Predigt
Lk. 16:1-13
Lk. 16:1-13
Predigt
Liebe Pfarrgemeinde, lieber Herr Cichon!
Heute begehen wir das 30 jährige
Dienstjubiläum unseres sehr geschätzten Mesners und Hausmeisters Herrn Josef
Cichon. Vor 30 Jahren als Herr Cichon seinen Dienst in der Pfarrei Maria
Immaculata antrat, war er 35 Jahre alt und sein ältestes Kind erst einige
Monate auf der Welt.
Seine Aufgaben in der Pfarrei Maria
Immaculata waren u.a.: die Vorbereitungen für die Gottesdienste, die Betreuung
der Ministranten, Verantwortung für die Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit in
den pfarrlichen Gebäuden und dadurch zum Teil auch Verantwortung für die
Instandhaltung und Verwahrung der kirchlichen Güter und dem kirchlichen
Eigentum.
Josef Cichon, ein
Mann der Tat, oft gab und gibt er uns einen guten Rat.
So denken wir
manchmal oder sagen: Nicht verzagen Herrn Cichon oder Josef fragen.
Als ich das heutige Evangelium las, habe
ich gedacht, dass wir unseren Mesner mit dem Verwalter im Gleichnis des
heutigen Evangeliums vergleichen können.
Auf den ersten Blick könnte man denken,
dass Jesus seinen beschuldigten Verwalter lobt. Aber es steht nicht im
Gleichnis ob dem beschuldigten Verwalter seine Schuld nachgewiesen wurde. Der
Hausherr hat ihn nicht gleich bestraft, sondern von ihm verlangt Rechenschaft
abzulegen. Seine Worte, "Du darfst nicht länger mein Verwalter sein"
verstehe ich so, dass der Herr ihn warnt, falls er schuldig befunden würde,
könne er nicht mehr sein Verwalter sein. Bevor er Rechenschaft ablegt, sichert
der Verwalter seine Zukunft und er unternimmt dafür einiges, damit er ganz
sicher sein kann von den Leuten aufgenommen zu werden, falls sein Herr ihm sein
Amt entzieht. Diese Klugheit und Schaffung der Sicherheit lobt Jesus und sagt
uns, dass wir als Kinder des Lichtes klüger sein müssen, um unseren Reichtum
für den Himmel zu sammeln.
Man könnte denken, dass dieser
Verwalter durch Betrug seine Zukunft sicherte. Aber im Evangelium lesen wir
nicht, dass der Verwalter durch die Kraft seines Amtes Jemanden seine Schuld
erlassen durfte oder nicht. Wahrscheinlich gehörte es zu seinen Aufgaben, für
die Rückzahlung der verliehenen Güter oder Geldes zu sorgen und in bedürftigen
Fällen Erlass zu erteilen.
Als dieser Verwalter den Vorwurf
erfuhr und Ärger von seinem Herrn erahnte, reagiert er großzügiger,
barmherziger, gnädiger und liebevoller gegenüber den Schuldnern. Er hat den
Menschen vertraut, mit denen er etwas zu tun hatte. Jesus lobt seine
Cleverness, seine Klugheit. Vielleicht war die Großzügigkeit und Barmherzigkeit
der Grund des Vorwurfes gegen ihn.
Zuverlässigkeit in kleinen Dingen,
Zuverlässigkeit zu den uns anvertrauten Gütern, Zuverlässigkeit mit den
weltlichen und materiellen Dingen sind die Voraussetzung dafür, dass uns das
wahre Gut und das wahre Eigentum anvertraut wird.
In jedem Gleichnis ist Jesus wie ein
Hauptdarsteller, er erzählt durch die Gleichnisse seine eigene Geschichte mit
seinem Handeln mit uns Menschen und daher steht Jesus im heutigen Gleichnis an
der Stelle des reichen Mannes.
Jeus erwartet, dass wir hier und heute
treu, barmherzig, großzügig und zuverlässig bleiben, damit wir von ihm anerkannt
und uns bei ihm aufgehoben fühlen können.
Wenn ich an unseren Mesner denke, bin ich
der Überzeugung, dass Zuverlässigkeit zu den kleinen Dingen und Zuverlässigkeit
zu den anvertrauten Gütern besondere Eigenschaften von Herrn Cichon sind. Die
vergangenen 30 Jahre war die Pfarrei Maria Immaculata durch den zuverlässigen
Dienst von ihm sehr gut bedient und gesegnet.
Herr Cichon ist ein Mitarbeiter mit viel
erworbener Sach- und Fachkenntnis, freundlich und hilfsbereit, immer zur
Stelle, vertrauenswürdig und respektvoll im Umgang mit Arbeitskollegen und mit
seinen Vorgesetzten.
Lieber Jubilar, gestern Abend haben wir
kurz über Ihren Lebens- und Berufsweg gesprochen. Sie berichteten über Ihr
Studium in Polen als Elektromechaniker, Ihre Tätigkeit an der Uni in Polen,
über die Tätigkeit Ihrer Frau als Lehrerin und über Ihr Verlangen nach den
christlichen Werten und nach Freiheit.
Dabei erzählten Sie, dass Sie in den
letzten 30 Jahren 3 Pfarrer erlebten, Pfarrer Hassels 20 Jahre, Pfarrer
Schüling 5 Jahre und nun mich auch als Pfarrer 5 Jahre. Zu meiner Frage, wer
von diesen Dreien für Sie der Beste war, antworteten Sie ganz diplomatisch:
„Jeder war anders“.
Danach überlegte ich am Abend zu Hause, wie
viele Mesner ich in den letzten 25 Jahren erleben durfte. Mindestens 20 Mesner
lernte ich kennen. Erstens weil ich nicht 30 Jahre in einer Pfarrei bleiben
konnte; zweitens weil ich immer in Pfarrverbänden mit drei bis 17 Kirchen tätig
war und jede Kirche einen eigenen Mesner hatte. Ich kann heute ganz ehrlich
sagen, dass von allen diesen Mesnern, die ich persönlich kenne und mit denen
ich zusammen arbeitete, Herr Cichon einer der Besten dienstlich und menschlich
ist. Herr Cichon tut nicht nur seinen Dienst, sondern er identifiziert sich mit
seinem Dienst, er glaubt, was er im Gottesdienst vollzieht und erfüllt seine
Aufgaben treu, pflicht- und verantwortungsbewusst, mit viel Liebe und
Zuverlässigkeit. Deswegen meine ich, dass Herr Cichon ein kluger Verwalter ist,
wie der Verwalter im Evangelium. Dazu möchte ich erwähnen, dass seine Frau ihn
im Dienst oft und gerne unterstützt und die Kinder auch mithelfen, wo es nötig
ist.
Ich kenne Herrn
Cichon jetzt seit fünf Jahren und arbeite gerne mit ihm zusammen. Viele von
Ihnen, kennen ihn und die Familie seit Beginn seiner Tätigkeit vor 30 Jahren,
einige von Ihnen kennen ihn von Kind an.
Lieber Herr Cichon,
ganz persönlich danke ich Ihnen von ganzem Herzen für die gute und
vertrauensvolle Zusammenarbeit in den letzten 5 gemeinsamen Dienstjahren. Sie
sind und bleiben für uns ein wertvoller und wichtiger Mitarbeiter der Pfarrei
Maria Immaculata. Wir schätzen Sie sehr und wir sind sehr dankbar für dass, was
Sie tun und wie Sie es tun. Für die 3 Jahrzehnte Fleiß und Treue zur Pfarrei
und zum Gotteshaus, geben wir Ihnen gern und von Herzen einen großen Applaus.
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