Weltmissionssonntag
2018-12-08
Heute
feiern wir den Weltmissionssonntag mit dem Leitwort aus Psalm 46: „Gott ist uns
Zuflucht und Stärke!“ Einmal im Jahr wird im Oktober weltweit der Sonntag der
Weltmission gefeiert. Papst Pius XI. hat 1926 den Sonntag der Weltmission
eingeführt, um den Missionsauftrag der Kirche zu unterstützen. Diesen Auftrag
hat die Kirche von Jesus selber empfangen, den die Christen seit Beginn des
Christentums versuchen zu erfüllen, auch in schwierigen Situationen der
Verfolgung. Zuerst war Palästina und Länder des Nahen Ostens, wie Nordafrika
die Vorbilder für die Evangelisierung und später viele westeuropäische Länder.
Heute gibt es in diesen Ursprungsländern des Christentums wenige Christen
und in Europa ist auch das Christentum nicht mehr so präsent wie früher. Den
Glauben bekennen, den Glauben verbreiten und den Glauben leben, gehören zu
unserer christlichen Sendung. Am Weltmissionssonntag sollten wir nachdenken und
einen Neuanfang machen, um den Glauben an Christus zu verbreiten.
Predigt
Das
heutige Evangelium vom 30. Sonntag des Jahreskreises zeigt uns, dass Jesus
Jeden kennt und Jedem entgegenkommt. Jesus fragt den
blinden Mann an der Straße von Jericho nach Jerusalem: Was soll ich dir tun. Am
letzten Sonntag hörten wir, dass Jesus die gleiche Frage an seine Jünger
Johannes und Jakobus stellt: Was soll ich Euch tun. Ihren Wunsch konnte Jesus
nicht erfüllen, weil sie undenkbare und unvorstellbare Wünsche hatten. Sie
wünschten im Reich Gottes rechts und links von Jesus zu sitzen.
Aber
der blinde Mann sagte: Rabbi, ich will wieder sehen können? Mit Glaube,
Hoffnung, und Zuversicht brachte er einen Wunsch, den Jesus wirklich erfüllen
konnte. Deswegen heilte ihn Jesus mit den Worten, „Geh, dein Glaube hat dir
geholfen.“
Der Weg Jesus von Jericho nach Jerusalem ist auch
symbolhaft. Jericho ist die Stadt des Alltages, Jerusalem war für Jesus die
Stadt seiner Auferstehung, seiner Vollendung und der Ort des österlichen Lichtes.
Auf
dem Weg zum Licht und Vollendung schenkt Jesus Bartimäus das Licht, damit er
auch das Licht des Evangeliums sehen könne, die Wahrheit des Lebens erleben
könne, die Vollendung des Lebens in Gott finden könne.
Diesen
Weg zur Wahrheit, zum Evangelium und zum Licht weltweit zu verkünden und
überall Zeugen des Evangeliums zu sein, ist der Auftrag der Christen.
Am
Weltmissionssonntag, der 1926 eingeführt wurde, versuchen die Pfarrgemeinden
weltweit den Christen ihren Verkündigungsauftrag bewusst zu machen, und sie zu
motivieren die Botschaft des Evangeliums zu verkünden und danach zu leben.
Jedes Jahr wird auch ein Beispielland genannt, dieses Jahr ist es Äthiopien.
Äthiopien
wurde in den ersten Jahrhunderten missioniert, viele Jahr vor der Missionierung
Deutschlands und heute sind in Äthiopien von 105 Millionen Menschen, 44% der
Bevölkerung Christen. Ein altes sehr traditionelles Christentum erleben wir in
Äthiopien. Ein Christentum mit vielen schönen, alten Kirchen und Klöstern, mit
Traditionen und Riten, Orthodoxie und einem starken Glaubensleben prägen die
Christen in Äthiopien. Wenn wir die Länder in Afrika, Asien und Ozeanien
besuchen, erleben wir, wie wichtig und bedeutend für die Bewohner der
christliche Glauben ist und wie viele Menschen bereit sind, sich das ganze
Leben für ihren Glauben einzusetzen und sogar das Leben hinzugeben. Das
gleiche erlebten wir in Europa wahrscheinlich vor 200 Jahren und wir können uns
beruhigen mit den Gedanken, dass diese Situation auch viel mit kultureller
Entwicklung zu tun. Aber die Frage ist, ob eine Kultur sich im positiven Sinne
entwickeln kann oder die Entwicklung auch negative Auswirkungen haben kann und
wie wir die Entwicklung beeinflussen können.
In
der Geschichte erlebten wir den Fall von vielen Hochkulturen und auch später
Phasen der niedrigen Kultur in Gegenden der Hochkultur. Daher finde ich es
wichtig uns zu bemühen, den Glauben und gute Traditionen zu bewahren und sich
für den Erhalt und für die Verbreitung des Glaubens, christlicher Traditionen
und der christlichen Kultur einzusetzen.
Der
Weltmissionssonntag lädt uns ein, nicht nur Missionare nach Afrika, Asien und
Ozeanien zu schicken, was heute kaum noch denkbar ist und nicht nur finanziell
diese Kirchen zu unterstützen und die Arbeit von Missionaren kennenzulernen,
sondern über unseren Missionsauftrag nachzudenken und unseren eigenen Glauben
zu festigen. Der heutige Sonntag kann uns
ermutigen und bestärken in der eigenen Umgebung Menschen
neu für den Glauben zu gewinnen und zu begeistern.
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