Mk. 16, 15-20, Lesejahr B
Predigt
Predigt
Liebe Gottesdienstgemeinde!
Wenn das heutige
Hochfest Christi Himmelfahrt von Vielen als Vatertag gefeiert wird, wird der
Tag mit Ausflügen, Festen und Zusammenkünften stattfinden und die Kinder werden
ihre Väter würdigen.
Falls Jemand das Fest
Christi Himmelfahrt als Tag der ersten Raumfahrt bezeichnen würde, wäre Christi
Himmelfahrt die Erinnerung an die menschlich unvorstellbaren Möglichkeiten und
Fähigkeiten Jesu.
Als Juri Gagarin, 1961
als Erster in den Weltraum flog, soll er gesagt haben, dass er im Weltraum Gott
nicht gesehen habe. Seine atheistische Aussage wird damals gläubige Christen
gestört haben.
Aber die Himmelfahrt
Jesu bedeutet nicht, dass Jesus in den Weltraum gefahren ist oder Gott sich im
Weltraum aufhält.
Jesus ist der Herr
der Erde und des Himmels, der Planeten und der Universen und der Galaxien. Die
Himmelfahrt Jesu bedeutet, dass Jesus für die menschlichen Augen unsichtbar
geworden ist.
Es bedeutet auch
nicht, dass Jesus die Menschen verlassen hat. Er sagte:„Siehe, ich bin bei euch
alle Tage bis an der Welt Ende“. (Mt.28, 20)
Es bedeutet, um für alle
Menschen überall immer gegenwärtig und erreichbar sein zu können, ist er den
sichtbaren Augen seiner Jünger entschwunden und als allumfassender, überall
gegenwärtiger Gott für Jeden, zu jeder Zeit und an jedem Ort präsent und
erreichbar.
Seine Gegenwart im
Zeichen des Brotes, im Zeichen seiner Worte und im Namen seiner Versammlungen
können wir immer erfahren.
Wenn wir einen lieben
Mensch durch den Tod verabschieden müssen, ist unser Schmerz groß. Oder wenn
ein lieber Besuch uns wieder verlässt und wir uns alleine fühlen sind wir
traurig und wehmütig gestimmt.
Aber der Abschied
Jesu durch seine Himmelfahrt ermutigte seine Jünger,
freudig, hoffnungsvoll und missionarisch tätig zu werden, wie wir im
heutigen Evangelium hörten: „Sie aber zogen aus und predigten überall.“
Die Hoffnung auf sein
baldiges Wiederkommen, die Erwartung auf ein Wiedersehen haben sie
ermutigt.
Die Jünger haben die
Frohbotschaft verkündet mit der Hoffnung und Erwartung seiner Wiederkunft und
dem Kommen seines Reiches, des Reiches Gottes, des Himmelreiches.
Nach der Himmelfahrt
Jesu „fühlten sich seine Jünger wie im Himmel“. Deswegen hatten sie Kraft und
Mut die Worte Jesu zu verkünden, an seine Verheißungen zu glauben und nach der
Botschaft Jesu zu handeln.
Die Kraft, Dämonen
auszutreiben, ohne Schaden zu bleiben auch wenn sie einmal tödliches Gift
trinken mussten oder gefährliche Schritte im Namen Jesu zu wagen, in für sie unbekannten
sprachlichen Gegenden zu wirken, neue Sprachen zu sprechen oder fremde Sprachen
zu verstehen, Kranke zu heilen, das alles hat Jesus ihnen versprochen und seine
Jünger haben diese inspirierende Mut machende Kraft gespürt.
Nicht nur damals die Apostel
und die ersten Christen sondern auch viele Gläubige in späteren Jahren bis
heute sprechen von der Erfahrung dieser geistlichen Kraft und auch wir dürfen
sie erfahren, wenn wir an Jesus und seine Worte glauben.
Himmel, Erde, und Hölle
erleben wir schon im Alltag, je nachdem mit welcher Einstellung wir jeden Tag
leben, wie wir mit Menschen umgehen, wie die Menschen mit uns umgehen, wie wir
den inneren Frieden, die innere Freude und die innere Gelassenheit erleben.
Jesus war die Brücke
zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und den Menschen. Jesus Auffahrt in den
Himmel bedeutet nicht, dass wir diese Brücke verloren haben, sondern, dass wir
diese Brücke verewigt haben und dass diese Brücke für Jeden überall erreichbar
geworden ist.
Er hat uns nicht allein
gelassen. Er hat uns seinen Geist versprochen und gesandt und der Heilige Geist
befähigt uns, im Alltag die Gegenwart Jesu zu spüren und von seinem Geist
geführt zu leben.
Das Pfingstfest und die
Vorbereitung darauf können uns helfen, die Gegenwart Jesu und die Gegenwart des
Heiligen Geistes in unserem Alltag zu erleben und daraus neue Kraft zu
schöpfen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen