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Dienstag, 23. April 2013

5. Sonntag im Jahreskreis

Heute und in den nächsten Tagen feiern viele Menschen Fasching. Ich wünsche Ihnen für diese besonderen Tage im Jahreskreis, die im Rheinland auch als 5. Jahreszeit bezeichnet wird, viel echte Freude und gute Erholung. Heute im Gottesdienst begrüße ich alle neu gewählten Mitglieder der Kirchenverwaltung und besonders auch die jetzt ausgeschiedenen Mitglieder nach mehreren Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit. Mehr dazu am Ende des Gottesdienstes. Heute hören wir im Evangelium einen Bericht über die Nachfolge Jesu und die Verkündigung der Frohbotschaft. Um diese Aufgaben erfüllen zu können, bitten wir Jesus Christus, unsern Herrn und Gott um Beistand und Hilfe.
Predigt
Lk. 5.1-11
Seit Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu bis heute sind die Nachfolge Jesu und die Verkündigung seiner Botschaft die wichtigsten Themen des Christentums. Wenn die Nachfolge und die Verkündigung nicht gelingen, kommen Probleme und Vorwürfe. Deswegen müssen wir uns oft überprüfen, wie wir in der Nachfolge und in der Verkündigung treu und eifrig bleiben können. Probleme und Vorwürfe sollen uns nicht entmutigen, sondern sie sollen uns nur helfen uns zu prüfen, wie treu wir in der Nachfolge Jesu sind und wie eifrig wir das Wort Gottes verkünden.
Im heutigen Evangelium hörten wir, dass viele Leute zu Jesus kamen um das Wort Gottes zu hören. Dieses Mal redet Jesus am Ufer des Sees Genesareth und viele Menschen drängten sich um ihn. Nach Beendigung seiner Predigt rät Jesus, Simon und seinen Freunden noch einmal zu versuchen Fische zu fangen; sie entgegneten, dass sie die ganze Nacht draußen auf dem See waren und nichts fangen konnten. Auf die Worte Jesu warfen sie aber die Netze wieder aus und konnten zwei Boote voll Fische fangen, daraufhin waren sie sehr erstaunt und erschrocken, weil sie nicht glauben konnten, dass sie mit Jesus zusammen große Erfolge haben könnten. Gleichzeitig wurde Petrus bewusst, wie klein und sündig er sei. Deswegen sagt er, „Herr geh weg von mir, ich bin ein Sünder“. Der Beistand Jesu und die Erfahrung seiner Macht, seines Wissens und der Kraft haben Petrus ein großes Selbstbewusstsein geschenkt. Er bekennt seine Niedrigkeit.
Aus der Bibel haben wir viele Beispiele dafür, dass Gott einfache Menschen, die sich ihrer Niedrigkeit bewusst sind, mit großem Segen beschenkt. Ein bedeutendes Beispiel dafür ist das Magnificat, in dem Maria die Größe des Herrn preist und die großen Taten Gottes bekennt, die Gott an ihr getan hat. Ähnliches passiert auch im heutigen Evangelium. Petrus bekennt seine Niedrigkeit und Jesus verspricht ihm, ihn zum Menschenfischer zu machen und ermutigt ihn, sich nicht zu fürchten. Petrus, Jakobus und Johannes haben alles verlassen und folgten Jesus. Während Jesus predigte und wirkte, waren sie mit ihm und nach dem Tod Jesu haben sie die Lebensaufgabe Jesus fortgeführt. Durch die Verkündigung der Apostel wurde die Kirche größer, die Zahl der Gläubigen vermehrte sich und langsam gab es Länder, in denen fast alle Menschen sich taufen ließen und Christen wurden.
Heute erfahren wir, dass vieles in der Kirche abwärts geht. Wir haben berechtigte Sorge, dass die Kirche kleiner und kleiner werden wird. Schon vor vierzig Jahren hat der bekannte deutsche Theologe Karl Rahner gesagt, dass die Kirche ein kleines Volk werden wird und heute hören wir von vielen Theologen und Verantwortlichen der Kirche auch, dass wir damit rechnen müssen, dass die Kirche ein kleines Volk wird.
Ich denke, die Lösung für unsere heutigen Probleme sind nicht die Einstellung auf eine kleine Gemeinschaft, sondern es fehlt uns an Selbstbewusstsein und an Demut wie Petrus es zeigte und es fehlt vielen Christen in der heutigen Zeit auch das Vertrauen in Jesus, wie Petrus auf die Worte Jesu vertraute und zwei Boote voll Fische fangen konnte. Wenn wir demütig und selbstbewusst sind und auf die Hilfe und den Beistand Jesu vertrauen, könnte unser Menschenfang so groß sein, wie Petrus, Jakobus und Johannes es auf dem See Genesareth beim Fischfang erlebten. Wir brauchen Mut, Geduld und Standhaftigkeit. Wenn die Glaubenden den Glauben weitergeben, werden viele Menschen zum Glauben kommen. Ich bin sicher, dass wir auch wieder eine blühende Zeit der Kirche erleben werden.

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