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Samstag, 28. August 2021

22. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B



Predigt

Evangelium Mk. 7:1-8, 14-15, 21-23

22. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B, Mk, 7, 1-8;14-15; 21-23  

 

Interessante und aktuelle Themen finden wir im heutigen Evangelium.   

Das erste Thema ist über die Waschung der Hände, das wir zu Beginn des heutigen Textes hörten. Unsere Hände zu waschen und die Desinfizierung mit Desinfizierungsmitteln praktizieren wir seit zwei Jahren ganz genau. Die Corona-Pandemie hat uns bewegt und uns überzeugt, oft die Hände zu waschen und genau auf die Hygiene zu achten, um uns vor Krankheiten zu schützen.  

 

Auch für die Juden damals war Hygiene ein wichtiges Gebot. Deswegen haben sie mehrmals am Tag ihre Hände und Füße gewaschen, insbesondere vor den Mahlzeiten. In diesem Kontext haben einige Pharisäer und Schriftgelehrten bemerkt und Jesus darauf aufmerksam gemacht, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten sagten genau, wie nach der Überlieferung die Juden ihre Hände waschen sollten. Sie sollten vor dem Essen mit einer Handvoll Wasser die Hände waschen, ebenso gab es Vorschriften über das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln.  

 

Die Bemerkung von diesen Pharisäern und Schriftgelehrten über die Hygiene scheinen beim ersten Eindruck korrekt und richtig. Aber Jesus nennt sie Heuchler und als ein Volk, dass nur mit den Lippen ehrt, ohne ihr Herz dabei zu haben.   

 

Jesus kritisierte sie aus zwei Gründen. 

Erstens: die Juden achteten damals mehr auf die rituelle Waschung als auf die Hygiene. 

Aber das nicht jüdische Volk achtete nur auf die Hygiene und weniger auf das rituale Waschen.

 Unter den Zuhörern Jesu gab es Juden und Nichtjuden. Von den nicht jüdischen Zuhörern verlangte Jesus die jüdischen Rituale nicht. 

Aber die Juden erwarteten, dass alle Jünger Jesu die jüdischen Gesetze und Rituale achten sollten.   

 

Der zweite Grund für diese Kritik Jesu über die Juden ist die Spannung zwischen jüdischen und nicht jüdischen Christen im ersten und zweiten Jahrhundert. 

Der Verfasser des Evangeliums beschreibt diese Situation und die Haltung Jesus zu diesem Thema.   

Die nicht jüdischen Gläubigen achteten die vorgeschriebenen jüdischen Rituale nicht, obwohl die jüdische Christen von Allen es erwarteten. 

Nicht nur das:

die jüdischen Christen dachten, dass sie die erste Klasse Christen seien und die nicht Jüdischen, die zweite Klasse Christen bleiben sollten. 

Die Kritik über die Juden und die Lehre über die Reinheit des Herzens haben auch diesen Hintergrund.  

 

Der Evangelist berichtet über die Meinung Jesu, dass es nicht korrekt sei, über eigene Traditionen und Überlieferungen stolz zu sein und bestimmte Rituale für die Reinheit zu halten und gleichzeitig böse Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut und Unvernunft sie überwältigen. Jesus nennt hier eine Reihe von Sünden.

Diese Behauptung der Juden und der jüdischen Christen über ihren besonderen Status auf der einen Seite und die Erfahrung von bösen Gedanken, Worten und Taten in ihrem Leben haben Jesus bewegt sie Heuchler zu nennen und zu sagen, dass 

Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.

Diese Mahnung Jesu an die Juden, an sein eigenes Volk, gibt Jesus jedem Christen, jedem seiner Jünger und es gilt auch für Jeden von uns.

Jesus verträgt keine Heuchelei, sondern er verlangt eine Gerechtigkeit, in der Juden und Nichtjuden vor Gott gleich anerkannt werden.  

 

Jesus lädt uns Christen ein, nicht nur unsere Hände zu waschen, sondern auch im Herzen rein zu sein. 

Ein reines Herz ist wichtiger als eine rituelle Händewaschung.  

Samstag, 21. August 2021

Gottesdienst für die Verstorbenen während der Corona-Pandemie


Begrüßung zum Gottesdienst in der Pfarrkirche Marktschellenberg um die Verstorbenen seit April 2020 zu gedenken

Zum heutigen Freiluftgottesdienst hier auf dem Sportplatz begrüße ich alle anwesenden Mitfeiernden sehr herzlich. Erwähnen möchte ich besonders die Organisatoren dieses Gottesdienstes, die Vorstände, Fahnenabordnungen und Mitglieder der Vereine, Sänger und Musiker, die alle zur Vorbereitung beigetragen haben und mit ihrem Dabeisein die Verstorbenen ehren wollen. Wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Richtlinien für Beerdigungen

war für uns seit Aufbruch der Pandemie ein Abschied von unseren lieben Verstorbenen mit Musik, Fahne, Trauerzug und Marschmusik nicht möglich, gestattet wurden nur Trauerfeiern im kleinsten Kreis und mit viel Abstand. So wollen wir in dieser Eucharistiefeier aller unserer lieben verstorbenen Gemeindemitgliedern und Freunden gedenken, die seit April 2020 in die Ewigkeit gegangen sind. Wir wollen unseren Dank an sie aussprechen, für alles was sie für uns waren und für alles was sie für uns getan haben und sie den Händen Gottes anvertrauen. Nun werden die Namen dieser Verstorbenen noch einmal genannt und für Jede und Jeden wird eine Kerze angezündet.  

 

Predigt

Liebe Schwestern und Brüder,

heute sind wir hier in die Pfarrkirche zusammen gekommen zum Gedenken an unsere lieben Verstorbenen seit April 2020, um für sie zu beten und sie zu würdigen. Der Gedanke über den Verlust und die Trauer überwältigen oft die Gefühle, besonders in dieser schwierigen Zeit der Corona-Pandemie. Wir wollen in dieser Stunde alle unsere Fragen und Zweifel unserem lieben Gott anvertrauen und uns bei ihm Trost und Zuversicht holen.

Unsere verstorbenen Mitglieder der Gemeinde seit April letzten Jahres waren unterschiedlichen Alters und sind aus unterschiedlichen Gründen verstorben. Aber alle sind die Wege des Glaubens gegangen und haben die Verheißung Christus erreicht. Als Christen haben unsere Verstorbenen an die Auferstehung und an das ewige Leben geglaubt. Heute wollen wir sie besonders ehren mit dem Glauben, dass für ihr ewiges Leben die Vergangenheit und die Zukunft keine Rolle spielen, sondern sie immer in der Gegenwart bleiben. Wir gedenken ihrer im Gottesdienst, weil sie an Christus glaubten und auf Christus gehofft haben.  


Der Evangeliums Abschnitt, den wir eben gehört haben, ermutigt uns zu hoffen, dass Gott uns alle heimrufen wird, wenn er uns unsere Plätze in seinem Vaterhaus vorbereitet hat.
„Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.  

Der Platz im Vaterhaus ist unsere Hoffnung. Die Verstorbenen sind von Gott heimgerufen worden, weil Christus für sie ihre Plätze schon vorbereitete. Wir warten bis wir an der Reihe sind. Daher sind die Verstorbenen nicht die Verlorenen, sondern die Vorausgegangenen und die voraus Auserwählten, deren Weg wir auch folgen werden. Deswegen ist der Tod nicht nur ein Anlass zu trauern, sondern auch ein Anlass zu hoffen und zu beten. Der Tod unserer Lieben kann uns bewegen, an unser eigenes Lebensende zu denken und unsere Beziehung mit Gott zu überdenken.  


Der Anlass des heutigen Gedenkgottesdienstes ist gleichzeitig ein Dankgottesdienst für die guten Erfahrungen, die wir mit unseren lieben Verstorbenen gemacht haben und für alles was sie für uns gewesen sind und getan haben. 

Wenn Dankbarkeit und Liebe unsere Gedanken einnehmen, wird die Trauer und das Gefühl des Verlustes kaum noch Raum haben.   

 

Weil wir mit Gott, seinen Engeln, allen Heiligen und mit unseren lieben Verstorbenen verbunden leben können, müssen wir nicht einsam verschlossen und verbittert sein. Die Lebenden und die Verstorbenen gehören dem Reich Gottes.  


So wollen wir die Worte Jesu beherzigen und wahrnehmen: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“  

Diese Worte Jesu schenken uns Hoffnung und Zuversicht. Wenn  

wir die Geheimnisse des Lebens Christi in der Eucharistiefeier erleben, dann ist es ein Zeichen unserer Verbundenheit mit Gott, der uns den Frieden, die Freude und die Hoffnung geben wird. Darauf sind wir alle orientiert, dafür beten wir und darauf hoffen wir.  

21. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B


EVANGELIUM - JOH 6,60-69  
Predigt  
Jn 6:60-69  
Seit vier Wochen hören wir im Sonntagsgottesdienst Texte aus dem Johannesevangelium Kap. 6 über die Brotrede Jesu. Die Brotvermehrung und die Sättigung von 5000 Männern und dazu auch von vielen Frauen und Kindern und die Erklärung Jesu über das Brot des Himmels im Vergleich mit dem Manna, das die Israeliten in der Wüste aßen, gehören zu den Themen dieses Kapitels aus dem Johannesevangelium. Dazu machte Jesus auch die Behauptung, dass Jesus selber das Brot des Lebens sei.  

Genauso wie die Wundertaten der Brotvermehrung mit fünf Broten und zwei Fischen für die Bevölkerung schwer verständlich war, konnten sie auch die Erklärung Jesu über sich als Brot des Lebens nicht verstehen. Nicht nur die Gegner Jesu, sondern auch viele Jünger Jesu sagten, dass diese Rede und die Lehre Jesu hart sei und sie Jesus nicht mehr hören könnten.   

Jesus sagte, dass wer dieses Brot isst, der hat das ewige Leben und das Brot sein Fleisch sei. Damals hatten die Leute eigentlich Recht, als sie fragten, wie kann Jesus sein Fleisch zu essen geben und sein Blut zu trinken geben. Sie konnten nicht verstehen, wie das Brot, das sie aßen und satt wurden, das Fleisch Jesu sein könnte und der Wein sein Blut sein könnte. Die Menschen haben damals nicht verstanden, was Jesus damit gemeint hat und wie Jesus seine Worte erfüllen konnte.  Nach dieser Rede Jesus verließen viele Menschen Jesus, obwohl sie von den Wundertaten Jesu profitierten und die Botschaft Jesu motivierend fanden. 

Die Rede Jesu über Gott und Gottes Offenbarung ist auch für uns schwierig zu
Verstehen. Wir können nur nach und nach im Wissen und der Erfahrung mit dem Geheimnis des Glaubens wachsen. Auch heute verlassen viele Menschen Jesus, weil sie ihn und seine Botschaft nicht verstehen, weil wir Vieles wörtlich nehmen und nicht darauf achten, was mit jedem Ausdruck gemeint ist. Es stimmt, dass viele Thesen des Glaubens Erklärungen brauchen.  

Wenn wir die Texte des heutigen Evangeliums lesen, sollten wir auch die Entstehungsgeschichte dieser Texte beachten. Obwohl das Johannesevangelium vom Apostel Johannes geschrieben wurde, gab es später manche Ergänzungen und Änderungen beim Aufschreiben oder der Verdeutlichung von Thesen. Die letzte Fassung dieses Textes fand 200 nach Christus statt. Inzwischen war es für die Christen klar, wer Jesus sei, welche Botschaft Jesus brachte und was alles sie als Christen glaubten. 

Die Offenbarungsrede Jesus über das Brot und den Glauben erklärt eigentlich alles, was die Christen in der Zeit der Verfassung und der letzten Fassung dieses Evangeliums glaubten und hofften; insbesondere über die Eucharistie. 

Die unterschiedlichen Meinungen, Glaubensmangel, Gegenmeinungen im Text zeigen auch die Probleme und die Meinungsunterschiede unter den Christen damaliger Zeit. Solche Situationen gab es immer in der Kirchengeschichte. Persönliche Enttäuschungen, Vorwürfe und Unerträglichkeit gibt es nicht nur heute, sondern störten auch damals das Gemeindeleben. Manche Prediger waren unerträglich. Manche Entscheidungen waren falsch. Alle diese Probleme und Gegebenheiten reflektieren die Texte damaliger Zeit, vor allem auch die Evangelien. Daher sind die Themen des heutigen Evangeliums und die Worte Jesu nicht nur die Botschaft Jesu, sondern auch ein Hinweis auf das Glaubensleben und die Situation der Kirche um 200 nach Christus. 

Es gab immer Versuche, um die Christen in ihrem Glauben und in der Hoffnung zu vertiefen, wie Jesus selber es getan hat. Im zweiten Teil des heutigen Evangeliums erfahren wir es.  Wir lesen dort, dass Jesus dann seine Lehre mit neuen Aussagen und neuen Behauptungen vertieft hat, als er seinen Jüngern sagte, dass sie den Aufstieg des Menschensohnes sehen würden, dorthin, wo er vorher war. 

Diese Aussage könnte auf die Auferstehung und die Himmelfahrt Jesu hinweisen. Das könnte auch ein Hinweis auf das Dasein Jesu bei Gott, dem Vater vor seiner Geburt sein. Jesus redete auch über den lebendig machenden Geist, was wir als Hinweis auf den heiligen Geist verstehen.   

Jesus ist geboren und aufgewachsen in der jüdischen Tradition des Glaubens an den einen einzigen Gott, den sie Yahweh nannten. Jesus offenbart aber Gott, Yahweh als den Vater, Sohn und den Heiligen Geist. Er lädt seine Jünger ein, wie wir es im heutigen Evangelium hörten, zum Glauben zu kommen. Es bedeutet, dass bei der Endfassung dieses Textes um 200 nach Christus, im christlichen Glauben die Dreieinigkeit Gottes verbreitet war.  

Petrus bekennt stellvertretend für die Jünger, dass Jesus Worte des ewigen Lebens hat und sie zum Glauben gekommen sind. Diese Worte des Petrus sind das Bekenntnis damaliger Christen an Jesus Christus als Sohn Gottes und an die Dreifaltigkeit Gottes.   

Die Texte des Evangeliums sind nicht nur Berichte über die Geschehnisse und Worte Jesu, sondern auch Berichte über das Gemeindeleben, Glaubensbekenntnis und die unterschiedlichen Situationen und Probleme der Kirche damaliger Zeit.   

Wir haben den Glauben und das Gemeindeleben überliefert empfangen. Wir haben die Aufgabe und die Verantwortung den Glauben, die Tradition und die Kultur zu bewahren, zu pflegen und weiter zu vermitteln. 

Wie damals, sind auch heute die Worte Jesu nicht immer verständlich, weil wir sie wörtlich nehmen und nicht versuchen den Sinn der Sache zu verstehen. Wie damals fragt Jesus: „Wollt auch Ihr weggehen?“ Wie Petrus sagen wir: „zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“  

 

Samstag, 14. August 2021

15.August, Maria Himmelfahrt 2021


Predigt am 19. Sonntag im Jahreskreis
  

EVANGELIUM - JOH 6,41-51  

 

Seit drei Sonntagen hören wir im Evangelium Berichte über das Wunder der Brotvermehrung und die Rede Jesu über das Brot. Jesus hat mit fünf Broten und zwei Fischen fünftausend Männer gesättigt, dazu noch Frauen und Kinder, die dabei waren. Es ist wahrscheinlich, dass viel mehr Frauen als Männer bei Jesus waren um seine Predigten zu hören und sein Wirken mit zu erleben. 

D.h. Jesus hat mit 5 Broten und zwei Fischen tausende Menschen gesättigt. Ich habe versucht mir vorzustellen, was für eine große Fläche sie damals gebraucht haben, um fünf- bis zwölftausend Menschen sitzen zu lassen und ihnen Lebensmittel verteilen zu können. Dazu gehört auch der Aufwand, alles zu organisieren, in einer Zeit ohne Mikrofon und Lautsprecher, das war sicher nicht einfach. Es ist damals gelungen, was wir uns heute ohne große Organisation und gute Lautsprecheranlage kaum vorstellen können. Ich denke dabei an unsere Feste, an denen wir für vier- bis fünfhundert Menschen Speise und Trank vorbereiten und um einen kleinen Gruß aussprechen zu wollen, große Vorbereitungen treffen und Anlagen installieren. Ich nehme an, dass bei Jesus diese fünf- bis zwölftausend Menschen nicht alles gehört haben, was Jesus redete und nicht alle alles mitbekommen konnten, was dort geschehen ist; wichtig war die innere Beziehung zu Jesus und das Interesse dabei zu sein.   

Ich verstehe den Text so, dass Jesus viele hungernde Menschen gesättigt hat und er für die, die Hunger und Durst hatten oder auch für Menschen mit seelischer und körperlicher Not ein großes Herz zeigte.  

Das Christentum war immer eine Gemeinschaft, die sich für die Not der Armen und Leidenden eingesetzt hat. Es ist eine Religion, in der Gott in Form des Brotes, in Form eines Lebensmittels offenbar und erlebbar wird. Bis auf den heutigen Tag helfen neben anderen, besonders christliche Organisationen und Gemeinschaften den Hunger und die Not der Menschen in vielen Regionen hier in Deutschland und weltweit zu lindern, wie zurzeit den vielen Betroffenen der Flutkatastrophe.  



Die Juden murrten gegen Jesus, weil Jesus sich als Brot des Himmels bezeichnete. Für sie war Jesus der Sohn des Zimmermanns. Von so einem Menschen erwarteten sie nichts Besonderes und daher wollten sie Jesus nicht so schnell akzeptieren.  Jesus verteidigt sich gegen diese Juden und lehrte über sich und über den Vater. Jesus redet über den Glauben an Gott und an Jesus Christus und sagt, dass, wer glaubt, hat das ewige Leben. Jesus ist das lebendige Brot. Wer dieses Brot isst, wird in Ewigkeit leben.   

 

Dieses Wunder der Brotvermehrung und die Rede Jesus über sich als Brot des Lebens verstehen wir heute als die Offenbarung Jesu an uns im Zeichen des Brotes. Dieses Brot empfangen wir in der Eucharistiefier und erfahren damit die Gegenwart Jesus unter uns und in uns. In der Eucharistiefeier und Anbetung der Eucharistie erfahren wir Jesus als das lebendige Brot, das Leben schenkt. Dieses Brot will uns beschenken mit Kraft und Mut, Geborgenheit und Gelassenheit in vielfältiger Weise. 

Deswegen bringen wir dieses Brot auch zu den Kranken, zu alten und schwachen Menschen, damit sie als Glaubende durch den Empfang dieses Brotes, das Leben in Fülle spüren können, trotz aller Einschränkungen. 

Jesus ist das Brot, das uns das Leben schenkt, ihn empfangen wir in der Eucharistie. 

19.Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B


Predigt am 19. Sonntag im Jahreskreis
  

EVANGELIUM - JOH 6,41-51  

 

Seit drei Sonntagen hören wir im Evangelium Berichte über das Wunder der Brotvermehrung und die Rede Jesu über das Brot. Jesus hat mit fünf Broten und zwei Fischen fünftausend Männer gesättigt, dazu noch Frauen und Kinder, die dabei waren. Es ist wahrscheinlich, dass viel mehr Frauen als Männer bei Jesus waren um seine Predigten zu hören und sein Wirken mit zu erleben. 

D.h. Jesus hat mit 5 Broten und zwei Fischen tausende Menschen gesättigt. Ich habe versucht mir vorzustellen, was für eine große Fläche sie damals gebraucht haben, um fünf- bis zwölftausend Menschen sitzen zu lassen und ihnen Lebensmittel verteilen zu können. Dazu gehört auch der Aufwand, alles zu organisieren, in einer Zeit ohne Mikrofon und Lautsprecher, das war sicher nicht einfach. Es ist damals gelungen, was wir uns heute ohne große Organisation und gute Lautsprecheranlage kaum vorstellen können. Ich denke dabei an unsere Feste, an denen wir für vier- bis fünfhundert Menschen Speise und Trank vorbereiten und um einen kleinen Gruß aussprechen zu wollen, große Vorbereitungen treffen und Anlagen installieren. Ich nehme an, dass bei Jesus diese fünf- bis zwölftausend Menschen nicht alles gehört haben, was Jesus redete und nicht alle alles mitbekommen konnten, was dort geschehen ist; wichtig war die innere Beziehung zu Jesus und das Interesse dabei zu sein.   

Ich verstehe den Text so, dass Jesus viele hungernde Menschen gesättigt hat und er für die, die Hunger und Durst hatten oder auch für Menschen mit seelischer und körperlicher Not ein großes Herz zeigte.  

Das Christentum war immer eine Gemeinschaft, die sich für die Not der Armen und Leidenden eingesetzt hat. Es ist eine Religion, in der Gott in Form des Brotes, in Form eines Lebensmittels offenbar und erlebbar wird. Bis auf den heutigen Tag helfen neben anderen, besonders christliche Organisationen und Gemeinschaften den Hunger und die Not der Menschen in vielen Regionen hier in Deutschland und weltweit zu lindern, wie zurzeit den vielen Betroffenen der Flutkatastrophe.  



Die Juden murrten gegen Jesus, weil Jesus sich als Brot des Himmels bezeichnete. Für sie war Jesus der Sohn des Zimmermanns. Von so einem Menschen erwarteten sie nichts Besonderes und daher wollten sie Jesus nicht so schnell akzeptieren.  Jesus verteidigt sich gegen diese Juden und lehrte über sich und über den Vater. Jesus redet über den Glauben an Gott und an Jesus Christus und sagt, dass, wer glaubt, hat das ewige Leben. Jesus ist das lebendige Brot. Wer dieses Brot isst, wird in Ewigkeit leben.   

 

Dieses Wunder der Brotvermehrung und die Rede Jesus über sich als Brot des Lebens verstehen wir heute als die Offenbarung Jesu an uns im Zeichen des Brotes. Dieses Brot empfangen wir in der Eucharistiefier und erfahren damit die Gegenwart Jesus unter uns und in uns. In der Eucharistiefeier und Anbetung der Eucharistie erfahren wir Jesus als das lebendige Brot, das Leben schenkt. Dieses Brot will uns beschenken mit Kraft und Mut, Geborgenheit und Gelassenheit in vielfältiger Weise. 

Deswegen bringen wir dieses Brot auch zu den Kranken, zu alten und schwachen Menschen, damit sie als Glaubende durch den Empfang dieses Brotes, das Leben in Fülle spüren können, trotz aller Einschränkungen. 

Jesus ist das Brot, das uns das Leben schenkt, ihn empfangen wir in der Eucharistie. 

15.Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B


Begrüßung  

Am Ende der Eucharistiefeier sagt der zelebrierende Priester oder der Diakon: Gehet hin in Frieden. Lateinisch heißt es:    

"Ite missa est!" Eine genaue Übersetzung wäre: "Geht, ihr seid gesendet!" Als Christen nehmen wir teil an der Mission Jesu. Wir sind alle Gesandte Jesu. Christus lädt uns ein bereit zu sein, um ausgesandt zu werden und seine Verkünder zu sein. Ihn rufen wir an und bitten um seine Gnade und sein Erbarmen, zu Beginn dieser Eucharistiefeier.  

 

 

Predigt  

MK 6,7-13  

In der Geschichte des Christentums gab es viele Wandermissionare, Wanderprediger und Wanderbischöfe, die das Evangelium verkündeten und viele Menschen zu Christus und seiner Botschaft hinführten. Den Beginn dieser Tradition der Wandermissionare können wir auch in der Aussendung der Jünger Jesu zu zweit im heutigen Evangelium finden. Jesus wollte, dass seine Jünger wenigstens in einer Gemeinschaft von zwei Personen zusammenbleiben und gemeinsam die Verkündigung übernehmen. Es kann sein und ich denke, dass Jesus von der Notwendigkeit der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft für Menschen überzeugt war. Der Name: Kirche bedeutet auch, Gemeinschaft von Glaubenden. So verstehen wir und sprechen bis heute von einer Gemeinschaft der Christen.   

 

Vollmacht zu haben über die bösen Geister verspricht Jesus jedem Verkünder des Evangeliums. In der heutigen Situation des menschlichen Miteinanders können wir diese Eigenschaft so verstehen, dass es in jedem Menschen gute und böse Geister gibt und jeder selber Macht über sie hat und selber entscheiden darf, ob er ein guter oder ein böser Mensch sein will. In jeden Menschen hat Gott die Kraft und die Fähigkeit gelegt, gut, liebevoll und selbstlos zu sein, aber manche Menschen zeigen sich bewusst böse oder egoistisch und denken, dass sie dadurch etwas Besonderes gewinnen können. Als Christen sind wir berufen gute Menschen zu sein und als Salz der Erde alle Menschen zu Menschlichkeit und Göttlichkeit zu bewegen.  

 

Die Worte Jesu „nichts auf den Weg mitzunehmen,  

kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel,  

kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen“, bedeuten, dass wir nicht vom Besitz abhängig sein dürfen und uns über den Mangel an Besitz keine Sorge machen sollten. Wir sollten mehr in dem Bewusstsein leben, dass wir irgendwann alles verlassen müssen und nichts mehr uns gehören wird. Selbstlosigkeit, Zielstrebigkeit und eine tiefe Überzeugung für das Christsein und ein großes Vertrauen zu Gott und zu den Menschen werden von den Jüngern Christi erwartet, um Jesus nachfolgen zu können und seine Botschaft verbreiten zu wollen.  

 

Den Auftrag, in dem Haus zu bleiben wo sie ankommen, bedeutet, dass wir uns dort wohlfühlen sollen, wo wir leben wo wir als Christen unseren Auftrag erfüllen können.  

 

Die Heilung der Kranken durch eine Salbung mit Öl, die wir als die frühere Form der Krankensalbung bezeichnen können oder Heilung der Kranken ohne Salbung, die mehrmals Jesus und seine Jünger vollbrachten, gehören zur Verkündigung dazu. Es gibt unterschiedliche Arten von Krankheit und unterschiedliche Stufen und Ebenen der Heilung. Jeder kann zur Heilung der Kranken etwas beitragen, diese Aufgabe gehört zu unserem christlichen Auftrag. Es muss nicht immer eine Krankensalbung mit Öl sein oder ein Besuch der besonders beauftragten Seelsorger, sondern jeder Christ kann durch Wort und Tat für die Heilung der Kranken etwas tun und es ist eine erfreuliche Erfahrung, dass viele gläubige Christen aufgrund ihres Glaubens und ihrer Überzeugung den Heilungsprozess vieler Kranken positiv beeinflussen.  

 

Die Texte des Evangeliums zeigen, dass die Worte für jeden gläubigen Christen gemeint sind und für Jeden in seiner Situation und an seinem Ort passend zu verstehen sind und wir überall in der Nachfolge Jesu stehen können. Ich wünsche uns allen gute Geister im Herzen, um die Botschaft Jesu zu verstehen und im eigenen Leben wahrzunehmen.