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Montag, 25. April 2011

Osternacht 2011



Predigt



Wir machen die Erfahrung in unserem Leben, dass der Sieg und der Gewinn im Leben oft gezählt und gefeiert werden. Wer verliert wird meistens vergessen. Deswegen ist der Ehrgeiz den ersten Platz zu bekommen und Profit und Gewinn zu machen sehr groß. Manchmal sind die Menschen auch versucht, ungerechte Wege zu gehen und unerlaubte Mittel zu verwenden, um auf alle Fälle den Sieg und den Gewinn zu sichern. Daher erfahren wir immer in der Menschheitsgeschichte Krieg, Streit und Kampf. Wer gewinnt wird verehrt, wer verliert wird vergessen.


Jesus war einer, der den Kampf verloren hat. Er kam als König der Juden, als Messias, aber die Juden haben ihn gekreuzigt. Ein vertrauter Jünger Jesu hat ihn verraten. Trotzdem wird Jesus, seit hunderten Jahren als Messias und Gott verehrt. Das Leben Jesu und der Glaube der Christen beweisen, dass im Verlieren Gewinn sein kann und Leid, Freude geben kann.


Weil viele Menschen den Sinn des Lebens nicht im Leid und Verlust finden wollen, verehren sie nicht den gekreuzigten Jesus, sondern das Kind in der Krippe an Weihnachten oder den Auferstandenen. Weil wir vom Leiden und Sterben, von Angst und Furcht nichts hören wollen, bleiben viele Menschen sogar am Karfreitag vom Gotteshaus fern. Ohne Kreuz und Sterben gibt es aber keine Auferstehung. Ohne Leid gibt es keine Freude, ohne Verlust können wir keinen Gewinn machen. Nicht nur Weihnachten, sondern auch Karfreitag und die Osternacht sind bedeutende Ereignisse.


Wir leben heute mit viel Angst wegen Krieg, Naturkatastrophen oder Unfällen in Atomkraftwerken. Die Kinder werden mit dieser Angst und solchen Sorgen groß. Die Erfahrung des Karfreitag Jesu und die Erfahrung der Jünger Jesu nach seinem Tod sind für uns denkende Menschen heute der Alltag. Die Sorge um die Menschheit, die Sorge um die Welt und die Natur, die Sorge um Frieden machen uns Angst, wie damals bei den Jüngern Jesu nach der Kreuzigung Jesu. Die Jünger Jesu fürchteten um ihre Existenz. Wir fürchten um die Existenz der Menschheit. In dieser Situation der Ähnlichkeit mit Jesus und seinen Jüngern ist die Osterbotschaft der Hoffnung sehr wichtig. Der Herr wird für die Ohnmacht der Leidenden Menschen einen Ausweg finden. Er wird den Herzen der Menschen die Gnade der Umkehr schenken. Wir werden einmal aufhören durch menschliche Macht und Kraft die Menschen und die Natur zu beherrschen, sondern werden uns führen lassen von Gott und seinen Regeln in der Natur.

Die Engel sagten den Frauen die am frühen Sonntagmorgen ans Grab Jesu gingen. Fürchtet euch nicht! Jesus ist auferstanden. Die Aussage der Engel, keine Furcht zu haben, hat die Frauen ermutigt. Die Frauen haben sich sofort beeilt, die Nachricht der Auferstehung den Jüngern Jesu mitzuteilen. Die Mitteilung der Nachricht über die Auferstehung Jesu war nicht nur damals für diese Frauen wichtig, sondern sie ist für die Kirche immer wichtig gewesen. Wir hören diese Frohbotschaft jedes Jahr am Osterfest. Als die Frauen dem Auferstandenen begegneten, sagte Jesus ihnen ebenso:

Fürchtet euch nicht!


Geht und sagt meinen Brüdernsie sollen nach Galiläa gehen, und dort werden sie mich sehen.


Keine Furcht zu zeigen und die Nachricht der Auferstehung Jesu zu verkünden waren zwei Zeugnisse, die der Engel und der auferstandene Jesus den Frauen am Ostermorgen am Grab zum Auftrag gaben.


Diese Botschaft und dieser Auftrag sind auch heute für uns gültig. Ohne Angst und Furcht sich mit der Realität der heutigen Zeit zu konfrontieren und den überzeugten Glauben und die Erfahrungen für eine Verbesserung der Welt weiter zu geben und sich für den Erhalt der Schöpfung einzusetzen, gehören in der heutigen Zeit zu einer unserer wichtigsten Aufgabe.

Gründonnerstag 2011



Begrüßung



Zum Gottesdienst am Gründonnerstag begrüße ich Sie ganz herzlich. Drei wichtige Tage im Leben Jesu waren der Tag seines letzten Abendmahles, der Tag seines Todes und der Tag seiner Auferstehung. Im Leben von uns Christen sind diese drei Tage auch sehr bedeutend, an denen wir die Geheimnisse der Hingabe Christi erfahren dürfen.So wie Jesus Brot und Wein am Gründonnerstag mit seinen Jüngern gegessen und getrunken hat, werden wir heute in dieser Feier der Eucharistie teilnehmen an seinem Mahl. Dieses letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern ist deswegen für uns keine Vergangenheit, sondern lebendige Gegenwart. Ihn Jesus Christus, der heute bei uns ist und mit uns Mahl hält rrufen wir im Kyrie.

Predigt


Die Fußwaschung Jesu, die Einsetzung der Eucharistie, die Bedeutung des Priestertums, das Gebot der Liebe, sind einige der wichtigen Themen des Gründonnerstages. In der Feier des Gründonnerstages versuchen wir jedes Jahr die Bedeutung des Lebens und des Todes Jesu zu begreifen und uns über die Wichtigkeit der eben genannten Themen zu überzeugen. Die Liturgie des Gründonnerstages, Karfreitages und der Osternacht sind für uns sehr wichtig, weil die letzte Abendmahlfeier Jesu, das Leiden und das Sterben Jesu und seine Auferstehung die bedeutendsten Ereignisse im Leben Jesu waren und deswegen auch im Leben eines Christen. Heute beginnen wir mit der Feier des letzten Abendmahles diese Geheimnisse Gottes zu meditieren und daraus Kraft für uns zu schöpfen. Die Fußwaschung Jesu am Gründonnerstag ist sehr beeindruckend. In der damaligen Zeit im Land Jesu war die Fußwaschung notwendig um in das saubere Haus einzutreten Nur die Sklaven und Hausangestelten sollten die Füße der Gäste waschen. Bei einem Treffen mit Jesus hätten einige von seinen Jüngern diese Aufgabe übernehmen können. Aber die Jünger Jesu hatten untereinander gestritten, darüber, wer der Größte unter ihnen sei. In diesem Kontext hat Jesus ein gutes Beispiel gegeben und gesagt, dass seine Jünger auch einander die Füße waschen sollen. Diesen Auftrag zu erfüllen wäre unsere Lebensaufgabe als Christen und Jünger Jesu heute. Ich könnte heute wie Jesu es getan hat, die Füße von zwölf Männern waschen und Jesus nachahmen als Zeichen dafür, dass sich die Gemeinde an den Auftrag Jesu erinnere. Aber wir können den Sinn der Sache begreifen auch ohne das wir es hier aufführen. Jesu Auftrag an seinen Jüngern war einander die Füße zu waschen. Wenn wir einander oder gegenseitig die Füße waschen wird es sehr deutlich, dass wir als Kinder Gottes alle untereinander gleich gestellt sind. D.h. keiner ist ewig Diener und keinem wird immer gedient. Wir sind alle Diener zu den Anderen und dann werden wir auch von den Anderen bedient. Dienen zu können und bedient zu werden gehören zu einem guten Miteinander. Für eine Pfarrgemeinde und für eine gute Familie ist dieses Charisma, nämlich zu dienen und bedient zu werden sehr wichtig.


Nach der Fußwaschung hat Jesus das Brot geteilt. Alle haben vom selben Brot gegessen und vom selben Kelch getrunken. Dieses gemeinsame Essen und Trinken verdeutlichen viel stärker den Sinn der Fußwaschung und den Auftrag Jesu gegenseitig die Füße zu waschen, weil in der Tischgemeinschaft wir das gegenseitige Dienen sehr gerne tun. Das Dienen in der Tischgemeinschaft, nämlich etwas vom Tisch den Nachbarn anzubieten ist gar nicht anstrengend. Das tut man gerne. In der Eucharistiefeir tun wir es symbolisch und in der Tischgemeinschaft zu Hause erleben wir es realistisch. Die Freude des Dienens in der Tischgemeinschaft wird genau so sein,wie im Dienen durch Fußwaschung oder in unterschiedlichen Bereichen des Lebens, wenn das wesentliche Element der Tischgemeinschaft und der Fußwaschung gegenwärtig ist. Was ist das Wesen der Tischgemeinschaft und der Fußwaschung?

Was uns beim Dienen in der Tischgemeinschaft Freude bringt, ist die Freundschaft und die Liebe die wir gegenseitig spüren. Der wichtigste Auftrag Jesu war einander zu lieben, wie er uns geliebt hat. Die Einsetzung der Eucharistie war das größte Zeichen der Liebe Jesu zu uns. Sein Tod und seine Auferstehung sind Zeichen seiner Liebe zu uns. In der Eucharistiefeier erleben wir diese Liebe Christi. Wenn wir am Gründonnerstag das Jahrgedächtnis der Abendmahlfeier halten, erleben wir noch intensiver, was wir in jedem Gottesdienst erleben. Diese Erfahrung der Liebe Gottes ist nichts anderes was wir auch im alltäglichen Leben praktizieren sollen. Wenn das Leben im Alltag und die Erfahrung im Gottesdienst untereinander sehr passen, dann haben und spüren wir eine tiefe Gemeinschaft mit Jesus. Nach der Fußwaschung hat Jesus für seine Jünger gebetet: „Heilige sie in der Wahrheit „ (Jn.17,17) Lass Gott uns in diesen Tagen in der Wahrheit heiligen und in seiner Liebe bewahren. Amen.

Sonntag, 24. April 2011

Fastenpredigt am 26.03.2011




Begrüßung
Zum heutigen Gottesdienst mit Fastenpredigt begrüße ich sie ganz herzlich. Wir werden im Evangelium über das Kommen des Herrn hören und versuchen zu verstehen was es uns bedeutet. Zu Beginn wollen wir uns besinnen und um Gottes Erbarmen bitten.





FASTENPREDIGTMt. 25.31-40
Das jüngste Gericht-Erfreuliches oder Erschreckendes?Dieses Thema der heutigen Fastenpredigt lädt uns ein, nachzudenken, ob wir mit Freude oder mit Angst über das jüngste Gericht denken. Dazu möchte ich eine weitere Frage stellen. Glauben wir überhaupt an das jüngste Gericht. Glauben wir an einen Gott, der uns richtet, der uns straft, vor dem wir Angst haben müssen; oder glauben wir an einen Gott, den wir Vater nennen, der auf den verlorenen Sohn wartet, und wenn er den verlorenen Sohn sieht, ihn umarmt und für ihn ein Festmahl bereitet. Wir können das jüngste Gericht im biblischen Hintergrund und im Hintergrund unseres Gottesbegriffes verstehen. Dann wird das Gericht keine erschreckende Erfahrung, sondern ein Hoffnung und Freude schaffendes Ereignis sein.


Das Matthäus Evangelium Kapitel 25 berichtet, dass Jesus in seiner Herrlichkeit kommen wird und sich auf seinen Thron setzen wird. Er wird die Menschen richten, und dafür wird er die Guten auf seiner rechten Seite versammeln und die Schlechten auf seiner linken Seite. Die Guten wird er zum Reich Gottes führen und die Schlechten ins ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist. Als Maßstab für das Gericht zählt das gute Werk, das wir während der Lebenszeit getan haben.


Diese Mahnung und Drohung könnten viele Menschen motivieren, ein gutes Leben zu führen. Aber es kommt die Frage, ob tatsächlich so ein Gericht stattfindet und die schlechten Menschen ewig verdammt werden oder wir immer in der Angst und Sorge um dieses Gericht leben müssen. Zweitens stellt sich die Frage, ob wir durch eine Angst machende Botschaft die Menschen für ein gutes Leben motivieren sollen oder mit einer Freude machenden Botschaft, da unser Evangelium Frohbotschaft heißt und nicht Drohbotschaft.


In den ersten Jahrzehnten des Christentums gab es die Hoffnung auf die baldige Wiederkunft Jesu, die in der Liturgie in Form eines Gebetes zum Ausdruck gebracht wurde. Auf Hebräisch heißt es Maranatha, und bedeutet: Komm o Herr. Es bedeutet auch: Der Herr kommt. Die Juden haben nach Jerusalem geschaut und gebetet, die Christen haben dagegen nach Osten geschaut und gebetet, weil die Christen geglaubt haben, dass der Herr von Osten vom Himmel kommen wird. Heute noch gibt es viele christliche Kirchen, die aus diesem Grund mit ihren Altären in Richtung Osten gebaut wurden.


Obwohl Christen in den ersten Jahrhunderten an das baldige Kommen Jesu glaubten, ist der Glaube nicht erfüllt worden. Jesus ist noch nicht wieder gekommen. Aber die Christen leben mit der Hoffnung, dass er wieder kommen wird. Im Glaubensbekenntnis bekennen wir die Wiederkunft Jesu. Es gab mehrere christliche Gemeinschaften, die die Wiederkunft Jesu zu bestimmten Zeitpunkten vorausgesagt hatten, aber solche prophetischen Aussagen wurden nicht erfüllt, z. B. gab es Menschen, die auf die Wiederkunft Jesu im Jahr 1994 oder 2000 gehofft hatten.Jesus kommt in der Endzeit, um zu richten die Lebenden und die Toten. Wann ist diese Endzeit. In der Bibel lesen wir über die Zeichen der Endzeit. Krieg, politische und soziale Probleme, Naturkatastrophen, Krankheit, Glaubensverlust sind die Zeichen der Endzeit in der Bibel. Diese Zeichen der Endzeit in der Bibel entsprechen zum Teil der wissenschaftlichen Entdeckung der Probleme der Welt, durch das zu heiß werdende Klima, durch Erdbeben, Tsunami und ganz aktuell durch Gefahren von Atomkraftwerken. Über die Finsternis der Sonne in der Bibel sagen die Wissenschaftler, dass in 8000 Lichtjahren die Sonne verschwinden wird und plötzlich alle Lebewesen einen Stillstand erreichen werden. Die Vorstellung der Endzeit gibt es unter mehreren Völkern und Religionen. Mit dem Ende der Welt und der Endzeit beginnt eine neue Zeit, ein neues Leben. Wir glauben, dass Jesus wiederkommen wird in der Endzeit und er wird uns richten.Er wird in Herrlichkeit kommen.


Wir wollen nun darüber nachdenken, was für eine Herrlichkeit wir uns beim Kommen Jesu vorstellen können und welche Art des Richtens wir erwarten können.


Was für eine Herrlichkeit erwarten wir beim Kommen Jesu. Kommt er mit königlichen Kleidern, auf himmlischen Pferden mit Kronen und setzt er sich auf den königlichen Stuhl? Viele Künstler haben das Kommen Jesu sehr bildhaft dargestellt und ihn fast zu einem weltlichen Richter gemacht. Aber im Johannes Evangelium lesen wir, dass die Herrlichkeit Jesu sein Kreuz sei und seine Herrlichkeit sein Tod. Der Tod und die Auferstehung Jesu stellen die Herrlichkeit Jesu dar. Die Bilder von Feuer, Strafe, Zorn und Rache Gottes stammt aus den alttestamentlichen Verständnissen von Gott. Jesus hat die damaligen Verständnisse von Gott korrigiert und die Barmherzigkeit und die Liebe Gottes verkündet. Der Herr der als Richter am Ende der Welt kommen wird, ist Jesus Christus, der von der Jungfrau Maria geboren wurde, der den Armen die Frohbotschaft verkündete, die Kranken heilte, für das Heil der Menschen gelitten, gestorben und auferstanden ist. Jesus hat uns die Liebe Gottes verkündet und gesagt, dass Gott die Liebe selbst sei. Die Herrlichkeit Gottes wird nach der Lehre Jesu eine Herrlichkeit seiner Barmherzigkeit, eine Herrlichkeit der Liebe.


Die verschiedenen Bilder des Kommens des Herrn können wir daher nicht wörtlich verstehen. Wenn die Welt zu Ende geht, könnte auch Raum und Zeit zu Ende gehen. Vor dem Beginn der Welt und nach dem Ende der Welt ist die Ewigkeit, in der Ewigkeit begegnen wir Jesus dem Herrn, der uns mit seinem Maßstab der Liebe, die Gott selbst ist, richtet und uns in die Ewigkeit Gottes hinein nimmt. Die biblische Rede über das Gericht Gottes verkündet das Heil der Menschen durch die Offenbarung Gottes, die auf dem Hintergrund des alttestamentlichen Verständnisses von Gott dargestellt wurde. Wer die Liebe Gottes nicht erfährt oder aus dem Begriff Gottes als Liebe zur Barmherzigkeit und Liebe im Alltag nicht motiviert werden kann, braucht einen strafenden Gott. Ob Gott ein strafender oder ein liebender Gott ist, hängt vollkommen von uns Menschen ab.Wenn wir uns einlassen auf eine tiefe Gotteserfahrung, können wir uns ein Gericht Gottes mit Maßstaben der Liebe vorstellen, in dem Gott alle Menschen in seine Liebe hinein nimmt.

Aschermittwoch 2011



Predigt



Im Evangelium redet Jesus über das Fasten, Almosen geben und über das Beten.Wenn wir fasten, sollen wir kein finsteres Gesicht machen um von den Leuten gesehen und gelobt zu werden. Wenn wir Almosen geben, soll es nicht die ganze Welt erfahren, um von den Leuten gelobt zu werden. Wenn wir beten, soll es unbemerkt geschehen, nicht um von den Leuten gelobt zu werden.Jesus wünscht, dass wir im Verborgenen viel Gutes tun und mit Gott im Gebet verbunden bleiben.Wir sollen fasten, beten und Almosen geben um mit Gott verbunden zu bleiben und den Menschen zu helfen.Die Beziehung zu Gott und die Bereitschaft den Menschen zu helfen sind für Jesus zwei wichtige Aspekte des menschlichen und christlichen Lebens.Jedes Jahr halten wir eine 40-tägige Fastenzeit und bereiten uns in diesen Wochen auf das Osterfest vor. Das Überdenken unserer Beziehung zu Gott und die Bereitschaft den Menschen zu helfen, können wir uns in der Fastenzeit zum Vorsatz nehmen und versuchen dadurch nicht nur für unseren Leib und die Seele, sondern auch für die Gesellschaft etwas Gutes oder Positives zu bewirken.Wir lesen und hören viel über Ernährungsumstellung und Fastenkuren in der Fastenzeit. Die Enthaltung von Fleisch, Alkohol und anderen Genussmitteln gehören für viele Menschen zur Fastenzeit. Es gibt vielfältige Formen der Askese und des Betens schon seit vorchristlicher Zeit in allen Religionen. Der Verzicht auf tierische Nahrung, Alkohol, Öl, Fett, Eier oder Tabak waren im Christentum in der Fastenzeit seit vielen Jahren üblich. In Klöstern wurde dieses Gebot meist sehr streng praktiziert. Die Erfahrung zeigt, dass solches Fasten den Menschen sehr geholfen hat geistig und körperlich gesund und stark zu bleiben.Die Fastenzeit des Jahres 2011 lädt uns ein in einer Form die uns passt, die vorösterlichen Wochen zu nutzen mit einem bewussten Hinhören auf die Botschaft Jesu, um mit neuen geistlichen Impulsen die Beziehung zu Gott zu festigen. So wird es gelingen, geistig, seelisch und körperlich gestärkt, auf unsere Mitmenschen zuzugehen und die Nächstenliebe wieder mehr in den Blick zu nehmen. Ich wünsche uns allen eine fruchtbare, gesegnete Fastenzeit und eine gute Beziehung mit Gott und den Menschen. Amen.

8. Sonntag im Jahreskreis



Predigt Mt. 6, 24-34



Immer wenn ich die Bibel lese oder einen Abschnitt aus der Bibel höre, bemerke ich, dass jeder Abschnitt der Bibel viele Themen und Ideen beinhaltet und dadurch sehr reich an Themen ist. Jeder Satz hat eine große Aussagekraft. So ist es auch im heutigen Evangelium:



Das heutige Evangelium berichtet, dass Niemand zwei Herren dienen kann. Wir können nicht Gott und dem Mammon dienen, sagt Jesus.Die Rede Jesu, dass wir uns entweder ganz für Gott entscheiden sollen und dafür auf Gegeninteressen verzichten sollen, scheint schwierig zu sein, zu praktizieren. Gleichzeitig wissen wir, dass die Pflege mehrerer Interessen zur gleichen Zeit, Überlastung, Ungenauigkeit, Probleme und Kritik verursachen kann. Jesus redet aber eigentlich nicht über mehrere Interessen in der gleichen Zeit, die manche Menschen vielleicht schaffen werden. Jesus redet von der Sache Gottes und den Sachen, die gegen Gott sind. Jesus verlangt von uns eine radikale Entscheidung über die Dinge, die für die Menschen wesentlich wichtiger sind als alles andere, nämlich eine Entscheidung für Gott. Unsere Entscheidung für Gott verlangt einen Verzicht von Dingen, zu denen unsere menschliche Natur neigt. Wer bereit ist, diesen Verzicht auszuüben, der hat Gott in sich und die Menschen werden ihn als Gottesmensch anerkennen. Wir haben viele Beispiele von Christen, die wir die Heiligen nennen, die sich 100% für Gott entschieden haben und ihr Leben entsprechend gestalteten. Jesus stellt uns die Frage, ob wir bereit und fähig sind, uns von ganzem Herzen für Gott und seine Botschaft nach unserer Erfahrung und Überzeugung zu entscheiden und dafür zu leben. In einer Welt der Gottlosigkeit und dem Versuch vieler Menschen, Gott ohne Kirche zu suchen, ist es nicht leicht sich nach unserer Tradition und dem Glauben für Gott zu entscheiden, weil unsere Gottessuche mit der Kirche und mit dem kirchlichen Leben sehr verbunden ist. Kirche ist der Weg den wir kennen und der uns vertraut ist, um Gott zu erfahren und Gott zu suchen. Hier geht es um die Frage über die radikale Entscheidung für Gott, ob wir dazu fähig sind, und um den Weg zu Gott, den wir kennen. Jesu lädt uns ein, überzeugte Menschen zu sein und sich radikal für Gott zu entscheiden.
Um diese Entscheidung für Gott zu treffen, spielt Gottvertrauen die größte Rolle. Die Rede Jesu, dass wir uns keine Sorgen um Nahrung und Kleidung machen brauchen, weil die Lilien auf dem Feld ohne solche Sorgen leben, signalisiert dieses Gottvertrauen. Wir sollten uns keine Sorgen um den morgigen Tag machen, weil jeder Tag seine eigenen Sorgen hat, sagt Jesu. Gott kümmert sich um uns alle.Aber wir planen viel für die Zukunft. Wir schließen z. B. mehrere Versicherungen ab, um unser Leben und unsere Zukunft zu sichern. Jesus ist nicht gegen eine vernünftige Planung, sondern gegen unnötige, ängstliche Sorgen über die Zukunft. Unnötige, angstmachende Sorgen und eine vernünftige, nötige Planung für die Zukunft sind ganz unterschiedliche Dinge. Wenn wir uns für Gott entscheiden und mit Gottvertrauen leben, können wir gelassen und froh unser Leben gestalten und müssen uns keine unnötigen Sorgen machen. Das wünsche ich Ihnen und mir selbst. Bitten wir um Gottes Hilfe, damit wir fest auf ihn vertrauen, für ihn leben und seine Botschaft glaubwürdig verkünden können.

Firmeröffnungsgottesdienst 2011



Einleitung:



Zum Gottesdienst zur Firmeröffnung möchte ich Sie liebe Gemeinde und Euch liebe Firmlinge ganz herzlich begrüßen. ---- Jugendliche unserer Pfarrei werden am 4. Juni das Sakrament der Firmung empfangen. Wir wollen während der Zeit der Vorbereitung an sie denken und ihnen Gottes Segen und Geleit wünschen. Nun wollen wir durch eine kurze Vorstellung die Firmlinge dieses Jahres kennenlernen.






Predigt: Mt. 7, 21-27



Drei wichtige Themen aus dem heutigen Evangelium haben mich beeindruckt. Erstens Jesus sagt seinen Jüngern, ihr seid das Salz der Erde. D.h. er sagt uns, dass wir Salz der Erde sind. Salz gibt dem Essen Geschmack. Wie Salz dem Essen einen guten Geschmack gibt, können wir uns als von allen gewünschte und allen nötige Menschen fühlen. Dieser Vergleich Jesus von uns mit dem Salz zeigt deutlich, dass wir, wie das Salz für ein gutes Essen, auf der Erde wichtig sind. Wenn jeder von uns so wichtig ist, wie Salz für ein gutes Essen, haben wir einen wichtigen Beitrag zu leisten, nämlich einen ähnlichen Beitrag wie Salz für ein gutes Essen leistet. Das wünsche ich uns allen, dass wir uns sehen als Salz der Erde, als wichtige Menschen mit einem wichtigen Beitrag.




Zweitens: Jesus sagt seinen Jüngern und uns, dass wir Licht der Welt sind. Wir können uns nur vorstellen, wie es einem blinden Menschen geht, aber ein blinder Menschen weiß vielleicht noch besser, wie wichtig das Licht ist. Ich habe in manchen Ecken der Welt die Dunkelheit der Nacht ohne Licht erlebt, wo man sich gar nicht zu bewegen traut, weil man nicht weiß, was vor einem ist. In der Erfahrung der Dunkelheit wissen wir, wie wichtig das Licht für uns ist. Wenn wir Licht für die Welt sind, bedeutet es, dass wir für die Welt sehr wichtig sind. Das Licht zeigt uns den Weg, das Licht beleuchtet und in der Beleuchtung sehen wir vieles besser und deutlicher. Wir als Licht sollen den anderen den Weg zeigen und für viele Wissen vermitteln. Wir wissen viel mehr als viele andere Menschen. Die Bereitschaft, unser Wissen den anderen zu vermitteln und dadurch das Licht für die Welt zu bleiben, ist eine von Jesus gewünschte Aufgabe.




Drittens: Wir als Licht der Welt sollen uns nicht unter dem Gefäß verstecken, sondern mit guten Werken vor den Menschen leuchten, damit Gott der Vater gepriesen wird. D.h. wir sollen Mut haben, gute Werke zu tun und von sich raus zu kommen und vor den Menschen zu zeigen, was wir sind. Wir sind die Menschen, die an Gott glauben, die an Jesus Christus glauben, die für die Wahrheit stehen und für die Nächstenliebe, die Hilfsbereitschaft zeigen und sich für Gerechtigkeit einsetzen. Die Merkmale der Christen sind die Liebe, Wahrheit, Gerechtigkeit, Glaube an Gott und Hoffnung in allen Situationen des Lebens. Mit diesen Merkmalen können wir vor den Menschen als Salz der Erde und als Licht der Welt bleiben.




Wir haben letzte Woche die Vorbereitung zur Firmung in unserer Gemeinde begonnen. Es freut uns sehr, dass die Jugendlichen mit Herrn Lohmeier und den Firmhelferinnen und -helfern zusammen in kleinen Gruppen über wichtige Themen unseres christlichen Glaubens und Lebens diskutieren und versuchen überzeugte Christen und Christinnen zu bleiben. Heute leben wir in einer Zeit, in der wir wahrhafte und überzeugte Menschen brauchen. Wir leben in einer Welt, in der die Glaubwürdigkeit der Menschen zurückgeht. Manchmal denken und erfahren wir, dass in der heutigen Zeit die Glaubwürdigkeit der Kirche in Frage gestellt wird. Aber es ist nicht nur die Kirche, die ihre Glaubwürdigkeit verliert. Die Politik und Politiker haben ihre Glaubwürdigkeit weitgehend verloren. Die großen Unternehmungen und Firmen verlieren ebenso ihre Glaubwürdigkeit. Die Glaubwürdigkeit der Lehrer wird in Frage gestellt. D.h. überall in der Welt in allen Bereichen des menschlichen Lebens verlieren wir die Glaubwürdigkeit. Wenn die Menschen und Gruppen ihre Glaubwürdigkeit verlieren, wird das menschliche Leben mit menschlichen Werten sehr schwierig. Ich würde in der heutigen Zeit für mehr Glaubwürdigkeit plädieren, damit der Glaube, die Liebe und die Hoffnung in der Welt wieder mehr erfahrbar sind und mehr Gerechtigkeit und Nächstenliebe ausgeübt werden. Die Jugendlichen haben in dieser Hinsicht einen guten Beitrag zu leisten. Ihr könnt vorbildlich und mit Mut agieren. Wir sind Salz der Erde. Wir sind Licht der Welt.