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Freitag, 20. September 2013

17. Sonntag im Jahreskreis

Lk. 11:1-13
Predigt
Liebe Gottesdienstgemeinde!
Heute feiert Papst Franziskus in Rio in Brasilien den Abschlussgottesdienst zum Weltjugendtag. Die ganze Welt, Christen, Nichtchristen warten darauf, um zu hören, was der Papst dort bei seiner ersten Auslandsreise und am Weltjugendtag sagen wird. Sein einfacher und bescheidener Stil und die Weckung des Eindruckes auf mutige Entscheidungen haben in seiner erst kurzen Amtszeit schon viele Christen motiviert und die politische und soziale Welt bewegt. Wir hoffen, dass der Papst viel beitragen kann, um den Geist des Christentums und die Kraft des Glaubens sichtbarer und wirksamer zu machen.

Beim letzten Weltjugendtag 2011 in Madrid konnte ich mit 30 Jugendlichen aus unserem Pfarrverband am Programm und im Abschlussgottesdienst des Papstes teilnehmen. Seit vielen Jahren folge ich den Themen und den Berichten der Weltjugendtage und 1997 in Paris und 2011 in Madrid hatte ich die Möglichkeit persönlich teilzunehmen. Es war eine eindrucksvolle, den Glauben belebende und freudige Erfahrung für mich. Jedes Mal steht der Weltjugendtag unter einem Thema. Das Thema dieses WJT lautet:"Geht und macht zu Jüngern alle Völker" (Mt 28,19). In der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro haben in den letzten Tagen über 2 Millionen vorwiegend junge Menschen über dieses Thema gehört, diskutiert, Planungen für die Umsetzung des Aufrufes Christi gemacht, um mit neuen Entscheidungen nach Hause zu gehen und danach als Missionare wirken zu können. Daneben feiert jede Diözese ihren Weltjugendtag, damit neben dem offiziellen internationalen WJT viele Jugendliche an bestimmten Orten ihrer Heimatdiözesen in Gemeinschaft die Stimmung erleben und sich mit dem Thema des Weltjugendtages beschäftigen können. Ob solche große Veranstaltungen in der Glaubensverbreitung wirklich helfen  und die Menschen wieder mehr zum Glauben bringen, bleibt eine berechtigte Frage, die sich nicht nur die Kritiker stellen. (das sollten wir genau prüfen). Wir könnten uns auch Gedanken machen, ohne solche große Veranstaltungen, wie die Kirche in der Welt wirken kann.

Es stimmt, dass es viel Geld kostet, um ein Großereignis wie den Weltjugendtag zu organisieren. Aber wenn wir an die Kosten eines Weltjugendtages denken, sollen wir nicht vergessen, wie viel Geld die Menschen für Freizeitbeschäftigungen und Urlaube ausgeben. Die Stimmung, die Begeisterung, die Motivation und die Erfahrung vom Erleben weltweiter Glaubensgemeinschaft, die die Teilnehmer der Weltjugendtage bewegt, kann in einem jungen Menschen und manchmal auch bei Erwachsenen positive Auswirkungen haben für mehrere Jahre und sogar für das ganze Leben.

Die Worte des Papstes, dass nicht Besitz, Geld oder Macht das Zentrum des Lebens seien, sein Besuch in den Slums in Brasilien und sein Aufruf Solidarität mit den Armen zu zeigen können unserer Kirche eine neue Richtung geben. Er setzt sich ein und spricht deutlich gegen Drogenhandel und Korruption. Vor allem ruft er auf, das Vertrauen mit Jesus zu bilden und zu stärken. In allen unseren Unternehmungen soll unser Glaube im Mittelpunkt stehen.

Ich hoffe, dass die Ereignisse in Rio in diesen Tagen und die Hoffnung durch Papst Franziskus uns helfen werden, die Botschaft des heutigen Evangeliums mit dem Gebet Vater unser und die Not des ständigen Gebetes besser zu verstehen. Wenn Gott Vater aller Menschen ist, sind alle Menschen Schwestern und Brüder: Ein schwieriges Verständnis, aber ein wahres Bekenntnis. Ich wünsche uns allen mehr Geduld und mehr Liebe gegenüber unserem Glauben an Gott und gegenüber unseren Mitmenschen.
 
Zum Schluss noch ein Hinweis
 Wer die Übertragung des Abschlussgottesdienstes aus Rio sehen möchte, es gibt eine Livesendung im Bayr. Rundfunk um 15.00 Uhr.

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