Begrüßung
Nach mehreren
Wochen der Vorbereitung und der Vorfreude ist heute ein bedeutender Tag für
unsere Kommunionkinder, für ihre Familien und für die ganze Gemeinde. Ich
begrüße Euch liebe Erstkommunionkinder zum heutigen Festgottesdienst. Eure
Eltern, Eure Verwandten und Freunde, alle die heute in die Kirche gekommen
sind, freuen sich mit Euch und beten für Euch. Ich grüße die ganze
Gottesdienstgemeinde sehr herzlich und ich heiße sie Willkommen gemeinsam mit
den Erstkommunionkindern zu beten und zu singen.
Am
Erstkommuniontag wird das Fundament für eine besondere Beziehung mit Jesus
gelegt, nicht nur für die Erstkommunionkinder, sondern auch für die Eltern und
die Verwandten.Diese Freundschaft mit Jesus wollen wir Tag für Tag pflegen und
vertiefen, eine Freundschaft die Euch Erstkommunionkindern und uns allen ein
Leben lang Kraft und Mut schenken kann.
Jesus ist das
Brot des Lebens. Um ihn würdig empfangen zu können, bitten wir
im Kyrie um
das Erbarmen Gottes.
Predigt
Liebe
Erstkommunionkinder, liebe Eltern, liebe Gemeinde!
Heute feiern
wir ein schönes Fest. Die Kirche ist sehr schön geschmückt. Nicht nur Ihr
Kinder, sondern viele Gemeindemitglieder sind heute ganz festlich gekleidet zum
Gottesdienst gekommen. Alle diese Zeichen zeigen deutlich, wie bedeutend der
heutige Sonntag für uns alle ist.
Es war zu
bemerken, dass heute die Erstkommunionkinder mit Kerzen in die Kirche
eingezogen sind und zum Beginn des Gottesdienstes die Kerzen angezündet haben.
Diese Erstkommunionkerzen sind ein Symbol für die Taufkerze. Deswegen haben
heute viele Erstkommunionkinder ihre Taufkerze wieder mitgebracht und
angezündet. In der Tauffeier wird der Vater, die Mutter oder die Paten die
Taufkerze an der Osterkerze anzünden. Dazu spricht der Priester: „Empfange das
Licht Christi.“ Dann sagt der Priester den Eltern und Paten, dass ihnen dieses
Licht anvertraut ist und Christus, das Licht der Welt, ihr Kind erleuchtet hat
und es als Kind des Lichtes leben soll. Das Licht, das Jesus selber ist, das
Ihr bei der Taufe empfangen habt, empfangt Ihr heute im Zeichen des Brotes. Was
beim Sakramentder Taufe gedanklich und geistig empfangen wurde, wird beim
Sakrament der Kommunion in Hand und Mund empfangen und gegessen und dieses
Brot, der Leib Christi, wird zur Kraft für den Leib und die Seele. Um diese große
Verbindung zwischen Taufe und Kommunion zu zeigen, habt Ihr heute die Taufkerze
oder die Erstkommunionkerze angezündet. Wir feiern diesen Gottesdienst bewusst
mit brennenden Kerzen.
Ein weiteres
besonderes Zeichen dieses Tages finde ich in Euren Kleidern. Die Mädchen sind
heute vorwiegend weiß oder hell gekleidet. Diese weißen Kleider haben auch eine
besondere Verbindung zur Taufe. Am Tag der Taufe legt der Priester dem Täufling
ein weißes Kleid auf und sagt, dass der Täufling durch die Taufe wie eine neue
Schöpfung geworden ist und Christus angezogen hat; und dass wird der bitten um
diese Würde zu bewahren.
Weil es
zwischen unserer Taufe und der Erstkommunion eine enge Verbindung gibt, haben
wir vor vier Wochen einen Tauferneuerungsgottesdienst gefeiert als Vorbereitung
für den heutigen Festtag.
Eine weitere
Besonderheit des heutigen Tages sehe ich in den Menschenbildern, die die Eltern
der Erstkommunionkinder an der Wand der Kirche aufgehängt haben.31 Bilder
hängen an der Wand, genau so viele wie die 31 Erstkommunionkinder. D.h. diese
Bilder verkörpern die Erstkommunionkinder. Wir würden die Fotos weder am
Bahnhof noch auf der Straße aushängen; nur hier in der Kirche. Es bedeutet und
soll zeigen: Diese Kinder sind mit der Kirche und der Gemeinde eng verbunden;
die Kinder gehören zur Kirche und zu Gott; die Kirche gehört zu den Kindern.
Ich hoffe, dass die Eltern es wirklich ernst meinen und ich vertraue, dass auch
in Zukunft durch die Anwesenheit und das Engagement von Euch Kindern und den
Eltern die Zugehörigkeit zur Kirche bewiesen wird.
Hinter dem
Altar haben die Kinder und Eltern dieses Mal ein Bild gemalt und aufgehängt. Es
ist ein wunderschönes buntes Bild in Gelb, Grün, Blau, Weiß und Schwarz. Wir
sehen die Handabdrücke der Erstkommunionkinder in unterschiedlichen Farben,
genauso wie die Kinder verschieden sind und diese Handabdrücke sind gerahmt in
der Figur eines Fisches. Ich denke, dass die Eltern es sehr bewusst gemacht
haben. Der Fisch ist ein Symbol der Eucharistie. Im Frühchristentum gab es viele
Wandmalereien mit Fischen, um die Eucharistie darzustellen. Wenn die
Handabdrücke der Kinder in Form eines Fisches an der Wand hinter dem Altar
dargestellt sind, bedeutet es, dass Ihr heute nicht nur die Eucharistie, das
Brot des Lebens empfangt, sondern dass Ihr in der Eucharistie, im Brot des
Lebens, mit Jesus eng verbunden bleibt. Ich wünsche sehr, dass diese
Darstellung wirklich wahr wird und die Kinder ein Leben lang mit der
Eucharistie und mit Jesus eng verbunden leben können.
Einen schönen
Abschnitt aus dem Lukasevangelium haben wir eben gehört. Dieser Abschnitt passt
gut zum heutigen Anlass. Er berichtet über den Weg von zwei Jüngern Jesu aus
Jerusalem nach Emmaus. Der Weg von Jerusalem nach Emmaus ist ein langer Weg.
Auf dem Weg haben die beiden Jünger über Jesus geredet, viele Geschichten aus
der Bibel von Moses bis zu den Propheten gehört. Jesus selber ist mit ihnen
gegangen und hat mit ihnen geredet. Aber sie haben ihn nicht erkannt
Liebe
Erstkommunionkinder, ich möchte diesen Weg der beiden Jünger von Jerusalem nach
Emmaus mit der Erstkommunionvorbereitung von Dezember bis heute vergleichen.
Ihr seid auch einen langen Weg der Vorbereitung zur Erstkommunion gegangen. Auf
dem Weg der Vorbereitung habt ihr viel über Jesus gehört, viele Geschichten aus
der Bibel gelesen, viel über die Gemeinschaft der Pfarrei erlebt; die Kirche
und kirchliche Gegenstände kennengelernt, wir haben miteinander Gottesdienste
gefeiert. Ihr wart bis heute wie die beiden Jünger Jesus die nach Emmaus
gingen.
Mit einer Bitte
an die Gemeinde möchte ich die Ansprache beenden. Liebe Eltern, liebe Gemeinde,
was wir heute feiern ist das größte Geheimnis unseres Glaubens. Wir verstehen
vieles nicht; aber wir erfahren vieles. Die Erfahrung Gottes sollte uns Kraft
und Mut schenken. Damit diese Erstkommunionkinder in ihrer Erfahrung Gottes
wachsen können, brauchen sie ihre Unterstützung und Mithilfe. Ich hoffe und
wünsche, dass wir alle diese Verantwortung mit tragen und unsere
Glaubenserfahrungen mutig bezeugen. Danke!