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Montag, 1. Juli 2013

Pfarwallfahrt nach Weihelinden 2013

Einleitung
Seit über 30 Jahren fahren wir jedes Jahr nach Weihenlinden mit der Hoffnung, dass wir durch die Marienwallfahrt unseren Glauben und unsere Gemeinschaft stärken und vertiefen können und unsere Gebetsanliegen  erhört  werden. Während der Zeit Jesu und auch nach dem Tod Marias blieb die Gottesmutter eine Fürsprecherin und Begleiterin aller Menschen, insbesondere für uns Christen. Auch heute wollen wir alle unsere Bitten und Anliegen durch Maria zu Christus bringen. Der Herr schenke uns sein Erbarmen.
Predigt
Als katholische Christen verehren wir Maria, die Mutter Gottes und bitten um ihre Fürsprache. Als  Mitglieder der Pfarrei Maria Immaculata und Heilige Familie  haben wir eine besondere Beziehung zur Mutter Gottes. Heute möchte ich in der Predigt einige Titel der Mutter Gottes erwähnen, die zeigen, wie groß die Persönlichkeit Marias das Leben der Kirche geprägt hat.
Mutter, Königin, Jungfrau, unsere Liebe Frau sind vier wichtige Titel Marias, wozu noch viele andere Titel zählen. Der Titel Mutter hat mehrere Bezeichnungen und Attribute, die die unterschiedlichen  Aspekte der Mütterlichkeit  Marias  verdeutlichen. Mutter Gottes – Theotokos( Gottesgebärerin) ist der häufigste und wichtigste Begriff. Erbarmungsreiche Mutter, Mutter des Erlösers, himmlische Mutter, Mutter der Barmherzigkeit, Mutter der göttlichen Gnade, Mutter der göttlichen Liebe, Mutter der Kirche, Mutter des Schöpfers, Mutter des Trostes, makellose Mutter, Mutter vom großen Sieg, Mutter vom guten Rat, immerwährende Mutter, schmerzhafte Mutter (Mater dolorosa), dreimal wunderbare Mutter (Mater Ter Admirabilis), sind einige Bezeichnungen von Maria als Mutter. Durch verschiedene Verehrungen mit unterschiedlichen Attributen für den Titel Mutter wird die Mütterlichkeit Marias in unterschiedlichen Situationen und von unterschiedlichen Menschen und Völkern dargestellt. Das bedeutet, alle Typen von Menschen, alle Völker und in den verschiedensten Anlässen und Situationen können wir uns an Maria als Mutter wenden und um ihre Fürsprache bitten.
Ein zweiter Titel ist Jungfrau. Allerseligste Jungfrau, allerweiseste Jungfrau, ehrwürdige Jungfrau, lobwürdige Jungfrau, getreue  Jungfrau, gütige Jungfrau sind einige Titel der Jungfrau Maria. Sie wird auch als heilige Jungfrau über allen Jungfrauen, als immerwährende Jungfrau, Jungfrau der Armen, Jungfrau der Gnade, Jungfrau der Offenbarung, Jungfrau voller Güte, unbefleckte Jungfrau, makellose Jungfrau oder kluge Jungfrau benannt.  Durch den Titel Jungfrau und die Vielfältigkeit dieses Titels ist die Mutter Gottes auch für die Jugend Vorbild und Fürsprecherin.
Maria Königin ist der dritte Titel, der die Hochwürdigkeit Mariens darstellt. Königin aller Heiligen, Königin der Apostel, Königin der Bekenner, Königin der Engel, Königin der Jungfrauen, Königin der Familien, Königin der Märtyrer, Königin der Patriarchen, Königin der Propheten, Königin des Friedens,  Königin des Himmels, Rosenkranzkönigin, sind einige Bezeichnungen der Maria Königin, die Maria an die höchste Stelle der Menschlichkeit und der Heiligkeit stellen.
Der vierte wichtige Titel ist unsere Liebe Frau. Unsere Liebe Frau auf der Säule, unsere Liebe Frau der Einheit, unsere Liebe Frau vom verschlossenen Garten, unsere Liebe Frau der Gnaden, unsere Liebe Frau der Ritter, unsere Liebe Frau der Tränen, unsere Liebe Frau vom guten Rat, unsere Liebe Frau auf dem Berg Karmel, unsere Liebe Frau vom Heil, unsere Liebe Frau vom heiligsten Herzen, unsere Liebe Frau vom Kreuz, unsere Liebe Frau vom Licht, unsere Liebe Frau mit den Pfeilen, unsere Liebe Frau vom Rosenkranz, unsere Liebe Frau von den Rosen, unsere Liebe Frau von den Schmerzen, unsere Liebe Frau der Barmherzigkeit, unsere Liebe Frau von der immerwährenden Hilfe, unsere Liebe Frau in Jerusalem, unsere Liebe Frau von Europa sind einige  Titel . Frau, Jungfrau und Mutter sind die wichtigsten und häufig verwendeten Titel für Maria.
Dazu kommen auch noch andere Titel und Bezeichnungen wie Maria Verkündigung, Maria Braut des heiligen Geistes, Erlöserin der Gefangenen, Fürsprecherin, Morgenstern, Heil der Kranken, Hilfe der Christen, Immaculata, Madonna, Magd des Herrn, Meerstern, Mittlerin, neue Eva, Pforte des Himmels, Sitz der Weisheit, Spiegel der Gerechtigkeit, Tabernakel der ewigen Herrlichkeit, Tempel des heiligen Geistes, Trösterin der Betrübten, unbefleckte Empfängnis und natürlich zu erwähnen ist, dass sie in Bayern als die Patronin Bavaria verehrt wird, die Schutzheilige Bayerns.

Alle diese Titel zeigen, dass jeder Mensch, in jeder Not und jedem Anlass sich zu Maria wenden und die Beziehung mit Maria pflegen kann. Als Mutter Gottes und als heiligster Mensch kann Maria jeden verstehen und jedem Fürsprecher sein. Unsere Wallfahrt soll  dazu führen, dass wir unsere Bewunderung für die Gottesmutter Maria und die Beziehung zu ihr pflegen und vertiefen können. Ich wünsche uns allen die Fürsprache und die Begleitung unserer Lieben Frau Maria, die Mutter Gottes und Mutter aller Menschen.
Einleitung:
 
60 Tage nach dem Ostersonntag feiern wir das Fronleichnamsfest, das Fest des Leibes Christi, im lateinischen, Corpus Christi, das Hochfest des Leibes und Blutes Christi. Wir bekennen am Fronleichnamsfest den lebendigen Jesus im Zeichen des Brotes, der sich uns als Nahrung für Leib und Seele anbietet. Das bedeutet: Gott ist nicht jemand, der weit weg von uns bleibt, sondern mit uns, in uns und bei uns ist, in einer Form, die uns immer zur Verfügung steht. In Dankbarkeit bekennen wir heute unseren Glauben an Gott, der  uns näher steht als alle Anderen und den wir am Nötigsten brauchen, mehr als alles andere. Ich begrüße Sie ganz herzlich zu diesem Glaubensbekenntnis, das wir heute  durch die Teilnahme im Gottesdienst und in der Prozession bezeugen wollen. Ich begrüße die Vorstände und Mitglieder der Vereine aus Harlaching die an diesem wichtigen Kirchenfest unserer Gemeinde jedes Jahr gerne kommen, um Gott die Ehre zu erweisen. Durch die Prozession wollen wir zum Ausdruck bringen, dass wir mit unserem Glauben an Gott nicht für uns alleine leben, sondern dass wir im Geist Jesu mit allen Menschen und Völkern verbunden leben und ein gutes Miteinander pflegen wollen. Unsere Prozession ist ein Bekenntnis zum Dialog und der Verkündigung und ein Zeugnis, mit dem wir viele Menschen zum Glauben an Gott einladen wollen. Jesus möge uns seine Gnade und sein Erbarmen schenken.
 
 
 
Predigt
Lk. 9. 11b-17
 
Was wir am Gründonnerstag erleben und feiern, wird am Fronleichnamsfest wiederholt. Am Gründonnerstag hat Jesus seine Gegenwart im Zeichen des Brotes versprochen und seine Jünger beauftragt in seinem Gedächtnis Brot zu teilen. Aber die Traurigkeit seines Leidens und des Todes macht es uns unmöglich, diesen freudigen Anlass am Gründonnerstag wegen der Passion Jesu groß zu feiern. Hineingenommen in die Passion Jesu entscheiden wir uns zur Abstinenz und zum Fasten am Karfreitag.
Heute an Fronleichnam werden wir mit der Passion Jesus nicht belastet, sondern wir denken an die Verheißung Jesu, bis zum Ende der Welt bei uns zu sein und freuen uns darüber, dass Jesus lebt und bei uns gegenwärtig ist. Deswegen wollen wir heute das Fest nicht nur mit dem Gottesdienst und der Kommunion im Empfang der geweihten Hostie begrenzen, sondern beschließen das Fest nach der Prozession mit einem kleinem Frühschoppen, wie es in der Urgemeinde üblich war oder wie wir im heutigen Evangelium über die Brotvermehrung und die Verteilung des Brotes hörten.
Die Gegenwart Jesu im Zeichen des Brotes ist das wichtigste Glaubensbekenntnis der katholischen Kirche. Im Brot Gott zu sehen und Gott zu erleben, könnte man als Materialismus bezeichnen. Brot ist ein Nahrungsmittel und aus Brot schaffen die Leute Geld und Besitz. Große Kriege wurden geführt für Brot und Besitz und Prognosen sagen, dass die Kriege in Zukunft für Brot und Wasser sein werden. Der Kommunismus ist entstanden aus dem Versprechen für Brot und Verteilung des Besitzes, was sich später zum radikalen Kapitalismus entwickelte. Durch die Verehrung der geweihten Hostien erfahren wir Gottes Gegenwart in Nahrung, Besitz und Vermögen, die zum Wohle der Menschen verwendet werden können.
Wenn Jesus sich im Zeichen des Brotes offenbart, ist dieses Brot nicht zu besitzen, sondern zu verteilen. Das Beispiel Jesu im heutigen Evangelium durch die Brotvermehrung und sein Bezeichnen als Brot des Lebens, bezeugen diese Erfahrung, dass das Brot-werden Gottes eine Entäußerung voraussetzt. Gott entäußerte sich in der Menschwerdung und der Mensch gewordene Gott entäußerte sich im Brot-werden. Was für Jesus Entäußerung und Erniedrigung sind, verstehen die Menschen in ihren menschlichen Denkweisen als Besitz. Was im Evangelium gezeigt wird, könnte unser Vorbild und unsere Aufgabe sein, nämlich wer Brot besitzt, hat eine große Verantwortung für die Welt, in der Gott dieses Brot vermehren lässt, damit alle genug haben. Wie die übrig gebliebenen Stücke eingesammelt wurden, wird ein vernünftiger Umgang mit Nahrung und Besitz voraus gesetzt. Wenn Brot verteilt wird, kommen keine Unruhe, Streit und Krieg, sondern Freude und Frieden. Daher ist der Glaube an einen Gott im Zeichen des Brotes kein Materialismus, sondern ein Glaube an Gott, den sogar die Materialisten verstehen können.
Das ist das besondere im katholischen Glauben. Wir glauben an die Erfahrung Gottes, die sogar Nichtgläubige in irgendeiner Weise verstehen und akzeptieren können.
Deswegen haben wir eine wichtige Botschaft an die Welt durch unsere Prozession mit dem geweihten Brot, in dem wir Jesus erleben, denn nur durch das vernünftige Verteilen des Brotes können wir Frieden bringen. Dieses Denken des Verteilens sollte kein Idealismus eines Verteilens und Verlierens sein, sondern eine Vermehrung durch das Verteilen, die eine vernünftige Verwaltung voraus setzt.
Wie Gott durch seine Brotwerdung sich entäußert, werden wir durch das Brot haben entäußert, weil wir dadurch eine große Verantwortung für die Welt haben für die Vermehrung und für die Verteilung des Brotes. Ich wünsche uns allen, dass wir das Bewusstsein und die Erkenntnis haben, wie wir durch verantwortungsvolles Handeln das Brot vermehren und verteilen können.
 

Dreifaltigkeitssonntag 2013

Predigt
Joh. 16.12-15
Jedes Jahr feiern wir das Fest der Dreifaltigkeit Gottes und bei jedem Dreifaltigkeitssonntag mache ich mir Gedanken darüber, wie ich das Geheimnis der Dreifaltigkeit näher erfahren und noch besser erklären kann.
Jedes Mal komme ich zu der Überzeugung, dass dieses Geheimnis nicht zu erklären, sondern zu erfahren ist. So möchte ich auch heute Sie, liebe Gottesdienstgemeinde ganz herzlich einladen in unserer Feier des Gottesdienstes , in unserem Christsein und in unserem Menschsein zu versuchen, mehr und mehr das Geheimnis der Dreifaltigkeit zu erfahren.
Der Begriff Dreifaltigkeit zeigt, dass wir Gott als dreifaches Geheimnis erfahren können und der Begriff Dreieinigkeit bedeutet, dass diese dreifache Erfahrung wiederum eine einzige Erfahrung und ein einziges Wesen sein wird. Im heutigen Evangelium redet Jesus über den Geist der Wahrheit und über Gott den Vater der mit Jesus untrennbar vereint ist. Jesus als Mensch ist mit Gott vereint zu dem Grad und dem Wesen, dass er Gott selber ist und Gott der Vater und der Geist sind mit Jesus verbunden, sodass diese drei Personen nicht drei sind, sondern eins. Das interessante in dieser Erfahrung ist unsere Beziehung mit Jesus und dem Vater, weil Jesus uns verspricht, dass er uns verkündet, das er mit dem Vater vereint ist.
Es gibt in der Geschichte verschiedene Darstellungen der Dreifaltigkeit Gottes und verschiedene Versuche die Dreifaltigkeit zu erklären. Keine dieser Versuche erklären es vollkommen. Es gibt auch Vorwürfe gegen Christen, dass wir an drei Götter glauben, nicht an einen. Durch die Dreifaltigkeit glauben wir nicht an drei Götter, sondern an drei unterschiedliche Erfahrungen eines einzigen Gottes. Sogar im Hinduismus, wo von Millionen Göttern die Rede ist, glauben die Menschen an einen einzigen Gott, der in Millionen Formen offenbart wird.

Wenn wir im Christentum über die Dreifaltigkeit und die Dreieinigkeit reden, ist das Thema Beziehung und Liebe. Wir verstehen Gott als Beziehung und als Liebe. Um Gott zu erfahren, müssen wir das Geheimnis der Beziehung und der Liebe erfahren. Wir haben unterschiedliche Beziehungen und Freundschaften mit Menschen und unterschiedlich erfahren wir unsere Beziehung mit unseren Mitmenschen, manchmal intensiv und mit manchen Menschen nicht ganz so intensiv; genauso ist es mit unserer Erfahrung der Liebe. Wir erfahren die Dreifaltigkeit Gottes als Beziehung und Liebe, in dem wir in unserem Alltag Beziehung und Liebe erfahren und wo wir auch Gott in unserer Beziehung und Liebe einlassen wollen. Was wir im Alltag unbedingt brauchen sind Glaube, Liebe und Hoffnung, die uns stärken. In Glaube, Liebe und Hoffnung können wir den Vater, Sohn und den Geist erfahren.

Pfingstmontag 2013

Pfingstmontag
Begrüßung
Zum Gottesdienst am Pfingstmontag begrüße ich Sie ganz herzlich. Am Pfingstfest denken wir an die sieben Gaben des Heiligen Geistes. „Weisheit und Verstand, Rat und Stärke, Wissenschaft, Frömmigkeit und Gottesfurcht“ (Jes 11,2) sind diese sieben Gaben. Zu Beginn der Eucharistiefeier bitten wir um die Gaben des Heiligen Geistes.
 
Predigt. Jn. 3. 16-21
 
Liebe Gläubige.
Liebe, Gericht, Glauben, Rettung, Finsternis und Licht sind einige Stichworte aus dem heutigen Evangelium.
Die Botschaft heißt, Gott liebt uns und Jesus Christus rettet uns. Wenn wir an Jesus glauben und ihm folgen, werden wir gerettet. Wer nicht glaubt ist schon gerichtet.
Eine radikale Unterscheidung zwischen Rettung und Gericht wird angekündigt. Für die Glaubenden wird die Rettung versprochen und für die nicht Glaubenden das Gericht angekündigt.
Diese Unterscheidung zwischen Glaubenden und nicht Glaubenden und Rettung und Gericht brauchen wir nicht als Verdammnis der nicht Glaubenden oder anders Gläubigen zu verstehen, sondern als Verantwortung der Glaubenden, den Glauben zu verkünden und die Nicht Glaubenden zum Glauben zu bringen.
Jesus wird als Licht bezeichnet. Die Ablehnung Jesu als Finsternis dargestellt. Die Wahrheit wird als Tür zum Licht bezeichnet.
Die Glaubenden erfahren die Liebe, Wahrheit, Rettung und das Licht.
Wir als Glaubende an Christus dürfen die Liebe und Wahrheit intensiv erfahren und wir können mit der Gewissheit leben, dass wir gerettet sind und Kinder des Lichtes sind.
Dieser Sonderstatus ist nicht, um zu denken, dass wir besondere Menschen sind, sondern um in Demut Gott zu danken, dass wir zu dieser Erfahrung mit Jesus kommen dürfen und deswegen mit Eifer versuchen sollten, durch unser Vorbild auch andere Menschen zu dieser Erfahrung der Gottesliebe und Gnade zu bringen.

 

Pfingstfest 2013

Pfingsten 2013
Das Pfingstfest gehört zu den großen kirchlichen Festen, das wir als ein wichtiges Osterereignis feiern. Die Auferstehung Jesu, die Himmelfahrt Jesu und die Aussendung des Heiligen Geistes gehören zum Osterereignis. Die Zeit zwischen der Auferstehung und Himmelfahrt beträgt vierzig Tage und zwischen Himmelfahrt und Pfingsten liegen 10 Tage. An Pfingsten empfangen die Jünger Jesu den Heiligen Geist, den Geist von Jesus und dem Vater, den Jesus ihnen versprochen hat. Im Johannesevangelium hörten wir heute, dass Jesus gleich nach seiner Auferstehung die Jünger anhauchte und ihnen sagte, den heiligen Geist zu empfangen. Den Geist, der immer mit Jesus und dem Vater ist und den die Jünger Jesu durch ihre Begegnung mit Jesus immer spüren können, haben sie erst am Pfingstfest ausdrücklich erfahren und erfüllt mit den Gaben des Geistes, mutig die Verkündigung begonnen.
Diese ewige Gabe des Heiligen Geistes durch die Begegnung mit Jesus und dem Empfang des Geistes am Pfingstfest möchte ich mit dem Empfang des Heiligen Geistes durch die Taufe und dem Bewusstsein der Gegenwart des Geistes durch die Firmung vergleichen. Gott wird uns immer seine Gabe schenken, aber wir Menschen haben Bedingungen wegen unserer Begrenztheit, um dieser Gaben bewusst zu sein und durch sie gestärkt zu werden. Diese Begrenztheit und Bedingungen erfahren wir in unserem Leben immer wieder.
Die Sündenvergebung, die Jesus durch den Empfang des Heiligen Geistes seinen Jüngern versprach, zeigt deutlich, wie nah zu Gott wir durch den Empfang des Geistes  stehen. Es war der traditionelle Glauben aller Völker, dass nur Gott Sünden vergeben kann. Aber Jesus verspricht seinen Jüngern, dass ihnen durch den Empfang des Heiligen Geistes die Sünden vergeben werden können. D.h. der Geist reinigt uns und macht uns zu Gottes Kindern, die an den Taten Gottes selber teilhaben dürfen. Der Geist, den wir immer empfangen können, genauso wie wir die Sakramente empfangen, macht uns die Gaben und das Wirken des Geistes bewusst und befähigt uns an seinem Wirken teilzuhaben.
Am Gründonnerstag haben wir durch die Eucharistie Gottes Gegenwart im Zeichen des Brotes bekommen. An Ostern haben wir erfahren, dass Jesus durch den Tod nicht von uns getrennt ist, sondern viel näher und intensiver verbunden worden ist. Durch das Pfingstereignis erfahren wir, dass wir das Wirken Jesu fortführen können, durch die Kraft des Geistes. Deswegen ist das Pfingstfest nicht nur eine Erfahrung und Überzeugung, sondern ein Auftrag, ein Auftrag für alle Christen der lautet: das Wirken Gottes durch Jesus Christus auf der Erde fortzuführen. Ich wünsche uns, dass es uns gelingen möge.


Einleitung:
 
Die letzten Tagen und Wochen haben wir im Pfarrverband Harlaching mehrere Feste gefeiert. Die Erstkommunion, gestern die Firmung und mein Priesterjubiläum sind einige davon. Bei allen solchen Festlichkeiten erlebe ich in unserem Pfarrverband, dass viele Mitglieder unseres Pfarrverbandes bereit sind zum guten Gelingen der Gottesdienste, Festlichkeiten und Veranstaltungen  viel beizutragen. Meinen Dank und meine Freude darüber möchte ich heute zum Ausdruck bringen. Wir erleben hier bei uns in allen solchen Aktivitäten und Veranstaltungen eine starke Gemeinschaft.  Auch heute wollen wir im Gottesdienst eine Gemeinschaft erleben in Verbundenheit mit den Menschen und mit Gott. Wir bitten um das Erbarmen Christi.
 
Predigt 
Joh. 17.20-26
Zwei Gebete aus der Bibel haben wir von Jesus überliefert bekommen. Das erste davon ist das Vater unser, das wir in jedem Gottesdienst und bei verschiedenen Anlässen beten. Dieses Gebet hat Jesus uns zu beten gelehrt.
Das zweite Gebet stammt aus der Abschiedsrede Jesu, das Jesus selber gebetet hat und in dem wir den betenden Jesus erleben können.
Drei Themen sind in diesem Gebet wichtig für Jesus. Jesus betet für Einheit, Erkenntnis und Herrlichkeit.
Das Vorbild der Einheit ist die Einheit zwischen Jesus und Gott dem Vater, dass Jesus in Gott dem Vater ist und Gott in Jesus. Jesus möchte eins mit seinen Jüngern sein, wie er mit Gott dem Vater eins ist und er wünscht durch sein Gebot der Liebe, dass auch seine Jünger untereinander eins bleiben.
Ich denke, dieser Wunsch Jesu für die Einheit ist ein Wunsch jedes Menschen. Alle Menschen wollen Einheit und Freundschaft, obwohl wir manchmal das Gegenteil erleben. Es gibt oft Probleme in unserer Erfahrung mit der Einheit und Freiheit, der Selbständigkeit und Gemeinschaft. Jeder will Einheit und Gemeinschaft, aber gleichzeitig Selbständigkeit und Freiheit, Individualität und Gemeinsamkeit. Die Kunst liegt darin, dass wir die Einheit und die Gemeinschaft erreichen und erleben wollen ohne die Freiheit, die Selbständigkeit und die Individualität  zu verletzen.  Viele schaffen es nicht die Einheit und Gemeinschaft zu pflegen mit Respekt zur Freiheit und Selbständigkeit der Anderen. In dem Fall kommen Missverständnisse, Konflikte und Streit. 
Nicht nur für die Einheit, sondern auch für die Erkenntnis betet Jesus. Die Erkenntnis kann uns helfen, die Beziehung zwischen Einheit und Freiheit, Selbständigkeit und Gemeinschaft zu verstehen und die Balance zu halten, damit die Erfahrung der Gemeinschaft für Jeden wohltuend und bereichernd ist.
Die Herrlichkeit, die Jesus erlebt, wird dann auch unsere Erfahrung.
Diese Einheit, Gemeinschaft, Freiheit, Selbständigkeit, Erkenntnis und die Herrlichkeit, die Jesus mit dem Vater erlebt und seinen Jüngern wünscht, erfahren wir heute am besten in der Familie. Wo die Balance gehalten und gepflegt wird, dort wird Harmonie und Freude herrschen. Liebe ist das Schlüsselwort Jesu in der Erfahrung der Einheit und Gemeinschaft, die er mit dem Vater erlebt und uns wünscht.
Heute am Muttertag ehren wir die Mutter, die in der Familie und in zwischenmenschlichen Beziehungen als Vorbild der Liebe und Gemeinschaft steht. Ich hoffe und wünsche, dass alle Mütter über das Muttersein zufrieden und glücklich sind und alle Kinder auf  ihre Mütter stolz sind. Ich wünsche allen Müttern einen erholsamen schönen Muttertag.

 

6. Sonntag der Osterzeit

Jo. 14.23-29
Heute redet Jesus im Evangelium über die Liebe, über den Frieden und den heiligen Geist.  Er redet auch über sein Gehen zum Vater und über sein Wiederkommen zu uns, um uns zum Vater zu holen. Alles redet er, damit wir zum Glauben kommen.
Damals wie heute sind der Glaube an Gott und der Glaube an Jesus ein wichtiges Thema. Als Christen bekennen wir den Glauben und wir versuchen den Auftrag zu erfüllen, Menschen zum Glauben zu bringen. Manchmal verzweifeln wir trotz unseres Glaubens und erfahren viel Hilflosigkeit, um andere Menschen zum Glauben zu bringen und müssen die Tatsache erleben, dass viele Menschen ihren Glauben verlieren und von der Glaubensgemeinschaft austreten. Wir feiern das Jahr des Glaubens, wir verkünden eine Neuevangelisierung; aber es gelingt uns oft nicht, die Botschaft des Glaubens zu verbreiten.
Mehrmals wurde ich mit Menschen konfrontiert, die an ihrem Glauben verzweifeln. Eigene Fehler, Schicksale, Enttäuschungen, Krankheit oder der Verlust eines lieben Menschen bewegen manche zu sagen, dass sie Gott und Christus nicht mehr vertrauen können. Sie machen Gott schuldig für alle negativen Erfahrungen ihres Lebens. Nach ihrer Vorstellung sollte es einen Gott geben, der alles nach ihren Wünschen und Bedürfnissen regelt und erledigt. Wenn es einen Gott gäbe, sollte er einer sein, der ihnen alle Wünsche erfüllt, sie sehen Gott wie einen Diener. Glaube bedeutet für sie, die Macht und Kraft zu haben, alles zu erreichen was sie sich wünschen.
Das Gegenteil ist eigentlich der Glaube. Der Glaubende ist ein demütiger Diener, der versucht Gott und den Nächsten zu dienen und alle Erfahrungen des Lebens positiv zu sehen und zu bewerten.

Wenn wir jedes Jahr nach Maria Thalkirchen wallfahren, bekennen wir damit unseren Glauben und versuchen in Demut den Glauben zu verkünden. Den Glauben zu leben und den Glauben zu verkünden gehören wesentlich zum Lebensstil der Christen, der ihnen ein erfülltes und zufriedenes Leben zusagt. Ich wünsche uns, dass wir Tag für Tag unseren Glauben tiefer und tiefer erfahren und Jesus Christus in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen. Der Glaube kann uns frei machen von egoistischem Denken und seine Verheißung  uns Hoffnung und Frieden schenken.