Evangelium vom Pfingstsonntag, Lesejahr C -
Joh 14,15-16. 23b-26
Liebe Gottesdienstgemeinde!
Wenn wir jedes Jahr das
Hochfest Pfingsten als Fest der Herabkunft des Heiligen Geistes feiern, sind
sich einige vielleicht nicht bewusst, dass nach Aussagen im Alten Testament das
Pfingstfest das Hauptfest der Juden war. Pfingsten war ihr Erntedankfest, das
die Juden 50 Tage nach dem Paschafest feierten.
Das Paschafest der Juden
ist für die Christen das Fest des letzten Abendmahles Jesu und das Pfingstfest
das Fest vom Kommen des Heiligen Geistes. Diese jüdischen Feste feiern wir
Christen mit neuem Inhalt und neuer Bedeutung, die mit dem Leben, Wirken, Tod,
Auferstehung, Himmelfahrt Jesu und mit seinem Auftrag verbunden sind.
An Pfingsten, dem Erntedankfest
der Juden hat Jesus den versprochenen Beistand, griechisch der Paraklet,
in Feuerzungen gesandt und die Jünger Jesu begannen mit der Kraft des Heiligen
Geistes den Auftrag Jesu zu erfüllen: die Verkündigung der Frohbotschaft.
Jesus versprach den
Paraklet. Paraklet bedeutet: der Beistand, der Helfer, Tröster, Fürsprecher,
Anwalt, Berater, Mittler oder Ermahner.
Durch den Empfang der
Taufe und der Firmung und durch persönliche Erneuerung dieser Sakramente oder
beim Pfingstfest erfahren wir den heiligen Geist, nämlich Gott als unseren
Beistand, Helfer, Tröster, Fürsprecher, Anwalt, Berater, Mittler oder Ermahner.
Es gibt mehrere Anlässe
in unserem persönlichen Leben, im Leben der Gemeinde oder in der Familie, in
der wir Beistand, Hilfe, Trost, Beratung oder einen Anwalt brauchen.
Es ist sehr ermutigend
zu wissen, dass wir an keinen abstrakten und uns fremden Gott glauben, sondern
an Gott, der uns mit Trost und Hilfe und als Fürsprecher und Berater bei
steht.
Es bedeutet auch, dass
unser Gottesglaube mit unserem alltäglichen Leben verbunden ist und unser
Glaube an Gott als Hilfe und Beistand für die alltäglichen Nöte erscheinen
wird.
Diese Beziehung zwischen
dem Glauben und den alltäglichen Ereignissen wird auch in den Symbolen
sichtbar, die für den Heiligen Geist verwendet werden.
Einfache alltägliche
Dinge sind die Symbole des hl. Geistes und in alltäglichen Erfahrungen können
wir die Gegenwart des hl. Geistes spüren, wenn wir uns für ihn öffnen und an
ihn glauben.
Ein Symbol des hl.
Geistes ist der Wind, weil das hebräische Wort für den heiligen Geist,
ruah, Wind bedeutet. Wenn wir das Wehen des Windes erleben, können wir an
den Heiligen Geist denken und den heiligen Geist erleben und um das Kommen des
hl. Geistes und um seine Kraft bitten. Es gab auch Völker, die den Wind und
Stürme als Gottes Kraft verehrten.
Fließendes Wasser und
Wasserquellen sind auch Symbole des Heiligen Geistes, weil in der Bibel das
Wasser als Zeichen des Geistes dargestellt wird. Wenn wir sauberes und
fließendes Wasser sehen und Wasserquellen in der Natur finden, können wir auch
an die Kraft des Heiligen Geistes denken und zu ihm beten. Wasser und Regen
sind in mehreren antiken und einigen gegenwärtigen Religionen Symbole der
Gegenwart Gottes.
Feuer wird auch als
Zeichen und Symbol des hl. Geistes betrachtet, weil der hl. Geist am
Pfingstfest in Feuerzungen auf die Apostel herab kam. Immer wenn wir ein Feuer
oder eine Kerze anzünden ist es gut sich an das Symbol für den hl. Geist zu
erinnern oder ein Gebet zu sprechen. Viele Menschen haben in Zeiten der Antike,
Feuer als Gott verehrt. Diese Beziehung zwischen der antiken Erfahrung der
Menschen über Gott und den heutigen Symbolen des Heiligen Geistes ermutigen uns
zu denken, dass wir in unseren religiösen Erfahrungen eine Entwicklung und
Kontinuität bewahren konnten.
Das Salböl ist auch ein
Zeichen und ein Symbol des Geistes. In Jesaja Kap. 61:1 lesen wir, dass der
Prophet Jesaja sagt, dass der Geist des Herrn auf ihm sei, weil Jahwe ihn
gesalbt hat. Könige, Priester und Propheten wurden im Alten Testament gesalbt.
Die Salbung ist ein wichtiges Zeichen in der Firmung.
Die Taube ist ein
anderes Zeichen für den Geist, weil bei der Taufe Jesu, der Geist wie eine
Taube auf ihn kam. Wenn wir eine Taube sehen, können wir uns auch an den hl.
Geist erinnern und sich gedanklich an ihn wenden.
Gott ist in einfachen
und alltäglichen Formen, Erfahrungen und Symbolen gegenwärtig. Wenn wir an die
sieben Gaben des Hl. Geistes und die 12 Früchte des Hl. Geistes denken,
erfahren wir das Gleiche, dass Gott uns nicht fremd ist, sondern in den Nöten
der Menschen als Gabe und Früchte erscheint.
Es
sind die Gaben der Weisheit und des Verstandes, der Einsicht, des Rates und der
Stärke, der Erkenntnis und der Wissenschaft, der Frömmigkeit und der Gottesfurcht,
diese sind alles geistliche Kräfte und Tugenden, die wir für unser menschliches
Leben nötig haben. Ohne Verstand können wir nicht fromm sein, ohne Erkenntnis
können wir keinen Rat geben, ohne Einsicht bringt die Stärke nichts. Alle diese
Gaben müssen für ein gut gelingendes Leben einigermaßen Die Früchte des hl.
Geistes sind: harmonieren und sich ergänzen. Früchte des Hl. Geistes
Die Liebe, Die Freude,
Der Friede, Geduld, Freundlichkeit, die Güte. Langmut, Sanftmut,Treue,
Bescheidenheit, Selbstbeherschung, Keuschheit
Bitten wir den hl.
Geist, dass er uns als Beistand in allen Situationen spürbar begleitet
und uns mit seinen Gaben erfüllt und bereichert.
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