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Freitag, 15. Juli 2011



Fronleichnam 2011
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Jedes Jahr feiern wir das Hochfest des Leibes u. Blutes Christi und bezeugen damit unseren Glauben an die Gegenwart Jesu Christi unter uns. Das Fronleichnamsfest hat eine Geschichte von 700 Jahren. Die Theologie und die Spiritualität dieses Festes haben sich 700 Jahre entwickelt. Anders als am Gründonnerstag, zu Beginn der Kartage, kann sich am Fronleichnamsfest die festliche Freude über die Eucharistie voll entfalten. Fron bedeutet der Herr und Leichnam bedeutet der lebendige Leib. Fronleichnam ist das Fest des lebendigen Leibes des Herrn. Wir feiern heute, dass Jesus lebendig unter uns ist. Ihn rufen wir im Kyrie.
Predigt
Außer der Feier des Gründonnerstages als Tag der Einsetzung der Eucharistie feiern wir noch einen Tag im Kirchenjahr als Tag der Eucharistie mit dem heutigen Fest Fronleichnam. Dadurch bekennen wir, dass die Eucharistie für uns Christen die zentrale Bedeutung in unserem christlichen Glauben und im christlichen Leben ist. In der Liturgiekonstitution des zweiten vatikanischen Konzils (SC10) werden Eucharistie und Eucharistiefeier als Höhepunkt und Quelle des christlichen Lebens bezeichnet. Unsere Feier des Fronleichnamsfestes ist ein Zeichen dafür, dass Eucharistie und Eucharistiefeier das Zentrum unserer Gemeinde und unseres Gemeindelebens sind. Jede Gemeinschaft hat ihr Markenzeichen. Für uns ist unser Markenzeichen die Eucharistiefeier. Deswegen gibt es fast täglich eine Eucharistiefeier in der Kirche. Aus diesem Grund kommen wir auch jeden Sonntag, jeden Feiertag und zu jedem wichtigen Anlass zusammen, um in der Kirche Eucharistie zu feiern. Nicht nur zur Beerdigung, bei Hochzeiten, Kirchweihe oder Kirchenjubiläum, sondern auch bei persönlichen Jubiläen und Festen ist die Anfrage für eine Eucharistiefeier groß. Wir finden die Mitte unseres Lebens in der Eucharistie und wir glauben, dass die Eucharistie uns Kraft geben kann.
Diese Einstellung und diesen Glauben werden durch die Worte Jesu im heutigen Evangelium bestätigt. Jesus ist das Brot des Lebens. Dieses Brot nennt er sein Fleisch. Sein Fleisch und sein Blut gibt er als Speise und Trank. Wer sein Fleisch isst und sein Blut trinkt wird durch ihn leben, wie er durch den Vater lebt. Dieses Leben, dass Jesus verspricht ist das ewige Leben. Hier bemerke ich, immer wenn ich diese Stelle lese, dass Jesus auf der einen Seite sagt, dass er sein Fleisch und sein Blut zu essen und zu trinken gebe; aber in Wirklichkeit hat er Brot zu essen und Wein zu trinken gegeben. Auch die Juden, die untereinander redeten, wie Jesus sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken geben kann, haben vergessen zu sehen, dass Jesus mit diesen Aussagen, in Wirklichkeit Brot und Wein verteilte.
Brot und Wein hat Jesus als ein sichtbares Zeichen seiner unsichtbaren Gegenwart gemacht. Keiner hat Gott gesehen, aber viele haben Gott erfahren. Im sichtbaren Zeichen von Brot und Wein erfahren wir Jesus.
Gleichzeitig hat Jesus seinen Jüngern und damit auch uns durch die Teilnahme an der Eucharistie das Leben durch ihn und den Vater versprochen und ein Bleiben in ihm und im Vater als ewige Gemeinschaft. Heute noch feiern wir die Eucharistie und sagen die Einsetzungsworte und reden über die Speise, die Fleisch Jesu sei und Trank, der Blut Jesu sei, aber wir tun es, genauso wie Jesus es getan hat. Wir essen Brot und trinken Wein. Dabei erfahren wir in diesem Zeichen und in dieser Feier genau das, was Jesus versprochen hat, nämlich die ewige Gemeinschaft mit Jesus, Jesus in mir und ich in Jesus, zusammen mit dem Vater und dem Geist. Jesus lebt; Jesus bleibt unter uns. Diese Gegenwart wird spürbar und erfahrbar real und intensiv, wenn wir in seinem Namen Brot brechen in jeder Eucharistiefeier. Diese Erfahrung wollen wir besondern bekennen und uns bewusst machen durch die Feier des Fronleichnamsfestes.
Wenn wir die eucharistische Prozession halten, wird diese Erfahrung nicht nur für uns spürbar, sondern auch denen, die uns als Christen erleben. Dieses Fest ist daher auch eine Form von Missionierung und auch eine Verkündigung unseres Glaubens. Als Christen sind wir nicht nur die Glaubenden, sondern sind auch Verkünder unseres Glaubens. Heute braucht die Kirche viel dringender als früher echte Glaubende und eifrige Verkünder des Evangeliums.
Diese Verkündigung kann in unterschiedlicher Weise geschehen. Wenn ein Mensch zum Priester oder Diakon geweiht ist, durch die Erwählung von Gott und des Bischofs, bekennt er seine Bereitschaft das Evangelium besonders zu verkünden. Es gibt aber auch kleinere wichtige Aufgaben in der Gemeinde, verschiedene Dienste von der Küche bis zum Altar, wo wir unsere Zusammengehörigkeit und den Glauben verkünden können. Wir sind Glieder Christi mit unterschiedlichen Aufgaben, Glieder eines Leibes, in dem alle Aufgaben bedeutend sind und es keine Rangordnung in den Aufgaben gibt. Aber es gibt unterschiedliche Voraussetzungen für die unterschiedlichen Dienste. Heute werden drei Kommunionhelfer beauftragt für den Dienst der Kommunionausteilung. Weil dieser Dienst mit dem Wesen unseres Glaubens sehr eng verbunden ist, gibt es eine besondere Vorbereitung und eine persönliche Beauftragung durch den Bischof, die Frau………….und Herr............ erfüllt haben. Ich gratuliere diesen drei Gemeindnemitgliedern und wünsche ihnen Gottes Segen, damit sie würdig diese Aufgaben übernehmen und erfüllen können.
Im Gottesdienst wollen wir besonders beten, dass Gott in den Herzen der Menschen wirkt, so dass viele Christen wieder mehr bereit sind, den Glauben mutig und mit Freude zu bezeugen und zu verkünden.



Predigtgedanken zur Eucharistiefeier Fronleichnam 2010
Seit fast 800 Jahren feiert die katholische Kirche das Hochfest Fronleichnam, das Fest des Leibes und Blutes Christi. Im Zeichen von Brot und Wein erleben wir die Gegenwart Jesu Christi. Das Brot (und den Wein), die wir bei jeder Eucharistiefeier empfangen, wollen wir heute durch die Straßen tragen und bezeugen, dass wir an die Gegenwart Gottes unter uns Menschen glauben und die Gegenwart Gottes auf Erden sichtbar machen.
Im heutigen Evangelium haben wir den Bericht über die Brotvermehrung gehört. Jesus hat Brot und Fische vermehrt und die hungernden Menschen gesättigt. Den Hunger der Menschen zu sättigen war ein wichtiges Anliegen Jesu. Die Armen, die Kranken, die Leidenden, die Ausgestoßenen die Unterdrückten waren bei Jesus immer willkommen und haben bei ihm Trost gefunden. Jesus war Hoffnung für die Hoffnungslosen und Freude für die Traurigen. Jesus hat durch sein Leben und durch seine Botschaft deutlich gemacht, wie Gott zu den Menschen steht und wie die Menschen Gott unter ihnen erfahren dürfen. Die Sättigung von hunderten Menschen mit fünf Broten und zwei Fischen war der Anlass für Jesus jedem klar zu machen, dass man sich bei allen Arten von Hunger zu ihm wenden kann und zu Gott kommen darf. Gott hilft denen, die sich ihm zu wenden, weil Gott bei uns lebendig bleibt und in uns präsent sein will.
Im Namen Gottes sind wir versammelt. Im Namen Gottes machen wir die Fronleichnamsprozession. Mit Gott als Brot des Lebens und Jesus als sichtbares Zeichen der Gegenwart Gottes unter uns können wir hoffen und vertrauen, dass bei unserem Hunger nach Brot, Hunger nach Liebe, Hunger nach Sinn, Hunger nach Leben, Hunger nach Hoffnung die Erfahrung Gottes in der Feier der Eucharistie uns sättigen wird.
Wir lesen im Evangelium, dass Jesus Hungernden Brot geben ließ und er mit Hungernden Mitleid hatte. Diese Verteilung von Brot an die Hungernden und dieses Mitleid Gottes für Hungernde, die mit Jesus öffentlich verkündet wurde, bleiben seither sehr aktuell und die Kirche versucht diese Gotteseigenschaft in der Welt spürbar zu machen. Unsere Caritas und unser Interesse an der ganzen Welt zeigen Versuche diesen Auftrag zu erfüllen und Jesus durch seine Kirche nachzuahmen. Gleichzeitig wollen wir bekennen, dass wir die Hungernden vor Gott sind. Wir hungern nach Gott. Wir hungern nach Gottes Schutz. Wir hungern nach Vielem, was die Welt und die weltlichen Gaben uns nicht geben können. Wir sehnen uns nach einer Erfüllung im Leben, die keine weltliche Gabe schenken kann. Aber wir können aus den Worten Jesu in der Bibel hoffen und wissen, dass Jesus uns diesen Hunger (sättigen)stillen kann. Wenn wir den Hunger nach Gott durch die Erfahrung seiner schützenden Hände (gesättigt)gestillt erleben, werden auch alle Arten Hunger nach Sinn oder Liebe gesättigt. Weil Gott durch die Menschen wirkt, ist unser Tun für das Wohlwollen unserer Mitmenschen, für die Erfahrung Gottes unter uns entscheidend. Das Sprichwort, Gott hat keine Hände als unsere „ wird auch in der Erfahrung Gottes entscheidend. Wenn wir versuchen Gott durch die Feier der Eucharistie zu erfahren, können wir gleichzeitig wahrnehmen, dass wir auch durch die Taten der Nächstenliebe denselben Gott erfahren können. Gottes Erfahrung durch die heiligen Zeichen im Gotteshaus und durch unsere göttlichen Taten draußen im Alltag sind zwei Seiten derselben Münze, die wir ernst nehmen wollen, um dadurch echte Kinder Gottes zu bleiben.
Das Hochfest Fronleichnam ermöglicht uns diese Erfahrung Gottes durch Brot, durch Wort und Tat umzusetzen und zu verkünden, damit wir wie Jesus damals lebendige Zeugen der Gegenwart Gottes auf unserer Welt sein können.

Predigt zu Fronleichnam 2009
Evangelium vom Fest Fronleichnam, Lesejahr C: Lk9,11b-17

heute feiern wir ein großes Fest unseres Glaubens. Fronleichnam. Das Fest des Leibes des Herrn. Das Wort Fron heißt Herr und Leichnam bedeutet Leib. Heute nennen wir dieses Fest: Hochfest des Leibes und Blutes Christi. Es ist eine Freude, dass wir dieses Jahr das Fronleichnamsfest bei schönem Wetter feiern können. Am Donnerstag konnten wir die Prozession in der Stadt nicht halten. Nach dem Wetterbericht soll es heute bis 28 Grad warm werden. Während sich bei dieser sommerlichen Wetterlage viele Menschen auf Biergarten oder Schwimmbad freuen, freuen wir uns auf den Gottesdienst, auf die Prozession und auf das anschließende Treffen. Der Grund dafür ist, dass die Eucharistie für uns der Mittelpunkt unseres Glaubenslebens ist. Unsere Gemeinschaft nennen wir eucharistische Gemeinschaft, weil wir Christen in unserer Gemeinschaft den Sinn der Eucharistie praktizieren. Der Sinn der Eucharistie liegt darin, dass Jesus seine Liebe und Hingabe zu uns durch ganz einfache Zeichen gezeigt hat. Jesus hat uns seine Gegenwart und seine Liebe durch das uns bekannte und sehr einfache Zeichen des Brotes gegeben. Er hat uns gelehrt um das tägliche Brot zu bitten und uns versprochen im Zeichen des Brotes unter uns gegenwärtig zu sein um sich uns im Brot des Lebens zu schenken. Dieses große Ereignis der Gegenwart des Herrn im Zeichen des Brotes feiern wir heute. So eine intensive Gegenwart Gottes spüren wir sonst nirgendwo. Die Gegenwart Gottes in einem Nahrungsmittel, im Brot: das ist das größte Geheimnis des Christentums und das tiefste Erlebnis für uns Christen.
Im Evangelium haben wir den Bericht über die Stiftung der Eucharistie am Gründonnerstag gehört. Das war am Vorabend des Todes Jesu. Bei diesem letzten Abendmahl Jesu hat er seinen Freunden den Auftrag gegeben sich in seinem Namen zu versammeln und im Zeichen von Brot und Wein seine Gegenwart zu erfahren und dadurch Kraft und Mut zu schöpfen. Die Jünger Jesu erfüllten diesen Auftrag und seit 2000 Jahren tun das die Gläubigen bis heute. Wenn wir den Glauben der Christen an die Eucharistie vom letzten Abendmahl an, bis heute kritisch betrachten und versuchen die verschiedenen Phasen der Intensität dieses Glaubens zu verstehen, werden wir überrascht sein über die Standhaftigkeit dieses Glaubens unter den 20 Christen. Bestimmt haben die Theologie und die Spiritualität der Eucharistie in mehreren Jahrhunderten sich entwickelt. Diese geschichtliche Entwicklung und die Entwicklung in der Geschichte der Menschheit können wir nicht im Ganzen erforschen und genau verstehen. Aber wir dürfen die Kraft der Eucharistie persönlich erfahren und uns die Botschaft der Eucharistie zu eigen machen. Das Geschenk der Liebe dieser Tat Jesu empfangen wir bei jeder hl. Kommunion. Wir dürfen uns dann selber entscheiden, was uns die Eucharistie bedeutet. Warum ist mir die Eucharistie wichtig?

Immer, wenn ich an Fronleichnam und an die Eucharistie denke, erinnere ich mich an viele schöne Momente des Glaubenslebens meiner Kindheit. Zum Gottesdienst gehen und die Kommunion empfangen zu können, war für mich als Kind eine große und tiefe Erfahrung. Vielleicht deswegen stehe ich heute am Altar. Immer, wenn ich die Freude und die Begeisterung der Kommunionkinder bei der Erstkommunion sehe, denke ich, dass die Kinder die Geheimnisse des Glaubens viel intensiver und wahrhaftiger erleben, als mancher Erwachsene. Vielleicht hat Jesus uns deswegen aufgefordert, umzu- kehren und wie die Kinder zu werden. Wer als Erwachsener die Freude und die Begeisterung der Erstkommunionkinder zur Eucharistie und Kommunion beibehalten hat, erlebt den Glauben sehr intensiv. Leider wissen wir, dass einige Kinder diese Glaubensfreude auch schnell wieder verlieren.
Ich denke, dass wir als gläubige Christen diese Intensität des Glaubenserlebnisses oft erfahren. Nur dass wir wegen vieler Sorgen und der Hektik des Alltages manchmal abgelenkt werden und die Nähe Jesu nicht bewusst spüren. Wenn wir uns der vielen Vorbereitungen für das Fronleichnamsfest bewusst werden und ahnen wie viele Menschen an den Vorbereitungen beteiligt sind, das erweckt in uns ganz spontan die Freude, zu dieser Glaubensgemeinschaft zu gehören.
Die katholische Kirche feiert das Fronleichnamsfest seit über 700 Jahren. Die erste Fronleichnamsprozession fand 1246 in Lüttich statt und die erste Prozession in Deutschland war 1264 in Münster. Im gleichen Jahr gab es die Prozession auch in Rom. Ich bin fest überzeugt, dass wir das Fest der Eucharistie als Fest der Liebe und Hingabe Jesu und als Fest unseres christlichen Wahrzeichens auch bald ökumenisch und interkonfessionell feiern dürfen.
Ich wünsche mir, dass wir durch das Fest Fronleichnam den Sinn der Eucharistie wieder intensiver erleben und das wir Christen diese unsere Glaubensgemeinschaft im Sinne Jesu und seiner Botschaft entsprechend leben. Ich hoffe und wünsche, dass die Feier des Fronleichnams uns stärkt und Mut gibt, unseren Glauben öffentlich vor den Menschen zu bezeugen.