Lk. 9,
18-24
Predigt
Jesus hat viele Namen und viele
Bezeichnungen. Die Menschen haben ihn unterschiedlich verstanden. Einige für
uns bekannte oder in der Bibel stehende Namen Jesu sind: Messias, Freund, Herr,
Meister, König, Menschensohn, Erlöser, Friedensstifter, Bruder, guter Hirt oder
Prophet. Es gibt auch viele andere Namen, die wir in der Bibel lesen können.
Alle Namen und Bezeichnungen passen gut zu Jesus, weil Jesus über allen Namen
steht und alle diese Namen und Bezeichnungen angehört. Manchmal hatten
die Leute falsche Vorstellungen und falsche Erwartungen von Jesus. Für Jesus
waren wahrscheinlich alle diese Namen und Bezeichnungen persönlich nicht
wichtig, sondern die Erkenntnis von den Menschen, wer Jesus wirklich wäre und
was für eine Mission Jesus zu erfüllen habe.
Im heutigen Evangelium versucht Jesus die
Meinung über sich von den Leuten zu hören um zu wissen, ob sie ihn richtig
verstanden hatten. Die Antwort von Petrus und die Reaktion Jesu darauf,
bestätigen, dass während Jesus lebte, es Menschen gab, die Jesus als den
erwarteten Messias und den Sohn Gottes verstanden. Da hatte Jesus auch die
Sorge, dass die Führer des Volkes dieses Bekenntnis der Menschen als Vorwurf
sehen und Jesus umbringen wollten. Deswegen verbot Jesus mit Niemanden darüber
zu reden.
Der Vorwurf
der jüdischen Führer gegen Jesus für die Hinrichtung war derselbe, nämlich dass
Jesus sich Gott gleich gestellt habe. Aber dieses Bekenntnis Petrus und der
Vorwurf der Juden wurde das Bekenntnis der Christen: Jesus Sohn Gottes, der
Messias, der Gesalbte Gottes. Wofür Jesus hingerichtet wurde und er sterben
musste, dafür verehren die Menschen Jesus und das wird der Glaube von
Milliarden Menschen.
Unser Bekenntnis über Jesus und der Glaube
an Jesus hat sich nicht erst spät durch die Jahrhunderte entwickelt, sondern
während der Zeit Jesu und während der Zeit seiner Apostel.
Dieser alte Glaube über Jesus und sein
Gottesbild als Vater, Sohn und Geist praktizieren wir heute als christlichen
Glauben und christliches Gottesbild.
Die Frage für wen halten die Leute Jesus
und für wen halten seine Jünger Jesus wird auch heute überall gestellt. Wer ist
dieser Jesus von Nazareth? Für wen halten wir ihn, für wen halten die Christen
ihn?
Der Glaube an Jesus und sein Evangelium,
sowie die Überzeugung und die Hoffnung, dass die Person und die Botschaft Jesus
die Antwort auf alle Fragen und Probleme der Menschheit sind, bewegen die
Christen seit dem Beginn des Christentums. Aus diesem Grund haben Paulus und
alle anderen Apostel und viele Christen die Frohbotschaft weltweit verkündet
und wir das Christentum gegründet.
Heute merken wir, dass uns eifrige
Verkünder, Vorbilder, Arbeiter im Weinberg und Missionare fehlen, und wir
selber bezweifeln, ob das Christentum in Zukunft einigermaßen weiter gehen wird.
Wir machen Statistiken und Studien und
entscheiden daraus mit den Prognosen der Experten, wie die Kirche in 10 Jahren
und 20 Jahren bestehen kann.
Aus unseren Planungen und Studien her
treffen wir Entscheidungen und versuchen die Kirche der Zukunft unserer
Prognose entsprechend zu gestalten und zu organisieren.
Auf der einen Seite ist es ein Versuch von
Gott gegebene Fähigkeiten zu nutzen auch im Bereich der Verkündigung. Auf der
anderen Seite ist unser Auftrag nicht zu analysieren und festzustellen,
sondern, wie es im heutigen Evangelium steht; sich selbst zu verleugnen, das
tägliche Kreuz auf sich zu nehmen und Jesus nachzufolgen. Unser Versuch sollte
nicht sein, alles zu retten, sogar das Leben zu retten, wie im Evangelium ganz
deutlich steht, sondern, um den Willen Gottes alles zu verlieren, sogar das
eigene Leben.
Ganz und voll für den Glauben und für die
Verkündigung zu leben und die Verkündigung als ein Herzensanliegen wahrzunehmen
ist die Aufgabe aller Christen.
Wir sollen unsere Kirche und die
Christenheit nicht als Organisation oder Struktur sehen, sondern als gläubiges
Volk und gläubige Gemeinschaft, die Gott suchen und Gott finden.
Jesus Christus ist unsere Antwort; er ist
unser Vorbild. Ihn verkünden wir und seinen Weg gehen wir, womit wir seine
Kirche in die Zukunft orientieren können.
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