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Samstag, 27. Dezember 2014

Fest der Hl. Familie 2014, Lesejahr B

Begrüßung
Nach dem Heiligen Abend und der Feier der Weihnachtstage feiert die Kirche das Fest „Heilige Familie“ als ein wichtiges Kirchenfest und präsentiert die Familie von Joseph, Maria und Jesu als vorbildliche Familiengemeinschaft. Heute wollen wir bes. für die Familien beten und für alle Familien Gottes Segen und Gnade erbitten.

Evangelium vom Fest der Heiligen Familie, Lesejahre B:
Lk 2,22-40

Predigt
Es gibt wenige Berichte über das Leben der Heiligen Familie, wo Jesus, Maria und Joseph gemeinsam etwas unternehmen. Außerdem stehen im Evangelium das öffentliche Wirken und die Botschaft Jesu im Mittelpunkt.

Der gemeinsame Weg von Joseph und Maria nach Bethlehem um sich in Steuerlisten einzutragen, die Geburt Jesu, die Flucht nach Ägypten, der gemeinsame Weg zurück nach Nazareth, die Darstellung Jesu im Tempel, wo Simon und Anna  Jesus begegnen und der gemeinsame Weg nach Jerusalem zum Fest, wo Jesus drei Tage lang verschwunden war und später im Tempel gefunden wurde, sind Berichte in der Bibel über die Heilige Familie.

Außer der Geburt Jesu, waren diese Ereignisse der Heiligen Familie nicht besonders erfreulich, z.B. die Suche nach einer Herberge und die Geburt in einem Stall waren bestimmt nicht einfach. Aber Joseph und Maria haben gemeinsam alles gemeistert und sind in Demut und viel Gottvertrauen diesen schwierigen Weg gegangen. In der heiligen Schrift  lesen wir von der hl. Familie nichts über Meinungsunterschiede, Streit, Resignation oder Trennung, sondern über den Zusammenhalt und die gemeinsame Mühe und das gemeinsame Schaffen in allen schwierigen Situation ihres Lebens. Wir lesen, dass die heilige Familie gemeinsam in den Tempel gegangen ist, ins Gotteshaus und Gottesdienste besuchte, gebetet, die heiligen Schriften gelesen haben und dass sie nach den Vorschriften der Thora lebten. Darüber wissen wir nicht nur aus den gegebenen Kontexten des Matthäus- und Lukasevangeliums, sondern können auch viel darüber in den Apokryphen lesen, wie im Evangelium nach Thomas.

In allen diesen Berichten im Matthäus- und Lukasevangelium über die heilige Familie, egal ob von der Geburt, bei der Flucht nach Ägypten oder der Suche nach Jesus in Jerusalem, als er nach Meinung seiner Eltern sich verlaufen hatte, immer stand das Kind Jesus im Mittelpunkt. Maria und Joseph lebten für ihr Kind, Jesus war das wichtigste in ihrem Leben. Die Apokryphen berichten viel darüber, dass für Joseph und Maria Jesus das Wichtigste war und dass Er als ein Wunderkind aufwuchs, der sogar schon als Kind viele Wundertaten wirkte.

Von der Heiligen Familie von Jesus, Maria und Joseph können wir lernen, wie eine vorbildliche Familie sich verhalten kann und was dafür wichtig ist. Die menschlichen Werte, wie Wahrheit, Liebe und Treue werden im Familienleben am besten spürbar. Im September 2013 gab es eine Familiensynode in Rom mit dem Thema: “Die pastorale Herausforderung der Familie im Kontext der Evangelisierung”. Der Papst hat diese Synode einberufen und beraten lassen, damit die Werte der Familie wieder mehr verkündet und anerkannt werden und viele christlichen Familien bestärkt werden in ihren Bemühungen vorbildlich zu leben und die Botschaft einer guten heiligen Familie verbreitet wird. Im Sept. 2015, vom 22.-27.09. findet in Philadelphia das 8. internationale Familientreffen statt, an dem auch Papst Franziskus teilnehmen wird. Das Thema dieses Familientreffens heißt:

Liebe ist unsere Mission; ganz lebendige Familie.


Es ist sicher, wenn die Liebe als Mission der Familie verstanden wird, eine Liebe, die nicht nur unter den Familienmitgliedern praktiziert wird, sondern hinaus als Mission verkündet und sichtbar gelebt wird, zeigt es die Familie ganz lebendig. In seinem Schreiben für dieses Familientreffen schreibt Papst Franziskus: “Es gibt keine konservative Familie oder keine progressive, fortschrittliche oder moderne Familie, Familie ist Familie”. Genauso können wir sagen: es gibt keine konservative Liebe oder keine moderne Liebe. Liebe ist Liebe. Bei der Hochzeit versprechen sich die Paare, dass sie sich in guten und bösen Tagen gegenseitig lieben, achten und die Treue halten wollen, was nicht nur zwischen den Ehepaaren, sondern auch zwischen Eltern und Kindern gültig ist. Am Fest der Heiligen Familie, dem Patrozinium unserer Kirche, wünsche ich allen Familien unseres Pfarrverbandes eine gelebte Liebe und dass sie eine lebendige Familie werden wollen. Im Fall einer Trennung oder Scheidung wünsche ich für alle Betroffenen das Geleit und den Segen Gottes und trotz dieser Traurigkeit viel Verständnis und Unterstützung aus allen Kreisen und Ebenen.

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