13.
Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B, Mk.5,21-43
Das
älteste Evangelium, das der Evangelist Markus, ca. 40 Jahre nach dem Tod Jesu
in Rom geschrieben hat, beinhaltet insbesondere die Berichte vieler Wundertaten
Jesu und zeigt, dass Jesus die Macht über die Krankheit und sogar über den Tod
hat und er der verheißene Messias sei.
Die
Ereignisse im heutigen Evangelium werden von den Bibelwissenschaftlern als zwei
Wunderheilungen bezeichnet, obwohl eine davon eine Auferweckung der Toten war,
weil der Tod als Höhepunkt der Krankheit bezeichnet wird. In beiden
Heilungen glaubt eine Frau an die Heilkraft Jesu und berührt ihn und der
Synagogenvorsteher bittet Jesus nach Hause zu kommen, um seine Tochter zu
heilen, weil er daran glaubt.
Bei
der Nachricht des Todes der Tochter von Jairus sagt Jesus, „Sei ohne Furcht;
glaube nur!“ Das Geheimnis aller Wunderheilungen ist der Glaube. Wer
geheilt werden will, muss fest daran glauben und davon tief überzeugt sein.
Über den Glauben sagte Jesus einmal: „Wenn euer Glaube auch nur so groß ist wie
ein Senfkorn, dann würdet ihr zu diesem Berg sagen: Rück von hier nach dort,
und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein.“ /Mt.17.20) Im
Hebräerbrief lesen wir über den Glauben folgendes: „Glaube aber ist: Feststehen
in dem, was man erhofft, überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht.“ (Heb.
11:1)
Der
Autor des Hebräerbriefes schreibt im Kapitel 11 seines Briefes, dass die
Patriarchen der Bibel und die weiteren Glaubenszeugen in diesem Sinne geglaubt
haben und sie durch ihren Glauben zu Vorbildern geworden sind.
Wenn
wir die Wunderheilungen in der Bibel und die Wunderheilungen Jesu und auch
verschiedene Berichte über die Wunderheilungen betrachten, die in verschiedenen
Zeitpunkten und Orten geschehen, können wir feststellen, dass alle diese
Wunderheilungen geschehen durch den festen Glauben der Betroffenen. Ein
wichtiges Beispiel dazu sind die Heilungen in Lourdes. Wallfahrten oder
große Gebetstreffen sind für viele Menschen inspirierend und erfrischend, es
sind Elemente die einem guttun oder die als bedeutend bezeichnet werden, doch
eine Heilung geschieht nur durch den eigenen Glauben der Betroffenen. Wie wir
solche Heilungen erklären, das hängt vom eigenen Glauben und unterschiedlichen
Perspektiven ab. Z.B. ob wir solche Heilungen als psychische Auswirkung oder
physische Wirkung oder als Intervention Gottes sehen oder auf die Fürsprache von
Heiligen zurückführen, alle diese Sichtweisen können wir jedem Einzelnen
überlassen. Tatsache ist, dass wer intensiv glaubt und etwas erwünscht oder um
etwas bittet, der wird es bestimmt bekommen.
Die
Wunderheilungen in der Bibel und anderswo und ihre Erklärungen laden uns ein
nachzudenken, wie fest wir glauben und wie überzeugt wir um etwas bitten. Wenn
der Glaube und die Überzeugung fehlen, wird auch das Ergebnis fehlen. Ich
wünsche uns einen Glauben, der geprägt ist von einer festen Hoffnung und von
einer tiefen Überzeugung und einem entsprechenden Handeln.
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