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Samstag, 20. Oktober 2012

17. Sonntag im Jahreskreis

Einleitung:

Im heutigen Gottesdienst wollen wir besonders an alle Schülerinnen und Schüler denken und sie in unser Gebet einschließen. Wir wollen auch für alle Menschen um Gottes Schutz und Geleit bitten, die in diesen Wochen des Sommers Erholung suchen und Urlaub geplant haben. Die Kinder und Jugendlichen haben ein Schuljahr lang gelernt. Nun brauchen sie eine größere Pause, damit sie danach wieder mit Freude und Begeisterung in der Schule, bei der Ausbildung oder beim Studium neuen Lehrstoff aufnehmen und erlernen können. Die Erwachsenen brauchen ebenso eine Pause vom sonstigen Alltag in Beruf und Familie, um sich körperlich und geistig zu erholen. In den Wochen der Ferien und des Urlaubes finden wir vielleicht auch mehr Zeit zum Nachdenken über das Thema unserer Beziehung zu Gott und können dankbar auf Gottes Schutz und Begleitung blicken. Möge sein Beistand uns Mut und Kraft geben für ein gut gelingendes Leben.

  
Predigt (Jn.6.1-15)
Das heutige Evangelium über die Brotvermehrung betrachten wir oft nur als ein Wundergeschehen und als Wundertat Jesu. Wir überlegen zu wenig, wie und warum so ein Wunder stattfand. Wir denken dabei nicht darüber nach, ob auch heute ähnliche Wundergeschehen möglich sein könnten.

Nach dem Bericht des Evangelisten ernährte Jesus fünftausend Männer und dazu viele Frauen und Kinder mit fünf Gerstenbroten und zwei Fischen, die ein Kind dabei hatte. Nach dem Bericht äusserte nur ein Kind, dass es etwas zum Essen dabei habe, als alle Zuhörer Jesu hungrig und müde waren. Mit diesen wenigen Nahrungsmitteln, die Jesus austeilen ließ, konnten sich dann aber alle satt essen. Die Bereitschaft zu teilen und das Vertrauen auf Gott haben dieses Wunder der Brotvermehrung ermöglicht.

Es könnte auch so gewesen sein, dass die Menschen, als sie sahen, dass Jesus das Brot teilte, sie auch begannen zu teilen was sie dabei hatten und dadurch alle genug zum Essen bekamen. Unter den ersten Christen kannte man die sogenannte Gütergemeinschaft. Das Teilen von dem was die Menschen ernteten und erwarben und ihren Besitz für die Gemeinschaft zu stiften, waren Voraussetzung für die Mitgliedschaft in der Gemeinschaft von Christen. Durch das Wunder der Brotvermehrung zeigt Jesus auch die Notwendigkeit des Teilens.  

Heute produzieren viele Länder viel mehr Nahrungsmittel als die ganze Welt braucht. Trotzdem verhungern und sterben an Hunger viele Menschen, weil wir nicht bereit sind zu teilen. Anstatt zu teilen, vernichten wir Überproduktionen von Nahrungsmitteln. Produzenten, Großhändler, Supermärkte und sogar einzelne Haushalte vernichten viele Nahrungsmittel oder werfen Nahrungsmittel weg, weil zu viel produziert wurde oder weil die Verbraucher zu viel kaufen oder die Produkte unsachgemäss gelagert werden. 

Schnell Neues zu kaufen und das Alte wegwerfen, wurde für Viele zum Lebensstil. Wir haben oft keine Gewissensprobleme mehr, Nahrungsmittel und für die Menschen brauchbare Sachen zu vernichten; sie zu teilen oder zu verschenken fehlt uns die Bereitschaft. Wer heutzutage nicht viel kauft und auch nicht viel wegwirft, ist unmodern oder wird als altmodisch bezeichnet. Doch wir sehen nicht, dass wir mit dieser egoistischen Art des Lebens und der Lebenseinstellung uns selber zu Grunde richten, weil wir dadurch oft die Umwelt zerstören und ein menschenwürdiges, gesichertes Leben für viele Menschen schon jetzt und in der Zukunft immer schwieriger wird.  

Das Bewusstsein, achtsam mit Lebensmitteln und Energiestoffen unserer Erde umzugehen, die Bereitschaft zu teilen und nicht großen Besitz auf Kosten anderer zu erwerben sind Werte, die Jesus uns im heutigen Gleichnis vermitteln möchte.

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