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Sonntag, 23. Januar 2011

Gebetswoche für die Einheit


Begrüßung

In der Woche zwischen dem 18. und 25. Jänner feiert die Kirche die Gebetswoche für die Einheit der Christen. Weltweit versammeln sich die Christen in dieser Woche und beten für die Einheit. Zu Gott unserem Herrn wenden wir uns am Beginn unserer Feier und bitten um sein Erbarmen.


Predigt
Im heutigen Gottesdienst in der Gebetswoche für die Einheit der Christen hörten wir im Evangelium einen Abschnitt über die Verkündigung Jesu vom Reich Gottes und die Berufung seiner Jünger, mit dem Auftrag, die Menschen zur Gemeinschaft Christi zu holen. Dieser Abschnitt des Evangeliums passt zum heutigen Tag und zu dieser Woche sehr gut. Wir alle sind zur Gemeinschaft Christi berufen, die leider seit der Entstehung des Christentums in verschiedene Gruppen, Gemeinschaften und Kirchen gespaltet ist, obwohl Jesus eine Gemeinschaft unter seiner Herrschaft und Gottesherrschaft gewünscht und angestrebt hat. Diese Verschiedenheiten und Spaltungen gibt es nicht nur unter Christen als Kirchen und in kirchlichen Gemeinschaften, sondern sogar innerhalb der Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften. Es gibt Verschiedenheiten und Spannungen überall wo Menschen zusammen leben und zusammen arbeiten. In der Politik, im Verein, in den Pfarrgemeinden und sogar innerhalb der Familie. Wichtig ist, wie wir damit umgehen.
Es gibt eine interessante Erzählung vom bekannten Philosophen Lessing wo die Verschiedenheiten der Religionen symbolisch dargestellt werden. Lessing erzählt in „Natan der Weise“ die Geschichte eines Vaters, der seinen Ring allen seinen drei Söhnen versprochen hatte, die er gleich liebte, und alle drei waren ihm gleich gehorsam. Der Vater ließ bei einem Künstler nach dem Muster seines Ringes zwei andere machen, die vollkommen gleich aussahen, so dass schließlich nicht einmal der Vater den ursprünglichen Ring von den anderen Beiden unterscheiden konnte. Alle drei Söhne erbten einen Ring vom Vater und glaubten, dass sie den echten Ring bekommen hätten. Aber es gab nur einen echten Ring, denn die zwei anderen waren die nachgemachten Ringe. Durch diese Geschichte versucht Lessing die Bedeutung jeder Religion darzustellen und die Unbedeutsamkeit der Konkurrenz und des Krieges im Namen der Religion darzustellen. Die Diskussionen über die Bedeutung der Religionen und das harmonische religiöse Miteinander in einer Gesellschaft, sind heute noch aktueller geworden. Der Pluralismus in der Gesellschaft, die Einwanderungen, die moderne Entwicklung der Kommunikationsmedien und die Globalisierungen sind zusätzliche Gründe dafür. Diese Diskussion über die Religion ist in Fragen von verschiedenen Konfessionen gleich vorstellbar.
In den 60er Jahren wurde die ökumenische Bewegung und ökumenisches Streben von katholischen und nichtkatholischen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften als die „Zeichen der Zeit“ gesehen, die heute nach dem Sturz des Kommunismus, dem Fall der Mauer in Berlin, der Globalisierung, des Fundamentalismus und des Pluralismus, der Terroranschläge und der Finanzkrisen von vielen Christen als gemeinsame Verantwortung für die Verbreitung und Globalisierung der christlichen Werte verstanden und gefordert werden.
Ursprünglich war in vorchristlichen Jahrhunderten von den Römern und Griechen das Wort und der Begriff „Ökumene“ mit der Bedeutung der „bewohnten Erde“ und der „zivilisierten Welt“ als die kulturell geprägten Völker, gegenüber den anderen Völkern gemeint. Im neuen Testament in Mt. 24, 14 wird dann Ökumene als bewohnte Erde, die missioniert werden sollte beschrieben, wobei der missionarische Auftrag Christi für die Verkündigung des Evangeliums für die ganze Welt gültig gemacht wird und im Heb. 2, 5 ist Ökumene als eine zukünftige Welt der ganzen Schöpfung in Einheit mit Gott und untereinander gemeint. Diese Einheit der gesamten Schöpfung in der Gott, als der Vater und die Schöpfung (die Menschen) als Geschwister bleiben, ist die eschatologische Hoffnung der Christen, die in Parousia der neuen Erde und dem neuen Himmel in Erfüllung gehen wird.
Aus Sicht der ursprünglichen Bedeutung des Begriffes Ökumene und dem Ziel der christlichen Missionierung und des Missionsauftrages als Einheit mit Gott und mit der ganzen Schöpfung, wie Jesus und der Vater eins sind, die unter den Jüngern Jesu untereinander und mit der ganzen Menschheit realisiert werden sollte, darf der Begriff Ökumene im offenen und erweiterten Sinne einer Einheit verstanden und interpretiert werden. Aber die Christen glauben an einen gemeinsamen christlichen dreifaltigen Gott in ihrem Bekenntnis der Einheit mit der ganzen Schöpfung, der ganzen Menschheit, in der das Bekenntnis der Einheit direkt oder indirekt eine bewusste Missionierung wird.
Hier ist die Erzählung von Lessing in Natan der Weise bedeutend. Der Vater hatte nur einen echten Ring. Die anderen zwei waren nachgemachte Ringe. Aber die Echtheit der Ringe war für die menschlichen Augen unsichtbar. Jeder behauptet mit Recht den echten Ring zu haben. Das ist richtig so. Aber wegen eigener Erfahrungen und Behauptungen dürfen wir die Erfahrung und die Behauptung unserer Mitmenschen weder verletzen noch gering achten.

Samstag, 15. Januar 2011

2.Sonntag im Jahreskreis



Einleitung:
Zum Gottesdienst in der zweiten Woche im Jahreskreis begrüße ich Sie sehr herzlich. Am letzten Sonntag haben wir das Fest der Taufe Jesu gefeiert. Am Fest der Taufe Jesu hörten wir im Evangelium, wie der Evangelist Matthäus über die Taufe Jesu berichtet. Heute hören wir im Evangelium den Bericht des Evangelisten Johannes über die Taufe Jesu und den Bericht Johannes des Täufers, der Jesus getauft hat. Johannes der Täufer nennt Jesus als Lamm Gottes und als Sohn Gottes. Dieses Bekenntnis über Jesus als Sohn Gottes ist unser Glaube. In diesem Glauben sprechen wir das Kyrie und bitten Gott um sein Erbarmen.

Predigt: Evangelium vom 2. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A: Joh 1, 29-34

In jeder Eucharistiefeier sprechen wir vor der Kommunion: „Seht das Lamm Gottes, das hinweg nimmt die Sünde der Welt.“ Dieser Satz ist aus dem Johannesevangelium und aus dem Bekenntnis von Johannes des Täufers. Jesus ist das Lamm Gottes. Jesus ist der Sohn Gottes. Diese Worte von Johannes des Täufers im Johannesevangelium ist eine der ältesten christologischen Aussagen über Jesus von Nazareth. Diese Aussage über Jesus ist das wichtigste Bekenntnis der Christen damals wie heute. Aus diesem Glauben lebt die Kirche. Diesen Glauben verkünden wir. In diesem Glauben empfangen die Kinder und die Erwachsenen die Taufe. Aus diesem Glauben an Jesus empfangen die Kinder die Erstkommunion und das Sakrament der Firmung, deren Vorbereitung wir gerade begonnen haben.

In dem Satz über Jesus als Lamm Gottes hat das Wort Lamm eine Doppeldeutlichkeit, nämlich in Palästina bezeichnete man Lamm gleichzeitig auch „Knecht“. Jesus als Lamm Gottes ist deshalb der Knecht Gottes. Die Propheten Jesaja und Jeremia haben sich als Knechte Israel und als Knechte Gottes bezeichnet, wie wir heute in der Lesung hörten. Die Bezeichnung Knecht Gottes bedeutet auserwählte Gottes. Jesus als Lamm Gottes oder Knecht Gottes ist der auserwählte Gottes. Dieses Auserwähltsein Jesu ist aus der Stimme vom Himmel deutlich. „Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe“. Diese Aussage über Jesus bei der Taufe ist nach dem Tod und der Auferstehung Jesu das Bekenntnis der Christen geworden. Das ist unser Bekenntnis. Deswegen sind wir heute zusammen. Wir versammeln uns im Gotteshaus um den Sohn Gottes in der Feier der Eucharistie zu erfahren und daraus für unseren Alltag Kraft zu schöpfen.

Der Prophet Jesaja vergleicht den Knecht Gottes mit dem Schaf und dem Lamm. Johannes sagt, dass dieses Lamm unsere Sünden hinweg nimmt. D. h. Jesus bringt uns Heil. Unsere Sünden sind mit dem Blut dieses Lammes abgewaschen. Jesus hat durch seinen Tod und seine Auferstehung unsere Sünden getilgt, uns gerettet und uns das Heil gebracht. Diese Heilstheologie oder Soteriologie durch das Leiden des Sohnes Gottes stellt uns die Frage, ob Gott selber leiden und sterben musste, um die Menschen aus ihren Sünden zu retten. Ob die Sünde der Menschen mit dem Leiden Gottes oder mit dem Leiden von unschuldigen Menschen getilgt und vergeben werden können oder zu vergeben sind. Mehrere Kirchenväter haben darüber viel geschrieben und uns eine Soteriologie des Leidens und Sterbens Jesus geliefert um uns zu retten, um uns zu Gottes Kindern zu machen. Immer wieder hören wir, ob so eine negative Leidenstheologie heute passt, wo kein Mensch leiden und sterben will, und wir alles tun um das Leiden und Sterben zu verhindern.

Ich will versuchen die Aussage über das Leiden Jesus um unserer Sünden willen und um uns das Heil zu bringen aus der Beziehung zwischen Gott und den Menschen und aus der Liebe Gottes zu den Menschen und der Menschen zu Gott und untereinander zu verstehen. Jesus musste leiden und sterben, weil Jesus, Gott und die Menschen liebte und sich für die Nächstenliebe eingesetzt hat. Helfende und rettende Liebe kann das Leiden nicht vermeiden. Leiden für die Nächsten ist nicht erwünscht, sondern es kommt unerwartet und unvermeidbar. Jesus als der Heilige Gottes, als der Sohn Gottes, hat so ein Leiden erlitten. Wir als Christen sind von Jesus eingeladen, uns für unsere Mitmenschen einzusetzen, und dadurch entstehende Nachteile und Leiden zu verkraften, Dann sind wir wie Jesus das Lamm Gottes, Sohn Gottes oder die Knechte Gottes. Amen.























Sonntag, 9. Januar 2011

Taufe des Herrn


Einleitung:

Heute feiern wir das Fest der Taufe des Herrn. Mit dem Fest der Taufe des Herrn endet die Weihnachtszeit. Vom Kind Jesu in der Krippe wird heute der erwachsene Jesus, der am Fluss Jordan durch Johannes die Taufe der Sünder empfängt. Damit beginnt Jesus sein öffentliches Wirken. Jesus hat in der Zeit seines öffentlichen Wirkens Gottes Wort verkündet und viele Taten der Nächstenliebe geübt. Damit wir auch im Sinne Jesu reden und handeln können, bitten wir um Sein Erbarmen.


Predigt zu Evangelium vom Fest der Taufe des Herrn, Lesejahr A: Mt 3,13-17
Die meisten von uns können sich an die eigene Taufe als Säugling oder Kleinkind nicht erinnern. Aber eine Tauffeier haben viele von uns schon einmal erlebt. Manchmal feiern wir hier eine Taufe im Sonntagsgottesdienst oder fast immer in der Osternacht. Eine Wassertaufe ist für die Täuflinge das Bekennen zum christlichen Glauben und das Aufgenommen werden in die christliche Kirche. Mit der Taufe beginnt die Zeit, Werte, Gebote und Aufgaben des christlichen Glaubens zu erlernen und mit der Firmung wird ein Mensch ein vollkommener Christ mit allen Rechten und Pflichten. Deswegen können die Taufe und die Firmung zusammen gespendet werden und im Fall der Erwachsenentaufe wird die Firmung mit der Taufe gespendet. Wenn Säuglinge und Kleinkinder getauft werden, bekennen die Eltern und die Paten stellvertretend für den Täufling den Glauben an Christus und die Kirche, daher gibt es kein Katechumenat, das ist die Vorbereitungszeit für die Täuflinge, die in der frühchristlichen Zeit drei Jahre dauerte. Das Sakrament der Firmung wird in der Regel erst gespendet, wenn das Kind selber den Glauben bekennen kann. Seit dem zweiten Jahrhundert wurden die Kinder in der Kirche getauft und die Eltern für ihre religiöse Erziehung die Verantwortung genommen. Heute noch melden viele Eltern ihre Neugeborenen zur Taufe an, als ein Zeichen der Zugehörigkeit der Familie zum christlichen Glauben. Da wo aus bestimmten Gründen im Kindesalter keine Taufe gespendet wurde, besteht überall das Angebot der Erwachsenentaufe. Für uns ist die Taufe ein Initiationsritus, nämlich ein Ritus, um die Menschen in den Glauben, in die kirchliche Gemeinschaft, in der Lehre über Christus, in die Erfahrung Gottes zu initiieren. Die Taufe als Initiationsritus ist in der letzten Rede Jesu an seine Jünger nach seiner Auferstehung verankert, wo es heißt: (Mt 28.19-20) Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern, tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des hl. Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen was ich euch geboten habe.


Die Taufe Jesu war aber keine Initiationsritus, sondern eine Wassertaufe für die Sünder, die im Judentum und im Hinduismus üblich war und bis heute noch üblich ist. In der Taufe bekennt man die Sünden und verspricht die Bereitschaft umzukehren und glaubt, dass durch die Taufe im Wasser die Sünden vergeben sind. Weil Jesus kein Sünder war, sondern der Heilige Gottes, wollte Johannes es nicht zulassen; aber Jesus bezeichnet seine Taufe als Erfüllung der Gerechtigkeit Gottes und ließ sich von Johannes taufen. Durch die Taufe hat Jesus seine Solidarität mit den Juden in Palästina und mit der ganzen Menschheit bekundet. Gott selbst will dadurch mit den sündigen Mensch sich gleich stellen. Die Heiligkeit Jesu wird durch das Herabkommen des Geistes in Form einer Taube noch einmal bestätigt. Seit dem 6. Jahrhundert vor Christus war in Syrien und Palästina die Taube das Symbol der Seligkeit und Heiligkeit. Seit dem 3. Jahrhundert ist die Taube in Babylonien, Assyrien, Griechenland und Rom Symbol der Göttin, besonders einer Liebesgöttin. Die Taube ist in der Bibel auch eine Friedensbotin, das Herabkommen der Taube bekundet, dass Jesus selig und heilig ist. Die Stimme vom Himmel, dass Jesus der geliebte Sohn Gottes sei, an dem Gott der Vater Gefallen gefunden hat, bestätigt die Heiligkeit Jesu.


Dieses Gleichwerden Jesus mit den Menschen ist eine Einladung an uns Menschen Jesus, den Heiligsten Gottes gleich zu werden. Wir empfangen als sündige Menschen das Sakrament der Taufe. Diese Taufe geschieht im Namen Jesu Christi, im Namen des Vaters und des hl. Geistes. Dadurch werden wir durch die Taufe der Sünder in die Gemeinschaft Christi aufgenommen, die als Gemeinschaft der Heiligen benannt wird. Communio Sanctorum, Gemeinschaft der Heiligen, ist die Kirche. Unsere Taufe ist ganz anders wie die Taufe Jesu, aber durch den Empfang der Taufe können wir Jesus gleich werden.


Am Fest der Taufe Jesu sind wir eingeladen bewusst zu versuchen, Jesus in Worten und Taten ähnlich zu werden. Am Fest der Taufe Jesu dürfen wir uns überlegen wie wir den Auftrag Jesu erfüllen können, nämlich das Evangelium zu verkünden und zu leben. Am Fest der Taufe Jesu können wir uns prüfen, wie wir als Kirche, als Gemeinschaft der Heiligen, als Communio Sanctorum, den Glauben, die Liebe, die Hoffnung und die Geborgenheit in unserer kirchlichen Gemeinschaft zu einer guten Erfahrung für andere bringen und wie wir dazu beitragen können. Lasst uns gemeinsam den ersten Schritt dafür machen.

Samstag, 1. Januar 2011


Einleitung:

Zum Gottesdienst am Fest der heiligen Familie sind wir am 2. Tag des neuen Jahres zusammen gekommen. Heute verehren wir Jesus Maria und Joseph als eine vorbildliche Familie und versuchen ihrem Beispiel zu folgen. Wir bitten um Gottes Gnade und Gottes Segen, damit wir auch in unserer Familie zugehörend und verbunden leben, wie Joseph, Maria und Jesus.


Predigt zum Fest Hl. Familie

Wir wissen wenig über die Familie von Joseph und Maria. Die Evangelien sind unsere Quellen, woraus wir über die Familie von Joseph, Maria und Jesu unser Wissen beziehen. Aber es wird dort wenig berichtet und die Berichte be-inhalten überwiegend die Schwierigkeiten und die Probleme, die diese Familie betreffen.

Die unerwartete Nachricht an Maria durch den Engel über die Geburt Jesu war für sie nicht nur Freude, sondern verursachte bestimmt zunächst Erschrecken, Angst und Zweifel, weil ihre Schwangerschaft damals sogar zur Steinigung hätte führen können. Die Erfahrung der Schwangerschaft von Maria nach der Verlobung war für Joseph keine leichte Erfahrung. Die lange Strecke von Judäa bis nach Bethlehem während der Schwangerschaft Marias, um ihre Namen entsprechend des Befehls des Kaisers eintragen zu lassen, war auch mit Problemen und Sorgen für Joseph verbunden. Die Suche nach einer Herberge, die Geburt Jesu im Stall, die Flucht nach Ägypten, die Fahrt zurück nach Judäa, die Entscheidung nicht nach Judäa zu gehen, sondern nach Nazareth, der Besuch des Tempels in Jerusalem als Jesus 12 Jahre alt war und die damit verbundene Sorge und Suche sind alles Schwierigkeiten in solch großem Ausmaß, die ein normaler Mensch in seinem Leben nicht erwartet. Diese Probleme und Schwierigkeiten setzten sich mit dem Tod Jesu mit nur 33 Jahren fort, vieles hat die Gottesmutter Maria schweigend und betend im Herzen tragen müssen, als sie das Leiden und Sterben ihres Sohnes miterleben musste.

Man könnte fragen: warum berichtet das Evangelium nicht über schöne Erlebnisse der heiligen Familie Jesu, wie eine schöne Geburtstagsfeier, ein Familienfest oder ähnliches. Das Evangelium berichtet über einige wichtige Ereignisse der Familie. In den Ereignissen dieser Familie erfahren wir gegenseitiges Verständnis, viel Liebe und Gottvertrauen. Sonst hätte Joseph sich nicht für Maria entschieden und für sie gesorgt. Sonst hätte Maria und Joseph über Jesus keine großen Sorgen gemacht, als Jesus mit 12 Jahren in Jerusalem verschwunden war. Wir spüren einen großen Zusammenhalt in der Familie. Auf ihrem Lebensweg waren sie viel zusammen. Nach dem Tod Josephs begleitete die Mutter Maria Jesus bei seinen öffentlichen Auftritten. Jesus hat sich bestimmt auch über seine Mutter Maria Sorgen gemacht. Darum hat Jesus kurz vor seinem Tod seinem Lieblingsjünger Johannes die Sorge für seine Mutter anvertraut.

Die heilige Familie von Joseph, Maria und Jesus zeigt uns eine vorbildliche Familie, mit Geschehnissen die auch in jeder heutigen Familie vorkommen. Wesentlich dabei ist, dass wir wie Maria, Joseph und Jesus respekt- und liebevoll miteinander umgehen, dass die Eltern den Kindern Raum geben zum Reifen und Wachsen mit allem was dazu gehört an positiven und negativen Erfahrungen. Das kann jede Familie von der Familie von Jesus Maria und Joseph lernen.