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Donnerstag, 25. Dezember 2014

Stephanustag 2014



Predigt am Stephanustag
Die Freude des Heiligen Abends und des ersten Weihnachtstages verwandelt sich in  Traurigkeit am 2. Weihnachtsfeiertag durch das Gedenken des Todes von  Stephanus, des ersten Martyriums des Christentums.

Der Tod von Stephanus und der vielen anderen Verkünder des Evangeliums vom Anfang bis heute zeigen, dass Christus und die Christen immer Feinde hatten. Diese Feindschaft hat nicht immer mit dem Glauben zu tun gehabt, sondern auch mit der Sorge des Verlustes von Einfluss und Macht.

Das Martyrium des Stephanus war der Anfang der Spaltung zwischen Juden und jüdischen Christen. Der heilige Stephanus war dabei das erste Opfer.

Er war ein griechischer Jude, der in Jerusalem wohnte. Daher hatte er als Ausländer bei sozialen oder anderen Problemen kein Recht auf irgendeine Unterstützung von der Tempelgemeinde oder einer Synagogen-Gemeinde.

So konnten die Juden das Urteil über ihn schnell umsetzen und ihn töten.

Später haben nicht nur die Juden, sondern auch die Römer und andere Völker die Christen verfolgt und ermordet. Diese Verfolgung gab es in jeder Zeit der Geschichte,  leider auch heute noch.

Die Verfolgung der Menschen im Namen der Religion ist eine Verletzung der Freiheit der Menschen. Religionsfreiheit gehört zum Menschenrecht. Weil Religion mit der eigenen Gotteserfahrung verbunden ist, ist die Religion eher eine Privatsache. Jeder Mensch muss die Freiheit haben, in seiner Religion zu glauben und in der Gemeinschaft seiner Religion verbunden zu leben. Wer das verhindert, verletzt die Menschenrechte. Der heilige Stephanus war der erste christliche Märtyrer und nach ihm wurden mehrere Christen Märtyrer. Den Verantwortlichen in vielen Staaten ist es bis heute nicht gelungen diese menschenrechtliche Freiheit sogar in der heutigen modernen Zeit weltweit anerkennen zu lassen und solche Verletzungen zu verhindern. Die Verfolgungen der Christen in mehreren Ländern der Erde und das Verbot das Evangelium zu verkünden, eine Kirche zu haben oder sogar die Bibel zu besitzen, verstehe ich als eine große Verletzung der Menschenrechte, die nicht nur für Christen, sondern auch für die Angehörigen anderer Religionen gilt.

Die Geschichte von der Steinigung des Stephanus macht uns traurig. Aber das heutige Evangelium aus der Aussendungsrede Jesu mit der Ankündigung von Verfolgung und Hinrichtung der Christen sagt aus, dass nichts Unerwartetes an Stephanus geschehen ist. Die Aussage des Evangeliums als Prophezeiung ist aber keine Entschuldigung für die Tatsache, dass die Religionsfreiheit weltweit noch keine Realität ist. Wir wollen nicht nur beten, sondern können uns mitverantwortlich zeigen und da wo es nötig oder möglich ist etwas tun, damit alle Menschen der Erde die Religionsfreiheit respektieren und die Freiheit ihrer Gotteserfahrung verkünden dürfen. Gott segne uns.

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