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Montag, 6. April 2015

Ostermontag 2015

Predigt
In den letzten drei Tagen haben wir die drei großen Geheimnisse der Offenbarung und der Erlösung gefeiert; das  Abendmahl, die Kreuzigung und die Auferstehung Jesu Christi, die wir als Paschamysterium bezeichnen.

Die Auferstehung Jesus hat uns von der Trauer des Karfreitages zur Freude der Erlösung gestimmt.

Am Ostermontag spätestens Osterdienstag beginnt wieder der Alltag.
Der Alltag ist  anders als die großen Feiertage oder Tage der besonderen Ereignisse.
Im Alltag den Glauben zu bekennen und den Glauben zu leben, finden wir oft schwieriger als einen besonderen Anlass entsprechend zu feiern und zu gestalten.
 
Ich höre oft von den Jugendlichen, dass sie nicht in die Kirche gehen, weil die Freunde von ihnen nicht in die Kirche gehen. D.h. die Freunde bestimmen, was und wie sie ihren Glauben praktizieren sollen. Sie haben oft keinen Mut aus eigener Überzeugung zu leben und zu handeln.

Eine Mutter sagte mir einmal, dass ihr der Gottesdienst zu langweilig sei, die Sprache, die Riten, die Musik und die Predigt. Ich fragte sie, ob ihr lieber wäre, an Sonntagen, statt der Eucharistiefeier ein Konzert oder eine Oper zu besuchen. Sie bejahte diese Frage, es bedeutet, dass für sie der Besuch eines Konzertes gleichwertig ist mit dem Besuch eines Gottesdienstes, aber weil sie im Konzert die Gestaltung professioneller oder angenehmer empfindet, besucht sie lieber ein Konzert. Die Erfahrung Gottes in der Eucharistiefeier war für sie kein Thema.

Ein Anderer meinte, dass er Vieles im Gottesdienst nicht versteht und deswegen findet er keinen Sinn mehr, zum Gottesdienst zu gehen. Im Gottesdienst sollte es nur die Elemente geben, die er verstehen kann, egal was alles ein Gottesdienst wirklich sein soll und was alles dort erfahren werden kann.

Ich dachte an diese drei Erfahrungen als ich folgenden Satz im heutigen Evangelium las:
„Auch einige Frauen aus unserem Kreis
haben uns in große Aufregung versetzt.
Sie waren in der Frühe beim Grab
fanden aber seinen Leichnam nicht.
Als sie zurück kamen, erzählten sie
es seien ihnen Engel erschienen
und hätten gesagt, er lebe.“
 
Die Emmausjünger hatten die Nachricht über die Auferstehung gehört; aber sie hatten keinen Mut daran zu glauben oder sich mit den Konsequenzen des Glaubens zu konfrontieren.

Sie entschieden sogar, aus Jerusalem wegzugehen, weil es bequemer schien, anstatt als Jünger Jesu zu bleiben, ähnlich wie der Besuch eines Konzertes angenehmer bezeichnet wurde, als die Mitfeier der Eucharistie.

Sie konnten nicht in das Geheimnis der Auferstehung hineinwachsen und die Botschaft der Auferstehung nicht weitergeben, weil sie von ihrem kleinen Wissensstand abhängig waren und nicht offen für größere Erfahrungen.

Die persönliche Begegnung mit Jesus hat ihnen geholfen zurück nach Jerusalem zu gehen und Zeugen der Auferstehung zu werden.

Genauso geschieht es in unserem Leben. Unsere persönliche Begegnung mit Jesus in der Eucharistie kann uns Mut und Kraft geben zurück in den Alltag zu kehren und dort den Auferstandenen zu verkünden. Diese Erfahrung, Jesus zu begegnen und ihn mit neuem Mut zu verkünden und zu ihm zu stehen, wünsche ich uns allen in der Osterzeit.

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