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Montag, 24. Juni 2019

Christi Himmelfahrt, 2019 Lesejahr C

Predigt
Unterschiedliche Arten von Verabschiedungen kennen wir und verschiedene Verabschiedungen hat sicher Jeder von uns selber schon erlebt. Die Verabschiedung von einem lieben Menschen durch den Tod ist am schlimmsten. Man wird traurig beim Tod eines lieben Menschen. Viele Menschen brauchen Wochen, Monate oder sogar Jahre, um sich von dem Gefühl des Verlustes durch den Tod eines lieben Menschen wieder zu erholen.

Die Jünger Jesu haben diese Art der Verabschiedung für immer, zwei Mal erlebt: einmal beim Tod Jesu und das zweite Mal bei seiner Himmelfahrt 40 Tage nach der Auferstehung.

Nach dem Tod Jesu waren die Jünger sehr erschrocken und ängstlich und wussten nicht, was sie tun sollten. Aus Angst vor den Juden blieben sie hinter verschlossenen Türen.  Die Nachricht über die Auferstehung und die Erscheinung des Auferstandenen hat ihnen dann wieder eine gewisse Hoffnung und neuen Mut zum Leben geschenkt.

Aber bei der zweiten Verabschiedung war die Stimmung ganz anders, wie wir eben im Evangelium hörten:

„Sie kehrten in großer Freude nach Jerusalem zurück.
Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott.“
Wir könnten es als ungewöhnlich bezeichnen, dass sich die Jünger bei der Himmelfahrt Jesu sehr freuten und im Gotteshaus blieben und Gott priesen. Aber der Grund dafür war die Überzeugung der Jünger, dass Jesus doch unter seinen Jüngern bleibt und dass er bis zum Ende der Welt bei seinen Jüngern bleiben würde.

Obwohl sie Jesus mit ihren Augen nicht sehen konnten, haben sie ihn mit ihren inneren Augen gesehen, obwohl sie ihn mit ihren Ohren nicht hörten, konnten sie seine Stimme im Herzen hören, obwohl sie ihn nicht berühren konnten, fühlten sie sich von Jesus berührt. 

Diese Abschiedserfahrung der Jünger bei der Himmelfahrt Christi, dass Jesu Geist unter ihnen geblieben ist, ist der Grund der großen Freude und der Grund, um Gott zu preisen. Die Erfahrung der unsichtbaren Gegenwart Jesu gleich nach der Himmelfahrt Christi war keine einmalige Erfahrung der Jünger, sondern eine Erfahrung der Christen aller Zeiten. Auch heute glauben und erfahren wir, dass Jesus lebt und wirkt unter uns.

Das Hochfest Christi Himmelfahrt erinnert uns, dass Jesus immer unter uns ist. Die Freude der Jünger bei der Himmelfahrt Jesu erinnert uns daran, dass wir als Christen freudig sein können und Gott für seine großen Taten für uns preisen können, egal welche unmutigen Erfahrungen und schwierige Situationen wir im Leben machen müssen.  

Den Heiligen Geist, den Jesus auf seine Jünger gesandt hat, können wir auch immer wieder erneut empfangen, um die Freude des Christseins nicht zu verlieren und um die Freude des Glaubens verkünden zu können.  Die Botschaft der Himmelfahrt Christi lautet nicht, dass Jesus in den Himmel aufgefahren ist, sondern sie lautet: Jesus lebt und wirkt unter uns und der Geist Gottes stärkt uns. In Gemeinschaft mit Jesus und mit der Kraft des Heiligen Geistes können wir als Christen Gott preisen, wie die Apostel bei der Himmelfahrt Christi.

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