Liebe Wallfahrerinnen, liebe Wallfahrer,
zur Feier der heiligen Eucharistie, anlässlich der
Wallfahrt der Frauengemeinschaft der Pfarrei Hl. Familie München – Harlaching,
begrüße ich Sie sehr herzlich. Heute sind die Mitglieder und Freunde der Frauengemeinschaft
Hl. Familie zum 90. Mal als Wallfahrer hierher nach Birkenstein gekommen. Dabei
sind Viele, die mehrmals mitgefahren sind und einige Frauen, die, wenn sie
nicht alle 90 Male dabei waren, doch sehr oft als Pilgerin mit hier
waren.
In der Gnadenkapelle konnte ich die Kerze sehen, die zur
70. Wallfahrt von der Frauengemeinschaft gestiftet wurde. Ich freue mich Frau
Aschober begrüßen zu dürfen, die so Gott will, Ende August ihren 99. Geburtstag
feiern kann und heute dabei ist. Ich begrüße auch Frau Kalphenn, die bald ihren
97. Geburtstag feiern wird. Beide sind sehr geschätzte, langjährige Mitglieder
der Frauengemeinschaft. Wir danken Gott und der Mutter Gottes, dass wir
ununterbrochen 90 Jahre lang als Frauengemeinschaft diesen Gnadenort besuchen
konnten und um die Fürsprache der Mutter Gottes bitten dürfen. Zu Beginn bitten
wir um das Erbarmen Christi.
Kyrie
Predigt
Als Frau Becker vor drei Tagen diesen Gottesdienst zur
90. Wallfahrt der Frauengemeinschaft nach Birkenstein vorbereitete, ist mir
deutlich geworden, welche enge Beziehung einzelne Menschen aus der Pfarrei Hl.
Familie und die Frauengemeinschaft dieser Pfarrei mit der Muttergottes haben.
Ohne eine enge und tiefe Beziehung hätte diese ununterbrochene Wallfahrt nach
Birkenstein nicht 90 Jahre lang stattfinden können. Ich wünsche, dass diese
Beziehung intensiv bleibt und noch vertieft wird.
Aufgrund dieser Gedanken habe ich einen Abschnitt aus dem
Johannesevangelium gelesen, in dem die Beziehung zwischen Johannes und Maria
dargestellt wird und Jesus seine Mutter Johannes anvertraut und Johannes seiner
Mutter. Diese Mutter-Kind-Beziehung zwischen Johannes und Maria ist uns
Vorbild, weil wir glauben, dass Maria nicht nur für Johannes, sondern für uns
alle eine geistliche Mutter sei. Daher ist Maria nicht nur die Mutter Jesu und
Mutter Gottes, sondern die geistliche Mutter von allen Christen und aller
Menschen.
Als Papst Franziskus im April dieses Jahres ein
neues Fest der Mutter Gottes als Fest der Mutter der Kirche eingeführt hat,
wurde diese Tradition und Verehrung der Gottesmutter als Mutter der Christen
und als Mutter der Menschheit gewürdigt. Wenn die Kirche als Volk Gottes
betrachtet wird, braucht dieses Volk ein Vorbild und eine mütterliche
Begleitung, um die Botschaft des Evangeliums Christi leben zu können. Dieses
Vorbild und diese Begleitung ist Maria, die Mutter der Kirche, mit der viele
Christen eine enge Beziehung pflegen.
Als neues Fest, dass am Pfingstmontag gefeiert werden
sollte, gab es unterschiedliche Stimmungen aus allen Ecken der Welt, einige
freuten sich sehr darüber, vor allen in Lateinamerika wurde die Nachricht sehr
freudig begrüßt. In Deutschland wurde die Feier des Pfingstmontages weiterhin
so belassen, aber alle wissen, dass durch dieses Fest nichts Neues verkündet
wurde, sondern das Bedürfnis der Christen erfüllt und bestehende Traditionen
von vielen Gruppen gewürdigt worden sind.
Zum Beispiel hatte Papst Benedikt der XV. bereits im 18.
Jahrhundert und Papst Leo der XIII. im 19. Jahrhundert Maria als Mutter der Kirche
ernannt. 1964 hat Papst Paul der VI. zum Abschluss des zweiten Vatikanischen
Konzils Maria als Mutter der Kirche und des ganzen Volkes dargestellt. Seit
1975 wurde in mehreren Gemeinschaften und Ländern Maria als Mutter der Kirche
verehrt und sogar als Fest gefeiert. Daher können wir mit Überzeugung sagen,
dass dieses neue Fest ermutigt, unsere enge Beziehung und unser Vertrauen zu
Maria zu bekennen, zu bestätigen und zu vertiefen.
Wenn die Frauengemeinschaft das 90. Mal diese Beziehung
durch die Wallfahrt ausdrücklich bestätigt, ist es uns auch Anlass zu vertrauen
und zu bekennen, dass Maria als himmlische Mutter auf unserer Seite stehen
wird, immer dann, wenn wir einen mütterlichen Schutz und eine mütterliche
Begleitung brauchen.
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