Die
christliche und die indische Philosophie in Bezug auf die Wunder
Jesu.
„Jesus
wirkte nicht allein durch sein Wort, sondern ebenso sehr durch seine Tat. Er
hat nicht nur gesprochen, sondern auch gehandelt,“ schreibt Walter Card. Kasper
in seinem Absatz „die Wunder Jesu“ in seinem Buch „Jesus der Christus“.
Was Jesus getan hat, war wichtiger als was Jesus gesprochen hat. Mit
anderen Worten, Jesus hat gesprochen über das, was er getan hat und er hat
getan, was er verkündete. In seinem Tun und Handeln geschahen auch viele
Wunder, die wir bisher weder medizinisch noch naturwissenschaftlich erklären
konnten. Wenn gläubige Christen meinen, dass solche Wunder und Wunderheilungen
auf die Fürsprache von bestimmten verstorbenen Christen stattgefunden haben und
die Kirche das medizinisch und naturwissenschaftlich nicht erklären kann,
erkennt die Kirche nach einem gründlichen Anerkennungsverfahren solche
Verstorbenen mit dem Titel Heilige und beruft eine öffentliche Verehrung für
sie. Die Wunder spielen eine große Rolle im Glauben der Christen. Das
Evangelium nach Markus besteht hauptsächlich aus Berichten über die Wundertaten
Jesu. Die Wundertaten Jesu gehören zu den Werken Jesu, die als „Gutes-tun“
bezeichnet werden. Diese Wundertaten Jesu waren ein wichtiger Bestandteil der
Verkündigung der ersten Christen. Auch heute spielen in der christlichen
Verkündigung die Wundertaten Jesu eine bedeutende Rolle. Unser Thema heute
lautet:
Wie
verstehen wir und erklären wir die Wundertaten Jesu in der christlichen
Philosophie und Tradition. Dazu fragen wir, ob die indische Philosophie die
Wundertaten Jesu anders auslegt oder Neues zum Verständnis beitragen kann. Im
ersten Teil werde ich versuchen eine christlich-philosophische Auslegung der
Wundertaten Jesu zu geben und im zweiten Teil eine indisch-philosophische
Auslegung.
Jüdischer
und griechischer Hintergrund der Wundertaten Jesu
Der
jüdisch-griechische Hintergrund der Wundertaten Jesu gibt uns den Leitfaden
eines Verständnisses der Wunder Jesu von der Sicht seiner Zuhörer in der
damaligen Zeit. Die hebräische Bibel gibt viele Berichte über übernatürliche
Geschehnisse, die durch die Intervention Gottes stattgefunden haben soll. Die
Befreiung aus Ägypten und die Flucht durch das rote Meer waren Beispiele für
die Juden, für Gottes übernatürliche Wirken für sein Volk. Das charismatische
Judentum und das charismatische Christentum glaubten an die Wunder. Es gibt
christliche und nicht christliche Wissenschaftler, die meinen, dass wir die
Wundertaten Jesu auf dem Hintergrund des Glaubens vom charismatischen Juden-
und Christentum verstehen sollen. Für sie hat Jesus außerordentliche
spirituelle Fähigkeiten
um
Wunder zu tun, die nach jüdischer Auffassung zu einem eschatologischen
Propheten und apokalyptischen Visionär dazu gehören. Wie Walter Card. Kasper in
seinem Buch sagt, gab es während der Zeit Jesu auch hellenistische und
rabbinische Wundergeschichten, wie die Auferstehung der Toten, die Austreibung
von Dämonen oder das Stillen eines Sturmes.
Nicht
nur während der Zeit Jesu, es gab vor und nach der Zeit Jesu ähnliche
Wunderberichte. Von Zeitgenossen von Jesus, Apollonius von Tyana, einem
griechischen Philosophen, der in der römischen Provinz Tiana wohnte oder vom
Heiligtum vom griechischen Gott Asclepius at Epidarus fanden sich ähnliche
Berichte über Wundertaten, wie bei Jesus. Die Wundertaten der Zeitgenossen
Jesus können wir nicht leugnen. Außerdem gab es die Wundergeschehnisse durch
Menschen und Wirkung von Wunderheilern und Austreibung von Dämonen damals
während der Zeit Jesu in Asia, Afrika und Europa. Die Austreibung von Dämonen
und Heilung der Kranken gehörten zu den wichtigen Werken Jesu. In diesem
Zusammenhang ist zu untersuchen, ob die Wundertaten in welchem Sinne von den
Wundertaten von seinen Zeitgenossen zu verstehen und die Wundertaten Jesu
welche Funktion ha seien Gottheit oder Göttlichkeit darzustellen und zu
beweisen. Ein großer Unterschied in den Wundertaten Jesu und manchen anderen
Wundertaten liegt darin, dass Jesus niemals ein Wunder getan, um Geld zu verdienen
oder um bekannt zu werden, um jemanden zu bestrafen, oder als „Show“. Durch
seine Wundertaten hat Jesus nichts verdient, sondern nur viel gegeben und sogar
sein Leben hingegeben. Er hat nicht nur durch seine Worte gepredigt, sondern
auch durch seine Taten. Seine Wundertaten waren Zeichen des
Gottesreiches, Verkündigung vom Reich Gottes, ein Zeichen dafür, dass Gott
beginnt zu wirken.
Rationale
und historische Untersuchungen
Aber
in Verbindung der Wunder Jesu in seiner Beziehung mit Gott und seinem Ziel, die
Verkündigung des Reiches Gottes dadurch zu verkünden, können wir keine richtige
Antwort darüber geben, wie wir die Wundertaten Jesu verstehen sollen und wie
weit sie wirklich Wunder sind oder wie sich die Wundertaten Jesu von Wundern
seiner Zeitgenossen wesentlich unterscheiden. Dafür wollen wir versuchen die
Wunder Jesu geschichtlich und rational zu interpretieren. Seit der Aufklärung
wurden die Wundertaten Jesu sehr kritisch und rationell betrachtet und
analysiert. Die Suche nach dem historischen Jesus und der Versuch den
historischen Jesus von dem Jesus des Glaubens oder dem Jesus der Gläubigen zu
trennen, haben das Bedürfnis sich mit den Wundertaten Jesu rationell
auseinanderzusetzen bekräftigt. Besonders nach der Entwicklung der historisch kritischen
Methode der biblischen Auslegung entstand eine ganz rationelle und liberale
Sichtweise über Jesus und die Kirche.
Wissenschaftler
begannen die Worte und Taten Jesu sehr rationell, naturwissenschaftlich,
kritisch und liberal auszulegen.
Friedrich
Schleiermacher, Albert Ritschl, Albert Schweitzer gehören zu den wichtigen
Personen dieser Reihe, die diese rationelle und liberale Art der Auslegung von
Worten und Taten Christi, insbesondere die Wundertaten Christi und ein
entsprechendes Verständnis der Kirche vertreten. Ob diese Denkweise der
Philosophen und Theologen vom 19. und 20. Jahrhundert zusammen mit der Suche
nach dem historischen Jesus von Rudolf Bultmann und seinen Anhängern die
Bedeutung des wirklichen Jesus zerstört hat oder geholfen hat, die Botschaft
und die Taten Jesu richtig und genau zu verstehen bleibt noch unbeantwortet.
Gibt es einen Unterschied zwischen dem historischen Jesus, Jesus der Christen
und Jesus der Philosophen?
Gibt
es einen Unterschied zwischen Jesus als Mensch und Jesus als Gott der Christen?
Ob durch die Entdeckung des historischen Jesus und durch die Auslegung der
Worte und die Taten Jesus der Glaube an die Gottheit Jesu verschwindet? Ich
denke, durch die Entdeckung des historischen Jesus und die Auslegung der Taten
Jesu rationell und naturwissenschaftlich wird die Bedeutung Jesu nicht weniger
und der Glaube an seine Gottheit verschwindet nicht. Die Fähigkeit der
Menschen, Sachen rationell zu untersuchen und philosophisch und
wissenschaftlich zu prüfen ist eine Fähigkeit, die von Gott gegeben ist und
daher wird diese Fähigkeit die Worte und die Taten prüfen uns näher zur
Wahrheit bringen und nicht von der Wahrheit entfremden. Deshalb werden die
wissenschaftlichen und rationellen Untersuchungen der Wundertaten Jesu uns einladen,
den Glauben an Jesus in seiner Wirklichkeit zu erfahren. Der große Theologe und
Philosoph der Kirche Thomas von Aquin war einer, der den Glauben rationell und
philosophisch zu verstehen versuchte und viele Menschen dadurch mit dem Glauben
begeisterte, obwohl manche seiner Thesen heute überholt sind. Papst Johannes
Paul der II. sagt in seiner Enzyklika Fades et Ratio, dass Vernunft und Glaube
komplementär sind.
Aber
wenn wir Vernunft und Glaube als komplementär und gegenseitig ergänzend
anerkennen, wird ein blinder Glaube an die Wundertaten Jesu nicht möglich, wie
Card. Kasper es sagt. Die liberale kritische Methode der Auslegung der
Wundertaten Jesu meint, dass es in der Bibel eine Tendenz gibt, die Wunder Jesu
zu übertreiben und vielfach zu verdoppeln. Z. B. gibt es Unterschiede in den
Berichten über die gleichen Wunder Jesu in unterschiedlichen Berichten. In
Evangelium nach Markus 11.4. lesen wir, dass Jesu viele Kranken geheilt hat,
aber im gleichen Bericht im Evangelium nach Matthäus (Mt. 8:16) lesen wir, dass
Jesus alle Kranke geheilt hat. In Mk die Tochter des Jairus sterbenskrank war,
aber in Mt, dass sie tot ist. (M5:21; Mt.9:18-26). Die Heilung eines Blinden
und eines Besessenen wird zu zwei Blinden und zwei Besessenen. Die Vermehrung
von Brot und Ernährung von 400 bei Mk wird zu 5000 und Sammlung von 5 Körben
Brot in Mt. Aber es gab während und vor der Zeit Jesu in den Erzählungen die
Tendenz, die Tatsache zu übertreiben und zu verdoppeln um die Zuhörer zu
begeistern.
Deswegen
ist es heute wichtig die Wundertaten Christi naturwissenschaftlich,
philosophisch, historisch, psychologisch auszulegen, um sie richtig verstehen
zu können.
Deswegen
wird eine naturwissenschaftliche Untersuchung und Interpretation zunächst
entscheidend.
Naturwissenschaftliche
Auslegung der Wunder Jesu
Die
Menschen der Antike glaubten, dass fast alle Ereignisse in der Natur und in der
Geschichte der Menschheit durch übernatürliche Kräfte geschehen sind. Für sie
sogar Regen, Unwetter, und andere Naturkatastrophen waren übernatürliches
Wirken und manchmal dachten sie, dass diese Ereignisse das Gesicht Gottes sind.
Umgekehrt
denken die modernen Menschen, dass wir alles naturwissenschaftlich erklären
können. Deshalb geben viele Denker der heutigen Zeit für die Wunder Jesu eine
naturwissenschaftliche Erklärung. Zum Beispiel meinen sie, dass die Heilung der
Kranken durch Jesus waren Heilungen von psychischen oder psychosomatischen
Krankheiten, die durch die menschliche Nähe Jesu geheilt wurden. Aber die
Heilung des Blinden, der seit seiner Geburt blind war, die Auferweckung des
Lazarus und dem Sohn der Witwe aus Naim können wir nicht einfach als Heilung
von psychosomatischen Krankheiten bezeichnen. In Mesopotamien, Ägypten und
Israel gab es damals viele Menschen, die Krankheiten durch übernatürliche Kraft
heilen konnten.
Das
Wirken Jesu wurde in diesem Sinne verstanden. Es gab auch während der
Zeit Jesu Menschen die behaupteten, dass sie durch ihre magische Kraft die
Kranken heilen könnten. Aber Jesus wurde niemals zu dieser Gruppe zugeordnet
und er hat niemals wie diese Wunderheiler magische Worte verwendet, um die
Menschen zu heilen. (Lk. 11.19; 20; Mt. 12:27-28; Mk. 5:41; 8:23; 7:33; Mt.
9:32-34; Lk. 6:19; Mk.5:30) Jesus tut niemals ein Wunder um zu strafen, außer
dass er den Feigenbaum vernichtet.
Aber
in den Wundertaten Jesu kommt ein anderes Problem.
Wie
kann Jesus durch seine Wundertaten die Naturgesetze brechen. Gott als Herr der
Naturgesetze wird niemals gegen die Gesetze der Natur wirken. Deshalb müssen
die Wunder Jesu den Naturgesetzen entsprechen und sie können nicht gegen die
Gesetze der Natur sein. Deshalb sind die Wundertaten Jesu im Rahmen der Gesetze
der Natur, aber das Problem liegt darin, dass wir diese besonderen Naturgesetze
nicht verstehen und nicht verstanden haben. In diesem Zusammenhang gibt es
unter den Theologen und Philosophen Auseinandersetzungen und Konflikte über die
Wunder Jesu.
Auseinandersetzung
und Streit über die Wunder Jesu
Sogar
während der Zeit Jesu gab es Streit über die Wunder Jesu. Seine Jünger und
Anhänger glaubten, dass die Wundertaten Jesu Wirken Gottes sind und seine
Gegner verbreiteten, dass Jesus mit der Kraft der Dämonen die Wunder tut.
(MK.3:22-30) Viele betrachten heute die Wunder Jesu als Wirken Gottes, durch
die besondere göttliche Kraft Jesu. Es gibt Theologen wie E.
Schillebeeckx, die argumentieren, dass die Wunder gegen die Gesetze der Natur
stattfinden
und Theologen wie Kasper, die sagen, dass die Wunder Jesu nicht gegen die
Gesetze der Natur sind.
Die
Wundertaten in der Bibel sind das Wirken der Kraft Gottes als die Menschen
religiöser waren und an Gott glaubten. Daher müssen wird ein Wunder im Kontext
des religiösen Glaubens der Menschen verstehen und in ihren theologischen
Sprachen. Als die Menschen sogar die Naturkatastrophen zum Wirken Gottes und
den Wundertaten Gottes zählten, können wir aber diese als Strafe Gottes nicht
interpretieren.
Es
ist deshalb immer hilfreich die Wunder in Einstimmung mit den Gesetzen der
Natur zu verstehen. Im neuen Testament sind die Wundertaten Jesu die
Verkündigung.
Deshalb
sollen wir die Wunder Jesu im Bezug zur Person Jesu und seiner Verkündigung
auslegen.
Messianische
Aspekte in den Wundertaten Jesu
Für
viele Menschen sind aufgrund der unterschiedlichen Wundertaten das Wunder
wirken der damaligen Zeit nicht die Wunder Jesu, die einen Streit
vorprogrammierten oder ein Problem verursachten, sondern der Anspruch Jesu und
der Anspruch der Christen über Jesus, den sie mit den Wundertaten Jesu
verbinden und die Wunder als Beweismittel darstellen.
Wer
ist Jesus von Nazareth und was ist seine Mission?
Die
Jünger Jesu und die Christen meinten, dass die Wundertaten Jesu zeigen, dass
Jesus der Messias sei und er die Erfüllung der Erwartungen und der Hoffnungen
der Generationen von Menschen sei. In den Evangelien sind die Wundertaten Jesu
als Zeichen des Wirkens Gottes dargestellt, der das Volk Gottes führt. Z.B.
Jesus verkündet die Vergebung der Sünden für die Gelähmten (Mt.9:1-8;
Mk.2:1-12; Lk. 5:17-26) und zeigt die Kraft und Macht Jesu und den Glauben von
Gelähmten. Als die Leute Jesus die Vergebungsworte Jesu kritisierten, zeigt
Jesus, dass er durch das Aussprechen der Vergebung die Liebe und die
Barmherzigkeit Gottes zeigt und die Gnade, Liebe, Barmherzigkeit Gottes
verkündet und den Glauben der Menschen an die Gnade und Barmherzigkeit Gottes.
Die
Wundertaten Jesu sollen wir im Hintergrund der Mission Jesus und der Person
Jesu verstehen, um überzeugt zu werden, wer Jesus sei. Die Wundertaten Jesu
verkünden direkt und indirekt wer Jesus sei, was er verkündet und wie er lebte,
nämlich Jesu sei der kommende Messias, er verkündet die Liebe und die Gnade
Gottes und er lebt als Verkörperung das Wesen Gottes, nämlich die Liebe, die
Barmherzigkeit.
Jesus
über seine Wundertaten
Jesus
sagt, dass die Fähigkeit die Wunder zu tun nicht ihm gehört,
sondern
diese Fähigkeit ihm von der übernatürlichen Kraft und Gott gegeben sei. Die
Wunder Jesu sind Zeichen der Macht und Kraft Gottes und das Zeichen des Kommens
des Reiches Gottes. Jesus hatte den Anspruch mehr als ein Prophet oder
Wundertäter zu sein, sondern einer mit göttlicher Kraft und Macht. Seine Taten
waren Werke Gottes und Werke der Menschen. Sie sind Werke des Reiches Gottes
und Zeichen des Kommens von Messias.
Die
Auslegung der Wunder Jesu nach indischer Philosophie
Der
21. Juni jedes Jahr seit 2015 wird international von UNO als internationaler
Yoga Tag,
als
eine intellektuelle, psychische und spirituelle Praxis und Übung indischer
Herkunft anerkannt. Seit 500 Jahren vor Christus existiert die Yoga Übung,
obwohl
die Schriften von Yoga erst etwa 100 Jahre nach Christus verfasst wurden.
Im
dritten Kapitel der Yogasutras von Pathanjali, die ältesten Schriften über
Yoga, etwa 100 Jahre nach Christus werden die Fähigkeiten von Yogis und
Fähigkeiten die durch
Samyama
erreicht werden können beschrieben. Samara ist die
Kombination von Daran (Konzentration), Dhyana (Versenkung) und Samadhi (Erleuchtung),
damit das Ziel, die Einheit mit einem (vorgestellten) Objekt herzustellen.
Pathanjali beschreibt verschiedene Arten von Fähigkeiten, die wie Fähigkeiten für
Wundertaten gehalten werden können, die man durch Praxis von Samyama erreichen
können. Er berichtet in seinem Text, dass die Menschen durch Praxis von Yoga
die Fähigkeiten haben, um 30 verschiedene Wundertaten tun zu können.
Yoga-aphorismen
Kapitel 3 berichtet über diese Fähigkeiten. Nummer 11 dieses Kapitels sagt,
dass ein Yogi durch seine Konzentration, Versenkung und Erleuchtung das Wissen
über die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft erreichen kann.
Nr.
17 sagt, dass durch die Konzentration über Wörter und Bedeutung man sogar sagen
kann, dass Erfahrene die Klänge und Laute von
Tieren
verstehen können. Durch die Konzentration auf fremde Körper und ihre
Signale kann ein Yogi die Gedanken anderer Menschen lesen und genau darüber
berichten, sagt Nr.19.
Nr.
21 berichtet, dass durch Konzentration und Versenkung ein Yogi in einem Ort
präsent sein kann, ohne dass die Anderen es merken können. Nr. 22 berichtet über
diesen Status des Körpers, dass er nicht gesehen werden kann, auch wenn ein
Mensch in der Mitte eines Raumes steht und die Berührbarkeit überwindet, um
dadurch nicht gehört werden zu können. Nr. 23 berichtet, dass ein Yogi
durch seine Konzentration genau wissen kann, in welchen Moment er sterben wird.
Durch Konzentration kann ein Yogi die größte körperliche Kraft bekommen, eine
Kraft, die größer ist als die Kraft eines Elefanten, er bekommt Wissen
über Dinge von großer Entfernung und von Dingen, die sogar von Bergen versteckt
sind. Durch Konzentration über die Sonne erreicht man das Wissen über die Welt,
über den Mond, die Sterne, über Polarsterne, über Bewegung der Sterne, sagt die
Nr. 27 bis 30.
Nr.
38 sagt, dass ein Yogi fähig ist durch seine Kraft einen toten Menschen wieder
zum Leben zu bringen. Nr. 39 sagt, dass ein Yogi fähig ist, über das
Wasser zu gehen, ohne versinken zu müssen. Nr. 43 sagt, dass ein Yogi durch
seine Konzentration das Gewicht
seines
Körpers minimalisieren kann und dadurch in den Himmel fliegen kann.
Yogasutras
berichten, dass ein Yogi diese Kraft und Fähigkeiten entweder durch seine Übung
und Konzentration erreichen kann oder diese eine geborene Fähigkeit sein kann.
Dies kann er auch durch die Kraft der früheren Geburt bekommen.
Schlussbemerkung
Die
christliche Philosophie und Tradition verstehen die Wundertaten Jesu
als
übernatürliches Wirken Jesu mit übernatürlicher Kraft und als Zeichen der
messianischen Mission Jesu. Die Wunder Jesu werden interpretiert auch als
Geschehen, die nicht gegen die Gesetze der Natur sind, sondern dass wir diese
Gesetze noch nicht kennen. Das bedeutet, Jesus kannte die Gesetze der Natur und
wirkte entsprechend viel mehr und viel genauer wie wir heute noch wissen
können, ohne die göttliche und übernatürliche
Intervention
verneinen zu wollen. Gott, der Herr der Naturgesetze, kann auch für uns Wunder
wirken und in unseren Augen Wunder geschehen lassen, ohne die Gesetze der Natur
zu brechen. Yogaphilosophie aber sagt, dass alle diese Wundergeschehnisse die
Taten eines geübten, disziplinierten, konzentrierten und fähigen Menschen
seien. Es gibt auch viele Bücher über Jesus, die berichten, dass Jesus zwischen
seinem 12. Lebensjahr bis zu seinem öffentlichen Auftritt in Indien lebte und
dort indische Philosophie und Yoga lernte. Es gibt auch viele vergleichende
Studien zwischen der Lehre Jesu und der Lehre der indischen religiösen
Schriften und wo die Übereinstimmung dargestellt wird. Ich möchte weder diese
oder ähnliche Studie verteidigen noch ablehnen. Aber ich möchte eine indische
religiöse Lehre zu Ihrer Aufmerksamkeit bringen, die meint, dass jeder Gott
suchende Mensch die Möglichkeit und die Fähigkeit hat, göttliche Kraft zu
gewinnen und einen Stand zu erreichen, dass er mit Gott verbunden ist und sich
eins fühlt mit Gott: Ich bin Gott selber, wie Jesus sagt, Ich und der Vater
sind eins, Ich in ihm und er in mir, wir sind eins. An dieser Stelle möchte ich
auf die These des bekannten deutschen Theologen Karl Rahner über Jesus
hinweisen, der sagt, Jesus Christus ist der Höhepunkt der Selbstmitteilung
Gottes, Jesus Christus ist die höchste Aktualisierung der menschlichen
Möglichkeiten, der Höhepunkt der Schöpfung, der Höhepunkt der menschlichen
Möglichkeiten und die Einheit von Göttlichkeit und Menschlichkeit, Jesus ist
Gott-Mann.
Es
ist eine Möglichkeit der Schöpfung, die Jeder erreichen kann, aber es gibt in
unserer Erfahrung nur einen Menschen, der diese höchste Stufe der Schöpfung
erreicht hat, der ist Jesus der Christus.
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