29.
Sonntag im Jahreskreis
Predigt; Mk.10, 35-45
Als
Johannes und Jakobus, die Söhne des Zebedäus, zu Jesus kommen und wünschen,
dass einer rechts und der andere links in seinem Reich sitzen wolle, hatten die
beiden wahrscheinlich große Pläne. Johannes und Jakobus hatten Jesus als
Messias erkannt und der Messias war für sie der Retter, Herrscher und der neue
König der Juden. Als Jünger Jesu erhofften sie in seiner Herrschaft
teilzuhaben, selber endlich Macht und Einfluss zu haben, machtvolle Minister zu
werden, sogar rechts und links von Jesus zu sitzen und Befehle aussprechen zu
können.
Als
Jesus diese beiden Jünger fragte, ob sie den Kelch Jesu trinken könnten, haben
sie sofort Ja gesagt, weil die beiden Jünger wahrscheinlich mit dem Begriff
Kelch, an einige Kelche voll Wein oder solche Getränke dachten, aber Jesus
meinte dadurch Leiden und Hingabe.
Dann
redet Jesus über das Dienen für Jeden der groß sein will und dass das Leben wie
ein Sklave sein soll für Jeden, der der Erste sein will und über die Hingabe
seines eigenen Lebens für viele Menschen.
Johannes
und Jakobus dachten, dass Jesus ein machtvoller, einflussreicher Messias sei,
aber Jesus zeigt sich als leidender, dienender, Messias.
Johannes
und Jakobus erkennen, dass ihre Vorstellungen und Erwartungen nicht erfüllt
werden. Sie hätten aus Enttäuschung von Jesus weggehen können, wie viele andere
Jünger, die es getan haben.
Anstatt
enttäuscht zu sein, waren Johannes und Jakobus über die neue Sicht des Messias
begeistert und sie waren bereit zu dienen. Johannes ist bis zum Tod,
Jesus und seiner Kirche treu geblieben und Jakobus war bereit sogar sein Leben
für das Evangelium hinzugeben.
Jesus
will heute uns sagen, dass bei ihm und in der Kirche die Herrschaft und
Ausübung von Macht keinen Platz haben dürfen und das Dienen den höchsten Wert
hat.
Gestern
wurde im Freisinger Dom Weihbischof Engelbert Siebler beerdigt. Bis zu seiner
Emeritierung war er in den Pfarrgemeinden der Stadt München präsent, sei es bei
besonderen Anlässen oder für die Spendung des Sakramentes der Firmung. Auch in
unserer Pfarrei hat er in mehreren Jahren vielen Jugendlichen das Sakrament der
Firmung gespendet. Da ich ihn persönlich gut kannte, möchte ich bekunden, dass
Weihbischof Siebler ein Bischof war, der bereit war, den Menschen zu dienen.
Jeder
von uns kennt bestimmt Menschen in seiner Umgebung, die bereit sind zu helfen
und zu dienen, solche Menschen schätzen und mögen wir. Jesus meint, dass die
einflussreiche Wirkung von dienenden Menschen bei den Menschen und bei Gott
sehr wertvoll ist und nicht die Taten von herrschenden, mächtigen und
diktatorischen Menschen.
Möge der Heilige Geist mit seinen Gaben uns stärken, die
sind Weisheit,
Verstand, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht. und uns
erkennen lassen, dass wir durch das Dienen Glück und Freude finden können.
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