Johannesevangeliums betet Jesus: „Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, dass du mir aufgetragen hast. Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich hatte, bevor die Welt war. „(17, 5).  Hier sagt Jesus, dass er den Vater verherrlicht hat und er bittet den Vater sich zu verherrlichen. In Johannestheologie geschieht die Verherrlichung Jesu durch sein Leiden, Tod und Auferstehung.

 
So erfahren wir im Johannesevangelium dass die Offenbarung der Herrlichkeit in der Geburt Jesu, in den Worten und Taten Jesu, in seinem Wusch und Gebet, in seinem Leiden, Tod und Auferstehung geschieht. Die Glaubenden erlebten es damals in der Begegnung mit Jesus und heute durch die Zeichen im Gottesdienst, durch Sakramente, Taten der Nächstenliebe oder im Gebet. Wenn wir Gott verherrlichen, nämlich Pracht, Ehre, Ansehen, Würde Ausstrahlung oder Schönheit Gott geben durch Gebet, Zeichen der Sakrament oder Taten der Nächstenliebe, wird Gott uns verherrlichen, wie Jesus den Vater gebetet hat. „Verherrliche du mich mit der Herrlichkeit des Vaters“. Im neuen Jahr wünsche uns allen so eine Herrlichkeit die wir Gott dem Vater und unseren  Mitmenschen geben und wir selber jeden Tag von Gott und unseren Mitmenschen erleben können. D.h. nicht nur wir Gott und den Menschen verherrlichen, sondern Gott und Mitmenschen uns auch verherrlicht. Ein Jahr der Verherrlichung, ein Jahr der Ehre, Ein Jahr der Schönheit, des Ansehen, der Würde, der Ausstrahlung wünsche ich uns allen. Ein glückliches Jahr 2016 wünschen ich uns allen.