Dieses Blog durchsuchen

Sonntag, 9. Dezember 2018

15.Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B


Evangelium am 15. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B: Mk 6,7-13  

 Predigt
In den Texten des heutigen Evangeliums lesen wir über das Ziel und die Art der Verkündigung und über die Eigenschaften und die Einstellung der Verkünder des Evangeliums. Damals hat Jesus seine zwölf Jünger mit der Vollmacht und dem Auftrag der Verkündigung seiner Frohbotschaft ausgesandt, heute verstehen sich alle Christen als Ausgesandte Christus.

Alle Christen verstehen sich heute als Verkünder des Evangeliums durch ihre Worte und Taten. Wie die Apostel Jesu ausgesandt zu werden, war in früheren Jahrhunderten eine große Ehre unter den Christen. Deswegen gab es damals viele Menschen die aus der Heimat zur Verkündigung des Evangeliums weg gingen. Heute wollen viele Christen diese besondere Aussendung nicht mehr wahrnehmen und dafür auf nichts verzichten und nichts verlassen. Trotzdem sind die Eigenschaften der Verkünder und die Werte der Verkündigung gleich und wir können sie in jeder Zeit und in jeder Situation passend auslegen.

Vollmacht über die bösen Geister verspricht Jesus jedem Verkünder des Evangeliums. In der heutigen Situation des menschlichen Miteinanders können wir diese Eigenschaft so verstehen, dass es in jedem Menschen gute Geister und böse Geister gibt und jeder selber Macht über sie hat und selber entscheiden darf, ob er ein guter Mensch oder ein böser Mensch sein will. In jedem Menschen hat Gott die Kraft und die Fähigkeit gelegt, gut, liebevoll und selbstlos zu sein, aber manche Menschen zeigen sich bewusst böse oder egoistisch und denken, dass sie dadurch etwas Besonderes gewinnen können. Als Christen sind wir berufen gute Menschen zu sein und als Salz der Erde alle Menschen zu Menschlichkeit und Göttlichkeit zu bewegen.

Die Worte Jesu „nichts auf den Weg mitzunehmen,
kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel,
kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen“, bedeuten, dass wir nicht vom Besitz abhängig sein dürfen und uns über den Mangel an Besitz keine Sorge machen sollten, im Bewusstsein, dass wir irgendwann alles verlassen müssen und nichts mehr uns gehören wird. Selbstlosigkeit, Zielstrebigkeit und eine tiefe Überzeugung für das Christsein und ein großes Vertrauen zu Gott und zu den Menschen werden von den Jüngern Christi erwartet, um Jesus nachfolgen zu können und seine Botschaft verbreiten zu wollen.

Den Auftrag, in dem Haus zu bleiben wo sie ankommen, bedeutet, dass wir uns dort wohlfühlen sollen, wo wir leben, wo wir als Christen unseren Auftrag erfüllen.

Die Heilung der Kranken durch Salbung mit Öl, die wir als die frühere Form der Krankensalbung bezeichnen können oder Heilung der Kranken ohne Salbung, die mehrmals Jesus und seine Jünger vollbrachten, gehören zur Verkündigung. Es gibt unterschiedliche Arten von Krankheit und unterschiedliche Stufen und Ebenen der Heilung. Jeder kann zur Heilung der Kranken etwas beitragen, diese Aufgabe gehört zu unserem christlichen Auftrag. Es muss nicht immer eine Krankensalbung mit Öl sein oder ein Besuch der besonders beauftragten Seelsorger, sondern jeder Christ kann durch Wort und Tat für die Heilung der Kranken etwas tun und es ist eine erfreuliche Erfahrung, dass viele gläubige Christen aufgrund ihres Glaubens und ihrer Überzeugung den Heilungsprozess vieler Kranken positiv beeinflussen.


Die Texte des Evangeliums zeigen, dass die Worte für jeden gläubigen Christen gemeint sind und für Jeden in seiner Situation und an seinem Ort passend zu verstehen sind und wir überall in der Nachfolge Jesu stehen können. Ich wünsche uns allen gute Geister im Herzen, um die Botschaft Jesu zu verstehen und im eigenen Leben wahrzunehmen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen