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Samstag, 20. Oktober 2012

Maria Himmelfahrt 2012

Einleitung:
 
Wir feiern heute das Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel. Dieses Fest feiert die Kirche in Jerusalem seit dem 5. Jahrhundert und die Kirche Westens seit dem 7. Jahrhundert. Aber erst im Jahr 1950 verkündete Papst Pius XII. die Aufnahme Mariens in den Himmel als Dogma der Kirche. Dieses Dogma war damals in der Zeit des Todes und der Zerstörung nach dem zweiten Weltkrieg eine Botschaft der Hoffnung. Auch heute ist das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel eine Botschaft der Hoffnung, dass Gott die einfachen und demütigen Menschen nie verlassen wird. Jesus Christus ist unsere Hoffnung und unser Heil. Ihn rufen wir im Kyrie.
 
 
 
Evangelium vom Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel:
Lk 1,39-56
Predigt 
Das Magnificat, der Lobgesang Mariens, hat Maria bei ihrer Tante Elisabeth gleich nach der Verkündigung der Menschwerdung Gottes gesungen.  In diesem Lobgesang preist Maria die Größe des Herrn, jubelt über Gott, ihren Retter. Die Größe Gottes und die großartigen Taten Gottes gegenüber den kleinen niedrigen Menschen, die das Volk Israel in seiner Beziehung mit Gott erlebte, erfuhr Maria in der Verkündigung des Engels in ihrem eigenem Leben. Gott schaut die Niedrigkeit, er erhöht die Niedrigen und vollbringt machtvolle Taten, er beschenkt die Hungernden und erfüllt die Verheißungen: Alles hat Maria aus der Geschichte Israels gewusst; nun erlebt sie es in ihrem eigenen Leben.  Deswegen singt, lobt und preist Maria die Größe des Herrn.
 
Dieser Lobgesang Mariens bei der Verkündigung, dürfen wir als ihre Kinder beim Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel singen und Gott unseren Retter, Jesus Christus unseren Bruder und den heiligen Geist  preisen. Die Erfahrung der Niedrigkeit und Niederlage Mariens schenkt auch uns Hoffnung, dass Gott in unseren Problemen und den Problemen der Welt unsere Niedrigkeit belohnen wird.  Die Niedrigen, Kleinen, Verlorenen und von den Menschen und in der Welt erpressten Menschen können vor Gott Hoffnung haben. Nicht nur das Volk Israel, nicht nur Jesus Christus, nicht nur Maria, sondern alle Menschen, die sich ihrer Niedrigkeit bewusst sind und die Größe Gottes anerkennen, wird Gott erhöhen.
Die Erhöhung der Niedrigen geschah in der Geschichte sehr deutlich in der Auferstehung Christi und seiner Himmelfahrt. Der Mensch gewordene Gott Jesus Christus wurde von Menschen gekreuzigt und Gott hat ihn erhöht und zu sich geholt, wie der Apostel Paulus im Philipperbrief schreibt. „Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich, und wurde wie ein Sklave, und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich, und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht, und ihn den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen.“
In der gleichen Art, wie Jesus, der Sohn Gottes erhöht wurde, wird auch Maria, der Mensch von Gott erhöht und mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Das ist unser Glaube. Dieser Glaube der Auferstehung und der Himmelfahrt von Maria und Jesus ist auch unsere Hoffnung und Zuversicht. Weil wir Jesus als unseren Bruder und Maria als unsere Mutter nennen dürfen und Gott als unseren Vater im Himmel, dürfen wir glauben und hoffen, das dass, was bei Jesus und Maria passierte, auch bei uns geschehen wird. Wir werden auch in den Himmel aufgenommen.
Diese Hoffnung auf den Himmel und auf die Erfüllung der Verheißungen Gottes über die Erhöhung der Niedrigen soll nicht nur ein Trost für das Leiden und für die Niederlage auf der Erde sein, sondern kann auch als echte Hoffnung auf die Frage nach einem Leben nach dem Tod gelten. Diese Hoffnung und diese Verheißung sind die Antwort auf die Frage, was wir tun sollen, um das ewige Leben zu erreichen, was wir tun sollen, um mit Christus auferstehen zu wollen oder wie Maria in den Himmel aufgenommen zu werden. Die Antwort ist das beispielhafte Leben von Jesus und Maria. Das einfache Leben von Maria und Jesus mit der Botschaft der Liebe Gottes und der Liebe füreinander haben Maria und Jesus ermöglicht in den Himmel zu Gott aufgenommen zu werden und mit Gott vereint zu bleiben.
Die Hoffnung auf unsere Aufnahme in den Himmel und unser Versuch daran zu glauben und dementsprechend zu leben, sollte die Botschaft des heutigen Tages sein. Wir alle werden in den Himmel aufgenommen. Wir glauben daran und hoffen darauf. Möge Gott einst unsere Hoffnung erfüllen.

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