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Dienstag, 1. Januar 2013

Fest Heilige Familie (Patrozinium)

Predigt
Es gibt viele Ereignisse der Kindheit Jesu, die wir in der weihnachtlichen Zeit hören und lesen. Seine Geburt, die Besuche der Hirten u. der Sterndeuter, die Flucht nach Ägypten usw. gehören zur  Kindheitsgeschichte Jesu. Wir wissen auch viel über das Wirken Jesu als junger Mann und über seinen Tod und seine Auferstehung. Aber nur im Lukasevangelium wird uns ein einziges Ereignis aus den Jahren seiner Pubertät berichtet. Diese ist eine traurige Geschichte, die wir heute im Evangelium gehört haben. Jesus ging seinen Eltern verloren. Er ist nicht aus irgendeinem Grund in der Masse der Menschen verloren gegangen, wie seine Mutter Maria oder Josef vermuteten; dass er entweder bei der Mutter oder beim Vater oder bei Bekannten oder Verwandten sein würde, wie wir auch manchmal über unsere Kinder denken. Jesus ist bewusst von den Eltern weggeblieben, ohne seinen Eltern zu sagen, wohin er will oder wo er sich aufhält. Diese Erfahrung machen sie auch, liebe Eltern, wenn ihre Töchter oder ihre Söhne im Pubertätsalter weggehen, ohne genau sagen zu wollen, wohin sie gehen. Sie werden sich dann sicher Sorgen machen, dass die Kinder Entscheidungen treffen, die sie nicht nachvollziehen können. Manchmal kommt von den Kindern dann eine Antwort, wie Jesus zu seinen Eltern sagte: „Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?“ Die Antwort verstehen sie dann auch nicht. Aber die Kinder und die Jugendlichen sind oft vernünftiger und verantwortungsvoller, als manche von den Älteren denken.  Wichtig ist, dass zwischen den Kindern, Jugendlichen, Eltern und den Erwachsenen das Vertrauen bleibt. Das Vertrauen ist das Entscheidende.

Wenn wir jedes Jahr nach Weihnachten das Fest der Heiligen Familie feiern,-  hier für unsere Pfarrei ist dieses Fest das Patrozinium- ist das Vertrauen zwischen Vater, Mutter und den Kindern das entscheidende Thema. Die Familie ist eine Lebensgemeinschaft, die aufgrund der Heirat, der Abstammung oder Verwandtschaft meistens zusammen in einem Haushalt lebt. Die Wohngemeinschaft von zwei Elternteilen mit je eigenen Kindern können wir wie eine Familie sehen und akzeptieren; auch wenn sie keine Familie nach Auffassung der UN oder der Kirche ist. Familie ist viel mehr als eine Wohngemeinschaft. Familie ist eine Lebensgemeinschaft. Sie ist eine enge Verwandtschaftsgruppe. Die Kirche steht im Dienst der Familie. Die Kirche versteht die Ehe und die Familie als ein kostbares Gut. Nach dem Verständnis der Kirche sind Ehe und Familie im Plan Gottes, in seiner Schöpfung und in der Bewahrung der Schöpfung  eingeordnet. Deswegen versteht die Kirche die Ehe als Sakrament, genauso wie die Taufe oder die Weihe, und die Kinder als kostbares Gut der Familie. In einer Familie haben der Vater, die Mutter und die Kinder Rechte. Wer Rechte hat,   hat auch Pflichten. Wenn Rechte verletzt werden und die Pflichten unerfüllt bleiben, muss es entsprechende Vereinbarungen geben.

Im Evangelium haben wir gehört, dass die Eltern Jesu mit Sorge und Angst Jesus gesucht hatten. Wer seine Kinder einmal für einige Stunden oder für einige Tage verloren hat, wird die Sorge und die Angst der Eltern Jesu nachempfinden können. Bestimmt werden alle, die Kinder haben, das Problem gut verstehen. Heute kann es passieren, und gibt es diese  Gefahr, dass nicht die Eltern ihr Kind verlieren, sondern die Kinder ihre Eltern. Die Sorge und die Angst der Kinder werden viel einschneidender sein als die der Eltern. Ich bitte die Eltern darum, sich zu bemühen, die Familie als Lebensgemeinschaft zu pflegen und das Familienleben wichtig zu nehmen und es zu genießen. Die Heilige Familie von Josef, Maria und Jesus sind für uns ein gutes Vorbild. Die Gnade Jesu und die Fürsprache Marias und Josefs mögen ihnen dabei helfen.

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