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Samstag, 20. Oktober 2012

23. Sonntag im Jahreskreis

Einführung
 
Im heutigen Evangelium hören wir die Worte Jesu: „Öffne dich!“. Wir wollen uns in dieser Stunde vor Gott öffnen, um sein Wort zu hören und seine Gegenwart in uns zu erfahren.  Damit wir würdig vor Gott treten können, wollen wir uns besinnen und Gott um sein Erbarmen bitten.
 
Predigt Evangelium vom 23. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B:
Mk 7,31-37
Am Ende einer Tauffeier gibt es einen bedeutsamen Ritus. Der taufende Priester berührt die Ohren und den Mund der Täuflinge und spricht die folgenden Worte. „Effata! Der Herr lasse dich heranwachsen und wie er mit dem Ruf Effata“ dem Taubstummen die Ohren und den Mund geöffnet hat, öffne er auch dir die Ohren und den Mund, dass du sein Wort vernimmst und den Glauben bekennst zum Heil der Menschen und zum Lob Gottes“ Der Priester betet für die Öffnung der Ohren und den Mund, um das Wort Gottes hören zu können und das Lob Gottes singen zu können.
 
Dieser Ritus stammt aus der Wunderwirkung Jesu in Dekapolis, wo er einen Taubstummen berührt und geheilt hat und zum Sprechen gebracht hat.
 
Wer von Geburt an nicht hören kann, wird nie oder nur schwierig sprechen lernen. Der Taubstumme in der Geschichte im Evangelium hat wahrscheinlich von Geburt an nicht gehört und deswegen auch nicht gesprochen. So war diese Heilung für ihn und für die Zuschauer wirklich eine Wunderheilung, worüber sich der Geheilte und alle die dabei waren gefreut haben. Deswegen konnte er das Verbot Jesu über die Wunderheilung zu schweigen, nicht einhalten. Er hat es bekannt gemacht.
 
Taub und Stumm zu sein wurde für die Menschen während der Zeit Jesu als ein Zeichen  der Besessenheit vom Teufel verstanden. Die Befreiung der Zunge von Fesseln haben die Menschen auch als Befreiung vom Teufel verstanden. Die Berührung der Zunge mit Speichel hatte auch eine symbolische Bedeutung. Damals hatte der Speichel eine exorzistische Bedeutung.
 
Einen Taubstummen zu heilen bedeutete für die Menschen, dass Jesus ihn von der Besessenheit befreit hat.
 
Die Behinderung wurde damals als Besessenheit und Gottes Strafe verstanden. Jesus korrigiert diesen Glauben durch seine Tat der Heilung.
 
Gott sei Dank sind die heutigen wissenschaftlichen und medizinischen Untersuchungen so weit fortgeschritten, dass für viele verschiedene Behinderungen die Gründe bewiesen sind und die betroffenen Menschen als gleichwertig gesehen, unterstützt und gut behandelt werden. Manchmal sind  vor unseren Augen eher gesunde Menschen sehr behindert, Gottes Wort zu vernehmen und das Lob Gottes zu singen. Seine Worte nicht zu verstehen und Gott die Ehre nicht zu geben ist eine große Behinderung, die oft schwieriger zu überwinden ist als manche körperlichen und seelischen Behinderungen.
 
Wir brauchen die Berührung Jesu Christi, damit wir aus den Fesseln befreit werden, die uns hindern, das Wort Gottes aufrichtig zu vernehmen und zu verinnerlichen, um die Werte Christi glaubwürdig zu leben und zu verkünden. 

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