Mk. 2: 23-28
Die Texte aus der Bibel, die wir eben hörten sagen ausdrücklich,
dass wir am Sabbat, am freien Tag, der Gott geweiht ist, arbeiten dürfen, wenn
es um Hunger und Not geht. Eine fundamentalistische Haltung des religiösen
Gebotes ist nicht im Sinne Jesu.
So möchte ich besonders allen Dank sagen, die heute am „Tag der
Arbeit“ im Dienst sind und bereit sind zu arbeiten, z.B. Ärzte, Pflegekräfte,
viele Personen in den Sicherheits- und Rettungsdiensten und in anderen von
Menschen abhängigen Berufen.
Aber der Sinn des heutigen Feiertages, der als „Tag der Arbeit“
gefeiert wird, liegt darin, dass sich eine Balance zwischen Arbeit und
Erholung, Arbeit und Freizeit ergeben soll und die Arbeitnehmer ein Recht haben
und die Pflicht auf eine nötige Erholung zu achten, um das von Gott geschenkte
Leben im Sinne Gottes führen zu können und als Wille Gottes verstanden wird,
auf seine körperliche und seelische Gesundheit zu achten.
Dieser Tag der Arbeit wird in der katholischen Kirche als Fest
des heiligen Joseph der Arbeiter und in Bayern als Fest der Patronin Bavaria
gefeiert, Josef und die Gottesmutter sind Vorbilder, die den Willen Gottes
gesucht haben und zur Erfüllung des Willen Gottes lebten.
Im
Buch Genesis lesen wir: Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er
geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk
vollbracht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für
heilig.“ (Buch Genesis)
Psalm 118 sagt:
Dies ist der Tag, den der Herr macht, lasst uns freuen und
fröhlich darinnen sein.
Im Buch 2. Mose 20
steht:
Sechs Tage sollst du arbeiten und alle
deine Werke tun. Aber am siebten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes.
Da sollst du keine Arbeit tun.
Zeit ist nicht nur Geld, Zeit ist Leben, ein Leben in Fülle, mit
Gott, mit Familie, mit Freunden, mit Feiern und Freude. Deswegen sind in einer
Gesellschaft, wo der Leistungsdruck immer stärker wird und das Anforderungsprofil
immer anspruchsvoller, die Themen Erholung und Freizeit noch wichtiger als
früher.
Wir kennen Menschen, die Workaholics sind oder
Weekendaholics und es gibt heutzutage viele Menschen, die verantwortungsbewusst
ständig arbeiten und immer erreichbar sind, aber nicht auf ihre Gesundheit
achten. Dabei besteht eine große Gefahr von Überarbeitung, die oft in
Arbeitsunfähigkeit oder Krankheit endet.
Bei der heutigen Arbeitsdichte in vielen Betrieben tragen die
Arbeitnehmer eine hohe Eigenverantwortung für ihre körperliche und seelische
Gesundheit und die Arbeitgeber sollten mit darauf achten und die nötigen
Bedingungen und ein gutes Arbeitsklima schaffen.
Das Besondere in der Bibel und im christlichen Glauben, oder im
Glauben der monotheistischen Religionen ist die Verbindung zwischen Arbeit und
körperlicher und geistiger Erholung mit der Theologie, mit Spiritualität, mit
dem Glauben an Gott und dem Glaubensleben.
Die Beziehung mit Gott und die Zeit mit Gott und für Gott im
Gebet und im Gottesdienst, in Versammlungen im Namen Gottes können auch als
Erholung und Freizeit verstanden werden. Früher haben die Menschen in Europa
ihre beste Erholung beim Besuch der Gottesdienste gefunden und
Gottesdienstbesuche als Pflicht betrachtet. Heute noch suchen viele Menschen
nach Raum für Gottesdienst und Gebet in ihrer Freizeit und im Urlaub und finden
diese Zeiten der Einkehr als erholsam und regenerierend.
Mit der Einladung an Pfr. Lay und an mich zum heutigen
ökumenischen Gottesdienst zeigen die Organisatoren und die Verantwortlichen des
Maibaumvereins die besondere Bedeutung christlicher Werte und Traditionen.
Hochachtung auch an Herrn Stadtrat Dr. Babor und Kollegen, dass
sie das Programm mit Gottesdienst wünschen und befürworten.
Von Herzen wünsche ich allen Anwesenden ein erholsames,
gemütliches Beisammensein mit Musik, Bier, Essen und guten Gesprächen.
Danke für ihre Aufmerksamkeit.
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