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Freitag, 20. September 2013

13. Sonntag im Jahreskreis

Einleitung:

Gestern am Fest der Apostel Petrus und Paulus weihte Kardinal Marx acht Priesteramtskandidaten im Freisinger Dom zu Priester.
Wir wollen in diesem Gottesdienst für die neugeweihten Priester beten, damit sie gute Seelsorger und Verkünder werden.
Heute hören wir im Evangelium einen Bericht über die Nachfolge Christi. Wir alle sind Jünger Christi und wir brauchen die Hilfe und die Gnade Jesus um in seiner Nachfolge treu bleiben zu können.
Wir bitten ihn im Kyrie

Mt.LK. 9:51-62
Predigt 

Drei verschiedene Themen möchte ich aus dem heutigen Evangeliumsabschnitt herausnehmen.
Erstens: Die Ablehnung Jesu in Jericho
Zweitens: Der Versuch von Jakobus und Johannes im Namen Jesu zu befehlen, dass als Rache Feuer und Vernichtung eintritt.
Drittens: Der Wille von drei Menschen, Jesus nachzufolgen und die Antwort Jesu dazu.

Beim ersten Thema ist mir klar, warum die Samariter Jesus eine Unterkunft in Jericho verweigerten und ihn ablehnten. Wenn zwischen Juden und Samaritern eine Feindschaft existiert aus dem Grund, dass die Juden die Samariter nicht als Vollmitglied des auserwählten Volkes anerkennen, und Jesus als Jude nach Jerusalem geht, die Stadt der Juden, ist es verständlich, dass die Samariter nicht begeistert sind und dass sie verweigern Gastgeber Jesu zu sein. Eigentlich war das Verhalten der Samariter anständig, weil sie dem Feind nicht aufgefallen sind, sondern sie für den Feind nur kein Gastgeber sein wollten. Wenn die Samariter gewusst hätten, dass Jesus nach Jerusalem geht um von den Juden verhaftet, verspottet und ermordet zu werden, hätten sie wahrscheinlich anders gehandelt. Die Meinung Jesu über die Samariter haben sie auch nicht gekannt. Deswegen ist das Verhalten der Samariter für mich verständlich. Jesus hat  einmal die Samariter besser dargestellt als die Juden selber. Das auserwählte Volk der Juden war für Jesus nicht immer die besten und die ersten. Die Idee eines auserwählten Volkes war eine Idee der Juden selber, nicht von den anderen Völkern.

Das zweite Thema des heutigen Evangeliums, der Versuch von Jakobus und Johannes eine Rache für diese Ablehnung zu tun, findet Jesus unmöglich und deswegen weist er es zurück. Wir finden so eine Reaktion auch übertrieben und unerträglich. Jakobus und Johannes haben viele gute Taten Jesu und das Wunderwirken Jesu gesehen und miterlebt. Sie waren von der Kraft und der Macht Jesu überzeugt. Nun haben sie die Idee, diese Kraft und Macht Jesu in seinem Namen  auszuüben, um die Samariter für ihre Ablehnung zu bestrafen. Jesu erlaubt keinem Menschen in seinem Namen Rache zu tun oder Gewalt auszuüben oder etwas oder Jemanden zu vernichten, wie diese beiden Jünger es vor hatten, sondern seine Jünger sollen im Namen Jesus Gutes tun; den Armen die frohe Botschaft bringen und den Gefangenen Freiheit. Im Namen Jesu dürfen wir nur Gutes tun und Gutes wünschen. Falls wir beginnen würden, Rache und Böses zu planen oder zu tun, sind wir keine Jünger Jesu.

Im dritten Thema geht es um die Nachfolge. Wenn Jesus seine Situation  schlimmer als die Situation der Vögel und Tiere darstellt, warnt er diesen Mann, dass die Nachfolge keine leichte Aufgabe sei. Jesus war selber ein Wanderprediger. Die Apostel Jesu haben weltweit als Wanderprediger das Evangelium verkündet. Viele Wandermissionare und die sogenannte hauslose Mission haben die Verkündigung fortgesetzt. Eine Bereitschaft, eine gewisse Heimatlosigkeit zu akzeptieren ist die Voraussetzung für die enge Nachfolge Christi.

Wenn ein Mann Jesus um Zustimmung fragt, ihm nachzufolgen nach der Beerdigung seiner Eltern, könnte es sein, dass er bis zum Tod seiner Eltern warten will oder seine Eltern schon gestorben sind und er noch einige Stunden  braucht. Im Orient findet die Beerdigung am selben Tag des Todes statt. Falls seine Eltern schon verstorben wären, ist sein Eifer Jesus zu hören sehr groß und sein Interesse Jesus nachzufolgen sehr tief, weil er, anstatt sich um die Beerdigung zu kümmern, geht, um Jesus zu sehen. Jesus stellt hier die Nachfolge wichtiger und höher als die Liebespflicht gegenüber den Eltern.

Ein Anderer wollte nur von seiner Familie sich verabschieden. Sogar der große Prophet Elija des Alten Testamentes hat Elischa erlaubt sich von seinen Eltern zu verabschieden, bevor Elischa der Berufung als Prophet gefolgt ist. Der berechtigte Wunsch sich von der Familie zu verabschieden will Jesus nicht zustimmen, weil seine Nachfolge und die Verkündigung für ihn wichtiger und höher stehen als alle anderen Dinge.

Dieser Anspruch Jesus ist menschlich gesehen nicht zu erfüllen. Aber Jesus lebt. Er wirkt mit uns. Mit ihm an unserer Seite können wir einiges besser leisten als wir es denken.


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