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Montag, 10. Dezember 2018

28. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B

28. Sonntag im Jahreskreis
Mk.10,17-30
Predigt
Die Frage des jungen Mannes im Evangelium ist verständlich, weil jeder Mensch normalerweise ewig leben will, entweder als unsterblicher Mensch auf der Erde oder als weiter Lebender nach dem Tod. Bisherige Forschungen zeigen, dass die Medizin das Leben um einige Jahre verlängern kann, aber eine Unsterblichkeit nicht denkbar ist. Daher können wir diese Frage des jungen Mannes auf das ewige Leben, als Wunsch auf ein besseres Leben nach dem Tod verstehen. In einfachen Worten können wir diese Frage umformulieren: Was soll ich tun, um in den Himmel zu kommen.

Die Antwort Jesu ist ein Hinweis dafür und eine Mahnung und Warnung gegen die übliche Haltung der Menschen. Der Hinweis scheint mir radikal und hart, der lautet: „Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen.“
Die Mahnung ist erschreckend, die sagt: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt“.

Wie die Menschen zu dieser Lehre reagierten und ob die Menschen die Worte Jesu richtig verstanden haben und bereit waren ihn ernst zu nehmen, können wir von diesem Beispiel des jungen Mannes lernen.

Er wurde traurig, er ging weg. Wie die heutigen Menschen diese Lehre Jesu verstehen würden, wie die Menschen über Besitz und Vermögen denken, ob der heutige Mensch auch traurig weggehen würde, das hängt davon ab, wie wir den Besitz verstehen und wie wir uns um die Armen kümmern.

Falls Einige alles verkaufen, werden andere Menschen die Besitzer. Weil Jesus allen Menschen das ewige Leben ermöglichen will, müssen wir den Sinn der Besitzlosigkeit als radikale Unabhängigkeit von materiellen Dingen verstehen. Diese Besitzlosigkeit und Unabhängigkeit sind eine andere Wertvorstellung. Eigener Besitz aller Arten sind nicht das Wichtigste im Leben. Zum Besitztum gehören auch die eigene Denkweise, die Lebensart und die eigene Wertvorstellung. Was Jesus tut ist ein Aufruf und eine Einladung zu einem Leben mit höherer Lebensqualität, die uns eine neue Freiheit schenken kann und uns von vielen verschiedenen Bindungen der eigenen Welt befreit.


Was uns zum ewigen Leben führen kann und für das ewige Leben beiträgt ist eine Lebensqualität aus der Freiheit von allen Bindungen und der Offenheit für alle Weltanschauungen und die Fähigkeit sich selber aus allem Radikalismus, sei es Besitz von materiellen Dingen oder Denkweisen zu befreien. Manche Menschen davon zu befreien wird schwieriger sein, als ein Kamel durch ein Nadelöhr zu ziehen.

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