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Freitag, 5. April 2019

7.Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C

Predigt / Seligpreisungen
Nach den Seligpreisungen in seinen Feldreden spricht Jesus über die Feindesliebe, berichtet vom Evangelisten Lukas. Nächstenliebe und Feindesliebe sind zwei wichtige Gebote Jesu. 

Nächstenliebe ist ein Teil der jüdischen Gebote, aber Feindesliebe war für die Juden unbekannt. Zu der Frage, wer ist mein Nächster, antwortet Jesus mit dem Gleichnis desguten Samariter und sagt, dass wer meine Hilfe braucht und wer in Not ist, der ist mein Nächster. Diese Feststellung über die Nächsten war für die Juden damals nicht zu fassen, weil für sie die Familienangehörigen die Nächsten waren und nur freundlich erscheinende Menschen. Wahrscheinlich sind auch für Viele von uns solche Menschen unsere Freunde, die Jesus korrigieren möchten. 

Wenn Jesus über die Feindesliebe redet, wagte niemand Jesus zu fragen, wer ist mein Feind, weil die Zuhörer wussten, wer ihre Feinde waren, Feinde sind Menschen, die uns Schaden zufügen wollen, Menschen die unsere Niederlage wünschen, Menschen die sich freuen, wenn es uns schlecht geht oder Menschen die alles tun, um uns zu vernichten. Es war damals und wahrscheinlich auch heute für die meisten Menschen selbstverständlich, dass man Feinde hasst und man gegen die Feinde mit der 
gleichen Einstellung reagieren will und wenn möglich an einer Niederlage und Vernichtung der Feinde arbeiten möchte.
Aber Jesus lehrt sein Jünger und sagt:

"Liebt eure Feinde;
            tut denen Gutes, die euch hassen!
            Segnet die, die euch verfluchen;
            betet für die, die euch beschimpfen!
            Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halte auch die andere hin
            und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd!
            Gib jedem, der dich bittet;
            und wenn dir jemand das Deine wegnimmt, verlang es nicht zurück!"

Die Begründung der Feindesliebe ist die Barmherzigkeit Gottes des Vaters, der gegenüber uns selber barmherzig und gütig ist, der uns unsere Fehler vergibt und uns trotz unserem Versagen liebt.

Jesus sagt:
"Er ist gütig auch gegen Undankbare und Böse. Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!"
Vor einigen Jahren haben wir das Jahr der Barmherzigkeit gefeiert und Tore der Barmherzigkeit weltweit eröffnet, durch den Aufruf des Papstes Franziskus. Wenn wir die Barmherzigkeit Gottes und unsere Pflicht Barmherzigkeit gegenüber unseren Mitmenschen als Grund der Feindesliebe bezeichnen, dann wird durch das Gebot der Feindesliebe eine Bekehrung von sich selber verlangt, weil die menschliche Neigung und Tendenz und die übliche menschliche Art gegen die Feindesliebe ist. Rache gegen die Feinde ist, was wir in vielen Ebenen erfahren.

Jesus aber sagt, dass die Christen und Nachfolger des Evangeliums keine Rache ausüben sollen, sondern dass sie die Feinde lieben und ihnen sogar Gutes tun sollen. 

Durch die Feindesliebe wird vielleicht eine Bekehrung der Feinde erhofft, obwohl wir es nicht in allen Fällen erwarten können, weil es auch Menschen gibt, die diese Situationen ausnutzen und als Sieg behaupten. Auch dann verlangt Jesus von uns, dass wir gelassen und mit Gottvertrauen leben sollen und er gibt uns die Hoffnung, dass der letzte Sieg am Ende uns gehören wird. 

Ich finde es schwierig eine überzeugte Antwort zu geben oder eine überzeugende Auslegung der Worte Jesu zu geben, aber es ist überzeugend zu sagen, dass Gewalt und Rache keine Lösung für Probleme sind, sondern Toleranz und Kompromisse zum Leben dazu gehören.

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