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Samstag, 20. Oktober 2012

18. Sonntag im Jahreskreis

Einleitung:
„Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben“, sagt Jesus im heutigen Evangelium. Wir kommen zu Jesus um dieses Brot zu empfangen, damit wir das Leben in Fülle haben. Zu ihm, unserem Herrn und Gott rufen wir im Kyrie.

Predigt. (Jn. 6. 24-35)
Im heutigen Evangelium erfahren wir, dass Jesus und die Leute aneinander vorbei reden, wie es im Alltag manchmal auch bei uns in unseren Gesprächen passiert. Jesus redet über den Glauben, das Glück und über das Leben. Die Leute reden über Brot und Manna, nämlich über Nahrungsmittel. Selbstverständlich gibt es einen Bezug zwischen Glück, Leben und Nahrungsmittel. Wer kein Brot hat und hungern muss, kann kein Glück empfinden und hat kein gutes Leben. Jesus deutet aber dazu auch den Glauben an Gott in dieser Beziehung zwischen Glück, Leben und  Nahrungsmitteln. Aber seine Zuhörer hatten nur Gedanken an das gegessene Brot im Kopf und konzentrierten sich nur auf das Materielle  und dachten nicht an das Wesentliche, an den Glauben an Gott und an die göttliche Offenbarung. Doch für ein gelingendes Leben und Glück ist das Wesentliche wichtiger als das Materielle. Wenn das Wesentliche fehlt, wird das Materielle nicht mehr helfen. Jesus versucht den Leuten diese Bedeutung der wesentlichen Dinge im Leben zu erklären.

In dem Gespräch zwischen Jesus und seinen Zuhörern im heutigen Abschnitt des Evangeliums stellen die Leute Jesus drei Fragen. Erstens: Wann bist du hierher gekommen?
Zweitens: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?
Drittens fragen sie Jesus: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben?

Für die erste Frage gibt Jesus keine richtige Antwort. Stattdessen macht er den Fragestellern einen Vorwurf, dass sie sehr egoistisch und weltlich denken und sich nur  kümmern um ihren Profit, ihren Gewinn oder ihren Verdienst.  D. h. die Leute suchten Jesus, weil sie sich satt gegessen hatten und gehofft haben, dass sie wieder von Jesus etwas bekommen würden. Es stimmt, dass Jesus ihnen Brot geschenkt hat. Aber diese Geschenke waren nur ein Zeichen. Die Leute sollten an das Zeichen glauben und entsprechend reagieren, anstatt immer wieder auf  Zeichen zu warten und Zeichen zu verlangen. Eine Wundertat oder eine  Brotvermehrung waren eigentlich ausreichend, die Leute zum Glauben zu bringen. Mit diesem Zeichen sollten sie eigentlich alles verstehen. Wer mit einem Zeichen nicht alles versteht, wird auch mit hunderten Zeichen nichts verstehen.  Viele Menschen verlangten damals Zeichen,  um glauben zu können und und auch heute erwarten Viele sichtbare und wiederholte Zeichen und Wunder, bevor sie glauben.

Auf die zweite Frage antwortete Jesus, dass die Leute an Gott und an seinen Sohn Jesus Christus glauben sollen. Die Frage war sehr konkret: Was sollen wir tun. Die Antwort ist auch ganz konkret. Viele Menschen sind damals zu Jesus gekommen, um ihn zu hören oder von ihm etwas zu empfangen. Falls sie alle an Gott und an ihn geglaubt hätten, wären sie auch ihm und seiner Botschaft treu geblieben. Viele Menschen waren damals von Jesus begeistert; aber es fehlte ihnen der Mut zum Glauben. Es war ähnlich in der Geschichte des Christentums. Viele kamen zu Christus und seiner Kirche; aber es fehlte den Menschen oft der Mut zum wahren Glauben. Auch heute wird der Glaube auf den Prüfstein gestellt. Die Frage, wie tief unser Glaube an Gott und Jesus Christus ist, können wir selber durch unsere Standfestigkeit und unsere Verbundenheit mit der Kirche ermessen. Nur der Glaube an Gott und an Christus ist die Antwort auf viele heutige Fragen, da wo wir selber  keine Antwort mehr geben können. 

Die dritte Frage über die Zeichen, die Jesus geben wird beantwortet Jesus, indem er sagt, das Brot vom Himmel und von Gott dem Vater, ist das Zeichen. Dieses Brot ist Jesus selber. Dieses Zeichen des Brotes, das Jesus selber ist, hat die Kirche immer als das wichtigste Zeichen und als wichtigste Erfahrung bewahrt und verkündet. Dieses Zeichen vom Himmel hat die Kirche immer auch als das tiefste Erlebnis der Gemeinschaft (in jeder Eucharistie- und Kommunionfeier) und als der Mittelpunkt des Glaubens bezeichnet. Dieses Brot ist das Zeichen der Einheit und der Bund der Liebe.

Die Kirche lädt uns ein, dieses Zeichen, das Brot des Lebens würdig zu empfangen und dadurch Gottes Nähe in uns zu erfahren. So möchte ich Sie bitten die Eucharistie als Mitte unseres Glaubens zu verstehen und wünschen, dass wir alle es so erfahren.

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