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Dienstag, 24. September 2019

25. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C

EVANGELIUM - LK 16,1-13
Ein sehr interessantes Gleichnis hörten wir heute aus dem Lukasevangelium. Ein reicher Mann kündigt seinem Verwalter, weil er das Vermögen verschleudert hat. Es ist bemerkenswert zu sehen, dass der Verwalter weiterhin unehrlich mit dem Vermögen seines Herrn umgeht, um sich noch mehr profilieren zu können. Am Ende dreht sich die ganze Geschichte wieder um, wenn der Herr den Verwalter für seine Klugheit lobt und die anschließenden Worte Jesu, dass die Kinder dieser Welt klüger sind als die Kinder des Lichtes und wir, die sogenannten Kinder des Lichtes versuchen sollten, klug zu reden und zu handeln. 

Jedes Mal wenn ich diese Geschichte lese, bekomme ich den Eindruck, dass der Verwalter doch richtig handelt und er sogar von seinem Herrn gelobt wird. Ich frage mich, ob dieser Verwalter als ein vorbildlicher Mensch gilt und ob man ihn mit seinem Handeln als Vorbild nehmen kann. Die genaue Betrachtung dieses Gleichnisses verdeutlicht aber, dass der Herr dieses Verwalters nur seine Klugheit anerkennt und Jesus dieses Gleichnis verwendet, um uns zu mahnen für unsere mangelnde Klugheit im Reden und Handeln und nicht um das unehrliche Handeln des Verwalters zu dulden. Nach dem Lob vom Herrn passiert in seiner Entscheidung keine Änderung. Die Kündigung bleibt für den Verwalter bestehen, weil sie begründet und gerecht war, aber die positive Seite des Verwalters wird trotzdem anerkannt. 

Jesu Worte in den kleinsten Dingen zuverlässig zu sein, ist eine seinerwichtigen Botschaften. Zweitens sollten wir mit fremdem Gut zuverlässigund vertrauensvoll umgehen. Wenn wir diese beiden Aussagen Jesu betrachten kann die Frage entstehen, was sind die kleinen Dinge im Leben, wo wir zuverlässig sein sollen. Eine Seite im Internet berichtet über fünf kleine Dinge im Leben. 
1. Wasser, wenn man viel Durst hat. In dem Fall verstehe ich, dass um zuverlässig zu sein, sollten wir das Wasser sorgfältig nutzen und nicht verschwenderisch damit umgehen. 
2. Hoffnung. Das bedeutet für mich, immer und ewig in allen Dingen und Situationen des Lebens die Hoffnung nie zu verlieren.
3. Bemerken, dass eine Wunde geheilt ist. Wenn Wunden jeglicher Art geheilt werden können, das bringt große Freude ins Leben.
4.Den Himmel betrachten: Das tue ich gerne morgens und abends, auch am Tag. Eine Freude machender Augenblick.
5. Nein sagen können, wenn es einem in der Regel nie gelingt. Das ist schwierig, weil ein ungewohntes Nein Enttäuschung verursachen kann. Aber daraus ist zu lernen, dass wir Nein sagen sollen, nur wenn es unbedingt sein muss.

Als ich
 die Aussage Jesu, dass wir mit fremdem Gut zuverlässig sein müssen, dachte ich an einen Bericht über ein Restaurant. Einmal gingen vier reiche Herren zum Essen und bestellten alle möglichen Speisen und genossen den Abend. Daneben saß ein älteres Paar bei einem einfachen Essen. Diese reichen Männer konnten aber nur die Hälfte essen von dem, was sie bestellt hatten, weil ihre Augen größer waren als der Hunger. Als die Herren das übrige Essen auf dem Tisch ließen und bezahlt hatten, protestierte das ältere Paar. Die Männer antworteten mit folgenden Worten. “Wir haben mit unserem verdienten Geld das ganze Essen bestellt und bezahlt. Es gibt kein Recht für sie, gegen uns zu protestieren aus dem Grund, dass wir nur die Hälfte gegessen haben”. Dazu erwiderte das alte Paar: “Das Geld gehört ihnen, aber die Ressourcen gehören allen Menschen der Welt. Die Zerstörung der Ressourcen, wie Sie es gerade gemacht haben, ist ein ungerechtes Handeln gegen ihre Mitmenschen. So eine Art des Handelns muss bestraft warden”. Dieses Beispiel erinnert an die Tatsache, dass fast alles, was wir besitzen und geniessen, nicht uns gehört, sondern wir nur für bestimmte Zeit ausleihen, obwohl wir denken, dass die Güter der Erde uns gehören, weil wir dafür auch Geld bezahlen. Die Bezahlung macht die fremden Güter nicht alleine uns zu eigen. Die Güter der Welt gehören allen Menschen. Wir tragen eine große Verantwortung damit sorgfältig und klug umzugehen.

Ich wünsche uns allen, dass wir erkennen, wie lebenswichtig und wertvoll die vielfältigen Güter dieser Erde für die gesamte Menschheit sind und dass wir in kleinen alltäglichen Dingen versuchen sollten, zuverlässig zu sein und klug und respektvoll mit dem uns anvertrauten fremden Gut umzugehen. 

Samstag, 21. September 2019

24. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C

Begrüßung
am 24. Sonntag des Jahreskreises hören wir im Evangelium die Geschichte über den verlorenen Sohn. Der Sohn im Gleichnis könnte auch eine verlorene Tochter sein.
Es geht dabei nicht darum, ob ein Sohn oder eine Tochter verloren ging, sondern es geht darum, wie wir in unserer Beziehung mit Gott und mit unseren Mitmenschen stehen und wie wir mit Fehlern und Versagen umgehen. Das Thema hier ist die Versöhnung.

Lk. 15:1-32
Predigt
einmal sagte Jesus seinen Zuhörern, wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Aus diesem Satz Jesu lerne ich, dass Vorwürfe zu machen leicht ist, aber eine Lösung zu finden nicht einfach ist. Oft denken und reden wir aus eigener Sicht, aber neben der eigenen Sicht, sollten wir auch Respekt für die Sichtweise der Anderen zeigen.  Als ich das Gleichnis vom verlorenen Sohn oder vom barmherzigen Vater las und mir über die Bedeutung dieses Gleichnisses für uns heute Gedanken machte, stieß ich auf diese Worte Jesu.

Dieses Gleichnis können wir als eine Familiengeschichte oder Pfarreigeschichte oder als ein Gleichnis über unsere Beziehung mit Gott dem Vater bezeichnen. 

Wenn wir die beiden Söhne in diesem Gleichnis vergleichen und versuchen, zu wissen wer besser sei oder wer in seiner Situation in der Familie oder anderswo richtiger handelte, können wir meiner Meinung nach keine gerechte Antwort finden.  Es geht nicht darum, wer gut und wer schlecht ist, sondern es geht darum, wie verständnisvoll wir mit Menschen und Themen umgehen oder wie gut wir die Menschen verstehen.

Der ältere Sohn und der jüngere Sohn hatten zwei verschiedene Lebensarten, zwei verschiedene Arten der Bindung zur Familie, zwei verschiedene Vorgehensweisen mit Menschen, Themen und Bedürfnissen, zwei verschiedene Vorstellungen und Visionen von der Erfüllung des eigenen Lebens und verschiedene Arten des Umgangs. 

Viele denken, dass einer von den beiden Söhnen der Versager war und dass er durch die Barmherzigkeit des Vaters wieder Versöhnung finden konnte. Das Thema Versöhnung finde ich ein wichtiges Thema, auch wir wünschen unsVersöhnung, wenn etwas schiefgegangen ist.

Aber mir erschien wichtiger zu erfahren, nicht wie die beiden Söhnen bisher gelebt haben und wer welche Probleme hatte, sondern wie die beiden Söhne in Zukunft leben würden. Darüber sagt das Gleichnis nichts, weil das Gleichnis mit der Versöhnung und den tröstenden Worten des Vaters an den älteren Sohn endet. Für den Vater waren die beiden Söhne gleichbedeutend, egal wie sie gelebt haben. Wenn einem mehrere Menschen und mehrere Themen und Richtlinien gleich wichtig sind, ist der einzige Weg nach Glauben und Überzeugung weiterzugehen und um Verständnis zu bitten, wie der Vater den älteren Sohn. Aber wie die beiden Söhne in Zukunft miteinander umgehen und wer welche Leistung zu Gunsten der eigenen Erfüllung des Lebens erbringen wird, sind entscheidender. In dieser Geschichte können wir darüber nur das Beste erhoffen, denn wie die Zukunft der beiden ausgeht, wissen wir nicht.

Samstag, 7. September 2019

23. Sonntag im Jahreskreis 2019

EVANGELIUM - LK 14,25-33

Predigt
Die Nachfolge Jesu Christi ist das Thema des heutigen Evangeliums. Nachfolge bedeutet nicht nur einige besondere Berufungen, sondern unser Christ sein und unser Leben mit Christus und mit der Kirche im Glauben an Gott und der Versuch für alle Fragen des Lebens mit Gott die Antwort zu finden. Nachfolge bedeutet, dass wir als Christen, alle Jesus nachfolgen und alle auf unterschiedliche Art und Weise dem gleichen Ruf Christi folgen können.

Obwohl die Anforderungen hart und radikal klingen, z.B. auf alles zu verzichten und alle natürlichen und menschlichen Beziehungen zurückzulassen, meint Jesus damit, dass jeder und jede eine eigene Sendung hat und wir alle unserer Sendung treu bleiben sollen. Die Sendung des Lebens zu kennen, ihre Ansprüche und Forderungen zu wissen und sich dann bewusst dafür zu entscheiden, sind wichtige Schritte in der Sendung des Lebens eines Jeden von uns. 

Die zwei Beispiele des heutigen Evangeliums:  
"wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin
   und berechnet die Kosten, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?"
" oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht,
   setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt?"
Diese Beispiele zeigen uns, dass wir genau überlegen und planen solletn, um unserer Sendung treu bleiben zu können. Aber wir erfahren dazu auch, dass bei einigen Mitmenschen ihre Kalkulation und Planung schief und negativ ausgehen. Manche davon geben dann sogar ihre Gesamtplanung und Vorhaben sofort auf und versuchen neue Wege zu gehen. Einige aber versuchen erneut, mit Gottes Hilfe die Fehler zu beheben und schreiten standhaft voran zum Ziel des Lebens. Das Ziel des Lebens ist die Erfüllung des Lebens, das wir nach unserem christlichen Glauben und der christlichen Lebensart nur mit unseren Mitmenschen und Gott erreichen können. 
Dazu gehören Treue, Liebe, Ausdauer und Standhaftigkeit. 

1967 hat Papst Paul VI. den Welttag der sozialen Kommunikationsmittel festgelegt und seitdem feiert die Kirche jedes Jahr einen Welttag der sozialen Kommunikationsmittel. Er wird in den meisten Ortskirchen wie ursprünglich angeordnet für den 6. Sonntag nach Ostern, aber in Deutschland findet dieser Gedenktag am zweiten Sonntag im September statt, also an diesem Wochenende.  Seit 1967 schreibt jedes Jahr der Papst eine Botschaft über dieses Thema. 

2018 schrieb Papst Franziskus, dass die Wahrheit uns befreien soll und dieses Jahr zum 53. WELTTAG DER SOZIALEN KOMMUNIKATIONSMITTEL schreibt er mit dem Titel: « „Denn wir sind als Glieder miteinander verbunden“ (Eph 4,25). Von den Social Network Communities zur menschlichen Gemeinschaft »

Wenn der Papst über Netz und Gemeinschaft schreibt und sagt, dass wir als Glieder miteinander verbunden sind, sagt er ausdrücklich, dass wir nicht nur "Likes" sondern auch "Amen" sagen und schreiben sollen, nämlich Amen zur Wahrheit und Amen zur eucharistischen Gemeinschaft, in der Jesus der Herr ist und seine Botschaft unser Ziel ist. 

Heute wird in Deutschland auch der Tag des offenen Denkmals gefeiert mit verschiedenen Veranstaltungen und Besuchen in und um historisch bedeutende Bauten und Denkmalstätten. Kunst und Architektur der Vergangenheit zu schätzen und zu bewahren sind wichtige Themen an diesem Tag. Da unser wertvolles St. Annakirchel so eine bedeutende christliche Gedenkstätte ist, haben wir die Verantwortung sie zu schützen und zu pflegen. Modernes und die Antike gehören zusammen und nur, wenn Altes und Antikes bewahrt werden, sind der Fortschritt und die Geschichte vollständig.

Nach den langen Sommerferien beginnt diese Woche auch der Schulalltag wieder. Wir wünschen besonders den Erstklässlern, allen Schülerinnen und Schülern, den Lehrernund Lehrerinnen, Gottes Segen, Ausdauer und Freude beim Lernen und Lehren.