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Dienstag, 1. Januar 2013

Kirchweihesonntag

Einleitung:

Heute am Kirchweihsonntag wollen wir Gott bitten, dass er die Menschen in unserer Kirche als Glaubensgemeinschaft zusammen führt. Dieses Jahr haben wir unsere St. Annakirche renoviert. Das war eine wichtige Aufgabe. Aber wichtiger ist es, die Kirche als Glaubensgemeinschaft zu verstehen, zu erleben und sie zu erneuern. Durch die Taufe werden wir Mitglieder der Kirche. Die Mitglieder brauchen ab und zu eine Erneuerung. Am Kirchweihfest bitten wir Gott um die Gnade der Erneuerung und um einen Neuanfang.


Predigt:
Mk.10.35-45
Damals wie heute gibt es in der Kirche manchmal Wünsche von ihren Mitgliedern den ersten oder zweiten Platz in der Hierarchie zu bekommen oder auf der rechten und der linken Seite Jesu zu sitzen. Der Kampf um Position und Anerkennung gab es nicht nur draußen in der Welt, sondern immer schon, auch in der Kirche. Wir interpretieren, dass diese Eigenschaft menschlich sei; gleichzeitig verstehen wir uns als eine göttliche und spirituelle Gemeinschaft. Deswegen müssen wir solche menschlichen Schwächen überwinden und eine Selbstlosigkeit im Dienst des Herrn gewinnen. Jakobus und Johannes gehörten zu denen, die wichtige Positionen und große Anerkennung gesucht haben, ohne genau zu wissen worum es in der Kirche ging oder was von den Jüngern Christi erwartet wurde. Die beiden Jünger haben die Jüngerschaft genauso wie eine weltliche Vereinigung gesehen und eine Vermittlung gesucht, um unter den Jüngern weiter nach oben kommen zu können. Falls sie es geschafft hätten, hätten die Jünger sie wahrscheinlich akzeptiert, genauso wie es auch heute der Fall ist; aber weil sie es nicht geschafft haben, waren die anderen Jünger sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes.

Zwei wichtige Punkte möchte ich aus dem heutigen Evangelium heraus nehmen.

Erstens, Jesus erklärt Jakobus und Johannes, um was es bei ihm geht und um was es bei der Jüngerschaft geht.  In der heutigen Situation bedeutet es, dass Jesus uns erklärt, um was es in der Kirche geht. Bei der Frage Jesu, ob wir die Taufe Jesu auf uns nehmen können, meint er eine Taufe mit Blutvergießen, wie Jesus es erleiden musste. Die Frage ob wir den Kelch trinken können, den Jesus trinkt, meint Jesus nicht ein Kelch mit Wein, sondern der Kelch des Leidens. Jesus verlangt von seinen Jüngern die Bereitschaft zu leiden und zu sterben um Jesu willen, wie in der Geschichte des Christentums viele eifrige Missionare und Verkünder es erfahren haben.  Heute ist diese Frage wichtig, ob wir um des Glaubens Willen bereit sind, uns einzusetzen oder sogar zu leiden, um den Glauben zu verkünden und zu bezeugen. Von den Mitarbeitern Christi und den Mitarbeitern der Kirche wird eine konkrete Antwort auf diese Frage erwartet. Alle Gläubigen sind in irgendeiner Weise Mitarbeiter Christi in seinem Weinberg. Kirche hat nur eine Aufgabe: den Glauben zu leben und den Glauben zu verkünden. Von uns wird erwartet, dass wir unseren Glauben an Jesus bezeugen und seine Botschaft die erste Priorität gewinnt.

Zweitens erklärt Jesus, mit welcher Einstellung wir uns für Jesus oder in der Kirche engagieren können.

„Wer bei euch groß sein will,
der soll euer Diener sein,
und wer bei euch der Erste sein will,
soll der Sklave aller sein. „
Wer dient wie ein Sklave ist der Erste von allen. Sein Lohn ist im Himmel. Trotzdem verspricht Jesus ihm nicht den rechten oder den linken Platz bei ihm, sondern nur einen Platz irgendwo im Himmel. Wenn wir damit zufrieden sind, können wir beginnen zu dienen.

Wie Jesus um zu dienen gekommen ist, sollen seine Jünger bereit sein, um zu dienen. Wenn viele Menschen bereit sind um zu dienen, dann werden der neue Himmel und die neue Erde kommen. Anstatt zu dienen wollen viele Menschen eher verdienen.
Für einen Himmelslohn zu arbeiten sind die Menschen oft nicht bereit.

Aber nur wenn wir viele Menschen finden die bereit sind, der Kirche selbstlos zu dienen, können wir die Kirche retten. Unsere Kirche braucht Hilfe. Die Kirche ist wie ein Schiff in stürmender See, wie das Dokument über die Kirche des Zweiten Vatikanischen Konzils es definiert. Besonders da wir heute kurz vor der Kirchenverwaltungswahl stehen, wollen wir verantwortungsvolle Gemeindemitglieder finden und wählen, die bereit sind der Kirche und der Gemeinschaft zu dienen und die durch ihr Verhalten und ihr Handeln authentisch ihren Glauben bezeugen. Wie in allen Gremien ist dabei eine gute Zusammenarbeit von großer Bedeutung. Weil wir die Kirche als Gemeinschaft verstehen, ist beides wichtig: die Bereitschaft zu dienen und die Bereitschaft und die Fähigkeit gut zusammen zu arbeiten.

Bitten wir den heiligen Geist, dass er die Kirche führt und er uns bewegt den richtigen Weg zu gehen und den richtigen Platz in der Kirche zu finden.

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