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Montag, 20. Juni 2011

Dreifaltigkeitssonntag 2011



Einführung
Heute feiern wir das Fest der Dreifaltigkeit Gottes. Das Fest der Dreifaltigkeit ist das einzige Fest im Kirchenjahr, wo auch an Gott den Vater gedacht wird. Wir feiern heute, dass der Gott, den Jesus uns geoffenbart hat, eine Dreieinigkeit ist. Das ist eine Vorstellung und Darstellung Gottes von uns Menschen und gleichzeitig nach unserem Glauben eine Offenbarung Gottes. Was wir von Gott wissen und erfahren, ist nicht unser Verdienst, sondern geschieht durch die Gnade Gottes, die uns immer wieder tiefer in die Gemeinschaft Gottes hinein wachsen und erfahren lässt, dass Gott immer bei uns bleibt und mit uns da ist. Ihn der als Gnade und Kraft bei uns ist, rufen wir im Kyrie.
Predigt Evangelium vom Dreifaltigkeitssonntag, Lesejahr A: Joh 3, 16-18
Es gibt hunderte verschiedene Darstellungen der Dreifaltigkeit Gottes, besonders in der Malerei. Die Darstellung Gottes in drei Personen, als Vater, Sohn und Mutter, als drei Blätter, oder als Dreieck mit einem Auge in der Mitte sind nur einige davon. Besonders beeindruckend ist die mittelalterliche Darstellung in der Santa Maria Novella in Florenz, in der das Kruzifix von Gott dem Vater von hinten gehalten wird und der heilige Geist in Form einer Taube in der Mitte zwischen dem Vater und dem Sohn zu sehen ist. In dieser Darstellung der Dreifaltigkeit wird das Heilsgeschehen als Wirken der Dreifaltigkeit Gottes gesehen. Im Leiden und Sterben ist Jesus nicht alleine. Gott der Vater und der Geist sind mit Jesus zusammen in der Heilsgeschichte Gottes, die wir im Leben, Wirken und in der Botschaft Jesu erfahren.
Dieser Heilswille Gottes wird im heutigen Evangelium besonders deutlich. Gott hat seinen Sohn in die Weit gesandt, um die Welt zu retten, nicht zu richten. Der Grund dafür ist die große Liebe Gottes für die Welt. Der Gedanke, dass Gott und die Welt, Gott und die Menschen zusammen gehören und Gott diese Zusammengehörigkeit auf eigene Initiative festhalten will, geben uns viel Hoffnung und Ermutigung, dass wir zur göttlichen Gemeinschaft dazu gehören und auf keinen Fall deprimiert oder enttäuscht werden dürfen. Gott wird uns auf seine Initiative zu sich holen und in seine Göttlichkeit hinein wachsen lassen. Voraussetzung dafür ist unser Glaube.
So heißt es im Evangelium:
„Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat“
Glaube, Hoffnung und die Liebe sind die drei Tugenden des christlichen Glaubens, die für die Zugehörigkeit zur göttlichen Gemeinschaft gefordert werden. Gott und die Menschen zu lieben, an Gott und seine Zuwendung zu glauben und auf die göttliche Barmherzigkeit zu hoffen.
Manchmal fragen wir uns, was uns im christlichen Dasein heute in einer Zeit des Umbruchs und vieler Schwierigkeiten fehlt. Vielen Menschen fehlt der Glaube, der Glaube an Gott, in dem wir uns finden, im dem wir uns ganz hingeben. Uns fehlt heute auch vielfach die Liebe, die Liebe, die von Gott kommt, die uns mit Gott und den Menschen verbindet, weil wir wissen, dass diese Liebe ihren Ursprung in Gott und seiner Gemeinschaft der Dreieinigkeit hat. Uns fehlt oft die Hoffnung, die Hoffnung, dass Gott und sein liebender Heilswille uns niemals zu Grunde gehen lassen.
Unser Glaube an die Dreifaltigkeit beinhaltet eigentlich ein Glaube an das Wirken dieser Dreifaltigkeit heute, die wir im Heilsgeschehen Gottes erfahren haben.
Der Glaube an Gott den Vater, den Sohn und den Geist und die Feier der Dreifaltigkeit Gottes können uns helfen Glaube, Hoffnung und Liebe zu vertiefen und dadurch Gottes Gegenwart in der Welt spürbar zu machen.

Pfingstfest 2011



Einführung
Zum Pfingstgottesdienst begrüße ich Sie herzlich.
Weihnachten, Ostern und Pfingsten sind die drei wichtigsten Feste des Kirchenjahres, die mit unserem Glauben an Gott den Vater, Gott den Sohn und Gott den heiligen Geist verbunden sind. Das Fest der Dreifaltigkeit Gottes am kommenden Sonntag verbindet unseren Glauben an die drei Personen Gottes, an eine Dreifaltigkeit Gottes. Darüber werden wir mehr am nächsten Sonntag hören. Heue feiern wir das Fest des heiligen Geistes, der uns mit seinen Gaben beschenkt. Wir bitten um das Erbarmen Gottes.


Predigt
Vor einigen Tagen bin ich von einem aktiven Gemeindemitglied angesprochen worden, an Wege zu denken, um das Pfingstfest wieder mehr zu beleben. Nach ihrer Meinung, feiern wir Weihnachten und Ostern ziemlich groß und mit gutem Kirchenbesuch, aber zum Pfingstfest kommen deutlich weniger Mitglieder in die Kirche. Manche begründen es mit dem wärmer werdenden Klima im Juni und den Pfingstferien. Diese Argumente sind nicht überzeugend, weil auch in wärmeren Ländern wie Indien oder Afrika Weihnachten bedeutender und größer gefeiert wird als das Pfingstfest. Aus meiner persönlichen Erfahrung wird das Pfingstfest in Deutschland doch groß gefeiert, weil ich als Kind und junger Priester den Begriff Pfingstmontag nicht kannte und von Pfingstferien nichts gehört hatte. Pfingsten war damals ein kirchliches Fest, dass nur die Christen und Kirchgänger kannten. Trotzdem ist die Anregung eines Gemeindemitgliedes von Bedeutung, weil unser Glaube an Gott nicht nur an den Mensch gewordenen Sohn Gottes, Jesus Christus gebunden ist, sondern an dem von ihm geoffenbarten Gott den Vater und Gott den heiligen Geist. Wir haben bisher kein Fest des Gottes des Vaters, obwohl es dafür weltweit viele Anregungen gibt. Aber ob wir immer wieder neue zusätzliche Feste schaffen müssen und neue Glaubenswahrheiten, anstatt unseren christlichen Glauben und christliches Zeugnis glaubhaft zu machen, ist wieder eine andere Frage.
Mit Pfingsten haben wir ein Fest, um Gott den heiligen Geist zu verehren.
Wir glauben, dass der heilige Geist uns Weisheit und Erkenntnis schenkt. Das Pfingsfest könnte daher ein Fest der neuen Ideen und neuer Erkenntnisse sein, als ein Fest neuer Möglichkeiten und Verwirklichung von Wünschen gesehen werden. Viele Menschen sehnen sich danach. Für die jungen Menschen sind neue Ideen und Gestaltungen z. B. von Gottesdiensten wichtig. Das Pfingstfest könnte uns dafür motivieren.
Im heutigen Evangelium haben wir gehört, dass Jesus die Jünger aussendet, wie der Vater ihn gesandt hat. Wir werden des öfteren mit neuen Aufbrüchen in Kirche und Gesellschaft konfrontiert. Die Menschen brauchen diese neuen Aufbrüche um weiter zu kommen und die Probleme der jetzigen Zeit zu überwinden. Die Kirche selber befindet sich in einer Zeit des Aufbruches. Das Pfingstfest und das Wirken des heiligen Geistes kann uns helfen in dieser Zeit des Aufbruches standhaft zu bleiben und uns einzusetzen für Gottes Herrschaft.
In der Lesung aus der Apostelgeschichte haben wir gehört, dass die Apostel nach dem Empfang des heiligen Geistes Mutund Kraft zeigten, den Glauben zu verkünden und Tausende haben an Jesus geglaubt. Deswegen sind wir bis heute als Kirche Jesu Christi in der Gesellschaft präsent. Das Pfingstfest und der Beistand des hl. Geistes kann uns helfen, wie die Apostel damals zu verkünden und zu bezeugen, was wir gesehen, gehört und im Herzen erlebt haben und Menschen für Jesus Christus zu gewinnen, der uns ein friedliches zufriedenes Leben verheißen hat.
Die Worte Jesu, Friede sei mit allen, sagen wir oft und wünschen wir auch für uns. Möge das Pfingstfest uns bewusst machen, was Friede bedeutet und wie wir uns dafür einsetzen können.