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Donnerstag, 2. April 2015

Gründonnerstag 2015

Gründonnerstag 2015
Begrüßung
Wir erinnern uns heute am Gründonnerstag an das Paschamahl Jesu  mit seinen Jüngern, das die Juden seit Moses, jedes Jahr feierten.
Wir erinnern uns heute an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern und an die große Abschiedsrede Jesu.
Wir erinnern uns heute an das Beispiel der Fußwaschung Jesu, mit dem Auftrag an seine Jünger damals wie heute mit  Demut und Liebe einander die Füße zu waschen als Zeichen der Jüngerschaft Jesu.
Wir erinnern uns heute an den Auftrag Jesus, dem neuen Gebot und dem neuen Testament zu folgen, dem Gebot der Liebe und Hingabe.
Wir erinnern uns heute an die Einsetzung der Eucharistie, an das Sakrament der Liebe und das Sakrament der ewigen Gegenwart Jesu unter uns.
Wir erinnern uns heute an den Verrat Jesu durch einen seiner vertrauten  Jünger, was auch heute noch in vielen Bereichen des Lebens häufig und üblich ist, der Verrat und Betrug durch Vertraute und eine damit verbundene Enttäuschung.
Der Gründonnerstag ist somit  ein Tag der Erinnerungen.
Erinnerungen, die uns zur Tat bewegen sollen. Taten und Entschlüsse, die uns bekehren können und uns zu treuen Jüngern und eifrigen Missionaren Christi werden lassen.
Lasst uns am Tag der Erinnerungen, Brot und Wein zum Altar bringen und die Gegenwart Christi feiern.

 Predigt
Die Lesungen und das Evangelium des heutigen Tages verkünden die Botschaft, dass die Fußwaschung Jesu und die Einsetzung der Eucharistie zusammen gehören. Die Bereitschaft Jesu, seinen Jüngern die Füße zu waschen zeigen eine große Liebe und eine große Demut. Die Menschwerdung Gottes durch die Geburt Jesu und die Brotwerdung Gottes in der Einsetzung der Eucharistie zeigen auch die große Liebe Gottes, wie der Evangelist Johannes sagt, Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hin gab; Jesus Christus, der  unter uns als Freund und Bruder gelebt hat, für die Armen und Ausgestoßenen, Fremden und Obdachlosen sich eingesetzt hat, ihnen geholfen hat und deswegen verraten wurde und sterben musste. Die meisten seiner Freunde waren die Kleinsten der Gesellschaft, die Fischer, die Zöllner, die Armen, die Hirten, die Obdachlosen, die Kranken, und letztendlich nur einige der obersten Klasse wie Nikodemus. Das Wirken Jesu befasste sich damit, Menschen zu helfen, z. B. Kranke zu heilen, Hungernde zu ernähren mit Brot u. Fisch, Traurige zu trösten oder sich für Gerechtigkeit einzusetzen und gegen die Ausbeutung Stellung zu nehmen.

Wenn wir heute am Tag der Erinnerung an die Fußwaschung und die Einsetzung der Eucharistie als Jünger Christi hier versammelt sind, fällt es leichter diese großen Geheimnisse der Gegenwart Gottes und der Liebe Gottes theologisch zu erklären als persönlich im Alltag dieses Geheimnis der Eucharistie zu erleben und zur Tat zu bringen.

Am Gründonnerstag vor den Gläubigen mit dem Gesang des Chores unter brennenden Kerzen die Füße von 12 Personen zu waschen, ist einfacher als zu Hause mit dem zerstrittenen Partner zu reden oder mit dem aus unserer Sichtweise, unmöglichen Nachbar in Demut auszukommen oder in ein Flüchtlingslager zu gehen und ihre Kleider zu waschen. Oder es ist einfacher über die Integration von Flüchtlingen zu diskutieren oder ihnen entsprechende Plätze zu zeigen, als sie in der eigenen schönen Wohnung für zwei Stunden aufzunehmen oder im eigenen Haus oder in der Nachbarschaft für sie eine Wohnung zu finden.

Am Gründonnerstag erinnern wir uns, wie Jesus sich selbst mit der Wirklichkeit von Armut, Krankheit, Verrat und Leid konfrontierte, wie sehr er darunter gelitten hat und wie vollherzig er sich für die Erlösung hingegeben hat.

Die Fußwaschung Jesu und die Einsetzung der Eucharistie zeigen, dass die Hingabe Jesu für die Kleinen und die Demütigen ein Vorbild für uns ist und Jesus uns den Auftrag gibt, das Gleiche in unserem Alltag zu tun.

Jesus war wie ein Fremder in Ägypten. Jesus war wie ein Flüchtling im Ausland. Im eigenen Land wurde Jesus wie ein Verbrecher und Fremder von den eigenen Leuten behandelt. Trotzdem hat Jesus sich ganz für die Menschen, die Menschheitsrechte, die Gleichstellung aller Menschen, die Entwicklung und Ernährung aller Völker eingesetzt. Die Hingabe durch sein Leib und sein Blut in den Worten “Mein Fleisch hingegeben für alle, mein Blut vergossen für alle” die in allen Ländern, allen Sprachen und allen Kulturen täglich gesprochen und gefeiert werden, verkünden diese Bereitschaft, sich für die Kleinsten einzusetzen.

Am Gründonnerstag dürfen wir auf die Worte Jesu hoffen, “Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.” (Mt. 25:35-37)

Wer Fremde und Flüchtlinge annimmt, wer den Hungernden Brot gibt und Notleidenden eine Hilfe leistet, der folgt dem Beispiel Jesu. Jesus wählte das Brot zum Zeichen seiner Gegenwart unter uns und wir glauben, dass der Empfang des geweihten Brotes, in der Eucharistie, uns Kraft gibt nicht nur die Gegenwart Jesu zu spüren, sondern auch seinem Beispiel zu folgen.

Die Botschaft des Gründonnerstages verlangt von uns eine radikale Änderung in unserer Einstellung und in unserer Überzeugung.
Sind wir bereit uns zu ändern?

Über die Menschen nur positiv zu reden, keine schlechte Stimmung oder Unwahrheiten verbreiten, die Menschen nicht auszunutzen oder mit Worten zu verletzen, die Menschen nicht zu belügen oder zu betrügen, sind nur einige Regeln, die die christliche Moral be-inhaltet.

Heute am Tag der Erinnerungen können wir alle unsere Erinnerungen vor Gott bringen, auch unsere Fehler, unser Versagen, unser Stolz, unser egoistisches Verhalten oder unser unfreundlicher Umgang miteinander und Gott um Verzeihung bitten.

Wir dürfen an die Güte und Liebe Gottes erinnern und hoffen und bitten, dass Gott uns verzeiht, wie wir unseren Mitmenschen verzeihen wollen.

Die Stunde des Leidens Jesu, die Passion, der Verrat, die Geißelung, das Urteil, die Hinrichtung, der Kreuzweg beginnt.


Lasst uns mit Christus den Weg der Passion gehen,  um mit ihm auferstehen zu können. Lasst uns die nächsten Stunden im Gebet und in der  persönlichen Beziehung mit Gott verbringen, öffnen wir unsere Herzen und unsere Sinne für die geistige Begegnung mit Ihm, Jesus Christus, dem Erlöser und Herrn.

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