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Montag, 30. September 2013

25.Sonntag im Jahreskreis

Predigt
Lk. 16:1-13
Predigt
Liebe Pfarrgemeinde, lieber Herr Cichon!
Heute begehen wir das 30 jährige Dienstjubiläum unseres sehr geschätzten Mesners und Hausmeisters Herrn Josef Cichon. Vor 30 Jahren als Herr Cichon seinen Dienst in der Pfarrei Maria Immaculata antrat, war er 35 Jahre alt und sein ältestes Kind erst einige Monate auf der Welt.
Seine Aufgaben in der Pfarrei Maria Immaculata waren u.a.: die Vorbereitungen für die Gottesdienste, die Betreuung der Ministranten, Verantwortung für die Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit in den pfarrlichen Gebäuden und dadurch zum Teil auch Verantwortung für die Instandhaltung und Verwahrung der kirchlichen Güter und dem kirchlichen Eigentum.

Josef Cichon, ein Mann der Tat, oft gab und gibt er uns einen guten Rat.
So denken wir manchmal oder sagen: Nicht verzagen Herrn Cichon oder Josef fragen.

Als ich das heutige Evangelium las, habe ich gedacht, dass wir unseren Mesner mit dem Verwalter im Gleichnis des heutigen Evangeliums vergleichen können.

Auf den ersten Blick könnte man denken, dass Jesus seinen beschuldigten Verwalter lobt. Aber es steht nicht im Gleichnis ob dem beschuldigten Verwalter seine Schuld nachgewiesen wurde. Der Hausherr hat ihn nicht gleich bestraft, sondern von ihm verlangt Rechenschaft abzulegen. Seine Worte, "Du darfst nicht länger mein Verwalter sein" verstehe ich so, dass der Herr ihn warnt, falls er schuldig befunden würde, könne er nicht mehr sein Verwalter sein. Bevor er Rechenschaft ablegt, sichert der Verwalter seine Zukunft und er unternimmt dafür einiges, damit er ganz sicher sein kann von den Leuten aufgenommen zu werden, falls sein Herr ihm sein Amt entzieht. Diese Klugheit und Schaffung der Sicherheit lobt Jesus und sagt uns, dass wir als Kinder des Lichtes klüger sein müssen, um unseren Reichtum für den Himmel zu sammeln.

Man könnte denken, dass dieser Verwalter durch Betrug seine Zukunft sicherte. Aber im Evangelium lesen wir nicht, dass der Verwalter durch die Kraft seines Amtes Jemanden seine Schuld erlassen durfte oder nicht. Wahrscheinlich gehörte es zu seinen Aufgaben, für die Rückzahlung der verliehenen Güter oder Geldes zu sorgen und in bedürftigen Fällen Erlass zu erteilen.

Als dieser Verwalter den Vorwurf erfuhr und Ärger von seinem Herrn erahnte, reagiert er großzügiger, barmherziger, gnädiger und liebevoller gegenüber den Schuldnern. Er hat den Menschen vertraut, mit denen er etwas zu tun hatte. Jesus lobt seine Cleverness, seine Klugheit. Vielleicht war die Großzügigkeit und Barmherzigkeit der Grund des Vorwurfes gegen ihn.

Zuverlässigkeit in kleinen Dingen, Zuverlässigkeit zu den uns anvertrauten Gütern, Zuverlässigkeit mit den weltlichen und materiellen Dingen sind die Voraussetzung dafür, dass uns das wahre Gut und das wahre Eigentum anvertraut wird.

In jedem Gleichnis ist Jesus wie ein Hauptdarsteller, er erzählt durch die Gleichnisse seine eigene Geschichte mit seinem Handeln mit uns Menschen und daher steht Jesus im heutigen Gleichnis an der Stelle des reichen Mannes.

Jeus erwartet, dass wir hier und heute treu, barmherzig, großzügig und zuverlässig bleiben, damit wir von ihm anerkannt und uns bei ihm aufgehoben fühlen können.

Wenn ich an unseren Mesner denke, bin ich der Überzeugung, dass Zuverlässigkeit zu den kleinen Dingen und Zuverlässigkeit zu den anvertrauten Gütern besondere Eigenschaften von Herrn Cichon sind. Die vergangenen 30 Jahre war die Pfarrei Maria Immaculata durch den zuverlässigen Dienst von ihm sehr gut bedient und gesegnet.

Herr Cichon ist ein Mitarbeiter mit viel erworbener Sach- und Fachkenntnis, freundlich und hilfsbereit, immer zur Stelle, vertrauenswürdig und respektvoll im Umgang mit Arbeitskollegen und mit seinen Vorgesetzten.

Lieber Jubilar, gestern Abend haben wir kurz über Ihren Lebens- und Berufsweg gesprochen. Sie berichteten über Ihr Studium in Polen als Elektromechaniker, Ihre Tätigkeit an der Uni in Polen, über die Tätigkeit Ihrer Frau als Lehrerin und über Ihr Verlangen nach den christlichen Werten und nach Freiheit.

Dabei erzählten Sie, dass Sie in den letzten 30 Jahren 3 Pfarrer erlebten, Pfarrer Hassels 20 Jahre, Pfarrer Schüling 5 Jahre und nun mich auch als Pfarrer 5 Jahre. Zu meiner Frage, wer von diesen Dreien für Sie der Beste war, antworteten Sie ganz diplomatisch: „Jeder war anders“.

Danach überlegte ich am Abend zu Hause, wie viele Mesner ich in den letzten 25 Jahren erleben durfte. Mindestens 20 Mesner lernte ich kennen. Erstens weil ich nicht 30 Jahre in einer Pfarrei bleiben konnte; zweitens weil ich immer in Pfarrverbänden mit drei bis 17 Kirchen tätig war und jede Kirche einen eigenen Mesner hatte. Ich kann heute ganz ehrlich sagen, dass von allen diesen Mesnern, die ich persönlich kenne und mit denen ich zusammen arbeitete, Herr Cichon einer der Besten dienstlich und menschlich ist. Herr Cichon tut nicht nur seinen Dienst, sondern er identifiziert sich mit seinem Dienst, er glaubt, was er im Gottesdienst vollzieht und erfüllt seine Aufgaben treu, pflicht- und verantwortungsbewusst, mit viel Liebe und Zuverlässigkeit. Deswegen meine ich, dass Herr Cichon ein kluger Verwalter ist, wie der Verwalter im Evangelium. Dazu möchte ich erwähnen, dass seine Frau ihn im Dienst oft und gerne unterstützt und die Kinder auch mithelfen, wo es nötig ist.

Ich kenne Herrn Cichon jetzt seit fünf Jahren und arbeite gerne mit ihm zusammen. Viele von Ihnen, kennen ihn und die Familie seit Beginn seiner Tätigkeit vor 30 Jahren, einige von Ihnen kennen ihn von Kind an.


Lieber Herr Cichon, ganz persönlich danke ich Ihnen von ganzem Herzen für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit in den letzten 5 gemeinsamen Dienstjahren. Sie sind und bleiben für uns ein wertvoller und wichtiger Mitarbeiter der Pfarrei Maria Immaculata. Wir schätzen Sie sehr und wir sind sehr dankbar für dass, was Sie tun und wie Sie es tun. Für die 3 Jahrzehnte Fleiß und Treue zur Pfarrei und zum Gotteshaus, geben wir Ihnen gern und von Herzen einen großen Applaus.

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