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Sonntag, 23. Mai 2021

Pfingsten 2021




Predigt   /Pfingsten 2021
JOH 15,26-27; 16,12-15   
  
Wir kennen bestimmt alle einige Menschen, die immer viel zu erzählen haben und nicht aufhören können zu reden. Je nach Inhalt, ist es manchmal anstrengend und die Begegnung kann uns dann schnell langweilen. Bei manchen Gesprächen fällt es uns leicht, gerne zuzuhören. Der Inhalt, die Themen, die Art und Weise wie Jemand redet, die Begeisterung, die Verbundenheit und die Freundschaft spielen dabei eine bedeutende Rolle.   
  
Nach dem letzten Abendmahl hat Jesus lange zu seinen Jüngern geredet. Im Johannes Evangelium, Kapitel 13 bis 17 berichtet der Evangelist über diese Abschiedsreden Jesu. Es scheint, dass die Jünger den langen Reden Jesu gerne zugehört haben. Verschiedene Teile dieser Reden hörten wir im Evangelium an den letzten vier Sonntagen und auch an Werktagen.     Einen Abschnitt aus diesem Abschiedsreden haben wir im heutigen Evangelium gehört.    
  
Jesus sagt nach einer langen Rede zu seinen Jüngern folgendes:   
„Noch vieles habe ich euch zu sagen“. Unglaublich zu wissen, dass beim Abschiedstreffen mit seinen Jüngern das Herz Jesu voll mit unterschiedlichen Themen, Eindrücken und Erfahrungen war und Jesus nicht aufhören konnte zu reden.    
 
Es bedeutet, dass Jesus mit seinen Freunden sehr eng verbunden war und eine Verabschiedung ihm schwerfiel.    
Der nächste Satz ist auch wichtig,
„aber ihr könnt es jetzt nicht tragen“. D.h. Jesus sagte:    
„Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen“.“.   
 
Vielleicht meinte Jesus damit neue Weisheiten oder neue Offenbarungen, wofür seine Jünger noch nicht vorbereitet waren zu verstehen oder neue Erfahrungen und Krisen, wofür seine Jünger noch nicht fähig waren, sie zu ertragen. Jesus bezeichnet diese für die Jünger unerträglichen neuen Informationen als die „ganze Wahrheit“.   
Jesus sagte, dass, der Heilige Geist, der Geist der Wahrheit, den Jesus als Beistand senden wird, seine Jünger in die ganze Wahrheit leiten wird.  
  
Diesen Geist des Beistandes und der Wahrheit empfingen die Jünger Jesu am Pfingsttag in Feuerzungen. Den Mut und Kraft der Jünger Jesu nach dem Empfang des Heiligen Geistes die In Öffentlichkeit zu predigen, erweckt in uns den Eindruck, dass der Heilige Geist die Jünger Jesu wirklich in die ganze Wahrheit geführt hat. Nach dem Empfang des Geistes hatten sie keine Angst mehr vor den Juden. Sie begannen nicht nur das Evangelium zu verkünden, sondern auch Kranke zu heilen, wie Jesus es getan hat, Gemeinschaften zu bilden, Verfolgungen zu erleiden und die verschiedenen Krisen der jungen Kirche zu überwinden.  
 
Die Erfahrung Gottes als Vater, Sohn und der Heilige Geist hat die Christen begleitet und befähigt, den Glauben zu leben und zu verkünden.    
  
Heute trifft die Kirche weltweit erneut auf unterschiedliche Probleme, Krisen und Schwierigkeiten. Oft haben wir Christen nicht mehr den Mut, unseren Glauben zu bekennen. Viele Menschen fühlen sich von der Kirche enttäuscht und suchen nach Alternativen. Aber wir dürfen überzeugt sein, dass der Heilige Geist wirkt und Menschen bewegt, auch heute. Wenn wir heute das Hochfest Pfingsten feiern und uns an die Aussendung des Heiliger Geistes an die Jünger Jesu erinnern, können wir uns auch an unseren Empfang des Heiligen Geistes durch das Sakrament der Firmung erinnern.  
 
Wir können daran fest glauben und darauf hoffen, dass der Heilige Geist in unserer Kirche und in unserer Gesellschaft heilsam wirken wird, uns mit seiner Kraft befähigen wird und uns in die Fülle der Wahrheit führen wird. Der Heilige Geist kann uns in jeder Situation Zuversicht, Hoffnung, Einheit und Liebe schenken. Die Gaben des Geistes und die Früchte des Geistes werden wir unter uns erfahren, wenn wir daran fest glauben und uns danach wirklich sehnen. Wir sollten Jesus heute am Pfingstfest aufrichtig bitten: „Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu.“ 

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