Evangelium
vom Fest Fronleichnam, Lesejahr B: Mk 14,12-16. 22-26
In der
Begrüßung des Gottesdienstes zu Fronleichnam auf dem Marienplatz sagte Kardinal
Marx, dass das Fronleichnamsfest und die Prozession ein Bekenntnis sei und
keine Behauptung. Diese zwei Wörter Bekenntnis und Behauptung und ihre
Bedeutung, finde ich in der religiösen Erfahrung sehr bedeutsam. Sich zu
bekennen für etwas ist für einzelne Personen, Gruppen und Gemeinschaften intern
wichtig und dieses Bekenntnis wollen sie öffentlich zeigen. Private und
öffentliche Bekenntnisse und das Leben entsprechend eines Bekenntnisses können bei
anderen Menschen Bewunderung und Respekt auslösen und sogar Interesse zum
gleichen Bekenntnis wecken und sie dazu führen. Aber in jedem Bekenntnis besteht die
Gefahr, dass es zur Behauptung führen kann. Echte Bekenntnisse und die
dazu gehörige Haltung können Andere zu Bewunderung, Respekt und Liebe
anregen, aber Behauptungen führen Menschen oft in Konflikte und
Streitsituationen. Aufgrund von Behauptungen entwickelt sich Fundamentalismus.
Es ist nicht nur im Bereich der Religionen so, dass Behauptungen Konflikte
verursachen, sondern auch in allen Bereichen des alltäglichen Lebens, in der
Familie, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz oder im Bereich des Gemeindelebens.
So möchte
ich Sie heute einladen, mit Behauptungen in allen Bereichen des Lebens sehr
vorsichtig umzugehen
und
beginnen, sich mehr zu inneren Werten zu bekennen.
Durch die Mitfeier
der Eucharistie und die Teilnahme an der eucharistischen Prozession
am Fronleichnamsfest bekennen wir, dass das Leben und das Wirken Jesu mit
seinen Werten und seiner Hingabe, für uns Christen das
Wichtigste im Leben ist.
Es ist
eine Professio fidei, ein Bekenntnis des Glaubens. Es ist eine Sendung und eine Einladung für viele Menschen zu unserem Glauben und
unseren christlichen Werten.
Es ist eine
Liebe und Hingabe bis hin, dass Jesus bereit war, sogar sein Leben zu opfern.
Fleisch als Speise und Blut als Trank verstehe ich als die Bereitschaft Jesu
sich ganz hinzugeben und in der Gedächtnisfeier der Eucharistie erleben wir,
wie sehr Jesus sich aufgrund seiner Liebe zu uns hingegeben hat und wie tief wir
diese Verbundenheit bei der Mahlgemeinschaft mit ihm persönlich
erleben dürfen. Im Zeichen des Brotes können wir Jesus und seine Botschaft
erfahren. Ihn bekennen wir als unseren Herrn und bitten um seinen Geist, damit
wir entsprechend unserem Bekenntnis, unseren Alltag zuversichtlich und geborgen
meistern können.
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