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Montag, 10. Dezember 2018

Erntedank 2018, Lesejahr B

Erntedank 2018
Predigt

Einmal im Jahr feiern wir das Erntedankfest mit Erntealtar und danken Gott für die Schöpfung. Wir danken Gott für die Vielfalt in der Natur, für das gesunde Klima, für die reichhaltigen Lebensmittel, die wir verzehren und für alles, was wir aus der Natur genießen oder nutzen können.

Wenn wir uns erinnern an die Erntedankfeste der letzten Jahre, wird uns auffallen, dass wir seit unserer Kindheit gerne dieses Fest feiern, dass wir uns über den Erntealtar jedes Jahr gefreut haben und wir uns über verschiedene Themen des Erntedankfestes Gedanken gemacht haben, wie Bewahrung der Schöpfung, umweltfreundliches Leben, umweltfreundliche Landwirtschaft, ökologischer Anbau, erneuerbare Energien, Dankbarkeit für den Wohlstand usw. Diese Themen und Gedanken sollen unser Bewusstsein lenken und uns ermutigen, unser Leben wieder mehr im Einklang mit der Schöpfung solidarisch, vernünftig und korrekt zu gestalten.

Gleichzeitig hören wir am Erntedankfest Texte aus dem Evangelium, die uns ermutigen ohne übermäßige Sorge um das Essen, Trinken und Kleidung zu leben, wie schöne Lilien auf dem Feld und Vögel des Himmels.

Das bedeutet: wir sollen mit Gottvertrauen und mit vernünftiger und überschaubarer Planung unser Leben gestalten. Ein gutes bodenständiges Leben mit Familien und Freunden ist wertvoller, als viel Besitz und Vermögen, meint Jesus im heutigen Evangelium. Vieles zu besitzen und viel für die Zukunft zu planen, aber kein schönes Leben haben zu können, findet Jesus im Evangelium und in der christlichen Weltanschauung nicht gut.

 Zu einem guten Leben gehört auch die soziale Verantwortung. Am Erntedankfest ist es deswegen empfehlenswert, über unsere soziale Verantwortung und über den Wert von Nahrungsmitteln nachzudenken.

Ein Drittel der Lebensmittel, die für den Verzehr produziert werden, landen weltweit im Abfall oder werden weltweit vernichtet. In Europa und Amerika lebt der größte Anteil dieser Wegwerfbevölkerung.

Z.B. Deutschland ist Weltspitze beim Wegwerfen von Essen. Während Millionen Menschen auf der Welt hungern, werden mehrere Tonnen Lebensmittel täglich vernichtet oder weggeworfen. 500.000 Tonnen Brot landen jedes Jahr in Deutschland im Müll. Wir könnten denken, was wir mit unserem verdienten Geld durch fleißige Arbeit kaufen oder wegwerfen, geht Niemanden etwas an und keiner soll uns Vorwürfe machen.

Es stimmt, dass das verdiente Geld jedem gehört, nur als ein Verhandlungsmittel. Aber die Ressourcen gehören allen Menschen, die Ressourcen der Natur gehören der Menschheit, nicht nur von heute, auch der Menschheit, den Tieren und allen Lebewesen der Zukunft.

Wir haben kein Recht sie zu besitzen, sondern nur für uns zu gebrauchen.

Weggeworfene Lebensmittel und Zerstörung der Natur sind eine Art Diebstahl, der mir viel schlimmer scheint als Diebstahl von Geld, das Verhandlungsmittel. Deswegen dürfen wir nicht für finanzielle Gewinne die Natur ausnutzen oder zerstören.

Die Natur, Tiere, Pflanzen und die Menschen müssen miteinander verbunden leben. Diese Zusammenhänge sind für das Überleben, für die Zukunft und für ein gutes Klima entscheidend.

Das Leben ist wichtiger als alle anderen Dinge. Die heutige hochentwickelte Technik gibt keine Lösung für alle Probleme, sondern ist nur ein Hilfsmittel, um manche Probleme zu lösen. Ethik, Spiritualität, Religion und Glaube spielen eine große Rolle, um das Gleichgewicht des menschlichen Lebens zu halten.


Am Erntedankfest möchte ich mit Ihnen zusammen Gott für die Schöpfung der Natur und für die vielen Nahrungsmittel, für Sonne, Regen u. Wind, für Blumen, Kräuter und für alles, was wir aus der Natur für unser Wohlbefinden aufnehmen dürfen und woran wir uns erfreuen können, von ganzem Herzen Dank sagen. Franz von Assisi ist uns ein großes Beispiel für sein Leben im Einklang mit der Natur. Wie Papst Franziskus in seiner ersten Enzyklika die Worte von Franz von Assisi als Titel nahm, „Laudato si“, wollen wir Gott loben und preisen, für seine Liebe und seine Gnade, für die Schöpfung und für seine Gegenwart unter uns.

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