Einleitung:
Am letzten Donnerstag haben wir das Fest Christi Himmelfahrt gefeiert. In einer Woche am kommenden Sonntag feiern wir das Pfingstfest. In der Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten warten wir auf das Kommen des Hl. Geistes, dem versprochenen Beistand, wie damals die Jünger Jesu im Gebet verbrachten und nach dem Empfang des Geistes, ermutigt und überzeugt, die Verkündigung begannen. Die so genannte Pfingstnovene für neun Tage zwischen dem Fest Christi Himmelfahrt und Pfingstfest entstand aus disem Beispiel der Jünger Jesu. Das Sakrament der Firmung, dass unsere Jugendlichen gestern empfingen, passt sehr gut zu dieser Woche des besonderen Gebetes und der Bitte um die Kraft des Heiligen Geistes. In der Eucharistiefeier wollen wir heute besonders unsere Schwachheit bekennen und um die Kraft durch den heiligen Geist bitten.
Predigt
Jn.17. 1-11a
Zwischen dem feierlichen
Einzug Jesu in die Stadt Jerusalem am Palmsonntag und der Auferstehung Jesus
gibt es eine Woche oder sieben Tage. In dieser Zeit geschehen im Leben Jesu
viele entscheidende Ereignisse, die alle Evangelisten berichten. Am
Gründonnerstag hat Jesus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern gefeiert und
das Sakrament der Eucharistie gestiftet, Beim letzten Abendmahl hat Jesus uns
versprochen, dass er im Zeichen des Brotes immer bei uns sein wird.
Nach dem letzten
Abendmahl am Gründonnerstag hat Jesus mit seinen Jüngern lange geredet und
gebetet, wie der Evangelist Johannes in Kap. 14 bis 17 berichtet. Wir nennen es
die Abschiedsrede und das Abschiedsgebet Jesu. Aus dem Abschiedsgebet Jesu
haben wir heute einen kleinen Abschnitt als Evangelium des Sonntages gehört.
Die Evangelisten
Matthäus, Markus und Lukas berichten in mehreren Stellen ihrer Evangelien, dass
Jesus (Mk. 1: 36; 6: 46; 11: 25, 17; Lk. 6:12) auf dem Berg, in der Wüste oder
in der Einsamkeit betete. Aber sie berichten nicht was und wie Jesus betet. Das
17. Kapitel des Evangeliums nach Johannes ist für uns sehr wichtig, weil der
Evangelist dort berichtet, was Jesus betet und wie er betet. Das Abschiedsgebet
Jesu wird dort dargestellt.
Seit dem 16. Jahrhundert
heißt es das priesterliche Gebet Jesu (Chyträus +1600). Heute nennen wir es
eher als das Abschiedsgebet Jesu.
Dieses Abschiedsgebet ist
auch ein Bittgebet. Jesus bittet beim Vater zuerst für sich, er bittet für
seine Jünger und am Ende für die Gläubigen, d.h. für uns alle.
Jesus betet zu Gott für
sich um die Verherrlichung, weil Jesus den Auftrag Gottes erfüllt hat und die
Botschaft Gottes verkündet hat. Jesus hat nur drei Jahre gebraucht um durch
sein öffentliches Wirken den Auftrag Gottes zu erfüllen. Jesus wünscht für sich
die gleiche Verherrlichung, die er vor der Menschwerdung beim Vater hatte. Die
Gründe dafür sind viele. Jesus und der Vater sind eins, Jesus kam vom Vater und
geht zurück zum Vater, Jesus offenbarte seinen Jüngern und allen Menschen Gott,
den Vater.
Jesus betet für die
Jünger um die Bewahrung im Glauben, um die Heiligung und für die Einigung der
Jünger.
In diesem Gebet sagt
Jesus ausdrücklich, dass seine Jünger und alle Gläubigen dem Vater gehören und
Jesus und der Vater alles gemeinsam haben.
Das ewige Leben ist das
wichtigste Thema im Gebet Jesu. Jesus hat in seiner Einigung und seinem
Einssein mit dem Vater immer das ewige Leben. Jesus verspricht uns auch das
ewige Leben und betet für uns, dass auch wir wie Jesus das ewige Leben
haben.
Ewig leben zu können ist
ein natürliche Neigung, Streben und Wunsch aller Menschen. Keiner möchte
sterben. Wenn wir den einzig, wahren Gott erkennen, dann haben wir das ewige
Leben.
Gott erkennen und Gott
in unser Leben einlassen ist der Wunsch Jesu, damit wir mit Jesus und dem
Vater gemeinsam das ewige Leben haben werden.
In diesen Tagen vor dem
Pfingstfest beten wir, dass der Hl. Geist uns stärkt und uns beisteht, damit
wir den einzig wahren Gott erkennen und dadurch das ewige Leben haben und in
der Gewissheit leben können, dass Gott, der Vater, Jesus sein Sohn und wir
seine Jünger und Gläubigen eine Gemeinsamkeit bilden und zu Hause, in
der Schule oder im Berufsleben in diesem Bewusstsein denken und handeln und
dadurch bezeugen, dass wir Christen und Jünger Jesu sind. Das wünsche ich uns
allen, besonders in der Zeit der Vorbereitung zum Pfingstfest.