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Sonntag, 26. April 2015

Erstkommunion 2015

Predigt
Liebe Erstkommunionkinder, liebe Eltern, Großeltern, Paten und Angehörige unserer Kommunionkinder, liebe Festgemeinde.

In wenigen Minuten werdet Ihr, liebe Erstkommunionkinder, zum ersten Mal die heilige Kommunion empfangen. Ihr wartet freudig darauf. Die Seelsorger im Altarraum und die ganze Gemeinde beten für Euch und mit Euch in diesem besonderen Festgottesdienst.

Am Tag Eurer Erstkommunion möchte ich Euch darauf aufmerksam machen, wann Petrus und die anderen 11 Jünger Jesu zum ersten Mal die heilige Kommunion empfangen haben. Das war beim letzten Abendmahl Jesu, das wir jedes Jahr am Gründonnerstag feiern. Über diese erste Eucharistiefeier haben wir in der Lesung gehört. „Jesus nahm das Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für Euch. Ebenso nahm er den Kelch und sprach. Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut. Tut dies zu meinem Gedächtnis.

Seit diesem Ereignis feiern die Jünger Jesu die Eucharistie und empfangen die heilige Kommunion immer, wenn sie sich im Namen Jesu versammeln.

Aber es gab damals leider jemand unter den Jüngern Jesu, für den die erste Kommunion seine letzte war. Es war Judas, der kein Interesse zeigte, in der Gemeinschaft mit Jesus zu bleiben und ihn sogar verraten hat. Es gab auch Jünger, die zur Gemeinschaft Jesu gehörten, aber keinen Mut hatten bei ihm zu bleiben und deswegen weggelaufen sind.  Darüber haben wir im Evangelium gehört, über die zwei Emmausjünger, die sich von Jesus und seinen Jüngern getrennt  haben und weggegangen sind.

Trotzdem ist Jesus ihnen nachgegangen, hat mit ihnen geredet und ihnen geholfen, ohne dass diese Jünger bemerkten, dass es Jesus war, der sie begleitete. Als sie mit Jesus das Mahl feierten und Jesus das Brot brach, „da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn.“ Dann gingen diese Jünger sofort in die Gemeinschaft der Jünger Jesu nach Jerusalem zurück und verkündeten die Botschaft Jesu.

Liebe Kommunionkinder, die heutige Erstkommunion ist für Euch Eure erste heilige Kommunion und nicht die letzte heilige Kommunion. Heute beginnt Ihr bei jedem Gottesdienst die heilige Kommunion zu empfangen und in der Gemeinschaft Jesu mit ihm sehr verbunden zu leben. 
Vor drei Wochen nach der Erstbeichte habt Ihr gebastelte Tauben aufgeschnitten und darauf Eure Namen geschrieben. Vor zwei Tagen habt Ihr die 46 Tauben mit Euren Namen (hinter den Altar) aufgeklebt, in einer Form, dass alle Tauben zusammen in die Richtung der Sonne fliegen. Keine ist getrennt von den anderen Tauben, alle fliegen zusammen. Dieses Bild soll ein Symbol sein, es zeigt, dass Jesus unsere Sonne ist und wir sind alle gemeinsam unterwegs zu Jesus.
Wie die Tauben, die auf dem Bild alle der Sonne entgegen fliegen, wünsche ich auch Euch, dass Ihr auf Eurem Lebensweg immer in Richtung Jesu geht, seine Nähe sucht und als Jünger Jesu zusammenhaltet und zusammen bleibt.
Um in dieser Verbundenheit mit Jesus wachsen zu können und ihn immer wieder neu zu erleben seid Ihr eingeladen, Ministrantinnen und Ministranten zu werden. Einige von Euch haben sich bereits angemeldet und die anderen überlegen es sich und melden sich wahrscheinlich in den nächsten Tagen an.

Heute möchte ich Euch erzählen, wie ich Ministrant wurde. Damals als ich die Erstkommunion empfing, war es nicht üblich, dass der Pfarrer die Kinder einlädt zu ministrieren. Deswegen wusste ich auch nicht, wie ich Ministrant werden könnte. Zwei Wochen nach der Erstkommunion habe ich gesehen, dass ein Klassenkamerad von mir im Gottesdienst ministriert. Nach dem Schulunterricht habe ich ihm meinen Wunsch mitgeteilt und fragte, wie man Ministrant werden könnte. Ich hatte die große Hoffnung, dass dieser Klassenkamerad mich dem Pfarrer evtl. empfehlen würde. Er sagte mir, dass es nicht so einfach sei. Man müsse dem Pfarrer dafür viel Geld bezahlen. Ich war schockiert; aber ich glaubte ihm nicht. Ich ging sofort ins Pfarrhaus, um mit dem Pfarrer zu sprechen. Ich war so aufgeregt, dass ich zitterte.  Das Büro des Pfarrers war im zweiten Stock. Als der Pfarrer mich allein kommen sah, kam er raus und fragte mich, warum ich käme. Vor Aufregung konnte ich kaum reden. Der Pfarrer holte mich zu sich und fragte mich wiederholt nach dem Grund meines Kommens. Endlich konnte ich sagen, dass ich Ministrant werden wolle. Er hat mich dann sofort als Ministrant aufgenommen und sagte, dass ich ab dem nächsten Tag ministrieren dürfe. Ministrant werden zu dürfen, war für mich eine große Freude.

Liebe Erstkommunionkinder, liebe Eltern, liebe Großeltern, die Erstkommunionfeier ist für die Kinder der Anfang der Gemeinschaft Jesu anzugehören (mit der Taufe selbstverständlich) und der Anfang aktiv am Glaubensleben teilzunehmen. Deswegen ist die Erstkommunion der Beginn eines neuen Lebensabschnittes für die Kinder und die Eltern. So wünsche ich Euch, dass Ihr häufig die heilige Kommunion empfangt, dass die Freude der Erstkommunion niemals vorübergeht, sondern ein Leben lang lebendig in Erinnerung bleibt. Jeder Kommunionempfang kann wie die Erstkommunion sehr freudig und lebendig sein, weil wir jedes Mal Jesus empfangen.

Ich wünsche Euch von Herzen, eine unvergessliche Feier hier in der Kirche, viel Segen mit dem Empfang der heiligen Kommunion, einen schönen Festtag mit der Familie und alles Gute für Euren weiteren Lebensweg.

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