2.
Fastensonntag, Mt. 17;1-9
Predigt
Jesus
unternahm während seiner Tätigkeit als Verkünder der Frohbotschaft Gottes
mehrere Bergwanderungen. Im heutigen Evangelium hörten wir über so eine
Bergwanderung mit den drei vertrauten Jüngern, Petrus und Jakobus und Johannes.
Durch solche Bergwanderungen hat Jesus vom Alltag Abstand genommen und
körperliche und seelische Kraft für den Alltag geschöpft. Es war
üblich für Jesus, wenn er die Spitze des Berges erreichte, dort zu verweilen
und die Zeit im Gebet mit Gott zu verbringen.
Alle
begeisterten Bergwanderer können daran denken, dass Jesus selber ein
Bergwanderer war und dass sie wie Er auf dem Berg beten und körperliche und
seelische Kraft gewinnen können.
Nach
dem Bericht des Evangelisten Matthäus wurde Jesus auf dem Berg verklärt. Die
Verklärung Jesu ist die Klärung für die drei anwesenden Jünger, wer Jesus in
Wirklichkeit war und welche Beziehung Jesus mit Gott hatte. Die äußeren Zeichen
der Verklärung waren, die Veränderung seines Gesichtes, es leuchtete wie die
Sonne und seine Kleider wurden weiß wie strahlendes Licht, hinzu kam die
Erscheinung von zwei noch vor Jahren auf der Erde gelebten und ihnen sehr
bekannten Menschen, Mose und Elija und die Stimme, die aus der Wolke rief.
Einige
Stichpunkte dieses Ereignisses und die Reaktion der Jünger Jesu und
die Reaktion Jesu dazu möchte ich kurz erklären.
Erstens:
Der Berg
Die
Verklärung Jesus findet auf einem hohen Berg statt. In der Gotteserfahrung der
Juden hat der Berg eine große Bedeutung, z.B. Mose begegnete Gott auf dem Berg
Sinai und empfing dort die 10 Gebote, die für das soziale und religiöse Leben
der Juden die Basis und das Fundament gaben. Oder Abraham sollte seinen Sohn
auf einem Berg opfern. Die Juden glaubten daher, dass sie auf einem Berg Gott
begegnen könnten und Gott besser anbeten könnten.
Zweitens:
Die Personen Mose und Elija:
Mose
und Elija erschienen Jesus, Petrus, Jakobus und Johannes und diese beiden
großen Propheten redeten mit Jesus. Mose war der Führer der Israeliten, der sie
aus der Gefangenschaft der Ägypter nach Israel befreite und Elija war der
Inbegriff aller jüdischen Propheten. Der Evangelist Matthäus schreibt das
Evangelium für die Juden. Die Verklärung Jesu auf dem Berg und die Anwesenheit
und Erscheinung von Mose und Elija, damit möchte Matthäus zeigen, dass Jesus
die Erfüllung der Erwartung der Juden sei, nämlich der verheißene
Messias.
Drittens:
Der Vorschlag Hütten zu bauen
Der
Vorschlag Petrus drei Hütten für Mose, Elija und Jesus zu bauen, zeigt
auch
die
enge Verbindung zwischen der jüdischen Tradition und dem jüdischen Glauben, mit
dem christlichen Glauben. Der Bericht über die Verklärung Jesu beginnt mit dem
Satz, „sechs Tage danach“ , es bedeutet sechs Tage nach dem Laubhüttenfest der
Juden, das sie jedes Jahr feiern, um an ihr Leben von 40 Jahren in der Wüste in
provisorischen Hütten und Zelten zu erinnern.
Viertens:
Die Stimme Gottes
Die
Begegnung Jesu mit Gott auf dem Berg Tabor ist ähnlich wie die Begegnung Mose
auf dem Berg Sinai. Mose war allein und Jesus hat die Begleitung von drei Jüngern.
Mose bekam die 10 Gebote und erhielt den Auftrag, die 10 Gebote den Leuten als
ihr Rechtssystem für soziales und religiöses Leben zu geben. Jesus wurde wieder
bestätigt, dass er der geliebte Sohn Gottes sei, auf den alle hören
sollen. Die Anwesenheit der Jünger und das Verbot bis zur Auferstehung
Jesu diese Erfahrung für sich zu behalten, zeigen, dass die Verklärung in
erster Linie für diese Jünger waren, um sie zu überzeugen, wer Jesus sei und
sie zu bewegen aus dieser Erfahrung Gottes heraus die Botschaft Jesu nach
seinem Tod und Auferstehung zu verkünden. Jesus hat bereits zu seiner
Lebenszeit festgelegt, dass seine Verkündigung des Gottesreiches durch seine
Jüngerinnen und Jünger weitergeführt wird.
Fünftens:
Die Worte Jesus, sich nicht zu fürchten
Jesus
sagte den in Furcht und Angst geratenen drei Jüngern, dass die Erfahrung Gottes
oder Begegnung nicht zu fürchten ist, sondern sich zu freuen.
Die
Verklärung Jesu ist die Begegnung mit Gott und die Erfahrung der besonderen
Beziehung Jesu mit Gott für Petrus, Jakobus und Johannes. Was wir in jeder
Eucharistiefeier erfahren, ist auch eine Verklärung Jesu, nämlich die Erfahrung
Gottes für uns die Mitfeiernden. Alle äußeren Zeichen können helfen, uns
in der Erfahrung Gottes zu vertiefen und dadurch verstärkt den Alltag zu
bewältigen. Dazu wünsche ich uns allen die Bereitschaft, gute
Gedanken und viel Freude.
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