Evangelium vom 33. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr
B: Mk 13,24-32
Predigt
Vor
100 Jahren endete der erste Weltkrieg. Der Schrecken des ersten Weltkrieges mit
Tod, Zerstörung und Hungersnot erschüttern uns heute noch. Genauso schrecklich
oder noch schlimmer war der Mord von über 10000 Menschen im Nov. 1938, vor 80 Jahren, deren Gedenken wir dieses
Jahr auch begehen. Ähnlich sind die Schrecken von großen Naturkatastrophen und
unheilbar auftretenden Epidemien, die Menschen mehrmals zu unterschiedlichen
Zeiten in verschiedenen Kontinenten bis heute erleben. Nach solchen Geschehen
sind die Betroffenen in großer Not und in einer ausweglosen Situation.
In
großer Not und durch Leid werden manche Menschen sehr krank und depressiv,
andere Menschen kämpfen um ihr Leben und sie schaffen sich mit großer Hoffnung
und viel Gottvertrauen wieder eine Zukunft.
Eine
ähnliche Situation erlebt der Evangelist Markus und schreibt seiner Gemeinde
über Schrecken des Krieges und Katastrophen, über die Not, die danach folgte
und am Ende auch über die Hoffnung und Gottvertrauen. Er schreibt über die
Finsternis der Sonne und dem Mond. Der Evangelist Markus schrieb diesen Text
während des jüdischen Krieges im ersten Jahrhundert und der Zerstörung des
jüdischen Tempels in Jerusalem, während der Migration von Juden in
verschiedenen Kontinenten als Flüchtlinge und der Verfolgung der Christen unter
dem römischen Kaiser Nero.
Es
war eine schreckliche Zeit nicht nur für die Juden, sondern auch für die
Christen. In dieser Zeit der großen Not und Angst ermutigte der Evangelist
Markus mit dem Thema des Kommens des Herrn und dem Kommen des Reiches Gottes
und der Erfüllung der Verheißung Jesu. Die Christen glaubten damals
wirklich, dass Jesus bald wiederkommen würde und sie aus der ausweglosen
Situation retten würde. Diese Hoffnung und der feste und tiefe Glaube an Jesus
haben ihnen Kraft und Mut gegeben, um standhaft im Glauben zu bleiben und ihrem
Glaubensleben treu zu folgen.
Seit
2000 Jahren leben die Christen aus der Kraft dieser Hoffnung und aus diesem
festen Glauben an Gott. Wie die Israeliten in der Wüste die Führung Gottes
erlebten und später immer an den Schutz und die Führung Gottes glaubten,
glauben die Christen, dass die Kirche Gottes als Gemeinschaft Christi unter der
Führung des Herrn in ihren schweren Zeiten standhaft und lebendig bleiben
wird.
Diese
Gedanken über die schwere und schreckliche Zeit der Kirche und die Hoffnung auf
die Führung Gottes durch alle Zeiten mit der Hoffnung auf eine lebendige
Zukunft möchte die Kirche uns durch die Lesungen und ihre Auslegungen mitteilen
im Monat November, in dem wir der Verstorbenen gedenken und für sie beten um
ein neues Leben mit Gott.
Im
November endet das Kirchenjahr mit dem Christkönigsfest, den wir am nächsten
Sonntag feiern werden. Der Beginn des neuen Kirchenjahres bezeichnet auch den
Beginn einer neuen Hoffnung auf alle unsere Wünsche und Bedürfnisse. Hoffnung
und Zuversicht verheißen Christus und helfen den Christen nicht nur in schweren
Zeiten des Leidens, in Krankheit und Not, sondern auch in guten Zeiten der
Freude und Zufriedenheit, weil die Quelle der Kraft und des Mutes im
menschlichen Leben und einer lebendigen Gemeinschaft immer die Hoffnung ist.
Wir hoffen auf ihn, der uns durch sein Leben, Tod und Auferstehung eine
lebendige Hoffnung gezeigt hat und uns seine Gegenwart immer wieder spüren
lässt.
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