Dieses Blog durchsuchen

Samstag, 27. August 2011

22. Sonntag im Jahreskreis



Begrüßung
Zum Gottesdienst am 22. Sonntag im Jahreskreis möchte ich Sie ganz herzlich begrüßen. Am Montagabend bin ich aus Madrid zurückgekommen, nach dem ich am Weltjugendtag mit einigen Jugendlichen aus der Pfarrei teilnahm. Dort konnte ich erleben, wie begeistert über 1,5 Millionen Jugendliche aus vielen Nationen wegen ihres christlichen Glaubens zusammen gekommen sind und wie sie ihren Glauben an Jesus und die Treue zum Papst bekennen. Der Glaube gibt uns Kraft und Halt. Jesus, der uns eingeladen hat, ist unter uns gegenwärtig. Ihn rufen wir im Kyrie

Predigt
Evangelium vom 22. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A: Mt 16,21-27

Jesus verlangt Selbstlosigkeit von seinen Jüngern und von uns heute, wenn wir ihm nachfolgen wollen. Selbstlosigkeit in allem was wir für die Menschen und im Namen Gottes tun. In der Aussage Jesu, dass wer sein Leben retten will, wird es verlieren, und wer sein Leben um seinetwillen verliert, wird es gewinnen, ist dieses Verlangen nach Selbstlosigkeit sehr deutlich. Das Problem bei vielen Menschen liegt darin, dass sie weniger selbstlos sind, sondern, dass sie für das, was sie tun eine Belohnung erwarten, egal ob im beruflichen Leben, in der Familie, im Freundeskreis, in der Gemeinde oder im Verein. Die Erwartungen für eine Belohnung sind unterschiedlicher Art. Es ist nicht immer das Geld, sondern sie können vielfältige Formen haben; z. B. die Erwartung einer Geste der Anerkennung, des Einflusses oder einer bestimmten Bekanntschaft. Auf eine Belohnung zu verzichten oder ohne den Gedanken auf eine Belohnung, die eigene Zeit und Kraft für andere Menschen einzusetzen oder sich Aktivitäten im Namen Gottes zu widmen oder mangelnde Belohnung anzunehmen ohne enttäuscht zu sein, ist für viele Menschen schwer. Jesus verlangt aber ein Tun und ein Leben für Gott und für die Menschen mit Selbstlosigkeit und voller Hingabe. Jesus unterscheidet zwischen dem was Gott will und was die Menschen wollen. Wir Menschen können einfach und schnell das wünschen und erstreben, was die Menschen wollen, obwohl wir die Worte Jesu oft hören und ihm folgen wollen. Das liegt in unserer Natur und unserer Selbstverständlichkeit. Aber was Gott will, müssen wir suchen, erlernen und finden. Jesus sagt uns, zu tun was Gott will, nicht das, wozu die Menschen von ihrer Natur aus neigen. Gottes Wille in uns zu finden und zu erstreben ist das Glück des Lebens, das uns Jesus zuspricht.

Jesus sagt uns, unser Kreuz zu nehmen und ihm mit dem Kreuz nachzufolgen. Mit dem Kreuz meint er die Last des Lebens. Gibt es eine schwere Last im Leben oder kann das Leben lästig sein? Die Last des Lebens ist unterschiedlich für unterschiedliche Menschen und für die Menschen in unterschiedlichen Regionen. Für die Menschen in Kenia z.B. ist die Last des Lebens vorwiegend Hunger, Durst, Krankheit und die Hitze auf Grund der Dürre dieses Jahres. Für die Menschen in Katastrophen-Regionen ist es die Angst um das Leben und die Existenz. Eigene Gedanken, Wünsche und Streben können uns auch zur Last werden. Eine bestimmte Umgebung, zu viel Verantwortung, Krankheit, ungute Kontakte oder andere schwierige Lebenssituationen können eine Last sein. Vor der Last des Lebens können wir nicht fliehen. Jesus sagt uns, dass wir unser Kreuz, unsere Last tragen und darin Gottes Wille suchen müssen und menschliche Hilfe annehmen sollen. Mit Gottes Segen und mit Hilfe vieler Menschen können viele Menschen ihre Last des Lebens, egal welcher Art sie sind, leichter tragen. Wir brauchen dazu die Bereitschaft, Hilfe selbstlos zu leisten und wenn wir selber in Not sind, entsprechende Hilfe anzunehmen.
So wollen wir in diesem Gottesdienst besonders alle Menschen aus aller Welt einschließen, die eine schwere Last zu tragen haben. Amen



Gottesdienst vor der Reise nach Madrid zum Weltjugendtag2011 am 13.08.2011
Begrüßung
Liebe Teilnehmer des Weltjugendtages in Madrid, liebe Gemeinde,
Ich begrüße Euch und Sie ganz herzlich zum Gottesdienst am Vorabend des 20. Sonntags im Jahreskreis. Diesen Gottesdienst feiern wir als Aufbruch der Teilnehmer des Weltjugendtages in Madrid. Die Jugendlichen haben für diesen Gottesdienst ein Thema ausgewählt. Nämlich „Jugend gemeinsam auf dem Weg“. Die ganze Vorbereitung zum heutigen Tag und die Vorfreude haben sie motiviert dieses Thema zu formulieren. Ich bitte Sie kurz Platz zu nehmen um etwas zu hören über den Stand der Vorbereitungen und über die Freude der Jugendlichen auf die Reise nach Madrid.


Tagesgebet
Für den gemeinsamen Weg der Jugend nach Madrid, mit der Freude auf die Begegnung mit vielen Menschen und mit Dir selbst bitten wir Dich. Begleite sie auf dem Weg nicht nur nach Madrid, sondern auf ihrem Lebensweg, den sie mit Dir gehen möchten. Schütze sie mit Deiner Nähe und Deinem Segen und bewahre sie vor allem Übel, damit sie immer Dir gehören und sich nach Dir richten können. Wir bitten dich durch Deinen Sohn, unseren Gott und Herrn Jesus Christus, der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen

Predigt.

Liebe Jugendliche, liebe Gemeinde,

Die erste Lesung und das Evangelium passen gut zum heutigen Tag. In der ersten Lesung haben wir gehört, wie Abraham mit seinen Leuten und allem Besitz zu dem Land aufgebrochen ist, das Gott ihm verheißen hat. Er war bereit für diesen Aufbruch. Diese Entscheidung Abrahams, den Ruf Gottes zu hören und ihm zu folgen war ein Segen für ihn und für seine Nachkommen.
Im Evangelium hörten wir, wie die Jünger Jesu von Jesus ausgesandt wurden, ohne Geldbeutel, sogar ohne die notwendigen Dinge zum Leben. Sie sollten voll auf die Gastfreundschaft der Menschen vertrauen und auf die Führung Gottes, um die Frohbotschaft verkünden zu können.
Der Aufbruch von Abraham und die Aussendung der Jünger Jesu zeigen uns im Hintergrund den Mut und die Bereitschaft etwas Neues zu wagen, sich einzustellen auf volles Gottvertrauen, trotz der Unsicherheiten und Risiken, um eine neue Bewegung und eine neue Botschaft in Gang zu setzen. Abraham ist es gelungen und dadurch entstand das ganze jüdische Volk, in dem Jesus geboren wurde. Den Jüngern Jesu gelang ebenso die Verkündigung und Ausbreitung der Frohbotschaft an viele Menschen und dadurch blieb das Christentum über zweitausend Jahre als Hoffnung für viele Menschen und wie wir hier in Harlaching versuchen Christen weltweit christliche Werte der Liebe und Solidarität in den Herzen zu tragen und zu praktizieren.
Wenn viele Jugendliche aus der ganzen Welt sich nach Madrid zum Weltjugendtag auf den Weg machen, tun sie es genauso, wie der Vater Abraham es vor 5000 Jahren getan hat und wie die Jünger Jesu vor 2000 Jahren den neuen Weg gegangen sind. Freude, Gemeinschaft, Geborgenheit und ein gutes Miteinander sind zu erhoffen. Aber gleichzeitig werden wir nicht nur eine Botschaft dort erwarten und nachher verkünden, sondern wir vermitteln durch die Fahrt nach Madrid eine Botschaft. Wir sind bereit einen neuen Weg zu gehen um Gott und Christus in der Welt erfahrbar zu machen und göttliche und christliche Werte zu verdeutlichen.

Wir sind gemeinsam auf dem Weg. Wir werden dabei sofort denken, unser Weg ist der Weg nach Madrid. Die Gemeinde wird auch so denken, das Ziel ist Madrid. Wenn es so wäre, könnten alle denken, der Gottesdienst und die Predigt sind nur für die Pilger, die nach Madrid reisen. Nein, unser Ziel ist nicht Madrid. Der Weg ist das Ziel. Der Weg eines Jeden ist gleichzeitig das Ziel. Wenn wir auf unserem Weg des Lebens das Leben nicht genießen können, bedeutet es nicht viel am Ende einen genüßlichen, besonderen Schlusspunkt zu erwarten. Auf dem Weg des Lebens erleben wir alles: Freude und Leid, Erfolg und Enttäuschung, doch Zufriedenheit und Freude auf dem Lebensweg sind das Wichtigste. Genau so sehe ich, dass auf unserer Fahrt das Ziel, der Weg nach Madrid ist, auf diesem Weg zählt unsere Gemeinschaft, unser christliches Tun, unsere Offenheit und Toleranz, die Freude, aber auch die Bewältigung von Risiken und Schwierigkeiten. Wir freuen uns sehr auf diese neuen Erfahrungen, in dem wir uns gemeinsam mit vielen jungen Christen auf den Weg machen um ein Erleben von Weltkirche und von Glaubens- und Gebetsgemeinschaft zu spüren. Diese Freude möchte ich in unsere Gemeinde übertragen. Bitte bleiben Sie mit uns in dieser Woche in ihren Gedanken und im Gebet. Bitte verfolgen Sie die Nachrichten im Radio, Fernsehen, in der Presse oder im Internet über uns in Madrid. Bitte kommen Sie hierher, wenn wir zurück kommen um zu hören, was wir gesehen, gehört und erlebt haben. Amen

Brotvermehrung



Predigt
Das heutige Evangelium berichtet von der Brotvermehrung. Jesus hat mit fünf Broten und zwei Fischen fünftausend Männer gesättigt, dazu noch Frauen und ihre Kinder, die auch dabei waren. Es ist wahrscheinlich, dass viel mehr Frauen als Männer bei Jesus waren, um seine Predigten zu hören und sein Wirken mit zu erleben. D.h. Jesus hat mit 5 Broten und zwei Fischen tausende Menschen gesättigt. Ich habe versucht mir vorzustellen, was für eine große Fläche wir brauchen um fünf- bis zwölftausend Menschen sitzen zu lassen, ihnen Lebensmittel zu verteilen und dazu den Aufwand alles zu organisieren und auch Jesus hören zu können, in einer Zeit ohne Mikrofon und Lautsprecher. Es ist damals gegangen und gelungen, was wir uns heute ohne große Organisation und gute Lautsprecheranlage kaum vorstellen können. Ich denke einfach an unser Pfarrfest, an dem wir für fünf- bis siebenhundert Menschen Speise und Trank vorbereiten und um einen kleinen Gruß aussprechen zu wollen, große Vorbereitungen getroffen und Anlagen installiert werden. Ich nehme an, dass bei Jesus diese fünf- bis zwölftausend Menschen nicht alles gehört haben, was Jesus redete und nicht alle alles mitbekommen konnten, was dort geschehen ist; wichtig war die Beziehung zu Jesus und das Interesse dabei zu sein.
Es gibt auch eine allegorische Interpretation dieses Evangeliumsabschnittes. Nämlich, dass die 5000 für die 5 Bücher des Moses stehen und die 12 Körbe für die 12 Apostel.
Ich verstehe den Text so, dass Jesus viele hungernde Menschen gesättigt hat und er für die, die Hunger und Durst haben oder auch für Menschen mit seelischer und körperlicher Not ein großes Herz hatte.
Das Christentum war immer eine Gemeinschaft, die sich für die Not der Armen und Leidenden eingesetzt hat. Es ist eine Religion, in der Gott in Form des Brotes, in Form eines Lebensmittels offenbar und erlebbar wird. Bis auf den heutigen Tag helfen vorwiegend Christen, christliche Organisationen und Gemeinschaften den Hunger und die Not der Menschen in bestimmten Regionen weltweit zu lindern.
Jesus gibt uns ein gutes Beispiel. Versuchen wir, ihm zu folgen.







Wallfahrt nach Birkenstein 2011
Liebe Mitglieder der Frauengemeinschaft Heilige Familie, liebe Besucher dieses Gottesdienstes,
zur Eucharistiefeier anlässlich der jährlichen Wallfahrt unserer Frauengemeinschaft Heilige Familie hier nach Birkenstein begrüße ich Sie ganz herzlich. Wir bitten durch die Fürsprache Mariens um das Erbarmen Gottes und rufen ihn, Gott unseren Vater, im Kyrie.

Wo wir zu wenig dem Gnadenwirken Gottes gefolgt sind,
bitten wir um Erbarmen:

Predigt
Die wichtigsten Marienwallfahrtsorte Europas sind Mariazell, Loreto, Einsiedeln, Tschenstochau, Altötting, Kevelaer, Lourdes und Fatima. In diese bedeutenden 8 Wallfahrtsorte kommen allein jährlich 22 Millionen Wallfahrer. Dazu zählen weitere hunderte kleinere Marienwallfahrtsorte wie Birkenstein, ebenso mit vielen Besuchern. Wenn wir die zahlreichen Marienwallfahrtsorte in anderen Kontinenten auch zur Kenntnisse nehmen, erfahren wir, wie groß die Zahl der Menschen ist, die eine Marienwallfahrt unternehmen. Sehr oft ist auch die Lage des Wallfahrtsortes ein faszinierender Grund, der die Leute bewegt, aber es gibt viel mehr als die Landschaft und örtliche Begebenheiten, die die Menschen zu Marienwallfahrtsorten führen.
Ich sehe zwei wichtige Gründe dafür. Erstens, weil das Leben Marias für viele Menschen ein Vorbild ist. Obwohl Gott an ihr Großes getan hat, lebte Maria einfach und vertraute in allen Situationen auf Gottes Führung. Viel mehr über das persönliche Leben von Maria wissen wir nicht. Die biblischen Berichte über Maria geben den Eindruck, dass Maria Jesus begleitet hat, sehr oft aus der Ferne; aber während der Zeit der Passion war sie ihrem Sohn sehr nahe. Das menschliche Leiden war für sie fast selbstverständlich. Auch im Leiden hat Maria ihr tiefes Vertrauen mit Gott gezeigt. Nicht nur Jesus, sondern auch seine Jünger hat Maria nach dem Tod Jesu begleitet. Die Vorbildlichkeit Marias im Leben und in ihrem Glauben hat viele Menschen durch die Jahrhunderte bewegt und darum suchen die Menschen Wallfahrtsorte, wo die Gottesmutter Maria besonders verehrt wird.
Zweitens ist Maria für viele Menschen Patronin und Fürsprecherin. Die Pilger erhoffen im Gebet Fürsprache und Schutz bei Maria und glauben, dass sie ihnen helfen kann. Wenn wir die großen Wallfahrtsorte besuchen, erleben wir wie die Pilger hoffend und bittend mit ihren Sorgen vor der Statue Marias beten. Wir lesen jedes Jahr Berichte über Heilungen von Krankheit durch die Fürsprache Marias, z. B. sind in Lourdes nach strenger ärztlicher u. wissenschaftlicher Untersuchung über 60 Heilungen von der Kirche anerkannt und auch in anderen Marienwallfahrtsorten wurden viele Kranke körperlich und seelisch gestärkt oder geheilt.
Wenn wir jedes Jahr die Wallfahrt nach Birkenstein unternehmen und in dieser Marienkirche die heilige Messe feiern dürfen wir uns fragen, was bewegt uns, hierhin zu kommen. Ist es die wunderschöne Landschaft in Südbayern, oder der Glaube an die Fürsprache Mariens oder die Gemeinschaft und das Interesse eines gemeinsamen Ausfluges oder alles zusammen. Wir können uns auch prüfen, was stand im Vordergrund bei der Entscheidung für die Teilnahme an der heutigen Wallfahrt. Wenn wir die Fahrt nach Birkenstein als Wallfahrt bezeichnen, ist es selbstverständlich, dass wir wegen unserem Glauben an Jesus Christus und dem Vertrauen auf die Fürsprache Mariens an dieser Wallfahrt teilnehmen und deswegen kommt jeder von uns mit Anliegen, die nicht unbedingt eine Bitte sein müssen, sondern die einen Wunsch beinhalten oder auch ein Zeichen der Dankbarkeit sein können. Wir bringen alle unsere Anliegen mit in diesen Gottesdienst und bitten um den Schutz Jesu Christi und seiner Mutter Maria.