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Montag, 10. Dezember 2018

Vortrag zum Mittwochsgespräch


Die christliche und die indische Philosophie in Bezug auf die Wunder Jesu.

„Jesus wirkte nicht allein durch sein Wort, sondern ebenso sehr durch seine Tat. Er hat nicht nur gesprochen, sondern auch gehandelt,“ schreibt Walter Card. Kasper in seinem Absatz „die Wunder Jesu“ in seinem Buch „Jesus der Christus“.  Was Jesus getan hat, war wichtiger als was Jesus gesprochen hat. Mit anderen Worten, Jesus hat gesprochen über das, was er getan hat und er hat getan, was er verkündete. In seinem Tun und Handeln geschahen auch viele Wunder, die wir bisher weder medizinisch noch naturwissenschaftlich erklären konnten. Wenn gläubige Christen meinen, dass solche Wunder und Wunderheilungen auf die Fürsprache von bestimmten verstorbenen Christen stattgefunden haben und die Kirche das medizinisch und naturwissenschaftlich nicht erklären kann, erkennt die Kirche nach einem gründlichen Anerkennungsverfahren solche Verstorbenen mit dem Titel Heilige und beruft eine öffentliche Verehrung für sie. Die Wunder spielen eine große Rolle im Glauben der Christen. Das Evangelium nach Markus besteht hauptsächlich aus Berichten über die Wundertaten Jesu. Die Wundertaten Jesu gehören zu den Werken Jesu, die als „Gutes-tun“ bezeichnet werden. Diese Wundertaten Jesu waren ein wichtiger Bestandteil der Verkündigung der ersten Christen. Auch heute spielen in der christlichen Verkündigung die Wundertaten Jesu eine bedeutende Rolle. Unser Thema heute lautet:
 Wie verstehen wir und erklären wir die Wundertaten Jesu in der christlichen Philosophie und Tradition. Dazu fragen wir, ob die indische Philosophie die Wundertaten Jesu anders auslegt oder Neues zum Verständnis beitragen kann. Im ersten Teil werde ich versuchen eine christlich-philosophische Auslegung der Wundertaten Jesu zu geben und im zweiten Teil eine indisch-philosophische Auslegung.

Jüdischer und griechischer Hintergrund der Wundertaten Jesu

Der jüdisch-griechische Hintergrund der Wundertaten Jesu gibt uns den Leitfaden eines Verständnisses der Wunder Jesu von der Sicht seiner Zuhörer in der damaligen Zeit. Die hebräische Bibel gibt viele Berichte über übernatürliche Geschehnisse, die durch die Intervention Gottes stattgefunden haben soll. Die Befreiung aus Ägypten und die Flucht durch das rote Meer waren Beispiele für die Juden, für Gottes übernatürliche Wirken für sein Volk. Das charismatische Judentum und das charismatische Christentum glaubten an die Wunder. Es gibt christliche und nicht christliche Wissenschaftler, die meinen, dass wir die Wundertaten Jesu auf dem Hintergrund des Glaubens vom charismatischen Juden- und Christentum verstehen sollen. Für sie hat Jesus außerordentliche spirituelle Fähigkeiten
um Wunder zu tun, die nach jüdischer Auffassung zu einem eschatologischen Propheten und apokalyptischen Visionär dazu gehören. Wie Walter Card. Kasper in seinem Buch sagt, gab es während der Zeit Jesu auch hellenistische und rabbinische Wundergeschichten, wie die Auferstehung der Toten, die Austreibung von Dämonen oder das Stillen eines Sturmes.

Nicht nur während der Zeit Jesu, es gab vor und nach der Zeit Jesu ähnliche Wunderberichte. Von Zeitgenossen von Jesus, Apollonius von Tyana, einem griechischen Philosophen, der in der römischen Provinz Tiana wohnte oder vom Heiligtum vom griechischen Gott Asclepius at Epidarus fanden sich ähnliche Berichte über Wundertaten, wie bei Jesus. Die Wundertaten der Zeitgenossen Jesus können wir nicht leugnen. Außerdem gab es die Wundergeschehnisse durch Menschen und Wirkung von Wunderheilern und Austreibung von Dämonen damals während der Zeit Jesu in Asia, Afrika und Europa. Die Austreibung von Dämonen und Heilung der Kranken gehörten zu den wichtigen Werken Jesu. In diesem Zusammenhang ist zu untersuchen, ob die Wundertaten in welchem Sinne von den Wundertaten von seinen Zeitgenossen zu verstehen und die Wundertaten Jesu welche Funktion ha seien Gottheit oder Göttlichkeit darzustellen und zu beweisen. Ein großer Unterschied in den Wundertaten Jesu und manchen anderen Wundertaten liegt darin, dass Jesus niemals ein Wunder getan, um Geld zu verdienen oder um bekannt zu werden, um jemanden zu bestrafen, oder als „Show“. Durch seine Wundertaten hat Jesus nichts verdient, sondern nur viel gegeben und sogar sein Leben hingegeben. Er hat nicht nur durch seine Worte gepredigt, sondern auch durch seine Taten.  Seine Wundertaten waren Zeichen des Gottesreiches, Verkündigung vom Reich Gottes, ein Zeichen dafür, dass Gott beginnt zu wirken.

Rationale und historische Untersuchungen

Aber in Verbindung der Wunder Jesu in seiner Beziehung mit Gott und seinem Ziel, die Verkündigung des Reiches Gottes dadurch zu verkünden, können wir keine richtige Antwort darüber geben, wie wir die Wundertaten Jesu verstehen sollen und wie weit sie wirklich Wunder sind oder wie sich die Wundertaten Jesu von Wundern seiner Zeitgenossen wesentlich unterscheiden. Dafür wollen wir versuchen die Wunder Jesu geschichtlich und rational zu interpretieren. Seit der Aufklärung wurden die Wundertaten Jesu sehr kritisch und rationell betrachtet und analysiert. Die Suche nach dem historischen Jesus und der Versuch den historischen Jesus von dem Jesus des Glaubens oder dem Jesus der Gläubigen zu trennen, haben das Bedürfnis sich mit den Wundertaten Jesu rationell auseinanderzusetzen bekräftigt. Besonders nach der Entwicklung der historisch kritischen Methode der biblischen Auslegung entstand eine ganz rationelle und liberale Sichtweise über Jesus und die Kirche.
Wissenschaftler begannen die Worte und Taten Jesu sehr rationell, naturwissenschaftlich, kritisch und liberal auszulegen.
Friedrich Schleiermacher, Albert Ritschl, Albert Schweitzer gehören zu den wichtigen Personen dieser Reihe, die diese rationelle und liberale Art der Auslegung von Worten und Taten Christi, insbesondere die Wundertaten Christi und ein entsprechendes Verständnis der Kirche vertreten. Ob diese Denkweise der Philosophen und Theologen vom 19. und 20. Jahrhundert zusammen mit der Suche nach dem historischen Jesus von Rudolf Bultmann und seinen Anhängern die Bedeutung des wirklichen Jesus zerstört hat oder geholfen hat, die Botschaft und die Taten Jesu richtig und genau zu verstehen bleibt noch unbeantwortet. Gibt es einen Unterschied zwischen dem historischen Jesus, Jesus der Christen und Jesus der Philosophen?
Gibt es einen Unterschied zwischen Jesus als Mensch und Jesus als Gott der Christen? Ob durch die Entdeckung des historischen Jesus und durch die Auslegung der Worte und die Taten Jesus der Glaube an die Gottheit Jesu verschwindet? Ich denke, durch die Entdeckung des historischen Jesus und die Auslegung der Taten Jesu rationell und naturwissenschaftlich wird die Bedeutung Jesu nicht weniger und der Glaube an seine Gottheit verschwindet nicht. Die Fähigkeit der Menschen, Sachen rationell zu untersuchen und philosophisch und wissenschaftlich zu prüfen ist eine Fähigkeit, die von Gott gegeben ist und daher wird diese Fähigkeit die Worte und die Taten prüfen uns näher zur Wahrheit bringen und nicht von der Wahrheit entfremden. Deshalb werden die wissenschaftlichen und rationellen Untersuchungen der Wundertaten Jesu uns einladen, den Glauben an Jesus in seiner Wirklichkeit zu erfahren. Der große Theologe und Philosoph der Kirche Thomas von Aquin war einer, der den Glauben rationell und philosophisch zu verstehen versuchte und viele Menschen dadurch mit dem Glauben begeisterte, obwohl manche seiner Thesen heute überholt sind. Papst Johannes Paul der II. sagt in seiner Enzyklika Fades et Ratio, dass Vernunft und Glaube komplementär sind. 
Aber wenn wir Vernunft und Glaube als komplementär und gegenseitig ergänzend anerkennen, wird ein blinder Glaube an die Wundertaten Jesu nicht möglich, wie Card. Kasper es sagt.  Die liberale kritische Methode der Auslegung der Wundertaten Jesu meint, dass es in der Bibel eine Tendenz gibt, die Wunder Jesu zu übertreiben und vielfach zu verdoppeln. Z. B. gibt es Unterschiede in den Berichten über die gleichen Wunder Jesu in unterschiedlichen Berichten. In Evangelium nach Markus 11.4. lesen wir, dass Jesu viele Kranken geheilt hat, aber im gleichen Bericht im Evangelium nach Matthäus (Mt. 8:16) lesen wir, dass Jesus alle Kranke geheilt hat. In Mk die Tochter des Jairus sterbenskrank war, aber in Mt, dass sie tot ist. (M5:21; Mt.9:18-26). Die Heilung eines Blinden und eines Besessenen wird zu zwei Blinden und zwei Besessenen. Die Vermehrung von Brot und Ernährung von 400 bei Mk wird zu 5000 und Sammlung von 5 Körben Brot in Mt. Aber es gab während und vor der Zeit Jesu in den Erzählungen die Tendenz, die Tatsache zu übertreiben und zu verdoppeln um die Zuhörer zu begeistern.
Deswegen ist es heute wichtig die Wundertaten Christi naturwissenschaftlich, philosophisch, historisch, psychologisch auszulegen, um sie richtig verstehen zu können.
 Deswegen wird eine naturwissenschaftliche Untersuchung und Interpretation zunächst entscheidend.
Naturwissenschaftliche Auslegung der Wunder Jesu
Die Menschen der Antike glaubten, dass fast alle Ereignisse in der Natur und in der Geschichte der Menschheit durch übernatürliche Kräfte geschehen sind. Für sie sogar Regen, Unwetter, und andere Naturkatastrophen waren übernatürliches Wirken und manchmal dachten sie, dass diese Ereignisse das Gesicht Gottes sind.
Umgekehrt denken die modernen Menschen, dass wir alles naturwissenschaftlich erklären können. Deshalb geben viele Denker der heutigen Zeit für die Wunder Jesu eine naturwissenschaftliche Erklärung. Zum Beispiel meinen sie, dass die Heilung der Kranken durch Jesus waren Heilungen von psychischen oder psychosomatischen Krankheiten, die durch die menschliche Nähe Jesu geheilt wurden. Aber die Heilung des Blinden, der seit seiner Geburt blind war, die Auferweckung des Lazarus und dem Sohn der Witwe aus Naim können wir nicht einfach als Heilung von psychosomatischen Krankheiten bezeichnen. In Mesopotamien, Ägypten und Israel gab es damals viele Menschen, die Krankheiten durch übernatürliche Kraft heilen konnten.
Das Wirken Jesu wurde in diesem Sinne verstanden.  Es gab auch während der Zeit Jesu Menschen die behaupteten, dass sie durch ihre magische Kraft die Kranken heilen könnten. Aber Jesus wurde niemals zu dieser Gruppe zugeordnet und er hat niemals wie diese Wunderheiler magische Worte verwendet, um die Menschen zu heilen. (Lk. 11.19; 20; Mt. 12:27-28; Mk. 5:41; 8:23; 7:33; Mt. 9:32-34; Lk. 6:19; Mk.5:30) Jesus tut niemals ein Wunder um zu strafen, außer dass er den Feigenbaum vernichtet.
Aber in den Wundertaten Jesu kommt ein anderes Problem.
Wie kann Jesus durch seine Wundertaten die Naturgesetze brechen. Gott als Herr der Naturgesetze wird niemals gegen die Gesetze der Natur wirken. Deshalb müssen die Wunder Jesu den Naturgesetzen entsprechen und sie können nicht gegen die Gesetze der Natur sein. Deshalb sind die Wundertaten Jesu im Rahmen der Gesetze der Natur, aber das Problem liegt darin, dass wir diese besonderen Naturgesetze nicht verstehen und nicht verstanden haben. In diesem Zusammenhang gibt es unter den Theologen und Philosophen Auseinandersetzungen und Konflikte über die Wunder Jesu.

Auseinandersetzung und Streit über die Wunder Jesu
Sogar während der Zeit Jesu gab es Streit über die Wunder Jesu. Seine Jünger und Anhänger glaubten, dass die Wundertaten Jesu Wirken Gottes sind und seine Gegner verbreiteten, dass Jesus mit der Kraft der Dämonen die Wunder tut. (MK.3:22-30) Viele betrachten heute die Wunder Jesu als Wirken Gottes, durch die besondere göttliche Kraft Jesu. Es gibt Theologen wie E. Schillebeeckx, die argumentieren, dass die Wunder gegen die Gesetze der Natur
stattfinden und Theologen wie Kasper, die sagen, dass die Wunder Jesu nicht gegen die Gesetze der Natur sind.
Die Wundertaten in der Bibel sind das Wirken der Kraft Gottes als die Menschen religiöser waren und an Gott glaubten. Daher müssen wird ein Wunder im Kontext des religiösen Glaubens der Menschen verstehen und in ihren theologischen Sprachen. Als die Menschen sogar die Naturkatastrophen zum Wirken Gottes und den Wundertaten Gottes zählten, können wir aber diese als Strafe Gottes nicht interpretieren.
Es ist deshalb immer hilfreich die Wunder in Einstimmung mit den Gesetzen der Natur zu verstehen. Im neuen Testament sind die Wundertaten Jesu die Verkündigung.
Deshalb sollen wir die Wunder Jesu im Bezug zur Person Jesu und seiner Verkündigung auslegen.

Messianische Aspekte in den Wundertaten Jesu
Für viele Menschen sind aufgrund der unterschiedlichen Wundertaten das Wunder wirken der damaligen Zeit nicht die Wunder Jesu, die einen Streit vorprogrammierten oder ein Problem verursachten, sondern der Anspruch Jesu und der Anspruch der Christen über Jesus, den sie mit den Wundertaten Jesu verbinden und die Wunder als Beweismittel darstellen.  
Wer ist Jesus von Nazareth und was ist seine Mission?
Die Jünger Jesu und die Christen meinten, dass die Wundertaten Jesu zeigen, dass Jesus der Messias sei und er die Erfüllung der Erwartungen und der Hoffnungen der Generationen von Menschen sei. In den Evangelien sind die Wundertaten Jesu als Zeichen des Wirkens Gottes dargestellt, der das Volk Gottes führt. Z.B. Jesus verkündet die Vergebung der Sünden für die Gelähmten (Mt.9:1-8; Mk.2:1-12; Lk. 5:17-26) und zeigt die Kraft und Macht Jesu und den Glauben von Gelähmten. Als die Leute Jesus die Vergebungsworte Jesu kritisierten, zeigt Jesus, dass er durch das Aussprechen der Vergebung die Liebe und die Barmherzigkeit Gottes zeigt und die Gnade, Liebe, Barmherzigkeit Gottes verkündet und den Glauben der Menschen an die Gnade und Barmherzigkeit Gottes.
Die Wundertaten Jesu sollen wir im Hintergrund der Mission Jesus und der Person Jesu verstehen, um überzeugt zu werden, wer Jesus sei. Die Wundertaten Jesu verkünden direkt und indirekt wer Jesus sei, was er verkündet und wie er lebte, nämlich Jesu sei der kommende Messias, er verkündet die Liebe und die Gnade Gottes und er lebt als Verkörperung das Wesen Gottes, nämlich die Liebe, die Barmherzigkeit.
Jesus über seine Wundertaten
Jesus sagt, dass die Fähigkeit die Wunder zu tun nicht ihm gehört,
sondern diese Fähigkeit ihm von der übernatürlichen Kraft und Gott gegeben sei. Die Wunder Jesu sind Zeichen der Macht und Kraft Gottes und das Zeichen des Kommens des Reiches Gottes. Jesus hatte den Anspruch mehr als ein Prophet oder Wundertäter zu sein, sondern einer mit göttlicher Kraft und Macht. Seine Taten waren Werke Gottes und Werke der Menschen. Sie sind Werke des Reiches Gottes und Zeichen des Kommens von Messias.

Die Auslegung der Wunder Jesu nach indischer Philosophie

Der 21. Juni jedes Jahr seit 2015 wird international von UNO als internationaler Yoga Tag,
als eine intellektuelle, psychische und spirituelle Praxis und Übung indischer Herkunft anerkannt. Seit 500 Jahren vor Christus existiert die Yoga Übung,
obwohl die Schriften von Yoga erst etwa 100 Jahre nach Christus verfasst wurden.
Im dritten Kapitel der Yogasutras von Pathanjali, die ältesten Schriften über Yoga, etwa 100 Jahre nach Christus werden die Fähigkeiten von Yogis und Fähigkeiten die durch
Samyama erreicht werden können beschrieben. Samara ist die Kombination von Daran (Konzentration), Dhyana (Versenkung) und Samadhi (Erleuchtung), damit das Ziel, die Einheit mit einem (vorgestellten) Objekt herzustellen. Pathanjali beschreibt verschiedene Arten von Fähigkeiten, die wie Fähigkeiten für Wundertaten gehalten werden können, die man durch Praxis von Samyama erreichen können. Er berichtet in seinem Text, dass die Menschen durch Praxis von Yoga die Fähigkeiten haben, um 30 verschiedene Wundertaten tun zu können.

Yoga-aphorismen Kapitel 3 berichtet über diese Fähigkeiten. Nummer 11 dieses Kapitels sagt, dass ein Yogi durch seine Konzentration, Versenkung und Erleuchtung das Wissen über die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft erreichen kann.
Nr. 17 sagt, dass durch die Konzentration über Wörter und Bedeutung man sogar sagen kann, dass Erfahrene die Klänge und Laute von
Tieren verstehen können. Durch die Konzentration auf fremde Körper und ihre Signale kann ein Yogi die Gedanken anderer Menschen lesen und genau darüber berichten, sagt Nr.19.
Nr. 21 berichtet, dass durch Konzentration und Versenkung ein Yogi in einem Ort präsent sein kann, ohne dass die Anderen es merken können. Nr. 22 berichtet über diesen Status des Körpers, dass er nicht gesehen werden kann, auch wenn ein Mensch in der Mitte eines Raumes steht und die Berührbarkeit überwindet, um dadurch nicht gehört werden zu können. Nr. 23 berichtet, dass ein Yogi durch seine Konzentration genau wissen kann, in welchen Moment er sterben wird. Durch Konzentration kann ein Yogi die größte körperliche Kraft bekommen, eine Kraft, die größer ist als die Kraft eines Elefanten, er bekommt Wissen über Dinge von großer Entfernung und von Dingen, die sogar von Bergen versteckt sind. Durch Konzentration über die Sonne erreicht man das Wissen über die Welt, über den Mond, die Sterne, über Polarsterne, über Bewegung der Sterne, sagt die Nr. 27 bis 30.
Nr. 38 sagt, dass ein Yogi fähig ist durch seine Kraft einen toten Menschen wieder zum Leben zu bringen. Nr. 39 sagt, dass ein Yogi  fähig ist, über das Wasser zu gehen, ohne versinken zu müssen. Nr. 43 sagt, dass ein Yogi durch seine Konzentration das Gewicht
seines Körpers minimalisieren kann und dadurch in den Himmel fliegen kann.
Yogasutras berichten, dass ein Yogi diese Kraft und Fähigkeiten entweder durch seine Übung und Konzentration erreichen kann oder diese eine geborene Fähigkeit sein kann. Dies kann er auch durch die Kraft der früheren Geburt bekommen.

Schlussbemerkung
Die christliche Philosophie und Tradition verstehen die Wundertaten Jesu
als übernatürliches Wirken Jesu mit übernatürlicher Kraft und als Zeichen der messianischen Mission Jesu. Die Wunder Jesu werden interpretiert auch als Geschehen, die nicht gegen die Gesetze der Natur sind, sondern dass wir diese Gesetze noch nicht kennen. Das bedeutet, Jesus kannte die Gesetze der Natur und wirkte entsprechend viel mehr und viel genauer wie wir heute noch wissen können, ohne die göttliche und übernatürliche
Intervention verneinen zu wollen. Gott, der Herr der Naturgesetze, kann auch für uns Wunder wirken und in unseren Augen Wunder geschehen lassen, ohne die Gesetze der Natur zu brechen. Yogaphilosophie aber sagt, dass alle diese Wundergeschehnisse die Taten eines geübten, disziplinierten, konzentrierten und fähigen Menschen seien. Es gibt auch viele Bücher über Jesus, die berichten, dass Jesus zwischen seinem 12. Lebensjahr bis zu seinem öffentlichen Auftritt in Indien lebte und dort indische Philosophie und Yoga lernte. Es gibt auch viele vergleichende Studien zwischen der Lehre Jesu und der Lehre der indischen religiösen Schriften und wo die Übereinstimmung dargestellt wird. Ich möchte weder diese oder ähnliche Studie verteidigen noch ablehnen. Aber ich möchte eine indische religiöse Lehre zu Ihrer Aufmerksamkeit bringen, die meint, dass jeder Gott suchende Mensch die Möglichkeit und die Fähigkeit hat, göttliche Kraft zu gewinnen und einen Stand zu erreichen, dass er mit Gott verbunden ist und sich eins fühlt mit Gott: Ich bin Gott selber, wie Jesus sagt, Ich und der Vater sind eins, Ich in ihm und er in mir, wir sind eins. An dieser Stelle möchte ich auf die These des bekannten deutschen Theologen Karl Rahner über Jesus hinweisen, der sagt, Jesus Christus ist der Höhepunkt der Selbstmitteilung Gottes, Jesus Christus ist die höchste Aktualisierung der menschlichen Möglichkeiten, der Höhepunkt der Schöpfung, der Höhepunkt der menschlichen Möglichkeiten und die Einheit von Göttlichkeit und Menschlichkeit, Jesus ist Gott-Mann.

Es ist eine Möglichkeit der Schöpfung, die Jeder erreichen kann, aber es gibt in unserer Erfahrung nur einen Menschen, der diese höchste Stufe der Schöpfung erreicht hat, der ist Jesus der Christus.

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