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Montag, 24. Juni 2019

7 Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C


Predigt. Joh 17,20-26

In der Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und dem Kommen des Heiligen Geistes am Pfingsttag blieben die Apostel zusammen in Jerusalem und verbrachten diese Zeit im Gebet. Wie wir im Evangelium am letzten Donnerstag zum Fest Christi Himmelfahrt hörten, „„Sie kehrten in großer Freude nach Jerusalem zurück. Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott.“

An diesen Tagen war auch Maria, die Mutter Jesu bei den Aposteln, gemeinsam waren sie eine betende, hoffende und glaubende Gemeinschaft. Sie warteten auf den Beistand, den Jesus versprochen hat. Mit anderen Worten blieben sie zusammen im Gebet und warteten, bis sie Mut und Kraft bekamen zu verkünden, was sie von Jesus gehört hatten und wie sie Jesus erlebt haben. 

Für uns heute als Christen ist auch die Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten eine Zeit des Gebetes und des Wartens auf die Kraft und den Mut von Gott, um die Gemeinschaft zu stärken und den Glauben zu verkünden. In dieser Zeit des Wartens und Betens denken wir in der Liturgie durch die Worte des Evangeliums an das Gebet Jesu, in dem er den Vater bittet für die Einheit in seiner Gemeinschaft des Jünger-kreises Jesu. Die Einheit untereinander wie Jesus und der Vater eins sind und die Erfahrung der Herrlichkeit, die Jesus bei Gott erlebt, wünscht Jesus auch für seine Jünger. 

Jesus wusste, dass seine Jünger verschieden sind und immer wieder Missverständnisse und eigene Interessen eine Rolle spielen können und deswegen bittet er um die Einheit. Die Einheit hat die Kirche immer gebraucht und in der Geschichte der Kirche hat immer wieder die Einheit gefehlt und dadurch viele Spaltungen und Unruhen kamen, bis zum Krieg, z.B. der dreißigjährige Krieg, obwohl weltliche Mächte da eine Rolle gespielt haben. 

Die Spaltungen und Kriege in der Geschichte der Kirche im Namen des Glaubens zeigen uns, dass die Einheit, die Jesus von den Christen gewünscht hat, noch nicht erreicht wurde.  Heute noch erleben wir, dass in der Kirche in allen Ebenen Meinungsunterschiede und Verschiedenheiten im Denken, Unruhen und Konflikte verursachen. Manchmal reagieren die Menschen unvernünftig und dadurch vertiefen sich die Konflikte. Jesus redet über die Liebe als Voraussetzung für die Einheit, eine Liebe, wie er mit seinem Vater hat und wie er seine Jünger geliebt hat, kann die Einheit in die Gemeinschaft bringen. Wenn Liebe fehlt, fehlt auch die Einheit.

Nicht nur die Kirche und die Christen sehnen sich nach Einheit und Dialog, sondern die ganze Welt braucht heute mehr Verständnis und Einheit. Nach der Europawahl und Wahlen in verschiedenen Ländern erleben wir, dass wir Menschen mit Mut und Charisma brauchen, die eine Einheit einfordern und die sich für die Einheit der Menschen unter verschiedenen Völkern einsetzen.

Liebe, Einheit, Herrlichkeit und Freude sind Erfahrungen, die Jesus für uns wünscht und die wir durch die Kraft des hl. Geistes empfangen können. In diesen Tagen der Vorbereitung auf das Pfingstfest, möge uns Gott helfen mehr und mehr die Liebe Gottes zu erfahren und in der Einheit zu wachsen.

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