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Samstag, 20. Oktober 2012

16. Sonntag im Jahreskreis Lesejahr B

 

Predigt (Mk 6,30-34)

In den letzten Wochen hörten wir im Sonntagsevangelium Berichte über die Ablehnung Jesus in seiner Heimat und über die Aussendung seiner Jünger zu zweit. Die Enttäuschung Jesu und seinen radikalen Missionsauftrag waren die Themen. Heute hören wir den Bericht seiner Jünger über die Aufnahme der Menschen bei ihrer Verkündigung und über das Wirken von Wundern, die Heilung der Kranken und von Austreibung der Dämonen.
Die Begeisterung und Bewunderung der Jünger Jesu und ihrer Anhänger stehen dabei im Vordergrund. Die aus einfachen Verhältnissen stammenden Jünger Jesu hatten nie gedacht, dass sie selber Wunder tun können, wie ihr Meister Jesus es getan hat. Sie haben nie gedacht, dass sie Dämonen austreiben können, wie Jesus es getan hat. Sie haben nie gedacht, dass die Menschen auf sie hören werden, weil sie dem niedrigsten und einflusslosen Volk angehörten. Aber als sie von Jesus ausgesandt wurden und sie im Namen Jesu verkündet und gewirkt haben, haben sie Macht und Kraft bekommen. Sie berichten Jesus darüber mit voller Begeisterung und Motivation.
Die Reaktion Jesu zu den Berichten seiner Jünger zeigt eine ganz andere Seite. Für Jesus ist die Information nicht neu, aber er sieht, wie erschöpft sie sind. Jesus lädt seine Jünger zu einem einsamen Ort, wo er mit ihnen alleine sein will. Mit seinen Jünger alleine zu sein und sich der Zusammengehörigkeit und der gemeinsamen Mission und dem Auftrag bewusst zu werden ist für Jesus wichtig. Jesus weiß, dass noch mehr seiner Jünger bei den Menschen akzeptiert und anerkannt werden und sie noch größere Taten im Namen Gottes tun werden. Sie brauchen nicht über die Aufnahme der Menschen begeistert zu werden oder über eine Ablehnung enttäuscht zu sein, sondern sollen mit ihm und Gott dem Vater verbunden bleiben und gemeinsam mit Jesus die Mission erfüllen.
Die Einladung Jesu an seine Jünger mit ihm zusammen an einem einsamen Ort zu verweilen, wird in diesem Fall nicht erfüllt, weil viele Menschen aus verschiedenen Städten und Dörfern zu ihnen kamen und Jesus und seine Jünger sogar zum Essen keine Zeit nehmen konnten. Einmal sagte Jesus, dass die Ernte groß sei, aber dass es zu wenige Arbeiter geben würde. Viel unterwegs zu sein und immer bereit zu sein, zu tun, was gefordert wird, das war der Stil Jesu und seiner Jünger, etwas was auch viele Menschen heute kennen und wahrnehmen. Aber der Wunsch mit Jesus und in der Gemeinschaft zusammen zu bleiben und ab und zu auch alleine für sich zu sein, ist mehr als nötig.
Aktiv zu sein und sich gleichzeitig Zeit zu nehmen, für eine feste Bindung mit Gott, ist was Jesus hier meint. Während unseres aktiven Lebens, sollen wir auch an uns denken, wir sollen denken an eine intensive Beziehung zu Jesus Christus und denken an uns vertraute und verbundene Menschen. Dann können wir mit Gottes Kraft erfüllt, unsere Aufgaben und Pflichten bewusst wahrnehmen.

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